Weite Landschaften auf dem Weg zum Schloss Dyck

Kleine heimelige Ortschaften flankieren unseren Weg und werden von weiten Feldern abgelöst, auf denen Roggen, Weifen, Raps und Spargel in die Höhe ragen. Besonders schön anzuschauen ist die Mariengrotte des Nikolausklosters, an der sich gleich die Gartenkunst von Schloss Dyck anschließt. Dem herrschaftlichen Schloss statten wir natürlich auch noch einen Besuch ab und folgen anschließend dem weiteren Weg durch die landwirtschaftlich geprägte Umgebung von Bedburdyck zum Ausgangspunkt.

Pkw/Parken: Parken im Zentrum von Bedburdyck, rund um die Grevenbroicher Straße
ÖPNV: Ab Neuss Landestheater mit dem Bus 870 bis Jüchen-Lindenhof (Grevenbroich/Bedburdyck)
Rundweg: Ca. 13 Kilometer/3–3,5 Stunden
Streckenprofil: Breite Landwirtschaftswege
Einkehr: Café im Nikolauskloster, 41363 Jüchen, Tel. (0 21 82) 82 99 60, www.nikolauskloster.de; Dycker Weinhaus, Klosterstraße 2, 41363 Jüchen-Damm; Bistro Botanica im Schloss Dyck, Schloss Dyck 1, 41363 Jüchen, Tel. (0 21 82) 8 24 56 20, www.botanica-schloss-dyck.de (Okt.-März geschl. und sonst Mo geschl., es wird keine Eintrittskarte für das Schloss benötigt)
Am Wegesrand: Bedburdyck; Hemmerden; Kirche St. Mauri; Damm; Nikolauskloster, 41363 Jüchen, Tel. (0 21 82) 82 99 60, www.nikolauskloster.de; Schloss Dyck, Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur, Schloss Dyck 1, 41363 Jüchen, Tel. (0 21 82) 82 40, www.stiftung-schloss-dyck.de

Im kleinen Zentrum von Bedburdyck betreten wir die Hemmerdener Straße und folgen ihr in Richtung Ortsausgang an einigen Wohnhäusern vorbei. Gleich hinter dem letzten Haus biegen wir rechts ab und wandern auf einem kleinen Sträßchen neben einem Feld entlang. Noch haben wir zu unserer Rechten einige Wohnhäuser von Bedburdyck, lassen aber auch diese bald hinter uns.

Bedburdyck ist ein kleines, zu Jüchen gehörendes Dorf auf einem Areal, das vermutlich schon zu römischer Zeit besiedelt war. Im 16. Jahrhundert tauchte erstmals der Name Bedebur auf. Die Ergänzung Dyck stammt vom gleichnamigen Landesherren, der in Zusammenhang mit Schloss Dyck steht, dass sich nur unweit entfernt befindet. Geprägt wird das Dorf von der mächtigen und historisch wertvollen St. Martinuskirche. Ihr Westturm wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. Er besteht aus Tuff- und Sandsteinschichten und ist durch Rundbogenfriese geprägt. Der Kirchensaal ist deutlich älter und wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Auch ein Blick in das Innere des Gotteshauses ist lohnenswert. Die Seitenaltäre stammen aus einer Schenkung der Grafen von Dyck während das Kreuz bereits auf vier Jahrhunderte zurück blicken kann.

Von weiten Feldern umgeben wandern wir bis zu einer Gabelung, halten uns halblinks und biegen schon nach ungefähr 100 Metern abermals links ab. Auf dem schattenlosen Landwirtschaftsweg lassen wir den Blick über Roggen und Weizen streifen, erreichen eine weitere Gabelung, aber biegen dieses Mal nach rechts ab. Vor uns erkennen wir bereits die ersten Häuser von Hemmerden und erreichen diese auch nach wenigen Augenblicken.

Flussmündung
Flussmündung

Das Dorf Hemmerden ist noch ein wenig kleiner als Bedburdyck. Es gehört seit der Kommunalreform im Jahr 1975 als Stadtteil zu Grevenbroich. In früheren Zeiten lag Hemmerden aber nicht nur in einem Grenzgebiet, sondern war sogar das Dreiländereck zwischen dem Deutschen Orden Elsen, Wevelinghoven, das zu Kurköln gehörte und den Herren von Dyck. Im Jahr 2003 erschien ein Dokumentarfilm im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks mit dem Titel Mariannes Heimkehr, der vom Leben der jüdischen Einwohner von Hemmerden handelt und die Nachkriegszeit aufzeigt als die in Hemmerden geborene Marianne Stern aus dem Ghetto Riga zurück kehrt (siehe Riga-Wald, Tour 2, Seite XX).

