Am Kahlen Asten durch das Tal von Renau und Lenne wandern

Tourinfo kompakt
Anspruch: Überwiegend leichte Wanderung mit einigen Steigungen.
Länge/Dauer: 10,6 km / ca. 4 Std.
Höhendifferenz: 354 m
Saison: März-Oktober
Tourcharakter: Waldreiche Wanderung  im Auf und Ab durch die Täler der Renau und der jungen Lenne mit Aussichten vom Kahlen Asten.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Astenturm (51.179245, 8.490719)
Markierung: Keine spezielle. Im Tal der Lenne Wanderweg X2. Besonderheiten: Kahler Asten, Renau-Quelle, Lenne-Quelle

Wegbeschreibung:

Wir starten unsere Wanderung am Parkplatz neben dem Astenturm und haben zunächst die Gelegenheit, dort im Restaurant einzukehren und auch die Wetterwarte im Turm zu besichtigen.

Am Turm lassen wir den Zugang zum Deutschen Wetterdienst hinter uns und gehen geradeaus am eingezäunten Klimagarten vor, der zur Wetterwarte gehört und in dem zahlreiche unterschiedliche Messungen vorgenommen werden. Unterschiedliche Instrumente messen mehrere Wetterereignisse. Im Vordergrund sehen wir drei kleine Treppen, die zu silberglänzenden Dosen führen, die einer Thermoskanne ähneln. Darin enthalten ist nichts, außer wenn es geregnet hat. Denn damit misst man lediglich die Menge des Regenwassers. Gleich dahinter sehen wir ein kleines Schotterfeld. Exakt fünf Zentimeter über dem Boden wird die Temperatur gemessen. Im Winter wird der Fühler an die Schneehöhen angepasst. Der rot-weiße Kasten mit der Aufschrift Impulsphysik dient dazu, die Höhe der Wolken zu ermitteln, was mittels Lasertechnik funktioniert. Und der hohe Turm im linken Bereich des Klimagartens misst die Schwere von Eis, was im Winter beispielsweise für den Forstdienst immens wichtig ist. Damit wird ein Überblick geboten, wie bruchgefährdet die Äste im Wald sind. Seit der Atomkatastrophe von Tschernobyl wird an der Wetterstation am Kahlen Asten auch die Radioaktivität gemessen.

Durch die Heidelandschaft des Kahlen Astens wandern wir nordwärts auf dem Rothaarsteig und folgen ihm nach wenigen Metern, wenn dieser nach links abzweigt. Geradeaus kämen wir nach wenigen Schritten zu einem Ehrenmal, das an die Gefallenen des Krieges erinnert. Wir bleiben jedoch noch dem beliebten Rothaarsteig treu und genießen nicht nur die Wanderung durch die Hochheide auf der Bergkuppe, sondern auch den Ausblick, den uns diese kahle Landschaft bietet.

Nach kurzer Zeit zweigt der Weg ab und führt uns leicht bergab über die Straße, die zum Astenturm führt. Weiter gehen wir durch den Wald und erreichen den großen Komplex des Hotels Winterberg, an dem wir nicht nur eine weitere Straße überqueren, sondern uns auch links halten, um die Quelle der Renau zu erreichen. Damit verlassen wir gleichzeitig den Rothaarsteig.

Die Renau nimmt hier, nicht weit von der Rhein-Weser-Wasserscheide, ihren Lauf und mündet nach rund fünfeinhalb Kilometern in die Neger. Ganz so weit wollen wir ihr nicht folgen, doch gehen wir durch das bewaldete Renau-Tal hinab und überqueren den kleinen Fluss nach einiger Zeit mehrmals mit Hilfe eines hölzernen Brückenpfades. Mit der letzten Brücke lassen wir die Renau hinter uns und legen an einer Schutzhütte eine kurze Rast ein. An einer T-Kreuzung wenden wir uns nach links und sofort wieder rechts. Der Weg bringt uns nun wieder sanft in die Höhe und im Anschluss an einer S-Kurve erreichen wir nach rund 600 Metern durch den Wald, das kleine Altastenberg.

Vor den Häusern wenden wir uns nach links, biegen rechts in den Hüttenpfad ein und wandern auf dem Renauweg bis zur Straße Am Nordhang. In der Rechtskurve gehen wir geradeaus weiter bis zum Ortsrand und wandern rechts aus Altastenberg wieder hinaus.

Bald überqueren wir eine Straße, passieren einen Parkplatz und folgen einer zweiten Straße am Fuße des Skiliftes am Sahnehang nach rechts. In einer scharfen Kurve, verlassen wir die Straße und folgen dem Weg in den Wald hinein. Auf dem kurvigen Pfad wandern wir im Auf und Ab, überqueren einen kleinen Bachlauf und umrunden eine bewaldete Kuppe. An einer Kreuzung wenden wir uns nach rechts und sofort an der ersten Möglichkeit nach links, um dem Wanderweg X2 durch das noch sehr junge Lennetal zu folgen. Leise plätschert der Fluss, der hier noch eher einem Bach gleicht, rechts neben uns, bis wir ihn überqueren und nach rechts einem Aufstieg folgen. An einer T-Kreuzung biegen wir rechts ab und wenden uns sofort an einer kleinen Straße scharf nach links, um auf dem Rothaarsteig geradeaus bis zur Lennequelle zu wandern.

Die Lenne entspringt hier in einer Höhe von 823 Metern exakt 6,3 Kilometer Luftlinie von der Ruhrquelle entfernt. So nah werden sich beide Flüsse erst wieder am Rande des Sauerlandes sein, wenn die Lenne bei Hagen in die Ruhr mündet. Dabei ist die Lenne der wasserreichste Zufluss der Ruhr und hat bis dahin 129 Kilometer zurückgelegt. Von der Lennequelle aus, gehen wir nur noch 300 Meter bis zum deutlich sichtbaren Astenturm und haben damit unsere Rundwanderung durch das Renau- und Lennetal beendet.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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