Reiseführer Bulgarien – Rila- und Piringebirge

Tour 1: Rila-Kloster bzw. Rilski Manastir (Рилски Манастир) – Ribni Ezera (Рибни Езeра)
Tour 2: Rila-Kloster bzw. Rilski Manastir (Рилски Манастир) – Meči Prohod (Мечи Проход)
Tour 3: Rila-Kloster bzw. Rilski Manastir (Рилски Манастир) – Bistrica (Бистрица)
Tour 4: Meči Prohod (Мечи Проход) – Elešnica (Елешница)
Tour 5: Kirilova Poljana (Кирилова Поляна)– Medarnika (Медарника)
Tour 6: Mala Cărkva (Мала Църква) – Sedemte Ezera (Седемте Езера)
Tour 7: Govedarci (Говедарци) – Razdela (Раздела)
Tour 8: Ivan Vazov (Иван Разов) – Razdela (Раздела)
Tour 9: Klisura (Клисура) – Ribni Ezera (Рибни Езера)
Tour 10: Ribni Ezera (Рибни Езера) – Berghütte Predel (Предел, Richtung Pirin)
Tour 11: Bistrica (Бистрица) – Meči Prohod (Мечи Проход)
Tour 12: Ribni Ezera (Рнбни Езера) – Borovec (Боровец)
Tour 13: Belica (Белица) – Premkata (Премката)
Tour 14: Jakoruda (Яакоруда) – Treštenik (Трештеник)
Tour 15: Borovec (Боровец) – Marica (Марнца)
Tour 16: Borovec (Боровец) – Musala (Мусала)
Tour 17: Jundola (Юндола) – Premkata (Премката)
Tour 18: Velingrad (Велинград) – Jundola (Юндола)
Tour 19: Kostenec/Костенец (Rundweg)

Tour 20: Predel bei Rila (Предел) – Vihren (Вихрен)
Tour 21: Bansko (Банско)– Jane Sandanski (Яне Санданрки)
Tour 22: Vihren (Вихрен) – Sinivraško Ezera (Синиврашко Езера)
Tour 23: Vihren (Вихрен) – Melnik (Мелник)
Tour 24: Kresna (Кресна) – Berghütte Pirin (Пирин)
Tour 25: Dobronište (Доброниште) – Berghütte Pirin (Пирин)

Einleitung

Wer von Bulgarien spricht, meint meistens die Schwarzmeerküste mit dem Sonnen- und dem Goldstrand. Varna, Burgas und Nessebar sind Orte, die bei vielen Pauschaltouristen ein Begriff sind. Doch die wenigsten kennen das romantische Hinterland mit seinen zahlreichen Klöstern und Bergregionen.

Bei manchen Menschen herrscht das Vorurteil, dass Reisende, die nach Bulgarien aufbrechen, wenig Geld zur Verfügung haben. Doch sollte man es einfach als zusätzliches Plus betrachten, dass die Lebenshaltungskosten in Bulgarien für Deutsche wesentlich niedriger sind als in Deutschland.

Bulgarien hat es in der Vergangenheit nicht leicht gehabt. Erst wurde es viele Jahrhunderte von den Osmanen beherrscht, bis es zur Befreiung durch Russland kam. Anschließend, nach dem Zweiten Weltkrieg, gehörte es zu den Ostblockstaaten des Warschauer Paktes und war so in gewisser Weise durch die Sowjetunion kontrolliert. Erst als der Kommunismus in Europa aufhörte zu existieren und sich der Eiserne Vorhang öffnete, konnten die Bulgarien wieder zur ihrer eigenen Nationalität finden.

Bei einer Reise durch Bulgarien bzw. durch die Gebirge im Südwesten werden Sie ständig mit den freundlichen Bewohnern in Kontakt kommen. Man wird Sie vielleicht zu sich nach Hause einladen oder Ihnen etwas zu speisen anbieten. Man wird Sie auf jeden Fall Willkommen heißen.

Zu all diesen Dingen kommt die aufrechterhaltene Tradition der Bulgaren. Alte religiöse Riten werden noch heute bewahrt und manch Dorfbewohner ist auf den Schnellstraßen mit seinem Pferdefuhrwerk unterwegs. Sofia lockt mit zahlreichen sehenswerten kulturellen und historischen Bauwerken und besitzt dennoch eine moderne Infrastruktur. In den Gebirgen kann der Reisende zahlreiche Wanderwege benutzen und die Schönheit der teilweise noch urwüchsigen Natur genießen. Hinzu kommen zahlreiche kristallklare Bachläufe und Seen sowie ein Weltkulturerbe inmitten des Nationalparks, dem Rila-Kloster, das zugleich Bulgariens Anziehungspunkt Nummer 1 ist.

Das Land und die Menschen in Bulgarien haben noch viele Schwierigkeiten, die in der Zukunft noch gelöst werden sollten. Doch wer sich dieser Probleme vor einer Reise bewusst ist, der wird eine unvergessliche Zeit auf dem Balkan erleben und möglicherweise neue Freunde gewinnen. In diesem Sinne bleibt nur Dobre Doschli bzw. Herzlich Willkommen zu wünschen!

Geografie

Bulgarien befindet sich inmitten der Balkanhalbinsel. Im Norden grenzt das Land an Rumänien, im Osten an Serbien und Montenegro sowie an Mazedonien, im Süden an Griechenland und an die Türkei. Im Westen befindet sich die Uferlinie des Schwarzen Meeres. Rund 8 Mio Menschen verteilen sich auf fast 111.000 km². Die einzige Millionenstadt ist Sofia, zugleich auch Hauptstadt. Die nächstgrößeren Städte sind Plóvdiv, Várna und Burgás.

Die in diesem Buch beschriebenen Gebirge Rila und Pirin befinden sich im Südwesten Bulgariens. Direkt südlich von Sofia befindet sich das Rvitoscha-Gebirge, das man gut vom Stadtzentrum aus sehen kann. Ein kleines Stück weiter südlich erhebt sich mit dem höchsten Berg des gesamten Balkans, dem 2.925 m hohen Musala das Rila-Gebirge. Wiederum weiter südlich, kurz vor der Grenze zu Griechenland ist das Pirin-Gebirge zu erreichen. Dieses muss sich nicht hinter dem Rila-Gebirge verstecken. Die höchste Erhebung ist hier der Berg Vichren mit 2.914 m und damit nur wenige Meter kleiner als der Musala.

Die Gebirge sind zudem auch sehr wasserreich. Zahlreiche Flussläufe, Bäche und Gebirgsseen sind im Südwesten des Landes vorzufinden. Nur ein verhältnismäßig kleines Tal trennt die beiden Gebirgszüge voneinander, die wiederum gemeinsam am westlichen Rand durch das Struma-Tal von den mazedonischen Gebirgsausläufern getrennt sind.

 Klima und Wetter

Generell gilt, dass in Bulgarien kontinentales Klima vorherrscht. Nur im Süden an der Grenze zu Griechenland sowie an den Küstenregionen des Schwarzen Meeres sind auch mediterrane Einflüsse zu spüren. Großen Einfluss auf das Klima haben die Gebirgszüge des Balkan sowie der Rhodopen, die als Wetterscheide das Land klimatisch unterteilen. Das Rila- sowie das Piringebirge gelten als Hochgebirge. Dementsprechend herrscht dort ab einer Höhe von 2000 m Hochgebirgsklima.

Die Jahresmitteltemperatur liegt im Gebirge daher auch niedriger als im übrigen Land. Im Winter werden auf dem Musala mitunter zweistellige Minustemperaturen gemessen während gleichzeitig die Gebirge als niederschlagsreichste Regionen des Landes gelten. Doch vieles davon fällt im Winter als Schnee zu Boden, der das Rila- und auch das Piringebirge zu einer beliebten Wintersportgegend macht. In den Ortschaften rund um den Musala, wie zum Beispiel in Borovec kann man zum Teil sogar bis Mitte Mai Wintersport betreiben.

Flora und Fauna

Die Natur ist in ganz Bulgarien vielfältig und artenreich. Über 25% des Landes ist bewaldet, wovon allerdings nicht wenige Bäume aufgeforstet wurden um die Versteppung zu verhindern. Der Südwesten Bulgariens, also die beiden beschriebenen Gebirgsregionen haben noch einen hohen natürlichen Charakter.

An dern Ausläufern der Berghänge befinden sich zahreiche Laubwälder, in denen die meisten der beschriebenen Wanderwege beginnen. Mit steigender Höhe nimmt die Zahl der Nadelbäume zu. Hauptsächlich Fichten, Kiefern und die Weißtanne sind hier anzutreffen. Ab einer Höhe von 2.000 m endet der Baumbewuchs und es sind nur noch vereinzelte Buschwerke vorzufinden.

Doch auch Edelweiß und Alpenrosen wachsen in Bulgarien. Im südlicheren Piringebirge wachsen neben heilbringenden Pflanzen auch endemische, also solche, die nur hier vorzufinden sind. Nicht weniger artenreich ist die bulgarische Tierwelt. In den zahlreichen Wasserläufen innerhalb der Gebirge sind Forellen weit verbreitet oder werden in vereinzelten Zuchtbecken gehalten.

In den Gebirgswäldern leben vereinzelt Bären und Wölfe aber auch Füchse und Luchse während am Himmel Steinadler ihre Kreise ziehen. Häufig findet man in den Dörfern auch Storchennester mit Bewohner. Die vielfach vorkommenden Esel und Maultiere sind in der Regel angeleint und werden als Nutztier gehalten. Ebenso ist es mit den Pferden, die jedoch ohne Absperrung in den höheren Bergregionen den Weg kreuzen können. Wer mit dem Auto in Bulgarien unterwegs ist, sollte auf eine weitere Gefahr achten: Freilaufende Hunde sind besonders in den Städten und Dörfern keine Seltenheit.

Geschichte

Die ersten Spuren von menschlichen Siedlungen in Bulgarien sind in der Nähe des zentral gelegenen Stara Sagora gefunden worden. Doch die erste wirkliche Bedeutung hat das Gebiet in der Bronzezeit erhalten, als sich das Volk der Thraken entwickelte. Das so genannte Thrakien erstreckte sich über den südöstlichen Teil der Balkan-Halbinsel und umfasste das heutige Bulgarien, Nordgriechenland sowie den Nordwesten der Türkei. Erstmalige Erwähnung fanden die Thraker durch den Griechen Homer in seiner „Odyssee“. Weitere legendäre Namen aus der antiken Zeit der Thraker sind Dionysos, der Gott der Weine und Spartakus.

Um die Zeitenwende machte das römische Reich auch nicht vor Thrakien Halt. Es wurde von den Römern erobert und als die Provinzen Moesia und Thracia eingegliedert. Ursprünglich konnte die Region davon profitieren. Es wurden neue Städte errichtet, Straßen gebaut und einheitliche Verwaltungen geschaffen. Im 3. Jahrhundert schaffte es ein Thraker sogar zum Kaiser von Rom.

Doch mit dem Zerfall des Reichs fiel ein Großteil der Balkanhalbinsel an Byzanz. Im Laufe der darauf folgenden Zeit siedeln sich die Slawen an und verbünden sich mit einem Turkvolk aus Zentralasien, das den Namen Bulgaren trägt und in den Balkan vordringt. Diese Volksgruppen stellten sich fortan gegen Byzanz, das dem nichts entgegen zu bringen hat. Die Byzantiner mussten zusehen, wie sich unter der Führung des Khans Asparuch im Jahr 681 das Erste Bulgarische Reich gründete. Die jahrhundertelange Herrschaft der Khane endete Mitte des 9. Jahrhundert als sich Zar Boris I. zum Bischof von Byzanz taufen ließ und das mittlerweile mit Byzanz friedlich lebende Volk der Bulgaren christianisierte.

Von nun an wurden die Herrscher als Zaren bezeichnet. Fast gleichzeitig entwickelte sich eine nationale Identität als die Brüder Kyrill und Method die Grundlagen für das erste slawische Alphabet verbreiteten. Dies gilt als die Blütezeit des Ersten Bulgarischen Reichs, jedoch ist sie nur von kurzer Dauer. Es folgten abermals Kämpfe gegen Byzanz, die ein grausiges Ende nahmen. Der Byzantiner Basileios ordnete im Jahr 1014 an, dass 15.000 Kriegsgefangene aus Bulgarien geblendet werden sollten. Nur jeder Einhundertste durfte sein Augenlicht behalten. Jedoch nur auf einem Auge, das andere wurde ihm ausgestochen. Sie waren es, die die erblindete Truppe zurückführen sollten. Basileios erhielt durch diese Tat den Beinamen „Bulgarentöter“ und vollendet den Untergang des Ersten Bulgarischen Reichs.

Erst im 12. Jahrhundert erheben sich die Bulgaren wieder gegen Byzanz. Der von den Bojaren-Brüdern Peter und Assen geführte Aufstand führte zur Unabhängigkeit des Landes und zum Zweiten Bulgarischen Reich, das im 13. Jahrhundert erblühte. Doch die bulgarische Geschichte endete vorläufig im Jahr 1396 für fast ein halbes Jahrtausend. Die Osmanen fallen ein und erobern nicht nur Byzanz sondern auch Bulgarien und Serbien. Selbst große Teile Ungarns können sie vereinnahmen und werden letztendlich erst vor den Toren Wiens gestoppt.

Die Zeit der Osmanenherrschaft dauerte bis 1878 und wird in der Bevölkerung als „Türkisches Joch“ bezeichnet. Es war für das bulgarische Volk die schlimmste Zeit in ihrer Geschichte. Sie wurden durch die Türken ausgebeutet und drangsaliert. Wer sich nicht zum Islam bekannte durfte in Freiheit gehen und wurde nach wenigen Metern getötet. Es folgte eine Kopfsteuer, bei der 10-12jährige Kinder entführt wurden. Die Jungen wurden in den Truppen des osmanischen Reichs ausgebildet während die Mädchen in die Harems der Herrscher gebracht wurden. Zahlreiche Aufstände und Kriege begleitete die Periode der Osmanenherrschaft. Der bedeutendste von ihnen fand im April 1876 statt. Er wird zwar blutig niedergeschlagen, doch er erregt das Interesse der Weltöffentlichkeit an den Geschehnissen auf dem Balkan. In der Folge daraus marschiert Russland in Bulgarien ein und erklärt den Osmanen den Krieg. Die Türken verlieren und erkennen am 3. März 1878 die Unabhängigkeit Bulgariens an.

Auf dem Berliner Kongress wurde das Fürstentum Bulgarien gegründet. Der Süden des Landes ging jedoch als Provinz Ostrumelien an die Osmanen über. Dem Volk war dies zu wenig und sie forderten die Staatserweiterung. Diese Wiedervereinigung fand schließlich 1886 statt. Es folgten der Krieg gegen Serbien sowie der Erste Balkankrieg. Dieser endete mit dem Londoner Friedensvertrag von 1913. In ihm wurde unter anderem die Region um das Piringebirge den Bulgaren zugesprochen. Der Rest des umkämpften Mazedoniens ging an Serbien. Doch dieser Friede hielt lediglich vier Wochen. Im Juni 1913 beginnt der Zweite Balkankrieg. Dieser aus Machtbesessenheit entstandene Krieg war aber ein herber Rückschlag für Bulgarien. Sie kämpften gegen ihre ehemaligen Verbündeten, standen alleine da und verloren mehr Land, als ihnen im Vertrag von London zugesprochen wurde. Doch als wenn das noch nicht genug gewesen wäre kämpften sie im Ersten Weltkrieg gemeinsam mit den Türken (!) gegen russische Truppen. Aber die bulgarischen Soldaten haben das Türkische Joch noch nicht vergessen und es kam zu Aufständen in der eigenen Armee. Bulgarien kapitulierte bedingungslos.

Im Jahr 1935 übernimmt Zar Boris III. die Führung und hält sich zunächst aus dem Zweiten Weltkrieg raus. Doch 1941 stellt sich Bulgarien an die Seite des Deutschen Reichs. Als Zar Boris III 1943 nach einem Besuch bei Adolf Hitler plötzlich und bis heute aus unerklärlichen Gründen stirbt wird sein erst sechsjähriger Sohn Simeon II zum Zaren proklamiert. Am 8. September 1944 erfolgte die russische Kriegserklärung, die nur 24 Std. später durch den Einmarsch russischer Truppen untermauert wurde.

