Wanderung  mit Genuss an einem ruhigen Fluss

Die Erft prägt diese Wanderung, bei der wir einen Teil von Wevelinghoven kennen lernen und wir im steten Wechsel an Weiden, Koppeln und Feldern entlang wandern. Wir erfreuen uns an der Ruhe der Natur und legen eine Rast an wunderschön geschnitzten Holzskulpturen ein.

Pkw/Parken: Parken im Bereich Hemmerdener Weg, Wevelinghoven
ÖPNV: Entweder ab Kapellen-Wevelinghoven Bahnhof mit dem Bus Nummer 893 ab Neuss Landestheater mit dem Bus Nummer 858 bis Grevenbroich Hemmerdener Weg in Wevelinghoven.
Rundweg: Ca. 11 Kilometer/2–2,5 Stunden
Streckenprofil: Schotterpfade und Landwirtschaftswege wechseln sich mit kleinen Sträßchen ab.
Einkehr: Ratsstube Wevelinghoven, Marktplatz 18, 41516 Wevelinghoven, Tel. (0 21 81) 7 40 24
Am Wegesrand: Ev. Kirche Wevelinghoven; Burg Wevelinghoven/Motte im Zubend

Mitten in Wevelinghoven beginnen wir unsere Wanderung und gehen an der Ampel in die Hemmerdener Straße hinein, wo wir auf der linken Seite als Erstes auf die kleine, schlichte evangelische Kirche treffen.

Weiter geradeaus überqueren wir die Burgstraße und wandern an einer ruhigen Grünanlage entlang bis zur Erft (siehe Route XX). Wir überqueren auf der Straßenbrücke den sanft dahin ziehenden Fluss und biegen sofort rechts ab. Am Flussufer wandern wir ganz genüsslich nordwärts und schauen dem Treiben auf der Wasseroberfläche zu, wenn Enten schnatternd landen. Auf der linken Seite schweift unser Blick nach einem kleinen Wäldchen über Weiden und Koppeln und an mehreren Baumreihen vorbei bis wir zu einer weiteren Erftbrücke gelangen. Hier befindet sich nicht nur eine schöne Skulptur, die einen lebensgroßen Schäfer mit seinen Schafen zeigt und mit einer Sitzbank zu einer Pause einlädt, sondern auch die alte Burg Wevelinghoven, auch Motte im Zubend genannt.

Mit einer Motte ist eine Burg gemeint, die üblicherweise nicht nur aus Holz gebaut wurde, sondern auch aus einem kegelförmigen Hügel besteht. Daher wird sie richtigerweise auch als Erdhügelburg oder Erdkegelburg bezeichnet. In der Regel gliedert sich eine Motte in zwei Bereiche auf, dem künstlich erschaffenen Erdhügel sowie eine oder gar mehrere Vorburgen. Letztere sind jedoch nicht zwingend. Der große Vorteil dieser Burganlage war die überaus schnelle Bauzeit, denn Holz und Erde sind schnell verfügbare Baumaterialien und können zügig verarbeitet werden. So ist belegt, dass kleine Motten sogar schon innerhalb von zehn Tagen errichtet werden konnten. Das Hauptgebäude stand naturgemäß auf der Spitze des kegelförmigen Erdhügels und war in der Regel ein Wohnturm. Dieser Bautyp entstand vermutlich im 9. oder 10. Jahrhundert im gesamten Raum der heutigen Europäischen Union und wurde bis in das frühe 15. Jahrhundert oft angewandt. Die hiesige Motte im Zubend ist vermutlich eines der ältesten Fragmente von Wevelinghoven, allerdings ist über ihre Bedeutung und ihr Aussehen nur sehr wenig bekannt. Bei der letzten Schlacht des Dreißigjährigen Kriegs, der Schlacht von Wevelinghoven, wird die Burg schon gar nicht mehr erwähnt. Daher wird vermutet, dass sie wahrscheinlich schon ein Jahrhundert zuvor im Kölnischen Krieg zerstört wurde.

Wir biegen an der Motte nach links ab, lassen die Erft hinter uns und wandern zwischen den Weiden bis zu einem kleinen Bach. Diesen überqueren wir und biegen direkt dahinter nach rechts ab. In Begleitung des schmalen Rinnsals wandern wir an einem Feld entlang und erreichen nach kurzer Zeit eine Straße. Nach links wendend gehen wir an einigen Häusern vorbei und biegen in einer Linkskurve vor den letzten beiden Häusern rechts ab. Auf einem schmalen Landwirtschaftsweg erreichen wir wieder die Erft und genießen die Tour entlang der kleinen Auenwälder, die sich immer wieder mit Feldern abwechseln. Mit viel Ruhe auf dieser Wanderung durch die Natur überqueren wir einen kleinen Zufluss mit sauberem Wasser aus einer nahe gelegenen Kläranlage und erreichen eine kleine Fußgängerbrücke.

Schöne Bauwerke unterwegs
Schöne Bauwerke unterwegs

Auf dieser wollen wir die Erft überqueren und wandern direkt im Anschluss nach rechts, wo wir einen beinahe naturbelassenen Seitenarm der Erft sehen. Diesen lassen wir aber schon nach kurzer Zeit hinter uns und gehen auf einem schmalen Trampelpfad durch den Wald bis zu einem Feld. Über das Feld hinweg erkennen wir auf der linken Seite die Häuser von Mühlrath und erreichen wenig später einen weiteren Waldrand.

Wir wenden uns nach rechts und wandern stets geradeaus auf dem gut erkennbaren Hauptweg. Auf der rechten Seite blicken wir immer wieder über die Felder, während von links die kühlende Luft des Waldes zu uns dringt. An einer alten Scheune aus Fachwerk wandern wir vorbei, genauso wie wenig später an einem Bauernhof, mit dem wir wieder auf die ersten Häuser von Wevelinghofen stoßen.

Gleich an der ersten Möglichkeit biegen wir links in die Grünstraße ein, um kurz darauf rechts in den Lerchenweg einzubiegen. Hinter einer kleinen Grünanlage wenden wir uns nach rechts und begeben uns zu der Rückseite der Wohnhäuser, wo wir auf einem schmalen Pfad in aller Ruhe an den Gärten der Häuser vorbei wandern können.

Ein kleines Feld auf der linken Seite wird vom Wevelinghovener Friedhof abgelöst und wir bleiben unserem Pfad treu, der uns an weiteren Gärten und zwischen zwei eng beieinander stehenden Häusern zur Langwadener Straße bringt.

An der Langwadener Straße biegen wir rechts ab, gehen zur Rhenaniastraße und sehen auf der rechten Seite einen Kreisverkehr. Wir überqueren jedoch die Rhenaniastraße und wandern auf dem schmalen Gartenweg geradeaus weiter. Dabei überqueren wir den Schulhof der Gebrüder-Grimm-Schule und erreichen wenig später den zentralen Marktplatz von Wevelinghoven. Auch dieser wird überquert und wir gehen weiter geradeaus in eine Grünanlage hinein, wo wir spielenden Kindern zuschauen können und zur Von-Heinsberg-Straße kommen. Geradeaus kommen wir zur Zehntstraße, biegen rechts ab, um sofort links in die Pastor-Dehnert-Straße hinein zu gehen. Schräg gegenüber der Dr.-Widmann-Straße sehen wir einen schmalen Fußweg, dem wir nach rechts folgen wollen und zwischen den Wohnhäusern nach wenigen Schritten zur Oberstraße stoßen. Ein kurzer Blick nach links und wir erkennen sofort unseren Ausgangspunkt wieder, der sich nur wenige Meter entfernt befindet.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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