In Sachen Los Angeles hatte ich ja schon mehrfach geschrieben, dass mir einige Dinge nicht gefielen bzw. es Sachen gab, die mich enttäuschten. Zu nennen wäre da die Enttäuschung vom Walk of Fame auf dem Hollywood Boulevard und das Nicht-Gefallen über den hohen Eintrittspreis für die historische Queen Mary sowie der Santa Monica Pier. Nicht enttäuscht hat mich der Rodeo Drive in Beverly Hills. Aber hier bin ich auch mit keinen Erwartungen an die Sache herangegangen, weil mich solche Prunk- und Protz-Straßen überhaupt nicht beeindrucken können.
Genau deswegen wurde ich nicht enttäuscht. Ich erwartete Prunk, Protz und Glamour, was ich letztendlich auch erhielt. Aber nur weil ich nicht enttäuscht wurde, heißt es nicht, dass es mir gefiel. Jetzt könnte man hinterfragen, warum ich denn dann dort gewesen bin. Die Frage wäre nicht ganz berechtigt, denn nur weil einem etwas nicht gefällt, heißt es ja nicht, dass man sich das auch mal ansehen könnte.
Glamour und Glanz bei Los Angeles
Erst recht, wenn man sowieso gerade in der Nähe ist und man sich das wohl nie wieder ansehen wird. Wir waren gerade auf dem Weg vom Hollywood Boulevard in Richtung Pazifik bzw. Santa Monica. Da kommt man automatisch durch Beverly Hills. Und der Name steht natürlich für etwas. Reichtum, Glanz und große Villen berühmter und weniger berühmter Stars und Sternchen.
Ich habe keine Ahnung, wer dort alles so lebt, denn ich bin mit der Prominenz nicht sehr vertraut. Aber so manches bekommt man ja trotzdem mit und daher weiß ich, dass der Rodeo Drive quasi die Flaniermeile von Los Angeles bzw. Beverly Hills ist. Hier kann man von Boutique zu Boutique schlendern und viel Geld ausgeben. Der Begriff flanieren ist dabei vermutlich noch nicht einmal richtig. Cruisen wäre wohl besser, denn man möchte beim Shoppen ja auch noch zeigen, mit welchem „Zweitwagen“ man zum Einkaufen fährt.
Kurze Fahrt durch das Wohnviertel von Beverly Hills
Bevor wir uns aber den Rodeo Drive anschauten – zu Fuß übrigens – verließen wir den Santa Monica Boulevard, der als Hauptstraße diese Stadt durchquert. Wir cruisten nämlich zunächst durch die Wohnviertel und wollten doch mal schauen, wie es sich dort so lebt.
Feststellung: Die Straßen sind lang, breit und von sehr hohen Palmen gesäumt. Die Häuser verstecken sich dahingegen hinter ebenfalls hohen Hecken. Danach fuhren wir zum Beverly Gardens Park.
Denn dort gibt es das große Schild Beverly Hills. Denn wenn ich schon einen Blog-Artikel über den Rodeo Drive in Beverly Hills schreiben will, dann natürlich auch ordentlich beschildert.
Gleichzeitig gab es in dieser Grünanlage einige Kunstobjekte und Skulpturen zu entdecken. Das war schon mal ganz nett. Doch noch mehr gefallen hat mir der imposante Baum links neben dem Beverly Hills-Schild. Dieser Feigenbaum war mit seinem Baumstamm wirklich beeindruckend. Laut Internet handele es sich wohl um die Großblättrige Feige.
Zu Fuß auf dem Rodeo Drive
Nur einen Block weiter überquert man den zweigeteilten Santa Monica Boulevard, um den Rodeo Drive zu erkunden. Auf einer Länge von gut 500 Metern gibt es hier wirklich alles, was in der Modebranche Rang und Namen hat. Wir waren in keinem der Läden drin. Erstens brauchten wir gerade keine neue Handtasche und zweitens war uns nicht ganz klar, ob wir überhaupt einfach so hineingehen könnten.
An manchen Boutiquen standen Mitarbeiter an der Tür, die die Kunden persönlich begrüßten. Und ich glaube, so bekannt waren wir dort noch nicht, dass uns das widerfahren würde. Aber in der Tat konnte man der einen oder anderen Dame ansehen, dass sie scheinbar gelangweilt die Straße auf- und abging. Zumindest bei einer Dame war die selbst auferlegte Optik ein wenig verräterisch und es schien, sie warte nur darauf, „entdeckt“ zu werden. Jeder, wie er will.
Wie eingangs erwähnt. Es war interessant, einmalig sehenswert, aber das war es dann auch schon. Der Rodeo Drive ist halt eine völlig überteuerte Einkaufsstraße, wie man sie auch aus London oder Düsseldorf kennt – nur mit eben noch mehr Prominenz.