Von Bruchhausen auf den höchsten Berg Nordrhein-Westfalens

Wandern im Sauerland – Tourinfo kompakt
Anspruch: Auf Grund der Länge und Höhenmeter mittelschwere Wanderung, jedoch auf leichten Wegen.
Länge/Dauer: 16 km / ca. 5 Std.
Höhendifferenz: 624 m
Saison: März-Oktober, unter Umständen auch im Winter möglich.
Tourcharakter: Wanderung steter Steigung zum Langenberg, von dort ebenso stets bergab auf dem Rothaarsteig. Unterwegs gibt es immer wieder schöne Aussichten und Panoramablicke. Zum Abschluss besteht die Möglichkeit, direkt die Bruchhauser Steine zu besichtigen.
Ausgangspunkt: Parkplatz an den Bruchhauser Steinen, kostenpflichtig (51.324119, 8.536998)
Markierung: weitestgehend B3, abschnittsweise wandert man zudem auf dem Uplandsteig (U) und dem Rothaarsteig.
Besonderheiten: Schloss Bruchhausen, Langenberg, Bruchhauser Steine

Wegbeschreibung:

Zu Beginn unserer Wanderung verlassen wir den Besucherparkplatz an den Bruchhauser Steinen und gehen zunächst zum Rothaarsteig, an dem wir links abbiegen. Ein kurzes Stück folgen wir dem Fernwanderweg, verlassen ihn aber schon an der Straße und gehen halbrechts weiter in Richtung Bruchhausen. Auf der rechten Seite sehen wir bereits Bruchhausen mit seiner Kirche und dem Schloss und schon an der nächsten Möglichkeit biegen wir rechts ab, um den kleinen Ort mit seinen idyllischen Fachwerkhäusern näher kennen zu lernen.

Am Schloss wenden wir uns nach links auf die Hochsauerlandstraße, passieren die St. Cyriakuskirche aus den 1860er-Jahren und bleiben in der Straße Am Medebach geradeaus. In die Straße Ballenhagen biegen wir rechts ab und folgen auf dieser aus dem Ort hinaus. Oberhalb eines Campingplatzes halten wir uns an einer Gabelung halbrechts und biegen wenig später an einer T-Kreuzung nach rechts ab. Wir wandern oberhalb des Medebachtals, einem Zulauf des Gierskoppbachs, in südliche Richtung und gewinnen sanft, aber stetig, an Höhe. An einer weiteren Gabelung gehen wir erneut halbrechts und tauchen wenig später in einen Wald hinein.

Auf dem Waldweg bleiben wir geradeaus und erreichen bald das sogenannte Ochsenkreuz mit einer Schutzhütte, die uns zu einer kleinen Rast verlockt. Das bereits vier Mal erneute Kreuz erinnert mit seiner Inschrift an einen Hirten aus dem nahe gelegenen Wiemeringhausen, der an dieser Stelle im 17. Jahrhundert von einem Ochsen getötet wurde.

Wir biegen zwei Mal links ab und halten uns an einer Gabelung abermals halbrechts. Dabei wandern wir weiter bergauf, lassen den 792 Meter hohen Öhrenstein zu unserer Rechten, genauso wie wenig später die nur drei Meter niedrigere Kuppe Auf dem Sternrodt. An einer großen Kreuzung gehen wir halbrechts weiter in Richtung Oberer Burbecker Platz, der nach nur 300 Metern folgt und nach der nahe gelegenen Quelle der Burbecke, einem 2 Kilometer langen Zufluss der Ruhr, benannt ist.

Am Obereren Burbecker Platz stoßen wir auf den Uplandsteig, dem wir nach links folgen. Wer den Uplandsteig in seiner ganzen Länge kennen lernen möchte, wird rund 64 Kilometer in vier Etappen zurücklegen und dabei 1.480 Höhenmeter überwinden. Der Uplandsteig verläuft als Rundwanderweg einmal rund um Willingen und berührt dabei alle Willinger Ortsteile.

Ganz so weit wollen wir nicht auf dem Uplandsteig wandern, doch er bringt uns die letzten, noch fehlenden Höhenmeter hinauf bis zum höchsten Punkt von Nordrhein-Westfalen. 843 Meter befinden wir uns nun über dem Meeresspiegel. Ein im Jahr 2010 aufgestelltes Gipfelkreuz und ein kleiner Fels markieren den Langenberg, der trotz seiner Größe immer im Schatten des zwei Meter kleineren Kahlen Astens steht. Im Gegensatz zum Kahlen Asten existiert hier jedoch weder Restaurant noch Wetterwarte und noch nicht einmal ein Parkplatz in der Nähe. Dieser Umstand freut wiederum uns Wanderer, die wir weiter entlang des Uplandsteigs wandern. Gleichzeitig befinden wir uns genau auf der Landesgrenze zwischen Nordrhein- Westfalen und Hessen. Historische Grenzsteine am Wegesrand zeugen aber davon, dass schon in früheren Zeiten hier eine Grenze verlief. Nach einiger Zeit erreichen wir einen weiteren historischen Ort, eine Richtstätte aus dem 13. Jahrhundert, die ebenfalls durch einen Markierungsstein erkennbar ist.

An der Richtstätte wenden wir uns links, verlassen den Uplandsteig und wandern nun auf dem Rothaarsteig stets bergab, bis wir nach einiger Zeit Bruchhausen wieder erreichen. Über die bereits bekannte Straße gelangen wir zu unserem Ausgangspunkt und haben hier die Möglichkeit zum Abschluss unserer Wanderung die kostenpflichtigen Bruchhauser Steine zu besichtigen. Bei den Steinen handelt es sich um eine Felsformation aus Porphyrgestein, die bis zu 90 Meter in die Höhe und damit über die Baumwipfel ragen. Sie tragen die Namen Bornstein, Feldstein, Goldstein und Ravenstein und sind neben dem Felsenmeer in Hemer das einzige Nationale Geotop im Sauerland. Seitdem die Bruchhauser Steine unter Schutz stehen, kam es auch wieder zu Ansiedlungen von Brutstätten von Uhus und Wanderfalken, die dort viele Jahrzehnte lang nicht mehr brüteten.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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