Damit begann die Ära des Kommunismus in Bulgarien. Nach den Wahlen im November 1945 musste Zar Simeon II. mit seiner Mutter das Land verlassen. 1955 wurde Bulgarien Mitglied des Warschauer Paktes nachdem im Jahr zuvor Todor Shiwkow Erster Sekretär des Zentralkomitees der Bulgarischen Kommunistischen Partei wird. 1962 wird Shiwkow Ministerpräsident und erst im Jahr 1989 gestürzt. Das Ende des Kalten Krieges Ende der 1980er Jahre führte auch in Bulgarien zu einer politischen Wende. Der Warschauer Pakt als Gegenpol zur Nato wird aufgelöst und in den ehemals sozialistischen Staaten wie Polen, Ungarn und auf dem Gebiet der nicht mehr existenten DDR finden nun zum ersten Mal freie Wahlen statt. So auch in Bulgarien, das am 15.11.1990 von einer Volkrepublik zur Republik Bulgarien wird.

Doch im Gegensatz zu den anderen ehemaligen „Bruderstaaten“ stürzte Bulgarien in große Armut und hatte mit hoher Arbeitslosigkeit und einer extrem hohen Kriminalitätsrate zu kämpfen. Der ehemalige Zar Simeon II., der als neunjähriger das Land verlassen musste, kehrte aus seinem Exil in Spanien zurück und gründete das Wahlbündnis „Nationale Bewegung Simeon II“ und verpasste nur knapp die absolute Mehrheit im bulgarischen Parlament. Ab dem Jahr 2007 wird Bulgarien Mitglied der Europäischen Union.

Die Bulgaren

Wenn man nur ein Wort für die Bulgaren benutzen möchte, dann ist es der Begriff Freundlichkeit. Die Bulgaren sind bemüht, jeden Wunsch zu erfüllen. Schaffen sie es nicht, so holen sie jemanden herbei, der helfen kann. Besonders die Hauptstädter sind offenherzig und wissensdurstig. Fragen Sie einen Sofioter Bürger nach dem Weg, so kann es Ihnen passieren, dass Sie entweder in ein freundliches Gespräch verwickelt werden oder dass man Ihnen nicht nur den Weg erklärt, sondern Sie auch noch ein Stück des Weges begleitet.

Ein Polizist wiederum salutiert erst, bevor er Sie höflich darauf aufmerksam macht, dass Sie im Parkverbot stehen. Wenn Sie ihm nun einen Stadtplan vorhalten und um Hilfe bitten, so wird auch er Ihnen gerne den Weg erklären. Das Einzige, was die Bulgaren im Gegenzug verlangen, ist ein freundliches Blagodarja. Für die Recherche zu diesem Buch reiste ich mit dem Pkw an und hatte damit technische Probleme. Durch Zufall lernte ich einen jungen Mann kennen, der das geiche Fahrzeug fährt. Dieser hat sich einen ganzen Tag ohne eine Gegenleistung zu verlangen, um mich und mein Auto gekümmert und brachte mich zu Freunden, Werkstätten und besorgte mir notwendige Ersatzteile. Ich durfte mich lediglich mit einer Einladung zum Essen revanchieren. Dieses kostete umgerechnet € 4 für drei Personen.

Was neben der Freundlichkeit und der Gastfreundschaft auch auffällt, ist das Lebensalter in den entsprechenden Regionen. Die Städte, insbesondere die Hauptstadt Sofia, sind wahre Magneten für die jüngere Bevölkerungsgruppe, weil sie sich dort größere Chancen erhoffen. Auf dem Land leben zumeist ältere Menschen. Allerdings ist dieser Umstand nicht weiter verwunderlich, wenn man sich die kleineren Ortschaften auf dem bulgarischen Land anschaut. Zahlreiche alte Fabrikgebäude zerfallen oder werden nur noch mit wenigen Menschen betrieben, wo früher das halbe Dorf beschäftigt war.

Die Bulgaren und ihre Küche

Die bulgarische Küche ist in erster Linie deftig und fettreich. Doch die Bulgaren verstehen es, ihre Gerichte mit Kräutern und Salaten für den westeuropäischen Magen verdaulicher zu gestalten. Eine kulinarische Spezialität sind beispielsweise das Kavarma, mit Gemüse zubereitetes Hammelfleisch oder auch der Hackfleischauflauf Musaka. Einen großen Einfluss auf die kulinarischen Genüsse hat die türkische Küche genommen. So ist der, mittlerweile auch in Deutschland sehr bekannte und beliebte, Kebap eine Spezialität des Landes. Generell wird zum Essen fast immer Brot gereicht. Beilagen wie Salat oder Kartoffen sind zwar nicht unbekannt, müssen jedoch gesondert geordert werden.

In der Regel wird zu jedem Gericht eine Vorspeise gereicht, bei der es sich meistens um eine Suppe handelt. Es kann aber auch Salat sein. Beliebt ist in Bulgarien auch der Genuss von Schafskäse. Hier merkt man dann die geografische Nähe zu Griechenland.

Zu den Mahlzeiten wird unter Umständen ein Schnaps geboten, der vor der Mahlzeit eingenommen wird. An Getränken kann man in Bulgarien den Wein probieren. Aus der südwestlichen Region des Landes, südlich des Pirin-Gebirges gelegen, wird der Melnik-Wein gekeltert, ein Wein der sehr zähflüssig ist. Ansonsten kann der rote Cabernet Sauvignon empfohlen werden. Wer sich jedoch nicht der bulgarischen Küche anvertrauen möchte, der muss in den großen Städten auf westliche Schnellrestaurants wie McDonald´s oder Pizza Hut nicht verzichten.

Adressen und Internetlinks

Web: Folgende Internetseiten können vor oder während einer Reise nach Bulgarien hilfreich sein:

www.auswaertiges-amt.de (deutsch), Offizielle Seite des deutschen Außenministeriums.
www.odci.gov/cia/publications/factbook (englisch), der amerikanische Geheimdienst CIA weiß alles über jeden Staat, natürlich auch über Bulgarien.
www.botschaft-bulgarien.de (deutsch), zahlreiche Informationen und nicht nur politische über Bulgarien.
www.bulgaria.de (deutsch), Viele Informationen und täglich aktualisierte Nachrichten aus allen Bereichen in Bulgarien.
www.bulgariatravel.org (englisch), die wohl schönste Seite stammt vom bulgarischen Tourismusverband. Wer etwas über Bulgarien wissen will, findet hier zahlreiche Informationen und eine 3-D-Karte über das Land. Generell ist diese Seite sehr schön animiert. Machen Sie an ihrem PC mal die Lautsprecher an und klicken Sie oben in dem Feld auf die Winter- und Sommerschilder. Spätestens jetzt sollte die Vorfreude auf die Reise zu spüren sein.
www.bulgarien-web.de (deutsch), private Web-Seite.
www.bulgaria.com (englisch), private Web-Seite.
www.bulgarien-inside.de (deutsch), viele Links zu bulgarisch-deutschen Gesellschaften und Grußkarten mit bulgarischen Motiven.
www.meteo.bg (bulgarisch, englisch), Wetterinformation über Bulgarien.
www.rilanationalpark.org (bulgarische, englisch), Offizielle Seite des Nationalparks mit zahlreichen Informationen über den Park und viele Bilder. Die Seite verfügt auch über eine Trekkingkarte, diese ist jedoch auf Bulgarisch.
www.pirin-np.com (bulgarisch, englisch), Offizielle Seite des Nationalparks mit vielen Informationen.
www.air.bg (bulgarisch, englisch), Homepage der Fluggesellschaft Bulgarian Airlines.

 Mit dem Auto

Die Anreise mit dem Auto ist in zwei Tagen gut zu bewältigen. Die idealste Strecke verläuft über die Autobahn 3 bis nach Passau, hinter der Grenze zu Österreich über die Autobahnen 8, 25 und 1 bis kurz vor Wien. Dort wechseln Sie auf die A 4 in Richtung Ungarn wo die Autobahn die Bezeichnung M1 erhält. Ab Budapest führt die M5 südwärts bis Kiskunfélegyháza. Der Weiterbau bis zur serbischen Grenze ist noch nicht vollendet, so dass dort ein Wechsel auf die Landstraße 5 unausweichlich ist. Auf serbischer Seite nutzen Sie die Straße über Novi Sad bis nach Belgrad, wo Sie den sogenannten Autoput erreichen. Das Reisen in Serbien ist mittlerweile wieder sicherer geworden. Auch Übernachtungen können im ehemaligen Jugoslawien vorgenommen werden. Am Autoput befinden sich einige Motels, die mittlerweile über modernsten westlichen Standard verfügen.

240 km südlich der serbischen Hauptstadt Belgrad erreichen Sie Niš und biegen dort in Richtung Westen ab. Folgen Sie für rund 100 km der Beschilderung nach Sofija. Sehr schön ist die Strecke übrigens 20 km hinter Niš, wenn sie das Durchbruchtal der Nišava durchfahren. Nach der bulgarischen Grenze fahren Sie rund 55 km bis in die Hauptstadt. Dort führt die Autobahn 1 bzw. E 79 südwärts in das Rila-Gebirge. Ausgeschildert ist ab Sofia allerdings Kulata. Biegen Sie rund 12 km hinter dem Sofioter Ortsausgangsschild kurz nach der Shell-Tankstelle rechts ab. Auf dieser Straße sehen Sie nach kurzer Zeit zum ersten Mal das Rilagebirge vor sich. Die Stadt Rila und das Kloster sind erst sehr spät ausgeschildert.

Eine alternative Wegstrecke befindet sich zwischen Wien und Belgrad. Kurz vor Wien wechseln Sie auf die Autobahn 21 und Autobahn 2 in Richtung Graz. Dort wiederum biegen Sie auf die Autobahn 9 bis nach Maribor ab. Von Maribor führt die Strecke über die Autobahn 1 bis in das kroatische Zagreb, wo Sie über die Autobahn 4 den ostslawonischen Teil Kroatiens durchqueren und nach Belgrad gelangen.

In Österreich und Ungarn sind die Strecken vignettenpflichtig, in Kroatien, Slowenien und Serbien wird an Mautstellen bezahlt. Der serbische Autoput ist verhältnismäßig teuer, kann aber problemlos in Euro bezahlt werden. Wer sich scheut, die Balkanroute zu nutzen, hat auch die Möglichkeit über Italien und Griechenland einzureisen. Doch auf Grund der teuren Fährüberfahrt und der weiteren Strecke ist diese Route nicht empfehlenswert.

Bei der Einreise nach Bulgarien wird man an der Grenze im Gegensatz zu den anderen Staaten viermal angehalten. Erst erscheinen die obligatorischen Polizei- und die Zollkontrollen. Anschließend erfolgt die Entrichtung einer pauschalen Steuer, die von der Art des Fahrzeuges abhängig ist und zu guter Letzt erhält man für 4 Euro eine Vignette, die sechs Tage in ganz Bulgarien Gültigkeit hat. Wer länger als sechs Tage mit dem Pkw in Bulgarien unterwegs ist, sollte nicht vergessen, sich eine weitere Vignette zu kaufen. Als Tipp gilt, wer an einer Grenze auf die Frage nach dem Ziel der Reise einen Ort innerhalb des betreffenden Staates nennt, wird zuvorkommender behandelt. Bei den bulgarischen Grenzbeamten ernten Sie unter Umständen ein „Bravo“, wenn Sie Rila als Destination angeben.

Mit dem Flugzeug

Von Deutschland aus kann man zahlreiche Flüge nach Sofia nutzen. Jedoch sind fast alle mit Zwischenstopps oder Umsteigepflicht verbunden. Die häufigsten Fluglinien sind Czech Airlines (z.B. von Düsseldorf oder Berlin) mit Zwischenstopp in Prag, die Air France, Alitalia und Austrian Airlines. Die ungarische MALEV fliegt mit Zwischenlandung in Budapest nach Sofia. Die Flüge dauern unter Umständen so schon mal über vier Stunden. Direktflüge bietet die Lufthansa von Frankfurt aus an. Sie fliegt rund drei Stunden.

Seit November 2002 existiert aber auch eine eigene bulgarische Flotte. Mit 8 Boeing 737 ist die Bulgarian Air im europäischen Luftraum unterwegs. Ihr erster Flug fand am 4. Dezember 2002 statt und führte von Sofia nach London. Zwei Nonstopverbindungen bietet sie nach Deutschland an. Zum einen nach Frankfurt und zum anderen nach Berlin-Schönefeld, wo die Bulgarian Air nach rund zweieinhalb Stunden landet.

Weitere Informationen gibt die Lufthansa unter Tel.: 0180-LUFTHANSA (0180/58384267) oder im Internet unter Web: www.lufthansa.de.

Die bulgarische Fluggesellschaft kann wie folgt erreicht werden:
Bulgaria Air, Tel.: 00359/28659-517 oder 00359/28659-557, Fax: 00359/29862-488 oder per E-Mail E-Mail: tickets(at)air.bg. In Internet findet man sie unter Web: www.air.bg. Die Seite ist in Bulgarisch und Englisch.

Mit dem Bus

Die Deutsche Touring bzw. die Eurolines-Busse fahren von zahlreichen Städten bis nach Bulgarien. Zielorte dort sind Burgas, Plovdiv, Sofia, Stara Zagorna und Varna. Von Hamburg oder vom Ruhrgebiet aus beträgt die Reisezeit rund 36 Std. Abfahrtszeit ist beispielsweise in Essen oder auch in Hamburg morgens um 9:00. Die Ankunft ist demnach am nächsten Abend um 21:00. In Sofia erreicht der Bus die Haltestelle Central Railway Station. Die Adresse dort lautet: Ulica Kniaginya Maria Luisa, Traffic Market, Office No. 84, Telefonisch sind die Mitarbeiter unter der folgenden Rufnummer zu erreichen: Tel.: 00359/28120-811 bis -815.

Wichtig zu beachten sind die Einreisebestimmungen der Transitländer. Die Busse fahren über Österreich, Slowenien, Kroatien und Serbien-Montenegro.

Weitere Informationen findet man unter Web: www.deutsche-touring.de bei der Deutschen Touring GmbH, Am Römerhof 17, 60486 Frankfurt am Main, Tel.: 069/7903-50, Fax: 069/7903-219 oder per E-Mail E-Mail: service(at)touring.de.

Mit dem Zug

Die Anreise mit dem Zug spielt sich in etwa im gleichen Zeitrahmen ab wie mit dem Bus. Es gibt keine direkte Verbindung zwischen Deutschland und Sofia. In der Regel muss man auf der Fahrt ein- oder zweimal umsteigen. Dies findet in Wien und in Belgrad statt. Auch hier sind natürlich die Einreisebestimmungen der Transitländer zu beachten. Weitere Fahrplaninformationen findet man bei der Deutschen Bahn oder im Internet unter E-Mail: www.bahn.de.

Die sinnvollste Art der Anreise erfolgt über Sofia. Von hier aus gelangen Sie am Besten mit dem Bus bis in das Rila-Gebirge. Als erster Anlaufpunkt ist die Ortschaft Rila oder direkt das weiter westlich gelegene Kloster (Rilski-Manastir) zu empfehlen.

 Von Sofia aus startet der Bus zweimal täglich Richtung Rila: 10:20 und 18:20. In umgekehrter Richtung fährt der Bus um 6:20 und 15:00.

Weitere Busverbindungen in der Umgebung sind:
Rila – Rilski Manastir 7:40, 12:50 und 15:50.
Rilski Manastir – Rila 8:20, 9:00, 14:10, 17:00, 17:10.
Rila – Blagoevgrad 6:30 und stündlich von 7:00 bis 19:00.
Blagoevgrad – Rila stündlich von 7:00 bis 19:00.
Rila – Dupnica 6:20, 8:40, 9:30, 12:30, 15:00, 17:30.
Dupnica – Rila 6:40, 11:00, 14:15, 16:00, 19:20.

Ausrüstung

Auch wenn die Gebirge in Bulgarien mit zahlreichen Wanderwegen versehen sind, so sollten sie bei der Zusammenstellung der Ausrüstung nicht unterschätzt werden.

Grundvoraussetzung sind stabile Wanderschuhe, die ein Umknicken des Fußes verhindern. Das Profil sollte einem einen entsprechenden Halt bieten, sei es auf rutschigen Felsen, auf Schneefeldern oder auf schotterigen Wegen. Wenn keine Schneefelder vorhanden sind, so doch zumindest zahlreiche kleinere Bachläufe, die man mit wasserdichten Lederschuhen problemlos durchwaten kann.

