Im Auf und Ab umrunden wir einen Teil von Herdecke und gehen dabei auf Besichtigungstour mehrerer Gotteshäuser. Wir durchwandern weiter Täler, auch Siepen genannt, und erleben ruhige, gemütliche Wohnviertel sowie kleine Waldabschnitte, in denen wir von Vogelstimmen begleitet werden.
Pkw/Parken: Parken in der Wittbräucker Straße oder besser in der Gahlenfeldstraße
ÖPNV: Mit der Regionalbahn 52 zwischen Hagen Hbf. und Dortmund Hbf. bis Wittbräucke.
Rundweg: Ca. 9,2 Kilometer/2–2,5 Stunden
Streckenprofil: Gut ausgebaute Wege, teilweise auch an ruhigen Straßen entlang.
Einkehr: Keine Einkehr an der Strecke; an der Wittbräucker Straße jedoch das Landhotel Bonsmannshof, Wittbräucker Straße 38, 58313 Herdecke, Tel. (0 23 30) 7 15 62, www.bonsmannshof.de (Mo geschl.)
Am Wegesrand: Golfplatz Herdecke; Siepen; St. Elisabethkirche; Herdecke; Kirchender Kirche

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über Wanderungen in und um Dortmund. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
An der Bundesstraße 54 gehen wir in den Ostender Weg hinein und leicht bergab. Zunächst passieren wir die Bahngleise, wandern ein kurzes Stück durch einen Wald und erreichen nach Überquerung eines schmalen Bachs einige Häuser. Vor den Häusern wenden wir uns nach rechts und wandern mit einer Steigung weiter auf dem Ostender Weg. Dabei haben wir ein Feld zur Rechten, gehen auf eine kleine, bewaldete Kuppe zu und beschreiben vor dieser eine Linkskurve. Wenig später führt uns unser Weg rechts herum in den Wald hinein. Wir bleiben geradeaus bzw. ein wenig halblinks und wandern auf dem kleinen Sträßchen in einem weiten Rechtsbogen um die Kuppe herum. Wir erreichen den Golfplatz Herdecke, den wir geradewegs überqueren können.
Am Ende wenden wir uns nach rechts, wandern keine 200 Meter, bis wir vor einem Waldstück wieder links abbiegen. Auf einem schmalen Pfad treffen wir auf den Mühlenweg, an dem wir uns nach rechts wenden und wenig später das Bahngleis überqueren. Dem geschwungenen Weg folgen wir bis zur ruhigen Straße in einem Wohnviertel und biegen rechts ab. Dem Weg am Eckenkamp, so der Name der Straße, folgen wir einem weiten Linksbogen bis zum nach rechts abzweigenden Blumenweg. Auf dieser durchqueren wir mit deutlicher Steigung das Wohnviertel. An einer Kreuzung gehen wir weiterhin geradeaus in den Waldweg hinein, genießen den Anblick der gepflegten Wohnhäuser und wandern geradeaus in einen Wald hinein, so dass die Straße ihrem Namen alle Ehre macht. Gleichzeitig geht es nun wieder bergab in das Herdecker Siepental.
Das Siepental heißt nicht so, weil es von einem Fluss oder Bach namens Siepen durchzogen wird. Vielmehr ist der Namen Siepen eine regionale Bezeichnung für ein Tal und wird auch als Seipen oder Siefen bezeichnet. Der Name findet überwiegend im Ruhrgebiet und im Bergischen Land Verwendung und so ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die Stadt Herdecke, die genau zwischen diesen beiden Regionen liegt, ebenfalls ein Siepental besitzt. Zahlreiche Straßennamen, besonders in Essen und Dortmund, tragen die Endung Siepen in ihrem Namen und selbst beim Siebengebirge am rechtsrheinischen Ufer bei Königswinter wird vermutet, dass der Name vom Siefen abgeleitet wird.
Nach einer Rechts-Links-Kurve gehen wir an einer T-Kreuzung nach links, passieren ein Feld und biegen gleich hinter dem Feld nach rechts ab. Wir wandern wieder ein kleines Stück bergauf und wenden uns, oben angekommen, nach links. Auch jetzt gehen wir durch ein schönes Wohnviertel, halten uns aber in einer engen Linkskurve nach rechts zu den Treppen, um die dortige Dortmunder Landstraße zu überqueren. Diese lassen wir aber gleich auf der linken Seite hinter uns, indem wir in die Ender Mark hinein gehen. Hinter Haus Nummer 13 biegen wir links ab und genießen nun wieder eine ruhige Waldwanderung, Im leichten Auf und Ab durchschreiten wir eine Kurve und halten uns an einer Gabelung halblinks bis wir auf einen schmalen Landwirtschaftsweg stoßen. Auf der linken Seite sehen wir einen Parkplatz, den wir überqueren wollen, um kurz darauf die kleine St. Elisabeth-Kapelle zu erreichen.

