Umweltverschmutzung als Kunst?

Ich war vor einigen Tagen im Sauerland auf verschiedenen Wanderwegen unterwegs. Unter anderem wanderte ich auf der KuLTour in Drolshagen, einem kleinen aber netten Wanderweg am Südufer der Listertalsperre. Dieser Weg bietet nicht nur Natur, sondern – der Name lässt es schon ahnen – auch Kultur. Ich stehe solchen Wegen immer etwas zwiespältig gegenüber, denn ich persönlich brauche so etwas nicht. Aber wenn es hilft, den einen oder anderen Couchpotatoe in den Wald zu locken und damit zur Bewegung zu motivieren, dann kann es so verkehrt nicht sein. Bei manchen Objekten kommt für mich aber noch hinzu, dass ich den Sinn und die Aussage nicht verstehe. Aber so ist das eben mit der Kunst.

Also wanderte ich gemütlich auf diesem hervorragend ausgeschilderten Weg von Kunststätte zu Kunststätte, blieb zwischendurch stehen, schaute sie mir an, machte ein Foto und ging zum nächsten Kunstobjekt. Schon im Vorfeld hieß es, dass man wohl so manche Installation gar nicht sehen würde, weil es eben viele sind und einige so geschickt platziert wären, dass sie in das Landschaftsbild integriert seien. Na gut, um es vorweg zu nehmen: Ich habe tatsächlich nicht alle Kunstobjekte gesehen, die es geben soll. Dafür allerdings etwas anderes:

Nichtsahnend gehe ich durch den Wald, folge einer leichten Rechtskurve und erkenne plötzlich an einem Baum zu meiner Rechten hölzerne Wäscheklammern. Die Wäscheklammern alleine wären mir wohl gar nicht aufgefallen, hätten sie jedoch nicht allerlei Zettel und Müll fest in ihrem Griff. Im ersten Augenblick nahm ich an, es handele sich hier auch um eine Installation.

Doch dies konnte nicht sein, denn sämtliche bisherigen Kunstobjekte am Wegesrand bestanden aus natürlichen Materialien. Hier flatterten aber nun Zettelchen, Schokoriegel-Verpackungen und in Klarsichtfolie verpackte Liebesbriefchen im Wind. Klarer Fall, das gehörte hier nicht hin. Doch wer macht so etwas? Teenager, die sich ihres Mülls aus ihren Hosentaschen entledigen wollten? Ach so lustige Leute mit einem seltsamen Humor, die glauben, sie könnten den Kulturwanderweg mit eigenen Kreationen bereichern?

Kunst?
Kunst?

Oder eine Schulklasse mit einem Lehrer, der seinen Schülern irgendetwas pädagogisch Wertvolles vermitteln wollte? Mir egal, mich hat es geärgert, dass Müll mittlerweile immer dreister entsorgt wird. Man kann den Idioten doch nicht immer alles hinterher tragen. Das wollte ich mal gesagt haben.

2 Kommentare zu „Umweltverschmutzung als Kunst?“

  1. Hallo Michael,
    ich könnte mir durchaus vorstellen, dass jemand mit dieser Aktion auf den Müll aufmerksam machen wollte, der ständig im Wald fallen gelassen wird. Das war zumindest mein erster Gedanke, als ich deinen Bericht las, und so hätte ich das auch aufgefasst, wenn ich im Wald dieses „Werk“ entdeckt hätte. Ich denke, das war kein „Entsorgen“, sondern soll etwas Anstoßen. Aber mich ärgert der viele Müll und Dreck in der Natur auch oft maßlos. Schlimm, dass so viele Menschen nur an sich und ihre Bequemlichkeit denken.
    Viele Grüße an dich
    Katrin

    1. Hallo Katrin,

      okay, auf diesen Gedanken bin ich nicht gekommen. Aber dieser Müll passte irgendwie zu dem, was man so ganz unten in seinem Rucksack rumliegen hat. Kassenbons, Schokoladenverpackungen, alte Zettelchen. Für mich sah es so aus, als hätten dort Leute Pause gemacht und währenddessen geschaut, was sie so überflüssigerweise mit sich herum schleppen. Stutzig machten mich aber auf jeden Fall die alten Wäscheklammern. Aber die könnten auch von dem Land Art-Kunstwerk sein. Na ja, aber so oder so. Der Müll ist immer schlimm und traurig – gestern wieder gesehen: Pappkarton vom „kleinen Klopfer“ und noch ein paar leere Flaschen drin. Manche Leute sollten vielleicht doch besser nicht in den Wald…

      Viele Grüße
      Michael

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