Bei der Kleidung sind die unterschiedlichen Temperaturen zu beachten. Während es beispielsweise im Rila-Tal sehr warm sein kann, ist die Temperatur nur wenige hundert Meter höher deutlich niedriger. Daher sollte direkt auf dem Körper Funktionswäsche aufliegen, die den Schweiß aufnimmt und nach außen abführt. Darüber sind Fleece-Pullover oder Fleece-Jacken sinnvoll. Sie sollten nicht nur vor der normalen Temperatur schützen, sondern auch vor dem Wind, denn die gefühlte Temperatur ist bei starken Windböen wesentlich kälter als das Thermostat verspricht. In den obersten Höhenlagen kann unter Umständen das ganze Jahr über Schnee liegen und bei schlechten Wetterbedingungen auch fallen. Aus diesem Grunde sollte auch eine Regenjacke und eine Regenhose nicht fehlen.

Empfehlenswert ist eine leichte aus Stoff bestehende Trekkinghose. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter der sogenannten Zip-Hosen, die eine langbeinige Hose durch einen Reißverschluss zu einer kurzen Hose werden lassen. Vielfältig sind ebenfalls die Varianten der Anordnung der Reißverschlüsse. Manchen werden zu einer Drei-Viertel-Hose, andere besitzen zwei Reißverschlüsse pro Hosenbein. Hinzu kommen zahlreiche Taschen, die per Klettverschluss, Druckknopf oder Reißverschluss verschließbar sind.

Das Zelten ist im Rila- und Piringebirge nicht an allen Stellen erlaubt und auch nicht überall möglich. Wer jedoch diese Art der Übernachtung vorzieht, der sollte auf ein windfestes Zelt achten. Sinnvoll ist eine große Apsis, in der Sie den Trekkingrucksack gut verstauen können, so dass Ihnen dieser nicht im Schlafbereich im Weg liegt. Gerade bei einer mehrtägigen Wanderung sollte der Rucksack mit verstellbaren Gurten für den Hüft- und Schulterbereich versehen sein. Ebenso sinnvoll ist eine integrierte Wasserschutzhülle, da auf Dauer kein Rucksack wasserdicht ist. Zusätzlich sollten wichtige Gegenstände in einem Plastikbeutel verstaut werden.

Achten Sie beim Schlafsack unbedingt auf den angegebenen Temperaturbereich. Gerade in der Nacht sinken die Temperaturen rapide ab und erreichen auch Minusgrade. Ob der Schlafsack mit Daunen oder mit Kunststoff gefüllt ist, ist bei den meisten Trekkingtouristen eine reine Glaubensfrage, die jeder für sich selber entscheiden muss. Die Dauenschlafsäcke sind durch ihr Gewicht und Packamß angenehmer zu transportieren, während die mit Kunststoff gefüllten Säcke schneller trocknen und günstiger in der Anschaffung sind. Eine Iso-Matte ist Pflicht. In den letzten Jahren sind von verschiedenen Herstellern selbstaufblasbare Matten auf dem Markt erschienen, die jedoch wesentlich schwerer und teurer sind. Hinzu kommt die Anfälligkeit für Beschädigungen, besonders am Ventil oder bei zu starker Erhitzung durch Sonneneinstrahlung.

Weitere Ausrüstungsgegenstände sollten sein: Sonnencreme, Erste-Hilfe-Material, Kocher, Küchenutensilien, Kameraausrüstung, Hygieneartikel, Lebensmittel sowie ausreichend Wasser. Ideal ist auch ein Wasserbeutel, der an den zahlreichen Bachläufen aufgefüllt werden kann und natürlich nicht zu vergessen dieses Outdoor-Handbuch.

CD Diplomatische Vertretungen

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Ulica Frederic-Joliot-Curie 25, 1113 Sofia, Tel.: 00359/29183-80, Fax: 00359/296316-58, E-Mail: reg1(at)sofi.diplo.de, Web: www.sofia.diplo.de.
Botschaft von Österreich, Boulevard Zar Oswoboditel 13/Ulica Schipka 4, 1000 Sofia, Tel.: 00359/2932903-2, Fax: 00359/2981056-7, E-Mail: sofia-ob(at)bmaa.gv.at.
Schweizer Botschaft, ul. Chipka 33, 1504 Sofia, Tel.: 00359/29420-100, Fax: 00359/29461-622, E-Mail: vertretung(at)sof.rep.admin.ch.

Einreisebestimmungen (veraltete Informationen – siehe oben)

Deutsche Staatsbürger benötigen zur Einreise bis zu 90 Tage einen Reisepass, der nach Ende der Reise noch drei Monate gültig ist. Wer über keinen Reisepass verfügt, sollte diesen rechtzeitig bei seiner Gemeinde beantragen, da die Ausstellung bis zu acht Wochen dauern. Bei einer längeren Reise besteht noch Visumpflicht. Diese Angaben können sich jedoch im Zuge des baldigen EU-Beitritts noch ändern. Kinder benötigen einen Kinderausweis, eine Eintragung der Kinder im Reisepass ist nicht ausreichend. Eine Einreise nur mit dem Personalausweis ist derzeit noch nicht möglich.

Wichtig ist der Nachweis einer Krankenversicherung, die auch in Bulgarien gültig ist. Bei der Anreise mit dem Pkw ist an der Grenze die grüne Versicherungskarte vorzulegen.

Wer mit einem Hund durch die bulgarischen Gebirge wandern möchte, benötigt ein Gesundheitszeugnis, das bei Einreise nicht älter als 10 Tage sein darf. Erhältlich ist es beim Amtstierarzt und sollte möglichst in bulgarischer Sprache verfasst sein. Ein Maulkorb und eine Leine sind mitzuführen. Im internationalen Impfpass muss die Eintragung der gültigen Tollwutimpfung mindestens 30 Tage und darf höchstens 12 Monate alt sein. Innerhalb der 60 Tage vor der Einreise muss eine Behandlung gegen Bandwürmer durchgeführt worden sein, die im Heimtierausweis vermerkt sein muss.

Elektrizität

In Sachen Strom gibt es keinen Unterschied zu West- und Mitteleuropa. 220 Volt und 50 Hertz sind Standard. In der Regel passen die herkömmlichen Stecker von Elektrogeräten in die bulgarische Steckdose.

Feiertage

1. Januar – Neujahr
3. März – Nationalfeiertag zur Befreiung Bulgariens
März, April – Ostern (in der Regel eine Woche nach den Osterfeiertagen im deutschsprachigen Raum)
1. Mai – Tag der Arbeit
6. Mai – Tag des Hl. Georg
24. Mai – Tag der bulgarischen Kultur und des slawischen Schrifttums
6. September – Tag der bulgarischen Wiedervereinigung in Gedenken an 1885
22. September – Unabhängigkeitstag seit 1908
1. November – Tag der Persönlichkeiten der nationalen Wiedergeburt
25./26. Dezember – Weihnachten

Geld

In Bulgarien zahlt man mit dem Lew und das wird sich trotz der EU-Zugehörigkeit ab 2007 so schnell nicht ändern. Die Mehrzahl nennt sich Lewa und ein Lew ist unterteilt in 100 Stotinki, die Einzahl hiervon heißt wiederum Stotinka. Für Bundesbürger, die noch immer der D-Mark hinterher trauern, ist Bulgarien ein ideales Reiseland. Der Lew wurde seinerzeit an die D-Mark gekoppelt. Demzufolge handelt es sich um denselben Umrechnungsfaktor vom Euro zum Lew wie vom Euro zur DM. Ein Lew ist also € 0,51 wert.

Es befinden sich 1-, 2-, 5-, 10-, 20- und 50 Lewa-Scheine sowie 1-, 2-, 5-, 10-, 20- und 50 Stotinki-Geldstücke im Umlauf.

Den Umtausch sollte man am Besten in Banken vornehmen oder gleich Geld am Bankomaten abheben. Diese finden sich in den großen Städten mittlerweile relativ häufig. Für die kleinen Bergdörfer empfiehlt es sich, immer etwas Bargeld mit sich zu führen. Während man in internationalen Hotels in der Hauptstadt teilweise auch mit dem Euro oder mit der Kreditkarte zahlen kann, ist das in den kleinen Orten im Gebirge nicht immer der Fall.

GPS-Daten

Hier einige ausgewählte Koordinationsangaben für das GPS-System WGS 84:
Berghütte Bănderica – 23,42724° östliche Länge / 41,76946° nördliche Breite
Berghütte Jane Sandanski – 23,39162° ö.L. / 41,67018° n. B.
Berghütte Kamenica – 23,42849° ö. L. / 41,67476° n. B.
Berghütte Musala – 23,58752° ö. L. / 42,19819° n. B.
Berghütte Sedemte Ezera – 23,32393° ö.L. / 42,20761° n. B.
Berghütte Skakavica – 23,30435° ö. L. / 42,23126° n. B.
Berghütte Treštenik – 23,3755° ö.L. / 42,0439° n. B.
Berghütte Vada – 23,36294° ö.L. / 42,22835° n. B.
Berghütte Vihren – 23,41638° ö. L. / 41,75670° n. B.
Gipfel Vihren – 23,39959° ö. L. / 41,76824° n. B.
Gipfel Goljam Kupen – 23,39802° ö.L. / 42,17553° n. B.
Gipfel Kamenica – 23,48892° ö.L. / 41,68471° n. B.
Gipfel Kralev Dvor – 23,49374° o. L. / 41,69628° n. B.
Gipfel Maljovica – 23,37483° ö.L. / 42,18951° n. B.
Gipfel Malka Kamenica – 23,49222° ö. L. / 41,69134° n. B.
Gipfel Musala – 23,58524° ö.L. / 42,17932° n. B.
Sportzentrum Belmeken – 23,78195° ö.L. / 42,14767° n. B.

Karten

Gutes Kartenmaterial über die bulgarischen Gebirge ist in Deutschland nicht erhältlich. Auch in den Gebirgen selber findet man nur vereinzelt Händler, die ein geeignetes Angebot haben. In der Hauptstadt Sofia ist es leichter, Wanderkarten über die Gebirge zu erhalten. Diese sind in Deutsch, Englisch und Kyrillisch geschrieben und haben einen Maßstab von 1:55.000. Der Preis liegt bei 3 Lew. Sie sind von der Firma Kartografia Eood (Картография Еоод) und besitzen eine gute Kennzeichung der Wanderrouten. Allerdings sind sie durch die punktierten Abgrenzungen der Naturparks manchmal etwas unübersichtlich. Eingetragen sind auch Übernachtungsmöglichkeiten, wie Campingplätze oder Berghütten. Das Bergrelief wird in einem Querschnitt von 50 m dargestellt. Erhältlich sind Karten für das Rila- und für das Piringebirge, die lückenlos aneinander anschließen.

Körperliche Voraussetzung

Die Wanderwege in den bulgarischen Gebirgszügen haben einen unterschiedlichen Charakter. Einige verlaufen verhältnismäßig flach, während andere steil ansteigen oder auch entsprechende Gebirgsausrüstung erfordern. Doch welchen der Wege man einschlägt, so sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es sich um Gipfel in über 2.000 m Höhe handelt. Viele davon erreichen auch 2.500 m. Daher ist die Luft wesentlich dünner und weniger sauerstoffreich. Bitte überfordern Sie Ihren Körper nicht, wenn er solche Touren nicht gewohnt ist. Bei manchen Touren muss man mindestens eine Übernachtung einplanen und dementsprechend gut ausgerüstet sein.

Dieses Mehrgewicht muss daher im Hinblick auf die Knie- und Hüftgelenke auch berücksichtigt werden. Alles in allem sollte eine gute Grundkondition ebenso vorhanden sein wie ein gewisses Maß an vorsichtiger Selbsteinschätzung. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nicht nur in den oberen Höhenlagen von Vorteil. Auch die tiefer gelegenen Wanderwege führen teilweise ohne Sicherung an steilen Hängen entlang.

Markierung

Zahlreiche Wanderwege führen durch das Rila- und auch durch das Piringebirge. Die meisten von ihnen sind in verschiedenen Farben markiert. Unterhalb der Baumgrenze sind die Markierungen an Baumstämmen oder auf Felsen aufgebracht. Sollte man nach 50 m, spätestens nach 100 m keine Markierungen mehr vorfinden, so ist es sinnvoll zur letzten gesichteten Markierung zurück zu kehren.

Je nach Höhenlage und Jahreszeit muss man teilweise auch einige Schneefelder überqueren. Es kann daher passieren, dass manche Markierungen zugeschneit sind. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass einige Bäume im letzten Winter durch Schneelawinen weggerissen wurden.

Auf manchen Wanderwegen befinden sich auch Schilder, die auf die nächste Sehenswürdigkeit oder auf das Wegziel hinweisen. Diese sind allerdings in Kyrillisch, daher ist eine Karte mit kyrillischen Angaben vorteilhaft. Leider stehen selten Gehzeiten oder Entfernungsangaben auf den Schildern. Oberhalb der Baumgrenze bestehen die Markierungen auch aus Steinpyramiden. Für den Fall, dass manche Markierungen nicht mehr erkenntlich sind, können Sie sich in vielen Fällen auch an den ausgetretenen Wegen orientieren.

Medizinische Versorgung

Prinzipiell ist zu sagen, dass die medizinische Versorgung nicht mit der in Deutschland zu vergleichen ist. Bei einer ärztlichen Behandlung müssen ausländische Patienten die Kosten in aller Regel bar bezahlen. Die Ausbildung der medizinischen Fachkräfte wird allgemein als gut bezeichnet, jedoch mangelt es noch an den technischen Gerätschaften. Wer auf die regelmäßige Medikamenteneinnahme angewiesen ist, der sollte sie sich besser von Deutschland mitbringen. Die meisten Präparate sind in Bulgarien zwar zu erwerben, doch verlassen sollte man sich nicht darauf.

Naturschutz

Die Bulgaren selber sind leider keine Weltmeister in Sachen Umweltschutz, doch das bedeutet nicht, dass man sich diesbezüglich anpassen muss. An den großen Landstraßen sieht man zahlreiche Plastikflaschen, Papierfetzen und sonstige Müllreste, die achtlos hingeworfen wurden oder die der Wind dorthin getragen hat. Auch an vielen schönen Stellen, an denen man gerne sein Zelt aufschlagen würde, müsste man erst die Müllabfuhr anrufen, um sich etwas wohler zu fühlen. Dies gilt zum Teil leider auch in den Nationalparks und trübt manches Mal den Naturgenuss. Trotz oder gerade deshalb die Bitte, ihren Abfall so lange mit sich zu führen, bis Sie auf einen Müllcontainer treffen. Handeln Sie nach der Devise, wer seine volle Flasche auf den Berg hinauf bekam, kann die leere auch wieder mit runter nehmen.

Doch Naturschutz bedeutet auch, die markierten Wege nicht zu verlassen und die Flora und Fauna nicht zu stören. Mit zahlreichen Schildern weist die Nationalparkverwaltung darauf hin, dass das Pflücken von Blumen, das Feuer machen sowie das Campieren innerhalb der Naturparkzonen verboten sind.

Bulgarien
Bulgarien

Notruf

Die Notrufnummern lauten wie folgt:
Polizei: 166
Notarzt: 150
Feuerwehr: 166

 Post

Postämter befinden sich in fast jeder Ortschaft. Zu erkennen sind sie natürlich am Posthorn und an der Aufschrift Pošta (Пошта). Ein Brief innerhalb Europas kostet € 0,50. Die Beförderung nach Deutschland dauert noch etwas über eine Woche.

Reisezeit

Die beste Reisezeit für eine Trekkingtour durch den Südwesten Bulgariens liegt zwischen Juni und September, wobei es bei letzterem nachts schon wieder kalt werden kann. Der August gilt als niederschlagsarm und lockt mit Temperaturen zwischen 20° und 25°. Ein weiteres Argument für eine Reise in diesem Zeitraum sind die Öffnungszeiten der gastronomischen Einrichtungen und die der Unterkunftsmöglichkeiten.

Wer im April oder Anfang Mai anreist, kann sich sicher sein, alleine dort zu reisen und seine Ruhe zu haben. Dementsprechend wird man dann allerdings auch Probleme bekommen, eine geeignete Schlafstätte zu finden. Hinzu kommt, dass der Winter in den oberen Höhenlagen sehr lange die Oberhand behält. Noch im Mai wird man in 2.500 m Höhe über einige Schneefelder wandern.

