Ob die Heilbrunnenquelle tatsächlich heilende Kräfte hat, sei dahin gestellt. Gesund ist die Wanderung durch den Meulenwald aber allemal. Immer wieder stellen wir uns kleineren Aufstiegen, werden aber anschließend mit einem sanften Gefälle belohnt. Zwischendurch besichtigen wir das Schloss Föhren und das benachbarte Heimatmuseum, bevor wir wieder in den malerischen Wald entschwinden.
Pkw/Parken: Wanderparkplatz Heilbrunnen, ab dem Bahnhof von Schweich der Kreisstraße folgen und die Landstraße 47 überqueren.
ÖPNV: Ab Trier oder Cochem mit der Regionalbahn zum Bahnhof Schweich. Von dort entlang der Kreisstraße und die Landstraße 47 überqueren, bis zum Wanderparkplatz.
Rundweg: Ca. 19 Kilometer/4–4,5 Stunden
Streckenprofil: Breite Waldwege und schmale Pfade
Einkehr: Brauhaus Zils, Waldstraße 1, 54340 Naurath, Tel. (0 65 08) 9 17 10, www.brauhaus-zils.de.
Am Wegesrand: Heilbrunnenquelle; Föhren; Schloss Föhren; Heimatmuseum Föhren, Hofstraße 15, 54343 Föhren, Tel. (0 65 02) 27 69; Naurath (Eifel); Föhrenbach
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über Wanderungen rund um Trier. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Am Parkplatz Heilbrunnen werfen wir einen Blick auf die Informationstafel und gehen anschließend in den Meulenwald hinein. Nach wenigen Metern erreichen wir einen weiteren Parkplatz, an dem wir jedoch rechts vorbei gehen. Kurz hinter einem Wegekreuz biegen wir vor einem Kreuzweg scharf rechts ab und wandern an einem Abzweig vorbei, der uns nach links zu einem Wassertretbecken lockt. In einem weiten Linksbogen passieren wir den sogenannten Hubertusbrunnen und erreichen den Zugang zur Heilbrunnen-Quelle auf der rechten Seite.
Auch über den Kreuzweg können wir den Heilbrunnen erreichen. Dieser Pilgerweg entlang der 14 Stationen des Kreuzwegs endet nicht nur an der Quelle, sondern auch an einer kleinen neogotischen Kapelle, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Eine Inschrift an der gefassten Quelle rechts vor der Kapelle besagt, dass hier zu Beginn des 17. Jahrhundert ein Mann mit kranken Händen Wasser aus dieser Quelle erhielt und anschließend wieder mit gesunden Händen den Ort verlassen konnte.
Hinter der Quelle biegen wir auf unserem Weg scharf nach rechts, überqueren eine Kreuzung und wandern an einem Hang entlang durch den Meulenwald. An einer Schranke vorbei durchschreiten wir nach kurzer Zeit eine Rechtskurve und biegen vor einer weiteren Schranke an einer Gabelung nach links ab. Im leichten Auf und Ab lassen wir so manche Kurve hinter uns und genießen die frische Luft des Waldes. An mehreren Abzweigungen vorbei nähern wir uns nicht nur der kleinen Ortschaft Föhren, sondern erreichen sie auch bald.
Die meisten Trierer verbinden mit Föhren den gleichnamigen Flugplatz, der luftfahrtechnisch zu Trier gehört. Doch der kleine Ort hat noch einiges mehr an Sehenswürdigkeiten und Baudenkmälern zu bieten. Dazu zählt zum Beispiel die gesamte Föhrener Denkmalzone, bestehend aus einem ehemaligen Franziskanerinnenkloster, Gärten und alten Schulgebäuden die im ausgehenden 19. Jahrhundert errichtet wurden. Auch in den einzelnen Straßenzügen erblickt man beim genauen Hinsehen historische Architektur wie zum Beispiel das ehemalige Küsterhaus in der Hauptstraße 12, das sich mit einem barocken Krüppelwalmdach präsentiert. Aus derselben Epoche, nämlich aus dem Jahr 1729 stammt auch das Wegekreuz an der Kreuzstraße Ecke Hauptstraße.
Vor den Wohnhäusern wenden wir uns nach links, bleiben aber auf dem breiten Weg neben den Gärten und erreichen die asphaltierte Straße Auf Bobüsch. An der Straße, die für uns eine Gabelung bildet, entscheiden wir uns für die linke Möglichkeit, gehen durch das ruhige Wohnviertel bis links hinter den Häusern ein Wanderweg auftaucht. Wir biegen ab, drehen uns aber sofort wiederum nach rechts und wandern auf einem Landwirtschaftsweg bis zu einem kleinen Weiher. Hinter dem Weiher überqueren wir den Föhrenbach und biegen rechts ab, um das Schloss Föhren mit seinem schönen Park zu passieren.
