Die Überschrift übertreibt nicht. Es war wirklich nur ein kurzer Aufenthalt im Kluane Nationalpark in Kanada. Wir hatten ihn auf unserer Reise durch Kanada und die USA eigentlich gar nicht eingeplant. Aber auf dem Weg nach Alaska hatten wir noch etwas Zeit übrig, um wenigstens eine Stippvisite machen zu können.
Und dieser Kurzbesuch hat sich direkt gelohnt. Denn damit ist auf jeden Fall ein weiteres Reiseziel hinzugekommen, das wir gerne mal ausführlicher besuchen möchten.
Der Kluane Nationalpark befindet sich im kanadischen Yukon und grenzt direkt an den US-amerikanischen Bundesstaat Alaska. Damit grenzt er auch direkt an den Wrangell-St.-Elias Nationalpark. Beide zusammen werden bei der Unesco als Weltnaturerbe gelistet.
Mount Logan ist der höchste Berg im Kluane Nationalpark
Im Kluane Nationalpark erhebt sich der höchste Berg Kanadas, der Mount Logan mit seinen 5.959 Metern. Gesehen haben wir ihn leider nicht, dafür befindet sich der Mount Logan viel zu sehr mitten im Gebirge und im Nationalpark. Wir waren hingegen nur am äußersten Rand des Nationalparks. In Zahlen ausgedrückt: Der höchste Berg Kanadas war immer noch 170 Kilometer von uns entfernt. Das ist eben Kanada, da reden wir halt von ganz anderen Größenverhältnissen.
Es ist also völlig klar, dass wir hier nur einen kleinen, wirklich sehr kleinen Teil des Nationalparks in Augenschein nehmen konnten. Aber wir freuten uns, dass wir wenigstens das konnten. Die Wolken hingen in den Bergen zwar relativ tief, aber dennoch war es ein erhebender Anblick.
Wir kamen von Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon, und fuhren auf dem Alaska Highway in Richtung Alaska. Man empfahl uns, wenn wir denn ein paar Stunden Zeit hätten, einen Blick auf Haines Junction und Umgebung zu werfen. Genau das taten wir halt auch.
Einige Kilometer vor Haines Junction überquerten wir noch einen Fluss. Neben dem Alaska Highway gab es eine kleine historische Holzbrücke, die einfach nur malerisch aussah.
Das Besucherzentrum befindet sich in Haines Junction
Wenig später erreichten wir den kleinen Ort, der vor allen Dingen dafür stand, dass sich in Haines Junction auch ein Besucherzentrum befindet. Dieses steuerten wir natürlich als erstes an, um ein paar Informationen und Tipps zu erhalten.
Beeindruckend war alleine schon das Geländerelief bzw. Miniaturmodell des Nationalparks. Da wurde einem die Größe vom Kluane Nationalpark sehr deutlich gemacht. Man riet uns, den Alaska Highway zu verlassen und auf dem Highway Nummer 3 in südliche Richtung zu fahren. Dort würden wir nach etwas über 20 Kilometern den Kathleen Lake erreichen und ein wenig wandern können.
Gesagt, getan. So fuhren wir also auf der fast menschenleeren Straße und machten auf ungefähr halber Strecke eine kurze Pause. Dort überquerten wir nämlich den Quill Creek, einen kleinen Fluss, der sich wunderbar durch die wilde Landschaft schlängelte.
Bergkulisse am Kathleen Lake
Da wir auf unserem Roadtrip, insbesondere auf dem Alaska Highway, bereits zahlreiche Schwarzbären sahen, waren wir natürlich vorsichtig. Daher starteten wir keine längere Wanderung irgendwo ins Unterholz, weil wir jederzeit mit Bären rechnen mussten.
Auch als wir am Kathleen Lake ankamen, beließen wir es bei einer kurzen Wanderung an einer Bucht und am Ufer entlang. Aber das, was wir sahen, war schon sehr schön. Auf der anderen Seite des Sees erhoben sich die ersten Berge und wir mussten an das Relief im Besucherzentrum denken. Diese Berge hier haben nämlich eine Höhe von 2.300 Metern, sind also noch nicht einmal halb so hoch wie der Mount Logan.
Ein Hinweisschild verriet, dass wir uns etliche tausend Kilometer vom nördlichsten und vom östlichsten Punkt Kanadas entfernt befinden. Das Schild hatte durchaus seine Berechtigung, denn streng genommen befanden wir uns in unmittelbarer Nähe des westlichsten Punkt Kanadas. Ohne größere Wanderung kommt man eben nicht weiter nach Westen und den absolut westlichsten Punkt Kanadas zu erreichen, dürfte angesichts der Lage wohl kaum ohne größere Expedition möglich sein. So gesehen waren wir also fast an einem Extrempunkt.
Alles einfach nur beeindruckend und schön. Kurios waren aber die beiden knallroten Holzstühle, die von den Rangern im Kluane Nationalpark am Kiesstrand aufgestellt wurden. Einfach so. Irgendwie ein netter Kontrast. Überhaupt hat uns der Kluane Nationalpark absolut gut gefallen, beim nächsten Mal gerne mehr.