Sicherheit

In zahlreichen Reiseführern und auch auf der Homepage des Auswärtigen Amtes (Web: www.auswaertiges-amt.de) wird vor den Gefahren einer Reise durch bzw. nach Bulgarien gewarnt. Zugegebenermaßen besteht natürlich auch in Bulgarien die Gefahr ein Opfer der Kriminalität zu werden. Doch sie ist augenscheinlich nicht größer als in anderen süd- oder osteuropäischen Staaten. Besonders in der Nebensaion ist es eher unwahrscheinlich ein Diebstahlopfer zu werden. Wer sowohl in Sofia als auch auf dem Land die üblichen Spielregeln einhält, minimiert das Risiko ausgeraubt oder überfallen zu werden, erheblich.

Hierbei gilt, Wertsachen immer eng am Körper zu tragen, das Geld auf mehrere Personen an mehreren Orten aufzubewahren und sich im Vorfeld Kopien der wichtigsten Dokumente anzufertigen. Des Weiteren sollten Sie zwielichtige Gegenden, besonders in den Abend- und Nachtstunden meiden und auch keine Wertgegenstände im Auto zurück lassen.

Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Bulgaren liegt weit unter dem in Deutschland. Daher ist es ebenfalls sinnvoll, seine Wertgegenstände nicht in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Abschließend sei jedoch gesagt, dass diese Warnhinweise für alle Staaten gelten, besonders wenn Touristen eine Menschenansammlung bilden.

Sprache

Bulgarisch ist prinzipiell nicht schwierig, vorausgesetzt man kennt die kyrillischen Buchstaben und hat Grundkenntnisse in anderen Sprachen. Was am Anfang sehr verwirrend aussieht, stellt sich später auch für Westeuropäer als lesbare Schrift heraus. Wer einmal weiß, welcher lateinische Buchstabe dem kyrillischen Zeichen entspricht, hat weniger Probleme bei der Lesbarkeit von Schildern. Wer also folgende Zeichen aus der untenstehenden Tabelle entschlüsseln kann, der weiß, mit wem er es gerade zu tun hat: ПОЛИЦИЯ.

Neben Bulgarisch wird zumindest in den Städten Englisch verstanden und gesprochen. Die älteren Bulgaren können sich zum Teil auch auf Deutsch verständigen. Allerdings sollten Sie sich nicht wundern, wenn Sie einen Bulgaren fragen, ob er Englisch versteht und dieser freundlich lächelnd mit dem Kopf nickt, jedoch „No“ von sich gibt. In Bulgarien wird ein Kopfnicken als „nein“ gewertet, während ein Kopfschütteln „Ja“ bedeutet. Allerdings sind die Kopfbewegungen nicht so stark ausgeprägt wie im übrigen Europa, sondern werden nur angedeutet.

Telefon

In Bulgarien gibt es mehrere Telefongesellschaften, die eigene öffentliche Telefonzellen betreiben. Die Telefonkarten gibt es in vielen kleineren Geschäften sowie in Postfilialen. Die Farbe der Karte entspricht der Telefonzelle, in der sie genutzt werden kann. Öffentliche Münzfernsprecher sind mittlerweile selten geworden.

Das Telefonieren mit dem eigenen Handy stellt kein Problem dar. Selbst in einigen Bergregionen ist der Empfang je nach Lage noch sehr gut. Zu beachten sind jedoch die Roaminggebühren des jeweiligen Netzbetreibers, die zu den üblichen Gesprächsgebühren hinzukommen.

Die Vorwahl nach Bulgarien lautet 00359. Von Bulgarien in deutschsprachige Staaten sind es die üblichen Nummern 0049 (D), 0043 (A) und 0041 (CH). Bitte vergessen Sie nicht, diese Vorwahlen auch bei ihren im Handy gespeicherten Nummern voranzustellen.

Unterkunft

In und um die Gebirge herum gibt es zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten. Sie reichen von einfachen Hotels bis zur Übernachtung auf Campingplätzen. Bei letzteren handelt es sich meistens nur um eine kleine Wiese für Zelttouristen. Camping bedeutete in den ehemaligen sozialistischen Staaten meistens die Anmietung eines Bungalows. Diese befinden sich auch heute noch auf den Campingplätzen und sehen manches Mal herunter gekommen aus. Doch der Preis für diese kleinen Häuser ist unschlagbar niedrig. In der Regel kosten sie nur wenige Stotinki mehr als ein bisschen Wiese, auf der man sein Zelt noch aufschlagen muss. Jedoch bieten sie keinen großen Komfort, sondern sind mit 2 bis 3 Betten und einem Tisch sehr zweckmäßig ausgestattet.

Manche Hotels in der bulgarischen Gebirgsregion versprühen auch heute noch den Charme des Sozialismus und erinnern an die Plattenbauweise der 1960er Jahre. Die Zimmer sind einfach aber sauber ausgestattet.

In den Gebirgszügen gibt es auf den Wanderwegen Berghütten, die eine einfache Unterkunft bieten. Bei mehrtägigen Touren über die Gipfel sind sie die sinnvollste Art der Übernachtung. Für den Notfall befinden sich in den Berghütten Funksprechgeräte, mit denen Hilfe angefordert werden kann.

 Verhaltensregeln im Gebirge

Zahlreiche Regeln sind zur eigenen Sicherheit im Gebirge zu beachten. Dazu zählt zum Beispiel, dass man niemals alleine unterwegs ist und eine Nachricht hinterlässt, wohin man unterwegs ist und wann man wahrscheinlich sein Ziel erreichen wird.

Des Weiteren sollte man an die geeignete Kleidung denken. Wer im Tal startet, darf nicht vergessen, dass es in den oberen Höhen wesentlich kühler ist. Auch muss mit plötzlichen Wetterumschwüngen gerechnet werden, daher sollte man vor Beginn orts- und wetterkundige Einheimische nach ihrer Meinung befragen und wetterfeste Kleidung im Gepäck haben.

Wer Schneefelder überquert, für den empfiehlt sich nicht nur eine Sonnenbrille sondern möglicherweise auch ein Grödel. Zu guter Letzt darf der Sonnenschutz nicht vergessen werden. Das bedeutet, das Tragen eines Hutes ist genauso sinnvoll wie das Benutzen von Sonnencreme oder das Tragen von langärmeligen, dünnen Hemden.

Verpflegung

In den Bergen sind so gut wie keine Verpflegungsmöglichkeiten vorhanden. Wer zu einer Tour aufbricht, sollte sich seine Lebensmittelvorräte in ausreichender Anzahl am Startort auffrischen. Generell ist zu sagen, dass in Bulgarien die westlichen großen Supermärkte eher unbekannt sind. Die Einkäufe werden noch in kleineren Läden vorgenommen. Das gilt natürlich erst recht in den Bergregionen bzw. auf dem Land. Nahezu jede Ortschaft hat einen kleinen Shop oder ein so genanntes Magasin, in dem Sie Brot, Getränke, Aufstriche und sonstige Lebensmittel erhalten können.

Zeitunterschied

In Bulgarien schlagen die Uhren anders bzw. früher. Das Land gehört zur Osteuropäischen Zeitzone (OEZ), so dass es der deutschen Zeit eine Stunde voraus ist. Das gilt ganzjährig, da auch in Bulgarien die Sommerzeit eingeführt wurde.

Rila-Gebirge (Рила)

Das Rila-Gebirge befindet sich rund 80 km südlich der Hauptstadt Sofia. Es beherbergt nicht nur den größten Berg Bulgariens sondern die größte Erhebung der gesamten Balkanhalbinsel. Hierbei handelt es sich um den 2.925 m hohen Musala. Am Fuße des Berges auf nördlicher Seite findet sich der älteste Ferienort des Gebirges, Borovec. Dieser Ort ist eine der idealen Ausgangspunkte für Touren durch das Gebirge.

Wenige Kilometer weiter westlich findet sich mit Maljovica ein weiterer beliebter Erholungsort am Nordrand des Gebirges. Im Westen endet der Gebirgszug am Struma-Tal wo sich die größte Stadt der Region befindet, Blagoevgrad. Doch nur etwas nordöstlich von Blagoevgrad liegt die meistbesuchteste Touristenattraktion des Rila-Gebirges, wenn nicht sogar von ganz Bulgarien. Es handelt sich um das über 1000 Jahre alte Rila-Kloster, dessen Kulturwert mit der Eintragung in die Liste der Unesco-Weltkulturerben 1982 unterstrichen wurde. Auch vom Rila-Kloster aus befinden sich günstige Ausgangspunkte für eine Trekkingtour entlang der Gipfel im Gebirge. Über 100 von ihnen erreichen eine Höhe von 2.000 m und sind daher auch vegetationslos.

Eine natürliche Attraktion des Gebirgszuges sind die Sieben Rila-Seen (Sedemte Ezera). Sie sind ein beliebtes Ziel bei Wanderern.

 Rila-Kloster (Rilski Manastir, Рилски Манастир)

Die Geschichte des Klosters reicht zurück bis in das 10. Jahrhundert. Gründer war Ivan Rilski, der von 876-946 lebte. Sein Konterfei ist auf dem 1-Lewa-Schein abgebildet. Rilski zog sich aus Protest gegen den Sittenverfall der Kirche in die Wälder des Gebirges zurück wo er als Einsiedler in einer Höhle lebte. Das Kloster befindet sich heute 1.147 m über dem Meerespiegel. In den ersten vier Jahrhunderten stand das Kloster rund 3 km nordöstlich des heutigen Gebäudekomplexes, wo sich die Einsiedelei des Hl. Luka befindet.

Bereits zu seinen Lebzeiten wurde Rilski als Heiliger verehrt. So kam es dass ihm zahlreiche Mönche folgten und sich um ihn versammelten. Gemeinsam gründeten sie die Klostergemeinschaft von der Ivan Rilski der erste Abt wurde. Die Überreste von Rilski wurden nach seinem Tode nach Tarnovo gebracht. Erst im Jahr 1469 wurden die Reliquien zurück in das Kloster überführt. Seine Blütezeit hatte das Kloster im 14. Jahrhundert. Zahlreiche Privilegien und reiche Geschenke durch die jeweils herrschenden Zaren sorgten für einen steten Aufschwung. Auch in der Anfangszeit der Osmanenherrschaft konnten die ansässigen Mönche das Kloster weiterhin selbstständig verwalten. Es unterhielt viele enge Beziehungen zu anderen slawischen Klostern. Doch auf Dauer war das Kloster den Plünderungen der Osmanen ausgeliefert. Im Laufe der Zeit verfiel es immer mehr, bis erst im 19. Jahrhundert die Mönche damit begannen, es wieder aufzubauen bzw. den Zerfall zu beenden.

Rilakloster
Bulgarien

Neu aufgebaut wurde es in zwei Etappen. Der nordwestliche Flügel wurde in den Jahren 1816 bis 1819 vom Baumeister Alexi errichtet. Er stammte aus dem nahe gelegenen Ort Rila. Doch im Jahre 1833 zerstörte ein Feuer große Teile des Gebäudes und sie mussten erneut aufgebaut werden. Der zweite Bauabschnitt fand zwischen den Jahren 1844 und 1847 statt als der aus Blateschnitza stammende Baumeister den südlichen Flügel errichten ließ. Die Hauptkirche des Klosters ist kurz vor dem zweiten Bauabschnitt fertig gestellt worden. Sie ist mit ihrem Äußeren harmonisch in das Klostergebäude integriert worden und mit zahlreichen Wandmalereien versehen, die von den größten bulgarischen Renaissance-Künstlern stammen. Im Innern der Kirche befindet sich eine majestätische Altarwand, dessen Nussbaumholz vergoldet ist. Erschaffen wurde sie von Holzschnitzern aus der nordöstlich gelegenen Ortschaft Samokov. Der Ostteil des Klosters wurde 1961 durch ein neues Gebäude ersetzt und beherbergt heute ein kleines Museum.

Der Chreljo-Turm im Innenhof des Klosters wurde nach dem Feudalherren Chreljo benannt. Er ließ eine Kirche und einen Schutzturm errichten, jedoch steht hiervon nur noch der Turm.

Heute ist das Kloster zugleich ein Aushängeschild der bulgarischen Nation. Das Herz des bulgarischen Zaren Boris III. und die Gebeine des Gründers Rilski befinden sich heute in seinem Inneren und zahlreiche Menschen kommen zur Besichtigung zum Kloster. In den Sommermonaten ist es mitunter sehr voll. Der kleine kostenpflichtige Parkplatz vor dem Haupteingang ist schon in den frühen Morgenstunden gut gefüllt. Wenn Sie mit dem Pkw anreisen, so besteht noch hinter dem Kloster eine Parkmöglichkeit. Fahren Sie dafür links am Gebäude vorbei. Dort kommen Sie auch zu einem Imbiss und einem Restaurant. Des Weiteren befindet sich links vom Briefkasten eine kleine Holztür, hinter der eine Treppe unscheinbar zu einer kleinen Postfiliale hinauf führt.

Pirin-Gebirge (Пирин)

Das Pirin-Gebirge liegt südlich vom Rila-Gebirge und ist um einiges kleiner. Im Westen befindet sich die mazedonische Grenze und etwas weiter im Süden die Grenze zu Griechenland. Es hat Ähnlichkeit mit dem Rila-Gebirge, liegt es doch auch nur wenige Kilometer entfernt. Der höchste Berg ist der Vihren mit 2.914 m, doch auch viele andere Gipfel erreichen eine Höhe von über 2.000 m. So kommt es auch hier nicht von ungefähr, dass auf manchem Gipfel der Schnee das ganze Jahr über liegen bleibt. Doch in den Sommermonaten laden zahlreiche Wanderrouten den Touristen ein, das Gebirge zu entdecken. Während das Rila-Gebirge 1982 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde, erhielt der Nationalpark Pirin diese Ehre nur ein Jahr später. Zahlreiche Mineralquellen, Bergseen und Wasserfälle machen das Pirin-Gebirge ebenfalls zu einem beliebten Reiseziel für Trekking-Touristen.

Sofia (Сохия)

Tourist Info ul. Sveta Sofija 1, Tel.: 02/98797-78, Fax: 02/98969-39.
Hotel Sheraton, pl. Sveta Nedelija 5, Tel.: 02/98165-41, Fax: 02/98064-64, E-Mail: sofija.sheraton(at)luxurycollection.com.
Übernachtung: Iskǎr Hotel,ul. Iskǎr 11 b, Tel.: 02/986-6750,Fax: 02/980-4345, E-Mail: hoteliskar(at)ir.bg.

Die größte Stadt Bulgariens ist zugleich Hauptstadt. Doch das war sie nicht immer – weder Hauptstadt noch die größte Stadt im Lande. Selbst der Name war nicht immer der gleiche. Auf dem heutigen Stadtgebiet befand sich im 5. Jahrhundert v.Chr. die Siedlung Serdica. Gegründet wurde sie von dem thrakischen Stamm der Serden. 100 Jahre nach der Zeitenwende stand sie unter dem Einfluss der Römer und erhielt den Namen Ulpia Serdica. Wie viele Städte in der Römerzeit erlebte auch sie einen regelrechten Aufschwung. Im Jahr 809 wurde sie von Khan Krum eingenommen und erhielt den Namen Sredez. Sredez bedeutet soviel wie „Mitte“ und damit waren zum einen die politische und zum anderen auch die geografische auf dem Balkan gemeint. Den heutigen Namen erhielt Sofia im Zweiten Bulgarischen Reich. Der Name beruht auf die Kirche der Hl. Sophie.

Die nächste wesentliche Änderung erfuhr Sofia erst im Jahr 1879 als sich das osmanische Reich aus Bulgarien und somit aus der Stadt zurückziehen musste. Im April des Jahres wurde sie dann schließlich zur Hauptstadt gewählt. In der kurzen Zeit bis zum Jahr 1910 wuchs die Bevölkerung plötzlich sprunghaft an. Waren es Ende der 70er Jahre im 19. Jahrhundert nur 12.000 Sofioter Einwohner, so zählte die Stadt nur drei Jahrzehnte später schon neunmal mehr Bürger.