Das heutige Schloss Föhren wurde bereits in der Mitte des 8. Jahrhunderts zum ersten Mal namentlich erwähnt, als es an das Kloster Prüm verschenkt wurde. Es dem damals noch kleinen Gebäude wurde im 15. Jahrhundert zunächst eine Burg, welche aus zwei Flügeln bestand. Im 17. Jahrhundert gestaltete man die Burg zum barocken Schloss um und verband diese beiden Flügel baulich miteinander. Gleichzeitig entstand ein Wassergraben um Schloss Föhren, der jedoch wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wieder zugeschüttet wurde. Heute befindet sich in einem Nebengebäude nicht nur eine Ferienwohnung, so dass man auf dem Schloss auch seinen Urlaub verbringen kann, sondern in der Großen Halle auch das Standesamt. Dazu gehören die Zehntscheune und der romantische Innenhof, in denen nach der Vermählung der sogenannte schönste Tag im Leben in einem stilvollen Ambiente gefeiert werden darf.
Geradeaus wandern wir an dem Schloss vorbei, bleiben auf dem breiten Weg und gehen auf der Hofstraße in die Ortschaft hinein, wo auf der linken Seite gleich hinter der Viezkelterstation das Heimatmuseum auf unseren Besuch wartet. Gegenüber überraschen uns polnische Ortschilder, die an die Vergangenheit der hier ansässigen polnischen Adelsfamilie erinnern. Hinter dem Museum biegen wir halblinks ab, folgen ein kurzes Stück der Hauptstraße und wenden uns wieder nach links in den Karlsweg. Diesem folgen wir bis zum Ortsausgang, wo wir automatisch wieder in den Wald hinein wandern und dabei auch an Höhe gewinnen. An einem Abzweig gehen wir vorbei, folgen einer Rechtskurve und halten uns wiederum halblinks. Eine Kreuzung wird überquert und schon bald macht unser Wald für einige Weiden Platz, zwischen denen wir geradeaus wandern und eine Kapelle passieren. An einer großen Kreuzung sehen wir nicht nur bereits Naurath, sondern biegen dort auch rechts ab, um das kleine Dorf zu erreichen.
Naurath ist ein kleiner Eifelort, der vermutlich schon zu Zeiten der Römer besiedelt war. Erwähnt wurde er jedoch erstmalig erst im Jahr 1569. Berühmt ist Naurath, besonders im Nachbarort Dierscheid, für den Naurather Kuckuck. Hierbei handelt es sich nämlich um einen Hahn, der den Dierscheidern immer am Kirmesmontag im November gestohlen wird und als Neubürger im Brunnenhaus auf den Namen Naurather Kuckuck getauft wird. Dieser hat allerdings nicht lange etwas davon, da er anschließend im Kochtopf des zuletzt vermählten Ehepaares landet.
Wir gehen bis zur Hauptstraße, biegen links ab und folgen der Waldstraße bis zum letzten Haus auf der rechten Seite. Ihm gegenüber wenden wir uns nach halblinks, wandern auf einem Landwirtschaftsweg bis zu einer Gabelung, an der wir ebenfalls nach halblinks gehen und genießen die kurvenreiche Tour zwischen den Feldern und Weiden bis zum Waldrand. Dabei überqueren wir bereits zum zweiten, aber nicht zum letzten Mal den Föhrenbach.
Mehrere Mühlen befinden und befanden sich am Föhrenbach, der bei Naurath entspringt. Er hat eine Länge von rund 11 Kilometern, nimmt das Wasser von vier Bächen auf, die bis zu drei Kilometer lang sind und mündet schließlich bei Schweich in die Mosel.
Wieder im kühlen Meulenwald wandern wir geradeaus, überqueren einen weiteren kleinen Bach und folgen nun dem Lauf des plätschernden Föhrenbachs durch eine weite Linkskurve hindurch. Alle Abzweige werden von uns ignoriert und in Begleitung zahlreicher Vogelstimmen wandern wir durch den idyllischen Wald an einem Weiher vorbei bis wir einen Abzweig kurz vor dem Schloss Föhren wieder erkennen. Wir wenden uns nach rechts, überqueren den Bach erneut und wandern an dem Weiher vorbei bis zum bereits bekannten Ortsrand von Föhren. Doch wir gehen nicht wieder in die Wohnsiedlung hinein, sondern wenden uns nach rechts, um auf dem Waldweg erneut durch das Tal des Föhrenbachs zu wandern – nur dieses Mal in die andere Richtung. Leicht bergauf erreichen wir nach einiger Zeit eine Schutzhütte, die uns zu einer Rast einlädt. Anschließend gehen wir auf dem ursprünglichen Weg geradeaus weiter, durchschreiten eine enge Rechtskurve und kommen an einer großen dreieckigen Kreuzung aus. An dieser biegen wir nach links ab und wandern auf dem breiten Wanderweg stets geradeaus. Ein Aussichtspunkt lässt uns innehalten, wenn wir den Anblick der bewaldeten Kuppen des Meulenwalds genießen und wir dort scharf nach links abbiegen.
Wir gehen anschließend leicht bergab, biegen an einer T-Kreuzung rechts ab, überqueren eine Kreuzung und wenden uns erneut nach rechts. Es folgt eine weitere Schutzhütte, an der wir unseren müden Füßen erneut eine Pause gönnen wollen, bevor wir mit Schwung bergab gehen und an einem Parkplatz auskommen. Hier gehen wir geradeaus weiter, verlassen den Wald und haben unseren Ausgangspunkt erreicht.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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