Wandern in Essen – Rund um das NSG Rumbachtal

Ein stetes Auf und Ab im Rumbachtal. An Weizen, Roggen und Raps vorbei, gespickt mit einer kleinen Portion Fernblicke und einer ausreichenden Menge an erholsamen Naturschutzgebiet mit reichhaltigem Baumbestand. So lautet das Rezept für eine erfolgreiche Wanderung an der Stadtgrenze Essen/Mülheim.

Der folgende Text stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer „20 Wanderungen in und um Essen“. Die Angaben können daher veraltet sein.

Idylle im Ruhrgebiet
Idylle im Ruhrgebiet

Unsere Wanderung beginnt an der Straßenbahnhaltestelle Parsevalstraße. Wir überqueren die Zeppelinstraße und gehen an der kleinen Einmündung in die Parsevalstraße. Wir folgen nicht den Hinweisschildern zum Liebfrauenhof, sondern bleiben auf der Parsevalstraße, die uns durch eine Wohnsiedlung führt. Nach ca. 300 Metern biegen wir links in die Straße Riemelsbeck ein. Dabei passieren wir die Verkehrsschilder „Landschaftsschutzgebiet“ sowie „Sackgasse in 1,2 km“, wobei wir letzteres getrost ignorieren können. Zwischen Weizenfeldern geht es zunächst leicht bergab bis zu einem alten Kotten, wie man hier in der Gegend sagt. Am dortigen Waldrand quert ein Wanderweg unsere Route. Wir nutzen aber erst wenige Meter darauf im Wald die nächste Möglichkeit, um nach rechts abzubiegen. Dieser Waldweg ist zugleich Zufahrt zu einem Bauernhaus und erweckt den Eindruck eines Privatweges. Doch kurz vor dem Bauernhof führt er uns als schmaler Pfad nach rechts bachaufwärts und weiter durch das Rumbachtal.

Unterwegs im Naturschutzgebiet Rumbachtal
Unterwegs im Naturschutzgebiet Rumbachtal

Das Rumbachtal ist seit 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und vom gleichnamigen Bach geprägt. Der Rumbach entspringt auf Essener Gebiet, genauer gesagt, im nahegelegenen Stadtteil Haarzopf und mündet nach knapp 7,4 Kilometern an der Mülheimer Stadthalle in die Ruhr. Zuvor nimmt er noch Wasser aus dem Steinbach, dem Gothenbach und dem Schlippenbach auf – daher lautet der vollständige Name des Naturschutzgebietes „Rumbachtal, Gothenbach, Schlippenbach“. An den steilen Hängen des Rumbachtales wachsen überwiegend Rotbuchen, die durch direkt am Waldrand stehende Stieleichen vor dem Wind geschützt sind. Leider ist schon wenige Meter hinter dem bewaldeten Rumbachtal von dem Bach nicht mehr viel sehen, da er im Mülheimer Stadtzentrum kanalisiert wurde und unterirdisch zur Ruhr fließt.
Übrigens wird der Rumbach in Mülheim in der Tat ohne h geschrieben, während die Essener Schreibweise den Ruhmbach kennt.

Gemächlich weiter geradeaus wandernd, überqueren wir ohne es zu merken die Stadtgrenze zu Essen. An der nächsten Kreuzung schwenken wir links in den Neulengrund ab, den wir aber nach 50 Metern vor einem Wohnhaus wieder verlassen. Die Straße Im Siepken führt uns nach rechts deutlich bergauf bis zum Henningweg. Hier biegen wir zweimal nach links ab und wandern auf einen Bauernhof zu. Am Hof vorbei, verläuft unser Weg in einer Rechtskurve durch Felder bis zu einer T-Kreuzung. Genau an dieser Kreuzung verlassen wir das Essener Stadtgebiet wieder und sind nicht nur wieder in Mülheim, sondern kommen geradeaus auch wieder zurück auf die Straße Riemelsbeck, der wir nun folgen. Zu unserer Rechten können wir deutlich den grün leuchtenden und markanten Wasserturm von Fulerum sehen. Er ersetzt seit 1974 seinen Vorgängerbau und beinhaltet in drei weithin sichtbaren Wassertanks bis 1.500 Kubikmeter Wasser.

Wanderung zwischen Essen und Mülheim
Wanderung zwischen Essen und Mülheim

Nach rund 700 Metern stehen wir vor einem weiteren Bauernhof und biegen rechts ab. Noch immer wandern wir zwischen Weizenfeldern, während wir linker Hand deutlich das Mülheimer Stadtzentrum in der Ferne erkennen können. Am Ende des Weges halten wir uns rechts und gehen die wenigen Schritte bis zur Hauptverkehrsstraße, der Velauer Straße. An der Velauer Straße wenden wir uns nach links, und schon nach zehn Metern lädt uns der Biergarten des Restaurants Haus Stich zu einer Rast ein.

Gemütliche Tour durch das Naturschutzgebiet Rumbachtal

Unsere Route führt uns aber vor dem Biergarten nach links auf einen Rad- und Fußweg. Wir befinden uns, wie das Straßenschild verrät, Im Look.

Bei dem Namen für diesen Taleinschnitt handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Bezeichnung „Im Loch“, womit vermutlich ausgedrückt werden sollte, dass durch den steilen Hang eine Talseite im Dunkeln bzw. im Schatten lag. Im späteren Straßenverlauf liefert ein Hinweisschild weitere Informationen dazu. Gelegentlich sieht man rechts und links des Weges Obstbäume, doch geprägt wird Im Look vor allen Dingen von Kopfweiden und Kopfeschen. Der Stamm dieser Bäume endet durch das Absägen der Baumkrone in rund zwei Metern Höhe. Triebe, die an der Schnittfläche austreiben, wurden früher geschnitten und als Flechtmaterial für Weidekörbe genutzt. Heute dienen diese Kopfbäume weniger dem Menschen als der Fauna – rund 400 Tierarten finden hier ihren Lebensraum.

Auf dem Weg zwischen Essen und Mülheim
Auf dem Weg zwischen Essen und Mülheim

Nach einer Linkskurve erreichen wir eine Wohnsiedlung und biegen am Ende der Straße nach rechts in die Straße Rumbachtal ein. Wer im griechischen Restaurant Bacchos einkehren möchte, folgt der Straße, wir aber wenden uns vor der Gaststätte nach links in die Rembergstraße. Wir überqueren abermals den Rumbach und wandern nun steil bergauf wieder in das bewaldete Naturschutzgebiet hinein. Oben angekommen, verlassen wir aber den Wald gleich wieder. Der Weg führt uns nun erneut zwischen Feldern auf die Rembergschule zu. Linker Hand sehen wir die Kuppelhalle des Mülheimer Flughafens, in dem der dortige Zeppelin beheimatet ist. Kurz nach dem Parkplatz der Schule mündet der Weg, nach rund einem Kilometer, auch schon in die Zeppelinstraße. Hier biegen wir links ab und gelangen geradewegs wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück.

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