Durch das bulgarische Bündnis mit Nazi-Deutschland erlitt auch Sofia im Zweiten Weltkrieg starke Zerstörungen. Mit dem Einzug der Roten Armee fügte sich Bulgarien zugleich in die Reihe der Ostblockstaaten ein. Wer heute durch Sofia spazieren geht, sieht mehrere Städte in einer. Da wäre beispielsweise das antike Sofia, das zu der Zeit noch anderen Namen trug. Doch einige Bauwerke aus der Zeit von Serdica sind noch heute erhalten geblieben. Des Weiteren befindet sich um die Stadt herum ein Bollwerk aus Plattenbausiedlungen, die für den Sozialismus typisch waren und zudem kommen noch modernste Glas- und Stahlbauten, die sich an die westliche Bauweise orientierten. Diese entstanden nach der politischen Wende Anfang der 1990er Jahre.

Doch gesellschaftlich sind die Sofioter zweigeteilt. Zahlreiche Einwohner kamen mit dem Wechsel vom Kommunismus zum Kapitalismus gut zurecht und nutzten ihre Chance. Aber mindestens genauso viele Menschen, wenn nicht sogar mehr, trauern der damaligen Zeit hinterher, da diese Menschen zum Teil unter Armut leiden. Eine relativ hohe Arbeits- aber auch Obdachlosigkeit macht den Stadtvätern der 1,2 Millionenstadt zu schaffen. Doch die Arbeitslosenquote sank immerhin in den ersten vier Jahren dieses Jahrhunderts von rund 18 auf 12%.

Einen Stadtrundgang durch Sofia sollte man sich nicht entgehen lassen und sei er aus Zeitgründen noch so klein. Doch Sofia hat heute neben den kulturellen Werten auch einen schönen Kontrast zwischen Moderne und Tradition zu bieten. Eine Altstadt, wie man sie aus anderen Metropolen kennt, hat Sofia nicht. Die Hauptverkehrsstraße ist der Boulevard Vitoscha (Бул. Витоша). Er verläuft von Nord nach Süd durch die Stadt und ist der zentrale Punkt für die Sehenswürdigkeiten Sofias. Als Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang sollten Sie den südlichsten Punkt des Boulevards wählen. An ihm befindet sich unübersehbar der Kulturpalast, kurz NDK genannt. Es handelt sich um einen typischen Bau aus der Zeit des Sozialismus und wurde Anfang der 1980er Jahre fertig gestellt. Heute befinden sich in dem Gebäude neben den Kongresssälen auch ein Internetcafé (€ 0,70 je Stunde) und ein Reisebüro. Schauen Sie an dem NDK vorbei, so sehen Sie nicht nur das moderne Hilton-Hotel, sondern auch das im Süden der Stadt gelegene mächtige Vitoscha-Gebirge, das es auf eine Höhe von 1.800 m bringt.

Vor dem Nordeingang des Kulturpalastes breitet sich ein Park aus, der direkt zur Flaniermeile des Boulevards Vitoscha führt. Doch vorher passieren Sie das Denkmal „1300 Jahre Bulgarien“. Es wurde gleichzeitig mit der Erstellung des NDK eingeweiht und ist heute in der Bevölkerung eher unbeliebt. Die Hauptstädter wissen selber nicht so genau, worum es sich dabei handelt, betrachten es aber achselzuckend als Teil ihrer Geschichte, da dieses Denkmal von den Sowjets errichtet wurde. So kommt es nicht von ungefähr, dass es heute umzäunt ist und zusehends zerfällt.

Mondaufgang
Mondaufgang

Wenn Sie sich nun halblinks halten und die ulica Patriarch Ewtimii (Вул. Патриарх Евтимий) überqueren, so treffen Sie auf die ersten Geschäfte auf dem Vitoscha-Boulevard. Sie unterscheidet sich kaum von Einkaufsstraßen in westlichen Städten. Zahlreiche Boutiquen, Mobilfunk-Geschäfte und Schnellimbisse säumen den Weg in Richtung Norden. Achten Sie beim Überqueren der Straße bitte besonders auf den Verkehr. Einerseits sind die Ampelanlagen durch zahlreiche Werbeplakate schnell zu übersehen und andererseits fallen sie gelegentlich auch aus. Dies kann in einer Stadt, in der der Verkehr sowieso schon haarsträubend ist, sehr gefährlich werden.

Nach wenigen hundert Metern erscheint auf der linken Seite mit seinen Löwen-Statuen der Justizpalast aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Von hier sehen Sie schon den Sveta Nedelja-Platz, der einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Die auffälligste davon ist die gleichnamige  Kirche, die im April 1925 Ort eines furchtbaren Attentates wurde. Gerichtet war es an Zar Boris III. der jedoch durch einen Zufall nicht an der geplanten Trauerfeier teilnahm, die dort stattfinden sollte. Während der Zeremonie explodierte eine Bombe der Kommunisten, worauf die Kuppel einstürzte und zahlreiche Trauergäste unter sich begrub. Fast 150 Menschen kamen dabei ums Leben und mehrere hundert Personen wurden verletzt. Anfang der 1930er Jahre wurde die Kirche wieder aufgebaut und erhielt ihr heutiges Aussehen.

Hotel: Gleich hinter der Kirche befindet sich auf der rechten Seite das Sheraton-Hotel Balkan. Es ist das teuerste Hotel des Landes, was man auch an den Fahrzeugen auf dem Hotelparkplatz vor dem Gebäude erahnen kann. Im Innenhof des Hotels befindet sich älteste Kirche Sofias. Es handelt sich um die Rotunde Sweti Georgi aus dem 4. Jahrhundert, die den Römern ursprünglich als Kultstätte diente. 200 Jahre später wurde sie zu einer christlichen Kirche bevor die Osmanen sie während ihrer Herrschaft zu einer Moschee umwandelten.

Auf der linken Seite, gegenüber dem Sheraton-Hotel sehen Sie die Statue der Sveta Sofija, sie wird auch als Engel Sofias bezeichnet. Es handelt sich um die Schutzpatronin der Stadt. Ihr Blick richtet sich über den langgezogenen Boulevard T. Aleksandrov (Бул. Т. Александров) in Richtung des ehemaligen Gebäudes der Kommunistischen Partei. Diesen Boulevard dürfen Sie nicht oberirdisch überqueren. Nutzen Sie hierfür die Treppe hinab. Sie führt Sie einerseits zu einer Passage mit Souvenirläden und zur U-Bahnstation sowie zur Kirche Sveta Petka Samardshijska. Sie stammt aus den Anfängen der Osmanenherrschaft und ist deshalb so niedrig und unterirdisch, weil es zu der Zeit nicht erlaubt war, christliche Gotteshäuser zu errichten, die höher als ein Reiter sind.

Wenn Sie auf der anderen Seite der Fußgängerunterführung die Treppen wieder hinaufsteigen, sehen Sie auf der rechten Seite das Luxuskaufhaus CUM. In seinem Inneren befinden sich auf fünf Etagen zahlreiche Boutiquen und edle Geschäfte. Begrüßt wird man an der Tür von einem bunt uniformierten Pagen. Doch der schöne Schein trügt. Zahlreiche Ladenlokale stehen leer und das Kaufhaus macht einen ruhigen und leeren Eindruck. Unter Umständen sieht man mehr Verkaufspersonal und Sicherheitskräfte als Kunden. Kein Wunder, ein Sofioter Bürger kann sich die Waren im CUM in der Regel nicht leisten.

 Gehen Sie nun am CUM vorbei und Sie treffen auf die Banja-Baschi-dshamija-Moschee, deren schlankes Minarett Sie schon vom Sheraton-Hotel aus sehen konnten. In der Zeit des Sozialismus wurde sie nicht genutzt. Erst seit der politischen Wende können Moslems wieder in diesem Gebäude beten. Auf der anderen Straßenseite befindet sich die Zentrale Markthalle, dessen Besuch wesentlich lohnenswerter ist als im Kaufhaus CUM. Eröffnet wurde die Markthalle im Jahr 1911 nach zweijähriger Bauzeit. Gleich hinter der Markthalle erhebt sich die Synagoge, die als die größte Synagoge auf dem Balkan gilt. Im dazugehörigen Gemeindehaus berichtet eine Ausstellung über die Geschichte der bulgarischen Juden im Zweiten Weltkrieg.

Wenn Sie von der jüdischen Synagoge zur islamischen Moschee zurückkehren, sehen Sie hinter der Moschee einen kleinen Garten und gleich darauf ein farbenprächtiges Gebäude, das leider sehr zerfallen ist. Seit Jahren schon wird es renoviert und ist daher mit einem Bauzaun umgeben. Es handelt sich um das Mineralbad, das zur gleichen Zeit wie die Markthalle eröffnet wurde. Doch kehren Sie auf Ihrem Stadtrundgang am Besten wieder zum Engel von Sofia zurück und folgen Sie ihrem Blick zum ehemaligen Parteigebäude der KP. Auf der rechten Seite befindet sich gleich neben dem Sheraton-Hotel der Präsidentenpalast. Gehen Sie zwischen Parteigebäude und Präsidentenpalast hindurch und Sie erreichen nach rund 100 m auf der linken Seite das ehemalige Zarenschloss.

Bulgarien
Bulgarien

Das im hellen gelb strahlende Gebäude beherbergt heute die Nationalgalerie und das Nationale Ethnographische Museum. Die Nationalgalerie zeigt Exponate der bildenden Kunst ab dem 19. Jahrhundert während im Ethnographischen Museum Volkskunstgegenstände sowie traditionelle Handwerksprodukte zu sehen sind. Nationalgalerie, Mi bis So von 10:00 bis 18:00 und Ethnografisches Museum Mo bis Fr von 10:00 bis 19:00.

Gegenüber dem ehemaligen Zarenschloss befindet sich das Grand Hotel Bulgaria, das im Preisvergleich direkt hinter dem Sheraton-Hotel liegt. Gehen Sie jedoch ein Stück weiter geradeaus, so passieren Sie auf der linken Seite die kleine russische  Kirche Sveti Nikolaj. Mit ihren Zwiebeltürmchen lädt sie auf jeden Fall zu einem Fotostopp ein. Errichtet wurde sie im Jahr 1913 für die in Sofia lebenden Russen. Gleich dahinter biegen Sie links ab und erreichen nach 50 m eine Kreuzung, an der Sie rechts einkehren.

 Vor Ihnen befindet sich nun zum Abschluss des Stadtrundgangs das Wahrzeichen Sofias, die Alexandăr-Nevski-Kathedrale. Den Namen erhielt sie nach dem Schutzpatron der russischen Truppen, der im 13. Jahrhundert lebte. Nach drei Jahrzehnten Bauzeit wurde sie 1912 fertiggestellt und eingeweiht. Sie wurde errichtet um mit dieser Geste den Russen zu ehren, die sie von der Osmanenherrschaft befreiten. Der Glockenturm der fünfschiffigen Kirche ist 53 m hoch. Die Kathedrale wurde bewusst so monumental errichtet um den großen Dank des bulgarischen Volkes auszudrücken. Ebenso ist dies der Grund, warum das Gotteshaus an der höchsten Stelle der Hauptstadt steht. Von dort hat man wieder einen schönen Blick auf das im Süden gelegene Vitoschagebirge.

Blagoevgrad (Благоевград)

Tourist Info ul. Komitrov 8, Tel.: 073/814-58, Fax: 073/354-58, E-Mail: ptf(at)pirin-tourism.bg, Web: www.pirin-tourism.bg.
Hotel: Hotel Bor, Tel.: 073/224-91, E-Mail: makturs(at)abv.bg.

Blagoevgrad ist die größte Stadt in unmittelbarer Nähe und sollte daher erwähnt werden. In ihr leben rund 76.000 Menschen. Viele von ihnen studieren dort, denn Blagoevgrad verfügt über mehrere Universitäten. Die auffälligste ist die  Amerikanische Universität. Sie ist die einzige ihrer Art auf der gesamten Balkanhalbinsel und befindet sich direkt im Stadtzentrum neben dem Dramatischen Theater. Der Platz und die Fußgängerzonen rund um die Universität sind mit weißem Marmor versehen. Damit wurde seinerzeit versucht, für Staatsbesuche ein repräsentatives Stadtbild zu gestalten. Der Ort liegt zentral an der Fernverkehrsstraße zwischen Sofia und Griechenland mitten zwischen den beiden Gebirgen Rila und Pirin.

Sandanski (Сандански)

Tourist Info pl. Bulgaria 1, Tel.: 0746/225-49, Fax: 0746/224-03, E-Mail: bicc(at)omega.bg.
Interhotel Sandanski, bul. Makedonija, Tel.: 0746/230-94, Fax: 0746/252-71, E-Mail: interhotel_sandanski(at)sani.net. Hotel Aneli, ul. Goce Delčev, Tel.: 0746/289-52.

Sandanski liegt kurz vor der Grenze zu Griechenland und ist einen kurzen Besuch wert. In der Stadt, die sich in östlichen Rand des Struma-Tales befindet, leben etwas mehr als 27.000 Einwohner. Der bekannteste Einwohner Sandanskis lebte vor über 2.000 Jahren und war verantwortlich für den Sklavenaufstand gegen die Römer. Sein Name: Spartacus. Am Ortseingang befindet sich ihm zu Ehren eine Statue mit seinem Abbild.

Der Name der Stadt ist jedoch auf einen anderen Kämpfer zurück zu führen. Der mazedonische Freiheitskämpfer Jane Sandanski lehnte sich im 19.Jahrhundert gegen die türkische Besatzer auf. Das Ortszentrum ist geprägt von einer Fußgängerzone, die mit zahlreichen Geschäften geäumt ist. Was hierbei auffällt, sind die vielen kleinen Boutiquen, die mit so glamourösen Namen wie Gucci, Prada und Lacoste werben und irgendwie gar nicht in diese Gegend passen wollen. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es sich um Plagiate handelt oder ob sich hier wirklich ein bulgarisches Paris in Miniatur entwickelt hat. Wer den Boulevard Makedonija ostwärts entlang schreitet, sieht auf der linken Seite eine kleine ehemalige Ausgrabungsstätte. Leider werden die sich hier befindlichen Ruinen von einigen Geschäftsleuten als Aufsteller für ihre Waren benutzt. Am Ende der Einkaufsstraße erreicht man die gastronomische Meile der Stadt. Zahlreiche Restaurants und Straßencafés säumen den Weg, der in den Stadtpark führt.

Am Rand des Parks befindet sich der große und moderne Hotelkomplex des Interhotel Sandanski. Sandanski gilt als die sonnenreichste Stadt in der Region und ist in der Regel immer ein paar Grade wärmer als andere Ortschaften, die in der Nähe liegen.

Bei den 25 aufgeführten Touren handelt es sich um Vorschläge, wie man sich am besten durch die beiden Gebirge bewegt. Manche Touren können miteinander kombiniert werden. Die Anschlusstouren sind jeweils vor der Routenbeschreibung aufgeführt. Die Angabe des Zeitbedarfes ist nur ein Richtwert ohne Pausen, der von trainierteren Personen unterschritten oder auf Grund von längeren Pausen überschritten werden kann. Die Touren 9, 10, 20 und 23 bilden hintereinander gerade Strecke, die am nördlichen Rand des Rila-Gebirges beginnt und über die beiden Gebirgszüge am südlichen Rand des Pirin-Gebirges endet.

Rila (Рила)

Tour 1:

Rila-Kloster bzw. Rilski Manastir (Рилски Манастир) – Ribni Ezera (Рибни eзeра)
Charakter und Beschaffenheit: Moderate Steigungen, teilweise auf Asphalt, Weide und Schotter.
Dauer: ca. 5 Std..
Strecke: rund 17 km.
Anschlusstouren > 2, 3, 5, 9 und 10.
Besondere Sehenswürdigkeiten: das Rila-Kloster und die beiden Einsiedeleien der Hl. Luka (Sveti Luka, Свеmи Лука) und Ivan Rilski (Sveti Ivan Rilski, Свеmи Иван Рилски ). Eine Taschenlampe ist hier sinnvoll!

Gehen Sie in östlicher Richtung am Kloster vorbei und folgen Sie der Straße, die weiter in das Rila-Tal hinauf führt. Sie passieren zuerst das Hotel: Hotel Rilets und erreichen nach rund 500 m eine kleine Kreuzung, an der nach rechts eine Straße zum  Campingplatz Bor führt. Geradeaus sind es nur noch 200 m bis zum  Campingplatz Zodiak (Цодиак). Auf der linken Seite sehen Sie ein Hinweisschild über die hiesigen Wanderwege. Dort wechseln Sie rechts ab auf den Weg, der über die Weide führt. Wenn Sie diesem nun folgen, erreichen Sie nach rund 1.500 m einen kleinen Bachlauf, an dem sich eine kleine Holzbrücke befindet.

