Hoover Damm bei Las Vegas

An dieser Stelle will ich einfach mal ein paar Bilder vom Hoover Damm bei Las Vegas zeigen. Dabei geht es mir gar nicht um Daten oder Infos zur Bauweise. Diese kann man alle bei Wikipedia nachlesen.

Blick auf die Staumauer
Blick auf die Staumauer

Vielmehr will ich von meinen persönlichen Eindrücken erzählen. Trotzdem sind ein paar Basisinfos nicht ganz unwichtig. Der Hoover Damm, oder auch besser die Hoover Talsperre, staut südöstlich von Las Vegas den Colorado River zum Lake Mead. Südlich der Talsperre, wo der Fluss wieder Fluss sein darf, wird der Colorado River von einer Brücke überspannt. Sie trägt den für unser Verständnis sehr sperrigen Namen Mike O’Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge. Auf dieser Brücke verläuft der Highway 93, den wir befuhren, als wir uns dem Hoover Dam näherten.

Ankunft am Hoover Damm

Während der Hoover Damm bereits in den 1930er-Jahren gebaut wurde, ist die Brücke eigentlich noch gar nicht so alt. Sie wurde erst im Jahr 2010 fertiggestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt verlief der Highway auf der Staumauer. Für mich ist das irgendwie unvorstellbar. Ich habe den Verkehr auf dem Damm nie gesehen und dort ist es mit gerade mal zwei Fahrspuren natürlich deutlich enger als auf dem vierspurigen Highway.

Eine Besonderheit, sowohl bei der Brücke als auch bei dem Damm ist, dass die Staatsgrenze zwischen Nevada und Arizona einmal quer über die Bauwerke verläuft. Das bedeutet, dass der nördliche Abschnitt der Staumauer in Nevada liegt und der südliche im Nachbarbundesstaat Arizona. Damit wechselt man ganz nebenbei die Zeitzone.

Stausee mit wenig Wasser
Stausee mit wenig Wasser

Auf unserem Roadtrip durch die USA erreichten wir die Brücke von Süden kommend und fuhren zunächst nach Nevada hinein. Während der Fahrt habe ich zwar gewusst und gemerkt, dass wir uns auf einer Brücke befinden, doch die Art und Höhe des Bauwerks habe ich erst später gesehen. An der ersten Ausfahrt verließen wir den Highway und folgten der Beschilderung in Richtung Hoover Damm bzw. zum Besucherzentrum. Doch bevor man das erreicht, wird man schon nach kurzer Zeit an einem Security-Check gestoppt. Es werden kurz die üblichen Fragen gestellt, aber nach ein paar Sekunden kann man dann weiterfahren.

Ausblick in schwindelerregender Höhe

Doch anstatt gleich bis zur Staumauer durchzufahren, sollte man lieber kurz hinter dem Sicherheitsposten rechts auf einen großen Parkplatz einbiegen. Von dort geht nämlich ein steiler Weg hinauf zu einem Aussichtspunkt bzw. zur Brücke. Denn neben der Fahrbahn befindet sich ein schmaler Fußweg, von dem aus man einen tollen Blick auf den weiter unten liegenden Hoover Damm genießt. Zwischen Fahrspur und Fußweg erhebt sich eine hüfthohe Betonmauer, was wiederum erklärt, warum wir bei der Überfahrt eigentlich nichts sehen konnten. Doch das änderte sich beim Betreten der Brücke. Die Aussicht war beeindruckend und beängstigend zugleich. Ehrlich gesagt, bin ich schnell wieder zurück gegangen. Das war mir dann doch zu hoch. Immerhin standen wir hier in 270 Metern Höhe und sogar 85 Meter über der Staumauer.

Hoover Dam

Danach fuhren wir hinab und folgten den Hinweisen zu verschiedenen Parkplätzen. Es gibt zwar auch ein Parkhaus, doch wir entschieden uns für einen herkömmlichen Parkplatz auf der Seite von Arizona. Das hieß, wir folgten dem ehemaligen Highway über die Mauer. Dort gibt es jede Menge Parkmöglichkeiten, denn diese Plätze erfordern ein wenig Fußweg, um über den Hoover Damm wieder zurück zum Besucherzentrum zu gelangen. Bekanntlich wollen die meisten Menschen direkt am Eingang parken und hier ist das nicht anders. Für uns sind die paar Schritte total okay, zumal wir ja sowieso den Damm bzw. die Mauer besichtigen wollten.

Wasser im Stausee
Wasser im Stausee

Der Ausblick war auch hier wieder fantastisch. Auf der einen Seite blickten wir auf einen sehr winzigen Teil des Lake Mead und auf der anderen Seite schauten wir in die Tiefe zum Colorado River hinab. Beim Überqueren der Mauer kamen wir auch an den beiden Überlaufbauwerken vorbei, an deren Wand jeweils eine Uhr angebracht war. So standen wir also zunächst vor der Uhr mit der Arizona Time und nach Überquerung der Staatsgrenze in der Mitte des Hoover Damms vor der Uhr mit der Nevada Time.

Der Hund vom Hoover Damm

Das Besucherzentrum befindet sich auf der Seite Nevadas, genauso wie ein Café, ein riesiger Souvenirladen und jede Menge Infotafeln im Außenbereich. Sogar das Grab eines Hundes befindet sich dort an einer Felswand. Dieser Hund war bei den Bauarbeiten immer dabei und wurde zum Maskottchen der Arbeiter. Doch sein Leben endete tragisch, als er versehentlich von einem Truck überfahren wurde. Anschließend haben die Bauarbeiter dieses Grabmal für ihn geschaffen.

Interessant waren auch die riesigen Ventilatoren, die aufgestellt wurden, um etwas Kühlung zu verschaffen. Es war an dem Tag nämlich sehr heiß und man wies sogar darauf hin, dass man auf den wenigen hundert Meter vom Parkplatz zum Besucherzentrum Wasser mitnehmen sollte. Irgendwie wirkte dieser riesige Ventilator unter freiem Himmel überflüssig, aber wenn man sich direkt davor stellte, war das sehr angenehm.

Willkommen am Hoover Damm
Willkommen am Hoover Damm

Nach dem Besuch des Hoover Damms fuhren wir auf dem alten Highway noch ein Stückchen weiter bergauf. Die Straße ist zwar mittlerweile eine Sackgasse, doch weiter oben gab es einen weiteren Aussichtspunkt, von dem aus wir auf den Hoover Damm blicken konnten. Ansonsten ist der alte Highway aber nur noch von Nevada aus zu erreichen. Ja, uns hatte der Hoover Damm gut gefallen und er ist nicht nur beeindruckend zu sehen, sondern auch ein interessantes Bauwerk, das man bei einem Aufenthalt in Las Vegas ruhig mal besuchen sollte.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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