Wanderung rund um den Byfanger Wasserturm

Das Deilbachtal mit seiner interessanten Industriekultur ist unser Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Byfanger Wasserturm auf der Nordflanke des Tales. Nach anstrengendem Aufstieg verläuft unser Weg an weiten Feldern in welliger Landschaft vorbei. Für unsere Mühen werden wir mit einem tollen Fernblick über das nördliche Ruhrgebiet belohnt, bevor es abschließend wieder leichten Schrittes in das Tal hinab geht.

Der folgende Text stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer „20 Wanderungen in und um Essen“. Die Angaben können daher veraltet sein.

Die mit dem Bus Angereisten gehen an der Haltestelle in den Eisenhammerweg, wo wir am Fußballplatz zu unserer Rechten die Wanderung beginnen. Wir überqueren die Bahngleise der S-Bahnlinie und sehen auf der linken Seite eine schmale Einfahrt, die uns zu einem Fachwerkhaus führt. Es ist der Deilbachhammer, der der angrenzenden Straße auch ihren Namen gab.

Der Deilbachhammer ist ein vom Deilbach angetriebenes Hammerwerk, das bereits Mitte des 17. Jahrhunderts betrieben wurde. Hergestellt wurde in diesem Eisenhammer bäuerliches Arbeitsgerät und Werkzeuge für den nahe gelegenen Steinbruch. Die Gebäude rund um den Hammer stammen aus dem 18. Jahrhundert und dienten als Wohnstätte für den Hammermeister. Heute ist die Anlage ein Teil der Museumslandschaft Deilbachtal.

Kurz hinter der Einfahrt überqueren wir den Deilbach und biegen am Ende der Straße links in die Straße Deilbachtal ein. Nach ca. 600 Metern auf der von Bäumen flankierten Straße sehen wir zu unserer Linken die Hundebrücke.

Sitzbank am Wasserturm
Sitzbank am Wasserturm

Durch das Deilbachtal in Essen

Der Name der Hundebrücke hat nichts mit den Vierbeinern zu tun. Als Hunde bezeichnete man die Loren, die früher über die Brücke bewegt wurden. Die Brücke wurde im Jahr 1880 vom damaligen Steinbruchbesitzer errichtet, um das Material vom einstigen Steinbruch am Voßnacker Weg zur Eisenbahnlinie zu bringen. Heute ist sie Teil der Museumslandschaft Deilbachtal und dient als Fuß- und Radweg über den Deilbach und die S-Bahnlinie.

Wir gehen über die Brücke, der Weg führt uns etwas hinab. Hinter den Häusern, aber noch vor dem Supermarktparkplatz wenden wir uns nach links und überqueren die stark befahrene Nierenhofer Straße, eine der wichtigen Verbindungen zwischen Essen und Velbert. Auf der anderen Straßenseite gehen wir geradeaus in die Straße Dattenberg. Nach links zweigt der Wanderweg K ab, wir aber folgen der asphaltierten Straße nach rechts. Die Straße Dattenberg bringt uns aus dem Deilbachtal hinaus und macht ihrem Namen alle Ehre, was bedeutet, dass es steil bergauf geht.

Den Dinosaurier, der als überdimensionaler Gartenzwerg vor dem Haus Nummer 16 wacht, braucht man nicht zu fürchten, er beißt nicht. Vielmehr können wir hier kurz innehalten und zum ersten Mal einen Blick über die südlichen Hänge des Deilbachtales schweifen lassen. Über den Hügeln sieht man in der Ferne die beiden Sendemasten des Langenberger Senders. Nach einer steilen S-Kurve biegen wir am Vorfahrt-achten-Schild nach links in die Kohlenstraße ein, die uns noch ein kleines Stück höher bringt. Doch schon bald haben wir den Zenit erreicht und können am Ende der kleinen Bewaldung den freien Blick genießen. Sofort fällt uns linker Hand der zwölfeckige und grün leuchtende Wasserturm auf, den wir auf unserer Wanderung noch besuchen werden.

Wanderung am Deilbachtal
Wanderung am Deilbachtal

Vorbei an Pferdekoppeln

Zunächst geht es jedoch an Pferdekoppeln vorbei leicht bergab bis zu einer Siedlung am Ende der Straße. Dabei überqueren wir die Stadtgrenze und befinden uns nun in Hattingen. Allerdings nur kurz, denn wenn wir an der Essener Straße nach links abbiegen, begegnen wir bereits dem Ortsausgangschild. Hinter dem Schild wenden wir uns nach rechts in die Scheebredde. Wir sind nun in einem Landschaftsschutzgebiet, und für ein kurzes Stück folgen wir dem Wanderweg K.

Dabei stoßen wir auf eine Querstraße, die nach rechts Breddestraße und nach links Breddemannweg heißt. Linker Hand weist ein etwas veralteter Übersichtsplan auf Wanderwege und Fitnessmöglichkeiten der näheren Umgebung hin. Schräg gegenüber erhebt sich das Lokal Zur Bredde und lädt mit seiner Außenterrasse zu einer kleinen Pause ein. Wir nutzen die Anlieger-frei-Straße rechts neben dem Lokal und wandern geradeaus zwischen Felder weiter und genießen die Aussicht auf die Essener Bürohauskulisse, die sich am Horizont abzeichnet.