Blicken Sie nun bitte zurück und schauen sich die Bäume an. An einigen befinden sich Bilder des Hl. Ivan Rilski, die mittlerweile in die Rinde eingewachsen sind. Überqueren Sie bitte die Brücke und gehen weiter durch den dichten Wald. Nach weiteren 500 m erreichen Sie die Einsiedelei des Hl. Luka.  Links ist die Kirche zu sehen und rechts findet sich ein kleiner Hof mit einer Inschriften-Tafel. Eine Besichtigung von innen ist leider nicht möglich. Doch wer durch die Fenster schaut, sieht auch, dass dies nicht notwendig ist, da die Räume mittlerweile nur noch als Lagerplatz genutzt werden. Gehen Sie über den kleinen Hof weiter und folgen nun der Beschilderung Ivan Rilski. Der Weg geht nun etwas steiler bergauf. Kurz vor der Einsiedelei von Rilski sind bereits auf der linken Seite mehrere große Felsblöcke zu sehen. Dort wurde aus Naturstein eine Treppe angelegt, auf der Sie zur Einsiedelei gelangen.

Der Höhleneingang befindet sich hinter dem Haus. Was am Eingang auf den ersten Blick wie Müll aussieht, sind kleine Wunschzettel, die die gläubigen Bulgaren dort zwischen den Steinplatten ablegen. Wenn Sie die wenigen Stufen hinauf gehen und den Kopf einziehen, stehen Sie in der Höhle, in der sich Ivan Rilski aus Protest gegen den Sittenverfall in der Kirche zurückgezogen hat. Auf der linken Seite sehen Sie die Schlafstätte. Ansonsten ist von der Behausung nicht viel zu erkennen. Heute kommen zahlreiche Pilger hierhin.

Folgen Sie nun weiter der gelben Wandermarkierung durch den Wald. Es geht nun ohne eine Steigung weiter, bis Sie wieder auf die Hauptstraße treffen. Gehen Sie dort ein kleines Stück nach rechts und Sie können auf der anderen Straßenseite weiter dem Wanderweg durch den Wald folgen. Sie gehen nun rund 1,5 km zwischen Straße und Rilska-Fluss durch den dichten Wald entlang. Nachdem Sie abermals auf die Straße treffen, biegen Sie rechts ab und gehen nun noch ein kurzes Stück die Straße hoch. Dort erreichen Sie eine Lichtung, an der sich zwei Wohnhäuser befinden.

Restaurant: Es handelt sich um den Restaurantbetrieb Kirilova Poljana (Кирилова Поляна), der zugleich Ausgangspunkt für Tour Nummer 5 ist. Auf der Lichtung bietet sich ein schöner Blick auf den Berg Cernej (Черней), der sich auf der rechten Seite erhebt. Wenn Sie an dem Restaurant vorbei gehen, bleiben Sie fortan weiter auf der Straße, die nach ca. 1.000 m steil ansteigt. Sie erreichen eine Höhe von 1.800 m, bleiben ein kurzes Stück auf gerader Straße und überwinden durch zwei Serpentinen einen weiteren Höhenunterschied von rund 100 m. Auf der linken Seite erscheint der Vira-See (Вира Езера), während sich rechts der 2.671 m hohe Teodoslevi Karauli (Теодосиеви Карали) auftürmt. Nach einer weiteren Kehre bleiben Sie nun für gut einen Kilometer auf gerader Ebene.

Kurz nachdem Sie den Rilska-Fluss überquert haben, erreichen Sie das Ende der befestigten Straße am Parkplatz Tiha Rila (Тиха Рила). Folgen Sie nun links vom Haus dem Schotterweg. Das Rauschen des Rilska-Flusses wird nun spürbar leiser, da Sie sich nun langsam der Quelle nähern. Rund 1.500 m hinter Tiha Rila treffen Sie auf den ersten der beiden Ribni-Seen. Zwischen den beiden klaren Seen befindet sich die Berghütte Ribni-Ezera (Рибни eзeра) auf gut 2.300 m Höhe. Drei Gipfel säumen ihren Rundumblick, die sich in ihrer Höhe ähneln. In westlicher Richtung ist klar zu erkennen, der Berg Ostrec (Острец) während hinter Ihnen der Josifica (Йосифица) mit seinen 2.696 m steil bergauf ragt. Am Südufer des zweiten Sees erhebt sich der Kanarata (Канарата), der nur 5 m kleiner ist.

Tour 2:

Rila-Kloster bzw. Rilski Manastir (Рилски Манастир) – Meči Prohod (Мечи Проход)
Charakter und Beschaffenheit: Waldboden und Schotter wechseln sich ab. Anfangs sehr flach, später stark steigend.
Dauer: ca. 6 Std.
Strecke: rund 22 km.
Anschlusstouren > 1, 3, 4, 10 und 11.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Rila-Kloster

Folgen Sie kurzzeitig dem Verlauf der Straße in östliche Richtung hinter dem Rila-Kloster. Sie passieren, so wie in Tour 1, erst das Hotel Rilets. Kurz dahinter erscheint rechts ein kleiner Fußweg, der nach unten zum Rilska-Fluss führt. Diesen überqueren Sie dort und biegen hinter der Brücke rechts ab. Sie folgen nun dem Flussverlauf des Rilska-Flusses und gehen unterhalb des Klosters in südwestliche Richtung. Nach fast 2.000 m Fußmarsch treffen Sie auf die Mündung des Iljna (Илийна) in den Rilska (Рилска). Biegen Sie dort bitte links ab und gehen nun flussaufwärts. Der Weg führt Sie weiter durch den Wald und geht langsam bergauf. Dabei überqueren Sie einige kleinere Bäche, die in den Gebirgen rechts und links des Weges entspringen.

Auf der linken Seite sehen Sie den 2.104 m hohen Bričebor (Бричебор), hinter dem sich nun das Rila-Kloster versteckt. Gleich gegenüber, weniger steil ansteigend sehen Sie rechts den Dobro Pole-Gebirgszug (Добро Поле). Zwei Gipfel sind dort gut zu erkennen. Der rechte ist 2.375 m hoch und heißt Carev Vrăh (Царев Връх), während sich links davon der 8 m kleinere Vododela (Вододела) befindet. Ca. 6 km hinter der Flussmündung erhebt sich links neben Ihnen eine Steilwand. Die majestätische Felsspitze, die in den Himmel ragt, trägt den Namen Kozi Kamăk (Кози Камък). Rechter Hand sehen Sie auf der anderen Straßenseite den Wanderweg wieder in den Wald hineinführen. Dieser geht nun für rund 600 m steil bergauf.

Oben angekommen können Sie auf einer ebenen Strecke eine kleine Verschnaufpause einlegen. Die Felsspitzen, die Sie nun auf der linken Seite erkennen können, gehören zum Radovička-Massiv. Der gleichnamige Fluss auf Ihrer rechten Seite fließt mit hohem Tempo in den Iljna-Fluss. Noch weitere 3 km und Sie erreichen die Baumgrenze. Der Berg, den Sie nun links von sich sehen können, ist der Markov Kamăk (Марков Камък) mit 2.342 m Höhe. Kurz nachdem Sie den letzten Baum hinter sich gelassen haben, erscheint eine kleine Höhenangabe. Sie befinden sich nun 2.000 m über dem Meeresspiegel. Der schotterige Weg führt Sie noch ein kleines Stück bergauf, bis Sie nach einigen Serpentinen einen weiteren Höhenunterschied von 200 m hinter sich gebracht haben.

Die letzten beiden Kilometer dieser Tour verlaufen wieder moderat. Links von sich können Sie den 2.617 m hohen Goljam Meči Vrăh (Голям Мечи Връх) erkennen. Ihr Weg jedoch führt geradeaus genau auf den Malăk Meči Vrăh (малък Мечи Връх) zu, der mit 2.474 m in die Höhe steigt. Doch soweit hinauf kommen Sie auf dieser Tour nicht. Ihr Weg endet kurz nachdem Sie den Bistrica-Fluss überquert haben, an der Berghütte Meči Prohod. Hier ist der Bistrica-Fluss noch sehr jung und klar. Das Wasser, was Sie hier noch unbedenklich trinken können, fließt später bis in die Stadt Blagoevgrad (Благоевград).

Rilakloster
Rilakloster

Tour 3:

Rila-Kloster bzw. Rilski Manastir (Рилски Манастир) – Bistrica (Бистрица)
Charakter und Beschaffenheit: Am Anfang und am Ende Waldboden, dazwischen Schotter und vereinzelt können Schneefelder vorkommen. Sehr anspruchsvoll.
Dauer: ca. 10 Std..
Strecke: rund 34 km.
Anschlusstouren > 1, 2 und 8.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Rila-Kloster.

Erwähnenswert ist bei dieser Tour ist, dass sich im westlichen Teil des Rila-Gebirges zwei Ortschaften mit dem Namen Bistrica befinden. Eine liegt nur 3 km südöstlich von Dupnica (Дуприца) entfernt, das sich wiederum am Nordwestrand des Gebirgszuges befindet. Das zweite und kleinere Bistrica liegt östlich von Blagoevgrad (Благоевград) am Blagoevgradska Bistrica-Fluss. Doch Ihr Ziel auf dieser Tour ist das Bistrica bei Dupnica. Bei dieser Strecke handelt es sich wohl um die anspruchsvollste Tour die am Rila-Kloster beginnt, gleichzeitig ist es aber auch die schönste, die von dort losgeht.

Hinter dem Kloster beginnt der Weg auf der linken Seite zwischen Restaurant und Souvenirgeschäften. Er führt Sie in den Wald und geht direkt von Anfang an steil bergauf. Der mit roten Zeichen markierte Schotterweg führt Sie bereits in den ersten 1.000 m rund 150 hinauf. Nachdem Sie den kleinen Bach überquert haben, geht es allerdings für wenige hundert Meter entspannter zu. Sie laufen parallel zur Straße, die nach Rila (Рила) führt. Eine kleine Steigung erwartet Sie, die einem unnötig vorkommt, da es direkt dahinter abwärts geht. Nach weiteren 800 m beginnt aber dann der eigentliche Aufstieg. Der Waldweg zweigt scharf nach rechts ab und führt Sie steil bergauf. Sie überwinden auf kurzer Distanz 300 Höhenmeter und erklimmen nun das Baučer-Massiv.

Von nun an lichtet sich der Wald und Sie erreichen einen Schotterweg, der sich aber gut verfolgen lässt. Der Bergrücken vom Baučer (Баучер) lässt sich gut begehen, geht aber ständig steil bergauf.  Nach rund 4 km Weg haben Sie den Gipfel erreicht und können den ersten faszinierenden Rundumblick genießen. Auf der westlichen und südlichen Seite sehen Sie weite bewaldete Täler. Nur ein Gipfel stößt aus dem Mischwald hervor. Das ist auf der linken Seite der Železnik (Железник) mit 1.734 m Höhe. Auf der rechten Seite ist das Rila-Kloster leider nur zu erahnen. Auf Grund des dichten Baumbewuchses ist es leider nicht zu erkennen, obwohl es eigentlich nicht weit entfernt ist. Wandern Sie nun auf dem Grat weiter in Richtung Norden. Rund 600 m nach dem Gipfel geht es noch mal ein kleines Stück bergauf, bevor Sie nun auf rund 2.200 m Höhe den Grat entlang gehen.

Vor sich sehen Sie bereits den Berg Vărla (Върла), der mit seinen fast 2.600 m ein herrliches Bild abgibt und eine kurze Fotopause wert ist, bevor es wieder weiter bergauf geht. Rund 200 Höhenmeter sind zu überwinden, bevor Sie die Ostflanke des Vărla passieren.

Kurz bevor Sie nun den kleinen Wasserlauf überqueren, haben Sie auch die Möglichkeit über einen verhältnismäßig kurzen und schmalen Grat nach Razdela (Раздела) zu gelangen, um von dort die Sieben Seen (Sedemte Ezera, Седемте Езера) zu besuchen. Doch Sie bleiben auf dem markierten Weg und gehen nun erst einmal wieder abwärts bis Sie an einem Bach ankommen. Hinter den Felsformationen, die Sie vor sich aufragen sehen, befindet sich die Berghütte Ivan Vazov (Иван Вазов). Sie gehen rechts daran vorbei und treffen nach einer kurzen Steigung auf den Wanderweg Ivan Vazov – Razdela (Tour 8). Dort gehen Sie nun westwärts und erreichen nach einem sanften Gefälle die Berghütte Ivan Vazov, an der es sinnvoll ist, eine Übernachtung einzulegen bevor es weiter geht.

Verlassen Sie die Berghütte Ivan Vazov nordwärts und Sie bewegen sich auf den 2.666 m hohen Skalica (Скалица) zu. Dabei werden Sie rund 120 Höhenmeter überwinden um anschließend rund einen Kilometer am Hang entlang zu wandern. Mit einem grandiosen Panorama auf der linken Seite gehen Sie nun ein kurzes Stück den Hang hinab um zwischen den zwei Berggipfeln des Černi Vrăh (Черни Връх) und des Ptiči Vrăh (Птичи Връх) Richtung Norden zu gehen.

 Verpassen Sie hier auf keinen Fall, die Kamera heraus zu holen und ein Foto des Panoramas im Süden zu machen bzw. die bizarren Felsformationen der genannten Gipfel festzuhalten. Denn nachdem Sie die beiden Berge durchquert haben, geht es rasant wieder abwärts.

Auf 2.100 m Höhe treffen Sie auf eine kleine Kreuzung. Direkt in den Wald hinein führt ein Weg zur Berghütte Otovica (Отовица), der sich allerdings nicht sonderlich lohnt. Ansprechender hingegen ist der kleine Trampelpfad zu dem 2 km entfernten Ptičo Ezero (Птичо Езера). Die Strecke zu diesem See ist anfangs flach und später angenehm steigend. Die malerische Lage am Fuße des Ptiči Vrăh ist eine Pause vor dem Abstieg wert.

Die Strecke führt nun stetig und steil bergab. Folgen Sie hierzu einfach weiter der Markierung, die nun wieder durch den Wald geht. Rund 3 km vor Bistrica treffen Sie auf eine asphaltierte Straße, auf der Sie nach rechts abbiegen müssen. In der kleinen Gemeinde Bistrica treffen Sie auf die Hauptstraße und biegen an der ersten Möglichkeit links über die Brücke ab. In Bistrica gibt es keine Unterkunftsmöglichkeit, doch Dupnica ist zu Fuß entlang der Straße in wenigen Minuten zu erreichen.

Tour 4:

Meči Prohod (Мечи Проход) – Elešnica (Елешница)
Charakter und Beschaffenheit: Schotterweg mit wenig Steigung. Kurz vor Ende der Tour gibt es ein starkes Gefälle auf weichem Waldboden.
Dauer: ca. 6 Std.
Strecke: rund 27 km.
Anschlusstouren > 2 und 10.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Von der Berghütte Meči Prohod (Мечи Проход) geht der Wanderweg in westliche Richtung weg. Er ist auf den ersten beiden Kilometern identisch mit der Strecke zum Rila-Kloster. So überqueren Sie also zuerst den Bistrica-Fluss, der hier noch ein schmaler Gebirgsbach ist. Es geht ein wenig bergab bis Sie auf das zerfallende alte Gebäude treffen. Von dort geht der Weg flach weiter bis sich die beiden Wanderwege trennen. Der Pfad zum Kloster zweigt nach rechts ab und geht sofort hinab, während Sie geradeaus auf dem Bergrücken weiter wandern. Sie passieren die südliche Flanke des Markov Kamăk (Марков Камък) und können Ihren Blick nach rechts über das Bistrica-Tal schweifen lassen.

Der nächste Gipfel, den der Weg streift, ist der Arizmanica (Аризманича).  Doch zuvor können Sie an der kleinen Weggabelung das herrliche Panorama nach Norden genießen. Es handelt sich um das Tal des Radovička-Flusses (Радовичка Р.). Hinter dem Arizmanica-Gipfel geht es nun erst einmal wieder langsam bergab bis Sie in etwa 2.000 m Höhe die Baumgrenze erreichen. Doch kaum dort angekommen, geht es auch schon wieder bergan. Sie haben das Bergmassiv Dobro Pole (Добро Поле) erreicht, dessen Hochplateau Sie bequem überqueren können. Sie sehen hier schon das kleine Holzhäuschen. Dahinter geht der Weg in Serpentinen weiter um Sie nach weiteren 150 Höhenmetern unterhalb des nächsten Gipfels entlang wandern zu lassen. Es handelt sich hierbei um den 2.375 m hohen Carev Vrăh (Царев Връх).

