Verwerfungszone Grjótagjá in Island

Grjótagjá – ein isländisches Wort und wie von den Isländern gewohnt, ein für unsere Zungen schwieriges Wort. Grjótagjá haben wir besucht, als wir mit dem Schiff nach Island fuhren und vom Hafenort Akureyri aus die nordöstliche Region Islands mit dem Mietwagen erkundeten. Wie ich schon in anderen Beiträgen schrieb, kommt man dort gar nicht drumherum, sich den großen See Mývatn anzuschauen. Rund um den See befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie ein Lavafeld, ein Geothermalfeld oder auch der Hverfjall-Krater.

Links Amerika und rechts Europa
Links Amerika und rechts Europa

 

Grjótagjá ist eine Höhle mit See

Nur zwei Kilometer von diesem Krater befindet sich Grjótagjá. Eigentlich meint man damit in der Regel eine Höhle, in der sich ein kleiner See befindet. Dieser See wurde lange Zeit als Badesee genutzt, weil das Wasser – ebenfalls typisch Island – deutlich mehr als nur warm war. Wo kann man das schon, in einer Höhle baden? Aber auch hier in der Grjótagjá-Höhle geht das schon lange nicht mehr. Und noch viel schlimmer: Wenn man nicht genügend Geduld mitbringt, dann kommt man noch nicht einmal in die Höhle hinein. Zumindest ist uns das so ergangen. Zur Höhle gibt es nur einen kleinen Zugang und selbst in der Höhle ist nicht allzu viel Platz. So viel konnte ich wenigstens erkennen.

Verwerfungszone Grjótagjá
Verwerfungszone Grjótagjá

Doch die Höhle und ihr See sind in den letzten Jahren wieder sehr populär geworden, obwohl man eben nicht mehr drin baden kann. Aber der See wurde in einer Liebesszene in der Serie Game of Thrones gezeigt, woraufhin nun viele Touristen diesen Ort in Echt sehen möchten. Kurz gesagt, es ist zu bestimmten Zeiten extrem voll und es entsteht ein Gedränge, worauf ich in der Regel keine Lust habe. Bevor ich mich drängeln und quetschen lasse, lasse ich es lieber bleiben.

Verwerfungszone Grjótagjá

Verwerfungszone in Island
Verwerfungszone in Island

Ehrlich gesagt, fand ich sogar viel spannender, was man oberhalb der Höhle sehen konnte. Denn Grjótagjá steht nicht nur für den See in der Höhle, sondern auch für die oberhalb gelegene Verwerfungszone. Denn bekanntlich trifft in Island die amerikanische Kontinentalplatte auf die eurasische Platte und genau das kann man oberirdisch sogar deutlich sehen. Die Verwerfung sieht aus wie ein riesiger Riss in der Erdoberfläche und sie flößt einem ziemlich viel Respekt ein. Die Verwerfung Grjótagjá ist ziemlich lang und es geht einige Meter in die Tiefe. Aber mehr als Dunkelheit sieht man nicht, denn irgendwo darunter befindet sich ja die Höhle.

Auf jeden Fall ist Grjótagjá nicht nur für Geologen interessant. Als Sehenswürdigkeit hat man den Ort relativ schnell besucht. Es gibt keine große Wanderung, keine spektakulären Aussichten und nur einen kurzen Aufenthalt. Aber wenn man ohnehin in der Nähe des Mývatn unterwegs ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen – auch ohne Höhlenbesuch.

1 Kommentar zu „Verwerfungszone Grjótagjá in Island“

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