Am Ende des Weges biegen wir erneut rechts ab und gehen bis zu einer Kreuzung. Dort, am Haus Nummer 149, erkennen wir am Ortseingangsschild, dass wir uns weiterhin in unmittelbarer Nähe der Stadtgrenze aufhalten. Zu unserer Linken sehen wir einen mit einer Raute 8 gekennzeichneten Wanderweg, dem wir in die Laurastraße folgen. Die Straße führt mit einer leichten Linkskurve in einen kleinen Wald hinein, wo wir einem Abzweig nach links folgen. Die Straße wird schmaler und ist von mächtigen Bäumen gesäumt.

Ausblick auf die Essener Skyline
Ausblick auf die Essener Skyline

Wanderung entlang der Deipenbecke

Erst am nächsten Haus, etwas weiter unten im Tal, sehen wir, dass wir schon eine Weile parallel zur Deipenbecke wanderten, die sich einige Meter links von uns ihren Weg bahnt. Den schmalen Bach überqueren wir und lassen ihn seines Weges ziehen. An dieser Stelle wenden wir uns nach links. Wir haben die halbe Strecke hinter uns gebracht und befinden uns damit auf dem Rückweg in das Deilbachtal. Von nun an führt unsere Route uns überwiegend wieder bergauf. Bereits auf der kleinen Straße Nöckersberg und später in der Straße Düschenhofer Wald, in die wir an der nächsten Kreuzung abzweigen, macht sich die leichte, aber stetige Steigung in der Wadenmuskulatur bemerkbar.

Wir passieren an einer Kreuzung das Restaurant Haus Kuhlhoff. Bereits die dritte Generation leitet diese letzte Einkehrmöglichkeit unserer Wanderung und den dazugehörigen Reiterhof. Wenig später erhebt sich in einer Rechtskurve ein Mahnmal zum Gedenken an gefallene Soldaten. Leider ist es vom Vandalismus betroffen und daher nur noch schlecht lesbar. Gleich daneben wurde vom Schützenverein in Burgaltendorf zusätzlich ein Holzkreuz aufgestellt, welches sich noch in einem deutlich besseren Zustand zeigt.

Byfanger Wasserturm
Byfanger Wasserturm

Nach der Kurve zweigen wir nach links in die Straße Düschenhofer Wald ab, die uns, ihrem Namen gerecht werdend, in einen Wald hinaufführt. Wenn wir aus dem Wald herauskommen, erblicken wir linker Hand wieder den Byfanger Wasserturm, jetzt jedoch zum Greifen nahe.
Daher lohnt sich an der nächsten Kreuzung ein kleiner Abstecher zu dem markanten Bauwerk. Wir wenden uns nach links und gehen an der Gabelung halblinks die Zufahrtsstraße zum Byfanger Wasserturm hoch.

Ausblicke vom Byfanger Wasserturm

Der Byfanger Wasserturm wird von den Essener Stadtwerken betrieben und dient durch seine Lage auf dem höchsten Punkt der Stadt Essen der Wasserversorgung der umliegenden Stadtteile Kupferdreh und Byfang. Wir nutzen die zwei Sitzbänke, um uns auszuruhen und gleichzeitig eine tolle Fernsicht genießen zu können: Neben der Skyline von Essen erkennt man bei schöner Wetterlage weitere markante Punkte im Norden des Ruhrgebietes, beispielsweise die Arena AufSchalke sowie einige Halden in Gelsenkirchen und Bottrop.

Wir laufen den Abzweig bis zur Kreuzung wieder runter und folgen ein kurzes Stück der Niederweniger Straße. Doch schon am nächsten Abzweig zweigen wir nach links in die Straße Deile. Zur Linken erkennen wir die Hofgebäude des erstmals im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnten Paashofs. Die Besitzer haben sich der für den Hof traditionellen Pferdezucht verschrieben. Heute gehört eine zu bewirtschaftende Fläche von rund 20 Hektar zum Hof.

Deilbachhammer in Essen-Kupferdreh
Deilbachhammer in Essen-Kupferdreh

Die Deile führt uns zwischen Feldern zum Wald und in großen Kurven hinab in das Deilbachtal. Vor uns gut zu erkennen ist das Velberter Windrad auf der anderen Seite des Tales. Es ist empfehlenswerter, den Abstieg auf der asphaltierten Straße, begleitet von einem kleinen Bachlauf, der plätschernd Richtung Deilbach fließt, vorzunehmen, obwohl rechter Hand auch ein schmaler Trampelpfad durch den Wald führt. Dieser ist jedoch mangels Ausschilderung schlecht erkennbar und je nach Jahreszeit stark überwachsen. Wenn wir auf die Nierenhofer Straße treffen, biegen wir nach rechts in sie ab und sind schon gleich an der Haltestelle Eisenhammer. Um zu den Parkplätzen zu gelangen, biegen wir direkt dahinter nach links in den Eisenhammerweg.

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