Die kleine St. Elisabeth-Kapelle hier auf dem Semberg genannten Hügel wurde im Juni 1925 feierlich eingeweiht. In den 1940er-Jahren war die Kapelle sogar kurzzeitig Ziel von Wallfahrern, genauer gesagt, pilgerten die Gläubigen zur Madonna im Inneren des kleinen Gotteshauses. Sie stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde wenige Jahre nach Fertigstellung der Kapelle aufgebahrt. Über dem Portal dieser kleinen Waldkapelle befindet sich eine steinerne Statue der heiligen Elisabeth, die im 13. Jahrhundert in Ungarn geboren wurde und nur 24 Jahre alt wurde. In ihrem kurzen Leben setzte sie sich sehr für karitative Zwecke ein und drehte dem ungarischen Königshof, in dem sie aufwuchs, den Rücken zu.
An der Kirche gehen wir links vorbei und biegen am folgenden Querweg rechts ab. Es dauert nicht lange, bis wir den Wald wieder verlassen und an einem Feld zur Rechten entlang wandern. Gleich am Ende des Feldes wenden wir uns nach links, gehen auf dem schmalen Pfad und finden uns am Ende der Sackgasse Lohbergstraße wieder. Wir wandern nun nach rechts, die Straße bergab und biegen an ihrem Ende nach links ein. Deutlich verlieren wir an Höhe, erreichen die Straße Am Hegede und biegen an ihr scharf nach rechts ab. Nach dieser beinahe 180°-Grad-Kehre gehen wir geradeaus in ein Waldstück hinein und steigen über Serpentinen weiter abwärts.
Wir kommen an der Nierfeldstraße aus, an der wir nach rechts abbiegen, unterqueren eine Hochspannungsleitung und wenden uns direkt dahinter nach links. Doch schon nach 80 Metern zweigt unser Weg erneut nach rechts und führt uns durch die Straße Am Nierkamp wieder durch ein ruhiges Wohnviertel von Herdecke.
Mitten im Ardeygebirge befindet sich die zum Ennepe-Ruhr Kreis gehörende Stadt Herdecke. Sie erstreckt sich nicht nur an der Ruhr, sondern liegt auch gleich an zwei Stauseen, die von der Ruhr gebildet werden, dem Hengsteysee und dem Harkortsee. Im Gegensatz zu vielen anderen Ruhrstädten ist Herdecke weniger vom Kohleabbau geprägt gewesen, sondern vielmehr von Abbau vom hier vorkommenden Ruhrsandstein und noch heute ist sogar ein Steinbruch in Betrieb. Das Zentrum Herdeckes präsentiert sich bis heute mit gepflegten Fachwerkhäusern. Die günstige Lage, einerseits idyllisch an der Ruhr gelegen, andererseits mit einer guten Anbindung an die Großstadt Dortmund, und das gepflegte Stadtbild von Herdecke dürften mit Gründe dafür sein, dass in der verhältnismäßig kleinen Stadt relativ viele einkommensstarke Menschen leben, darunter auch bundesweit bekannte ehemalige Sportler wie der Schwimmer Mark Warnecke und der ehemalige Fußballernationalspieler Lars Ricken.
Eine scharfe Rechtskurve an Haus Nummer 55 ist uns ein Zeichen, links auf einen kleinen Weg einzubiegen und die folgenden Wittener Landstraße zu überqueren. Dabei erhaschen wir immer wieder einen schönen Ausblick in Richtung Ruhrtal und wandern an einem Bauernhof vorbei. Bei einer Gabelung geht unser Weg nach links weiter und nach einem weiteren Gefälle überqueren wir nicht nur einen kleinen Bach, sondern erreichen auch die kleine, vor uns aufragende evangelische Kirche von Kirchende.
Bereits im 11. Jahrhundert befand sich an der Stelle der heutigen Kirche von Kirchende ein Gotteshaus. Von diesem ist bis heute nur noch der Westturm im Stil der Romanik erhalten geblieben. Das Kirchenschiff mit den Rundbogenfenstern stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und beherbergt nicht nur eine geschnitzte Kanzel, sondern auch einen Orgelaufbau aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Nicht umsonst steht daher das Gotteshaus auf der Liste des Denkmalschutzes.
Hinter der Kirche gehen wir weiter bis zum Kirchender Dorfweg, überqueren diesen und halten uns halblinks. Das weiße Haus mit seinen grünen Klappläden an den Fenstern ist das ehemalige Pastorat und lassen wir links liegen. An der T-Kreuzung vor einem Supermarkt gehen wir links und wandern geradeaus in Richtung Wald. Kaum haben wir den Wald betreten, biegen wir links auf den schmalen Waldweg ab, erreichen das Gelände eines Friedhofs und gehen links an der Ruhestätte vorbei. Auf dem geschwungenen Weg wandern wir direkt am Grundstück des Friedhofs entlang und blicken dabei immer wieder nach links, um die Aussicht über die Felder zu genießen. Vor einem Sportplatz treffen wir wieder auf den Kirchender Dorfweg, biegen nach rechts ab und wechseln die Straßenseite. Wir lassen das Ortseingangsschild hinter uns, wandern an einem weiteren Sportplatz vorbei und biegen an der ersten Möglichkeit rechts ab. Parallel zum Kirchender Dorfweg gelangen wir zu einem Parkplatz und gehen dort wieder an der Straße entlang bis zu einer T-Kreuzung. Auch hier wenden wir uns nach rechts, überqueren eine Kreuzung und gehen geradeaus in die Gahlenfeldstraße. Mit einer Linkskurve wandern wir durch ein kleines Industriegebiet und bleiben geradeaus bis auf der rechten Seite der bereits bekannte Waldweg auftaucht. Über den Bach hinweg, gehen wir ein kurzes Stück durch den Forst bergauf und gelangen an unseren Ausgangspunkt.

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 120 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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