Hinter dem ersten Haus wandern wir nach links in die Pfannenstraße und durchqueren das ruhige Wohngebiet bis wir im gemütlichen Zentrum des kleinen Ortes angelangt sind, wo uns halbrechts die Kirche St. Mauri erwartet.

An der Kirche gehen wir rechts vorbei, überqueren den kleinen Kirchplatz und folgen halblinks der Schulstraße. An einer Kreuzung sehen wir den örtlichen Friedhof, biegen vor ihm in die Goldregenstraße ein und erreichen die breite Landstraße, an der wir uns nach links drehen. Hinter einer Tankstelle verlassen wir Hemmerden und begeben uns halblinks auf einen Landwirtschaftsweg. Schnurgerade gehen wir auf dem Traktorpfad in nördliche Richtung, sehen auf der linken Seite einige Tennisplätze und durchschreiten einige Zeit darauf eine Linkskurve zu einer Baumreihe. Direkt hinter der Baumreihe wenden wir uns nach rechts, um auf dem etwas breiteren Weg durch die einsamen Felder zu wandern. Abgelöst werden diese auf der linken Seite von einem kleinen Wäldchen, an dem wir links abbiegen. Geradeaus wandern wir weiterhin auf einem Landwirtschaftsweg und erreichen nach einer entspannenden Tour das kleine Dorf Damm.


In Damm biegen wir sofort nach rechts ab und erreichen nach rund 70 Metern eine Kreuzung, an der wir links auf einem schmalen Weg an einer Scheune vorbei wandern. Auf diesem Dahlienweg durchschreiten wir eine Rechtskurve, gehen in ein kleines Wäldchen hinein und wandern parallel zum Jüchener Bach (siehe Route XX), wo wir bald auf die Mariengrotte stoßen, die zum angrenzenden Nikolauskloster gehört (siehe Route XX).

An der Mariengrotte gehen wir nach links, wandern mit Blick auf das stolze Kloster an einer Wiese entlang und bis zur Toreinfahrt des Klosters. Wenn wir das Kloster verlassen haben, sehen wir auf der anderen Seite einer Landstraße die modernen Gärten des Schloss Dyck. Wir wechseln die Straßenseite und biegen nach links ab, um zunächst in einem weiten Rechtsbogen neben den Gärten zum Schloss Dyck zu gelangen, welches sich auf unserer linken Seite hinter einer Allee verbirgt. Dabei haben wir zwischen dem Kloster und dem Schloss die Möglichkeit, im stilvollen Dycker Weinhaus eine kleine Pause einzulegen.

An der Zufahrt zum Schloss Dyck folgen wir der Landstraße in Richtung Aldenhoven durch einen kleinen Wald.

Aber schon am Waldrand verlassen wir die Landstraße wieder und biegen nach rechts auf einen Feldweg ein. Zwischen Wald und Feld wandern wir in einem weiten Linksbogen auf einem Traktorweg und erreichen alsbald einen Querweg, auf dem wir uns nach links wenden. Doch schon an einer folgenden Gabelung gehen wir wieder nach links und halten so unsere ursprüngliche Richtung bei. Zu unserer Linken blicken wir über die Felder nach Aldenhoven, während wir auf der rechten Seite Wallrath erkennen und wenig später an einer T-Kreuzung nach rechts abbiegen. Eine Kreuzung zwischen Roggen, Raps und Gerste ist uns Zeichen nach links abzubiegen und vor uns sehen wir bereits wieder die ersten Häuser von Bedburdyck. Doch noch wandern wir einige Minuten auf die Ortschaft zu und passieren hinter einem Hof eine Landstraße. Für ein kurzes Stück gehen wir an der Landstraße nach links, biegen jedoch gleich an der ersten Möglichkeit nach rechts ab. Auf der Bachstraße wandern wir keine 200 Meter, bis wir links einen schmalen Fußweg erkennen, dem wir an einem Feld entlang folgen wollen. Eine Straße wird noch überquert, bis wir geradeaus auf dem Stessener Pfad in das Zentrum von Bedburdyck gelangen. Nun müssen wir nur noch zwei Mal kurz hintereinander links abbiegen und haben unseren Ausgangspunkt erreicht.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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