An der nächsten Weggabelung befindet sich eine Quelle, an der sich einerseits wegen der Aussicht, aber anderseits wegen des sich nähernden Anstiegs eine Pause lohnt. Dieser ist jedoch nicht steil, sondern lässt eine bequeme Wanderung zum Gipfel des 2.360 m hohen Rizvanica (Ризваница) zu. Westlich des Rizvanica sehen Sie schon die Felsspitze des Belčevica (Белчевица). Sie folgen dem Weg, der direkt auf ihn zu führt. Er geht auf den nächsten 600 m leicht bergab und trifft auf eine Kreuzung, an der sich mehrere Pfade treffen. Sie halten sich bitte leicht rechts und folgen nun dem leichten Abstieg, der zunehmend steiler wird. Erst wenn Sie den kleinen Gebirgsbach überwunden haben, geht Ihr Weg wieder eben an der Baumgrenze entlang.

Sie bleiben für rund 2 km auf einer Höhe von ca. 2.000 m. An einem Geröllfeld gabelt sich abermals der Weg. Ihr Pfad nach Elešnica geht nun nordwärts in das Tal hinab. Das Gefälle ist jedoch moderat und verlangsamt den Abstieg. Am unteren Ende des Geröllfeldes führt der Pfad nach rechts in den Wald hinein. Nach knapp 1.000 m führt der Waldweg plötzlich steil bergab und bringt Sie auf direktem Weg in das Rilska-Tal.

 Hier ist besonders nach Regenfällen Vorsicht geboten, da erhöhte Rutschgefahr auf dem feuchten Waldboden herrscht. Unten am Rilska-Fluss angekommen, sehen Sie bereits die Fischzuchtstation und den dazugehörigen  Campingplatz. Überqueren Sie noch kurz den Fluss und Sie befinden sich auf der Straße, die rechts zum Rila-Kloster führt. Links gelangen Sie zur Hütte Elešnica (Елешница).

Tour 5:

Kirilova Poljana (Кирилова Поляна) – Medarnika (Медарника)
Charakter und Beschaffenheit: Anfangs steil bergauf auf weichem Waldboden. Anschließend Geröllfelder und schließlich geringes Gefälle abermals im Wald.
Dauer: ca. 4 Std.
Strecke: rund 14 km.
Anschlusstouren > 6 und 9.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Am Kirilova Poljana (Кирилова Поляна) geht hinter dem ersten Haus mit der überdimensionalen Satellitenschüssel der Weg in den Wald hinein. Er führt Sie ständig zwischen dichtem Baumbewuchs aufwärts. Nach rund einer halben Stunde haben Sie die Serpentinen erreicht, die baumfrei einen schönen Blick in das Rilska-Tal ermöglichen. In westlicher Richtung thront über Ihnen die 2.605 m hohe markante Felsspitze des Dvuglav (Двуглав). Folgen Sie weiter den grünen Wegmarkierungen und überqueren Sie das kleine Geröllfeld. Anschließend geht es eng am Hang entlang.  Hier ist besondere Vorsicht geboten, da es auf der rechten Seite steil bergab geht und der Weg schmal ist.

Der Wanderweg führt weiter steil bergauf und in Serpentinen zwischen den Nadelbäumen hindurch. Wenn sich der Wald ein wenig gelichtet hat, haben Sie fast gleichzeitig den Suhoto Ezero (Сухомо Езера) erreicht, in dessen klarem Wasser sich das Felsmassiv des Vodni Rid (Водни Рид) spiegelt. Links von Ihnen erhebt sich nun majestätisch der Popova Kapa (Попова Капа) mit 2.180 m. Gehen Sie links am See vorbei und Sie wandern geradewegs auf das Felsmassiv des Kobilino Branište (Кобопино Бранище) zu.  Dort lohnt sich eine Pause, da man von hier ostwärts eine Gipfelkette erkennen kann, deren Spitzen sich wie bei einem Sägeblatt aneinander reihen.

Wenn Sie in Richtung Süden schauen, sehen Sie den 2.683 m hohen Vodni Vrăh (Бодни Връх). Links daneben ist nur 7 m höher der Pogledec (Погледец), der den Draganica (Драганица) dahinter halb verdeckt. Dieser bringt es auf eine Höhe von 2.642 m. Daneben wiederum folgen zwei Gipfel, die dicht beieinander stehen. Einerseits der Goljam Skakavec (Голям Скакавец, 2.705 m) und der Malăk Skakavec (Малак Скакавец, 2.682 m). Richten Sie Ihren Blick jedoch nordwärts, so erkennen Sie nicht nur den 2.567 m hohen Goljam Medarnik (Голям Медарник), sondern auch gleichzeitig in ihm Ihr nächstes Etappenziel.

Folgen Sie hierfür weiter der grün-weißen Markierung, die leicht bergauf über das Kobilino Branište-Plateau führt. Nach rund 1.500 m geht die Steigung nun steiler bergauf und führt Sie in einigen Spitzkehren auf eine Höhe von 2.500 m. Dort geht es entlang des Gipfels auf einer gerade Strecke ca. 500 m weiter bis der Weg am Gipfel vorbei verläuft. Hier haben Sie nun den höchsten Punkt dieser Route erreicht und gehen nun stetig wieder talabwärts. Lassen Sie die schroffen Felswände links liegen und gehen Sie den anfangs steilen Weg hinab.

Nach rechts haben Sie ein letztes Mal die Möglichkeit das oben beschriebene Panorama zu sehen, während sich vor Ihnen der 2.447 m hohe Budački Kamăk (Будачки Камък) auftürmt. Doch diesen beachten Sie nicht weiter. Der Weg führt in Serpentinen hinab zwischen ein paar allein stehenden Bäumen hindurch, bevor Sie den Gipfel des Malăk Medarnik (Малак Медарник) erreichen. Ihr Weg führt nun durch den Wald, in dem Sie zum Schluss dieser Route einen Höhenunterschied von 400 m hinab gehen, bis Sie an der Berghütte Medarnika (Медарника) angekommen sind.

Einsiedelei in Bulgarien
Einsiedelei in Bulgarien

Tour 6:

Mala Cărkva (Мала Църква) – Sedemte Ezera (Седемте Езера)
Charakter und Beschaffenheit: Lange Zeit weicher Waldboden auf gerader Strecke, kurzzeitig Asphalt und kurz vor dem Etappenziel steiniger Weg, der bergauf führt.
Dauer: ca. 9 Std.
Strecke: rund 30 km.
Anschlusstouren > 5, 7 und 9.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Die Sieben Seen.

Am nördlichen Rand des Rila-Gebirges befinden sich die drei kleineren Ortschaften Govedarci (Говедарци), Madžare (Маджаре) und Mala Cărkva (Мала Църква), die sich eng aneinander reihen. Von Govedarci aus führt ebenfalls ein Wanderweg zu den Sieben Rila-Seen, der sich auf einigen Metern mit dem hier beschriebenen Weg mehrfach kreuzt. Die Route von Mala Cărkva aus ist aber, zumindest zu Beginn, wesentlich ansprechender und beginnt gleich hinter der kleinen Ortschaft mit einer ordentlichen Steigung.

Verlassen Sie Mala Cărkva südwärts und gehen Sie rechts vom Fluss Levi Iskăr (Леви Искър) vorbei in den Wald. Dort folgen Sie zwischen den eng beieinander stehenden Bäumen einfach der Markierung immer geradeaus. Ihr erstes Etappenziel ist nach einer Steigung von rund 600 Höhenmetern der Gipfel des 1.863 m hohen Sredonos (Средонос). Dort befindet sich zugleich die markante Felsspitze, die den Namen Gospodinkini Skali (Горподинкини Скали) trägt.

Von hier geht es vorerst für die nächsten 2 km eben weiter durch den Wald. Dabei überqueren Sie einige kleinere Bachläufe, die in den oben beschriebenen Ortschaften in den Fluss Černi Iskăr (Черни Искър) fließen. Der Weg führt an dieser Stelle sogar wieder ein wenig bergab bis zur Berghütte Medarnika (Медарника), die in den Sommermonaten gut besucht ist. Einerseits haben Sie hier die Möglichkeit wieder abwärts zum Ort Govedarci zu gehen oder auf die Tour Nummer 5 zu wechseln, die von hier aus bis Kirilova Poljana (Кирилова Поляна) führt.

Doch Ihr Ziel befindet sich weiter westlich. Das nächste Teilstück ist ein beliebtes Wintersportgebiet, das allerdings auch mit dem Auto angesteuert werden kann. Gehen Sie nun erst einmal zwischen der Hütte Medarnika und dem daneben stehenden Denkmal hindurch. Der Weg verläuft auf den nächsten 1.500 m im steten Auf und Ab. Doch im Gesamten bleiben Sie in etwa auf einer Höhe von rund 1.700 m. Nachdem Sie zum zweiten Mal einen kleinen Bachlauf überquerten, gehen Sie rund 600 m bis der bis hierhin gemütliche Wanderweg nun 150 Höhenmeter hinab führt. Nach drei Spitzkehren erreichen Sie die Wandererhütte Ovnarsko (Овнарско), an der Sie auch Ihre Trinkwasservorräte auffrischen können. Gleichzeitig treffen Sie hier zum ersten Mal auf den Wanderweg der Tour Nr. 7, der von Govedarci nach Razdela (Раздела) führt.

Sie gehen nun für rund einen Kilometer auf beiden Wanderwegen in Richtung Süden. Mitten im Wald trennen sich die beiden Wege wieder und Sie folgen der Beschilderung in Richtung Hotel: Hotel. Der weiter auf- und abwärts führende Weg bringt Sie automatisch zu einem Plateau, auf dem sich im Winter zahlreiche Skifreunde vergnügen. Zahlreiche Abfahrtspisten laden hier zum Wintersport ein. Durch diesen Umstand sieht die Gegend rund um die Hütten und um den Parkplatz hier im Sommer etwas trostlos aus. Ihr Weg trifft nun abermals wieder auf die Route von Govedarci nach Razdela.

Wenn Sie die Straße rund 500 m bergab gehen, sehen Sie auf der linken Seite einen kleinen Trampelpfad wieder in den Wald hinein führen. Er führt sanft ein Stück bergab und Sie umrunden dabei das Felsmassiv, das sich auf der linken Seite erhebt, aber durch die dichte Bepflanzung nur schwer zu sehen ist. Sie überqueren zwei kleinere Flüsse, bevor sich die beiden Wanderwege nun endgültig voneinander trennen. Ihr Pfad verläuft nordwärts und geht rund 100 Höhenmeter hinab. Anschließend treffen Sie auf eine weitere Straße, die rechts ebenfalls nach Govedarci führt. Doch Sie biegen links ab und sehen schon die Berghütte Vada (Вада), die in den Sommermonaten durch die Möglichkeit der Pkw-Anreise ebenfalls gut besucht ist.

Sollte es nicht zu spät sein und Sie noch genügend Kraftreserven haben, so bietet es sich an, weiter zu wandern. Bis zu den Seen befinden sich noch drei weitere Berghütten auf dem Weg, die allesamt nicht weit voneinander entfernt stehen. Die nächste ist die Hütte Lovna (Ловна) und steht rund 300 m höher auf 1.800 m.

Um dorthin zu gelangen gehen Sie bitte an der Vada-Hütte vorbei und überqueren den kleinen Fluss, der dort entlang fließt.

Auf dem Weg zur Lovna-Hütte treffen Sie nach ungefähr 700 m stetiger Steigung auf den Fluss Saparevska Voda (Сапаревска Вода). Dort bietet sich nach links ein Weg, der ebenfalls zu den Sieben Seen führt, jedoch nur auf den ersten Blick wie eine Abkürzung aussieht, da der Steigungswinkel hier beträchtlicher ist. Hinzu kommt, dass sich die nächste Übernachtungsmöglichkeit tatsächlich erst an den Seen befindet. Wenn Sie weiter auf Ihrem eigentlichen Weg gehen, treffen Sie schon kurz danach auf eine kleine Felsplattform, auf der rechts der Wanderweg in die Stadt Klisura (Клнсура) führt (Tour 9). Gehen Sie bitte weiter geradeaus und halten sich an der nächsten Abzweigung halblinks und Sie stehen bereits vor der Lovna-Hütte.

Wandern Sie an der Hütte vorbei und lassen Sie den Fluss links liegen. Nach rund 100 m biegt der Pfad nach rechts ab und führt Sie auf eine schöne Felsformation zu.

Sie haben hier abermals die Möglichkeit abzukürzen. In diesem Fall ist es auch tatsächlich eine Abkürzung, doch wenn Sie nun den grün markierten Steinpyramiden nach Süden folgen, so entgeht Ihnen die letzte Möglichkeit noch vor den Seen zu nächtigen. Sie sollten es bevorzugen noch rund 200 m weiter auf Ihrem bisherigen Weg zu wandern. Denn anschließend kommt der Abzweig nach links, der Sie nun nach einer relativ ebenen Strecke wieder hinauf führt. Es sind weitere 300 Höhenmeter zu überwinden, bis Sie an der Berghütte Rilski Ezera (Рнлскн Езера) ankommen. Doch es handelt sich um eine verhältnismäßig angenehme Steigung. Nun verlassen Sie auch endlich die bewaldeten Hänge und überqueren die Baumgrenze die nun einige weitläufigere Blicke freigibt. So sehen Sie rechts vor sich den 2.531 m hohen Kabul, während sich ganz rechts der 1.932 m hohe Kamăka (Камъка) erhebt.

Wenn Sie die Hütte Rilski Ezera erreicht haben, sind es nur noch wenige Meter bis zu den Sieben Seen. Gut einen Kilometer haben Sie noch ohne große Steigungen zu gehen und sie erkennen schon die letzte Berghütte, die gleichzeitig das Ziel dieser Route ist. Die Hütte befindet sich am Ribnoto Ezera (Рнбното Езера). Von hier haben Sie einen schönen Panoramablick in Richtung Nordost und gleichzeitig die Möglichkeit zwischen den einzelnen Gewässern entlang zu wandern. Im Einzelnen ist es der am nördlichsten gelegene Dolnoto Ezera (Долното Езера), der sich ebenfalls nur wenige Gehminuten von der Berghütte entfernt befindet. Des Weiteren der bereits erwähnte Ribnoto Ezera und in Richtung Osten etwas abgeschlagen der Panicata (Паницата). Im Westen bilden die übrigen vier Seen ein Quadrat. Es sind der Băbreka (Бъбрека), der Okoto Ezera (Окото Езера), der Trilistnika (Трилистника) sowie der größte und zentralste, der Bliznaka Ezera (Близнака Езера).

Tour 7:

Govedarci (Говедарци) – Razdela (Раздела)
Charakter und Beschaffenheit: Langsam steigender Weg durch Wald. Wald- und Felsuntergrund wechseln sich ständig ab. Teilweise starke kurze Anstiege.
Dauer: ca. 9 Std.
Strecke: rund 29 km.
Anschlusstouren > 6, 8 und 9.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Die Sieben Seen.

Wie schon in Tour 6 beschrieben, befinden sich am zentralen Nordrand des Rilagebirges die drei Ortschaften Govedarci (Говедарци), Madžare (Маджаре) und Mala Cărkva (Мала Църква). Von Govedarci aus startet man auf einer interessanten und sehr schönen Route zu den ansehnlichen Gipfeln im Maljovica-Massiv (Мальовнца), bevor es anschließend nach Razdela (Раздела) weiter geht.

Beginnen Sie diese Tour am Südausgang des Ortes Govedarci. Anfangs gehen Sie auf der Straße bis zur Hütte Ovnarsko (Овнарско). Diese rund 5 km beginnen moderat und haben eine angenehme Steigung, die für den Einstieg ideal ist. Es bietet sich in Govedarci allerdings auch eine Alternative für diejenigen, die es von Anfang an lieber anstrengend mögen. Dafür müssen Sie direkt in südliche Richtung gehen und sich links von der Skipiste bis zur Hütte Medarnika (Медарника) hinauf begeben. Dort treffen Sie auf die Route 6, die unter anderem zwischen den Hütten Medarnika und Ovnarsko verläuft. Jedoch ist der Aufstieg zur Hütte mit 550 m Höhenunterschied beschwerlich. Wer es dennoch tun möchte, der folge der gelb-weißen Markierung.

Die Hauptroute führt südwestlich aus Govedarci hinaus und bringt Sie zuerst zur kleinen Kapelle Sveta Bogorodica (Света Богордица), die am linken Wegesrand steht. Der weitere Weg bis zur Hütte Ovnarsko ist auf Grund der Straße nicht zu verfehlen. Dort angekommen folgen Sie der Beschilderung zum Maljovica-Massiv (Kompleks Maljovica, Комплекс Мальовица). Die ersten 1.000 m sind mit einem Höhenunterschied von 100 m leicht zu bewältigen. Nachdem Sie einen kleinen Fluss überquert haben, biegen Sie nach links ab und folgen der Wegmarkierung. Der Pfad führt sie stets bergauf bis Sie den Fluss Srebna Preka (Сребна Прека) erreicht haben. Er kommt Ihnen geradewegs vom See Jončevo Ezera (Йончево Езера) entgegen. Vor diesem malerisch gelegenen See biegen Sie nach rechts ab und folgen dem Zufluss der in den See mündet.

 Gut 200 m hinter dem See verlassen Sie die Baumregion und haben nun einen ungestörten Blick auf das Massiv, das sich vor Ihnen erhebt. Drei der neun Gipfel des Maljovica-Massives stehen direkt vor Ihnen. Es sind von links nach rechts der Goljama Popova Kapa (Голяма Попова Капа, 2.704 m), der Goljam Kupen (Голям Купен, 2.731 m) und der Kamilata (Камнлата) mit 2.621 m. Ihr nächstes Ziel befindet sich zwischen den beiden letztgenannten, wo Sie später auch freie Sicht auf die südlicher gelegenen Bergspitzen des Massivs haben. Hierzu halten Sie sich weiter südwärts und passieren einen kleinen Bergsee. Lassen Sie ihn rechts liegen und gehen Sie am nächsten, größeren See, dem Strašnoto Ezera (Страшното Езера) vorbei.

Rechter Hand erscheint eine kleine Schutzhütte. Wenn Sie diese passieren, geht es für rund 600 m nur leicht bergauf. Doch dann steigt der Berg spürbar vor Ihnen auf und Sie müssen auf kurzer Distanz weitere 150 m Höhenunterschied überwinden. Oben angekommen, haben Sie die Schutzhütte Orlovec (Орловец) erreicht und befinden sich in einer unvergleichlichen Landschaft.

 Zahlreiche bizarre Felsformationen runden das Bild das romantische Bild mit seinen Gipfeln ab. Da wäre rechts vom Goljam Kupen der Lovnica (Ловница) mit 2.695 m und der Zlija Zăb (Злня Зъб) mit 2.678 m Höhe. Was man nicht sehen kann ist der Dvuglav (Двуглав), der sich zwischen diesen beiden Erhebungen auf der Südseite befindet. Rechts neben dem Slija Seb erhebt sich noch der Orlovec (Орловец) mit 2.685 m. Im Westen sehen Sie abschließend noch den Kamilata (Камилата), der es auf eine Höhe von 2.621 m bringt. Nach Norden hingegen können Sie die Fernsicht über die bewaldeten Hänge genießen.

Wenn Sie nun vorläufig wieder hinab steigen, dann folgen Sie den Steinpyramiden zwischen Kamilata und Orlovec hinweg. Nach wenigen Gehminuten erkennen Sie im Westen schon den nächsten Gipfel. Es handelt sich um den 2.729 m hohen Maljovica (альовца), während im Süden zum Abschluss der Elin Vrăh (Елин Връх) sein markantes Gesicht zeigt. Sie treffen hier nun für 1.200 m auf die Tour 9, die zwischen Klisura (Клисура) und dem Ribni Ezera (Рибни Езера) verläuft. Hierfür gehen Sie gemütlich einen Hang hinab, der bis zur Berghütte Maljovica führt. Dabei werden Sie von dem gleichnamigen Bach begleitet. Die Hütte befindet sich auf einer Höhe von 2.000 m und Sie haben von dort schon einen kleinen Ausblick auf das Massiv Zeleni Rid (Зелени Рид) im Westen, bei dem es sich um ihr nächstes Ziel handelt. Doch zuvor geht es etwas weiter abwärts.

Folgen Sie weiter der Beschilderung bzw. dem Maljovica-Fluss bis zu dem Wintersportzentrum, das bereits in Tour 7 beschrieben wurde. Der Route folgen Sie für einige Zeit in Richtung Vada-Berghütte. Dazu gehen Sie an der Straße entlang und biegen links ab um in den Wald hinein zu gehen. Überqueren Sie den Maljovica- und den Urdina-Fluss. Anschließend schlängelt sich der Pfad steil auf den Rücken des Zeleni Rid-Massivs hinauf. Sobald Sie die Serpentinen hinter sich gebracht haben, geht es allerdings wieder etwas entspannter bergauf.

Rund 4 km gleich bleibender Anstieg führt Sie bis auf den Gipfel des Zeleni Kamăk (Зелени Камък), von wo aus Sie den Maljovica im Osten nun von der anderen Seite sehen können. Vor sich befindet sich nun nur noch der Vazov Vrăh (Вазов Връх), der mit 2.669 m nur 77 m höher ist, als der Zeleni Kamăk. Er befindet sich in rund 600 m Entfernung und ist über den schmalen Grat gut zu erreichen.

Tour 8:

Ivan Vazov (Иван Разов) – Razdela (Раздела)
Charakter und Beschaffenheit: Kurze Verbindungsstrecke auf einem schotterigen Gipfelgrat, moderate Steigung.
Dauer: ca. 1 Std.
Strecke: rund 4 km.
Anschlusstouren > 3 und 7.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Die Sieben Seen.

Von der Hütte Ivan Vazov (Иван Разов), die sich in 2.300 m Höhe an einem kleinen Fluss befindet, folgt man in westlicher Richtung dem gut zu erkennenden Fußweg. Wendet man den Blick nach links, kann man einen der höchsten Gebirgszüge dieser Gegend bewundern. Im Vordergrund thront der 2.696 m hohe Otoviški Vrăh (Отовишки Връх), links daneben der Skalica (Скалица) mit 2.666 m und wendet man den Blick zurück, sieht man den Ptiči Vrăh (Птичи Връх) mit seinen immerhin 2.536 m.

Der Fußweg, der sich in nördlicher Richtung die Steigung hinauf schlängelt, führt zum Gipfel des Otoviški Vrăh und darüber hinweg. Ihr Weg jedoch verläuft mit sehr angenehm zu gehender Steigung in fast gerader Linie nach Westen, immer links des kleinen Baches, an dessen Quelle man kurz vor Razdela (Раздела) vorbei gehen wird, ohne es zu merken. Der Blick nach rechts von Ihrem Weg aus zeigt den 2.593 m hohen Vărla (Върла). Vor Ihnen ragt der Vazov Vrăh (Разов Връх) mit seinen 2.669 m auf. Nach der Hälfte des Weges zweigt nach rechts ein weiterer Wander- und Fußweg ab (Tour 3), Sie folgen jedoch weiter geradeaus den bisherigen Markierungen. Nachdem Sie zwei kleine Bäche überquert haben, geht es steiler aber immer noch angenehm bergauf.

Linke Hand tauchen, kurz bevor Sie das Ziel Razdela erreicht haben, die Sieben Seen auf. Jetzt sind es nur noch wenige Gehminuten, bis Sie in Razdela den wunderbaren Rundumblick genießen und sich die verdiente Pause gönnen können.

Rilakloster
Rilakloster

Tour 9:

Klisura (Клисура) – Ribni Ezera (Рибни Езера)
Charakter und Beschaffenheit: Hauptsächlich Waldboden im gelegentlichen Wechsel mit Schotter und Fels. Kurze Stücke auf Asphalt. Die Strecke geht stets Auf und Ab.
Dauer: ca. 11 Std.
Strecke: rund 40 km.
Anschlusstouren > 1, 5, 6, 10 und 12.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

In Klisura (Клисура) befindet sich eine kleine Bushaltestelle. 100 m westlich der Haltestelle zweigt nach links ein kleiner Weg ab, der mit einem Wegweiser markiert ist. Es handelt sich nicht um den eigentlichen Beginn der Route. Der Weg beginnt schon im Vitoschagebirge südlich von Sofia und führt bis in das Piringebirge. Doch um die Übersicht zu behalten, habe ich die Beschreibung aufgeteilt. In dieser Route geht es nur bis zu den Ribni Seen während Tour 10 den weiteren Streckenverlauf bis in das Pirin-Gebirge beschreibt.

Wenn Sie nun die kleine Ortschaft Klisura verlassen haben, geht der Wald anfangs über Weiden an wenigen Bäumen vorbei. Vor Ihnen türmt sich das Lakatiška-Massiv (Лакатишка) auf. Da sich aber bereits Klisura auf einer Höhe von rund 1.000 m über dem Meeresspiegel befindet, ist der Höhenunterschied nicht sonderlich groß. Sie erreichen allerdings schon bei einer Höhe von 1.400 m felsigere Regionen. Auf der rechten Seite sehen Sie ein interessantes Felsgebilde mit dem Namen Latev Kamăk (Латев Камък). Gehen Sie noch ein kurzes Stück weiter, so erreichen Sie den ersten Gipfel. Es handelt sich um den 1.411 m hohen Marko (Марко). Kurz dahinter zweigt ein kleiner Trampelpfad nach links ab. Dieser führt ostwärts zum nächsten Gipfel des Lakatiška-Massivs, dem Karkămo (Каркъмо), dem nur zwei Meter fehlen, um die 1.500 m-Marke zu erreichen.

Folgen Sie jedoch nun der Markierung über das so genannte Belčinska-Plateau (Велцинска). Auf der linken Seite erscheint eine Quelle, an der es sich lohnt, den Trinkwasservorrat aufzufüllen. Es geht ganz leicht bergauf und nach der Überquerung eines kleinen Wasserlaufs erreichen Sie den nächsten Höhepunkt dieser Tour, den 1.517 m hohen Cvičila (Свицла).

 Von hier haben Sie einen wunderschönen Blick über die Ebene bei Sapareva Banja (Сапарева Баня). Für die nächsten 2 km bleiben Sie auf einer ebenen Strecke und folgen dem Flussverlauf. Dabei gleitet auf Ihrer linken Seite der Răžana (Ръжана, 1.581 m) vorbei. Auf der rechten Seite wird Ihr Weg von bizarren Felsgebilden begleitet, während links von Ihnen der Belite Kamăčeta (Белите Камъчета) mit seiner bewaldeten Gipfelspitze in den Himmel ragt. Kurz darauf treffen Sie auf eine asphaltierte Straße. Biegen Sie dort bitte links ab und gehen an dem Holzhaus vorbei.

Nach rund einem Kilometer endet die Asphaltstrecke und es führt links ein Schotterweg zum 17.34 m hohen Zekiricia (Зекирица). Doch Sie bleiben auf der markierten Route, die weiter in Richtung Süden verläuft. Nach einer leichten Steigung entlang des Flusses Saparevska Voda (Сапаревска Вода) treffen Sie auf eine felsige Plattform, die von einem weiteren Wanderweg gekreuzt wird. Es handelt sich um Route 6 von Mala Cărkva (Мала Църква) zu den Sieben Seen. Wechseln Sie hier bitte die Richtung nach Westen und Sie treffen nach einem kurzen Anstieg auf die Lovna-Berghütte. Folgen Sie der Wegmarkierung, gehen aber am Abzweig zur Rilski Ezera Berghütte weiter geradeaus und umrunden dabei den 1.932 m hohen Kamăka (Камъка). Passieren Sie dabei die Nordflanke in einer Höhe von ungefähr 1.700 m.

Am Abzweig zum Zeleni Peslap (Зелени Песлап) halten Sie sich links und überwinden auf den nächsten 1.800 m eine Höhendifferenz von 400 m. Dort wo sich der Wald lichtet, erscheint eine Kreuzung. Der Wanderweg der hier kreuzt, führt links zu den Sieben Seen (Sedemte Ezera, Седемте Езера)) und rechts zur Berghütte Skakavica (Скакавица). Sie erklimmen nun jedoch die nächsten 250 Höhenmeter und erreichen ein felsiges Hochplateau, auf dem in südliche Richtung nach rund 600 m die westlichen der Sieben Rila-Seen erscheinen. Erst passieren Sie den Băbreka (Бъбрека) und dann den Okoto Ezera (Окото Езера). Der kleinere See, der anschließend folgt, heißt Sălzata Ezera (Сълзата Езера), gehört aber nicht zu den offiziellen Sieben Seen.

Folgen Sie nun den Steinpyramiden noch rund 500 m und Sie erreichen Razdela, wo es links bzw. westlich zur Berghütte Ivan Vazov (Tour 8) und rechts in Richtung Maljovica-Massiv (Tour 7) geht. Sie haben nun den Gipfel des Vazov Vrăh erreicht und bleiben auf dem schmalen Grat, der nun in südöstliche Richtung verläuft. Rechts erkennen Sie klar den Berg Vărla (Бърла), vor Ihnen wiederum sehen Sie den Dodov Vrăh (Додов Връх), der ihr nächstes Ziel sein wird.

 Schauen Sie nach links unten und genießen Sie die herrliche Aussicht auf die kleinen Bergseen, die rund 200 m unter Ihnen liegen. Auf der anderen Seite des Tales erkennen Sie zwei Gipfel. Der linke von ihnen ist der Ušite (Ушите) mit seinen 2.547 m Höhe. Auf den Gipfel rechts daneben können Sie sich schon einmal gedanklich vorbereiten. Es ist der 2.729 m hohe Maljovica (Мальвица), den Sie fast bis oben hin erklimmen werden. Allerdings kommen vorher noch drei andere Berggipfel.

Vom Vazov Vrăh bis zum Dodov Vrăh sind es fast 3.000 m, die auf dem schmalen Grat entlang zu wandern sind. Haben Sie diesen erreicht, geht es rund 100 Höhenmeter hinab um rund 30 m wieder bergauf zu gehen. Damit haben Sie den Malăk Mramorec (Малък Мраморец, 2.598 m) erreicht. Von dort es ist nur noch ein Katzensprung zum 4 m höheren Goljam Mramorec (Голям Мраморец) und es geht auf einer Länge von rund 700 m etwa 130 m höher zum Maljovica.

 Dort angelangt, haben Sie einen wunderbaren Rundumblick auf die umliegenden Gipfel. Da wäre im Norden der Ušite, hinter Ihnen der Goljam Mramorec, im Süden der Elin Vrăh (Елин Връх) sowie vor Ihnen der Orlovec und der Kamilata.

Vom Maljovica aus geht es erst einmal wieder ein großes Stück bergab bis in die Baumregion. Dafür passieren Sie den kristallklaren Elenski Ezera (Еленски Езера) und treffen nach einem steilen Stück Weg den Fluss Maljovica, der zwischen Kamilata und Orlovec entspringt. Für 1.300 m folgen Sie dem Flussverlauf und erreichen 300 m weiter unten die Berghütte mit demselben Namen. Sie hätten am oberen Teil des Flusses auch die Möglichkeit gehabt, den Wanderweg westwärts zu gehen (Route 7) um kurz hinter der Schutzhütte Strašnoto Ezera (Страшното Езера) wieder auf den bisherigen Wanderweg zu stoßen.

Wenn Sie nun an der Berghütte Maljovica rechts abbiegen, werden Sie dem leicht ansteigenden Waldweg folgen. Nach fast 2 km passieren Sie die Schutzhütte Strašnoto Ezera und gehen auf dem Geröllfeld mit leichter Steigung weiter. Dabei umrunden Sie den 2.704 m hohen Goljama Popova Kapa (Голяма Попова Капа) auf der nördlichen Seite. Von nun an geht es im bequemen Gang leicht abwärts. Genießen Sie auf dem Bergrücken des Popovokapski Preval (Поповокапскн Превал) die 250 Höhenmeter, die Sie hinabsteigen und die Aussicht auf den linken Berg (Lopuški Vrăh/Лопушки Връх, 2.698 m) und rechts auf den Popova Kapa (Попова Капа) mit 2.180 m. Vor Ihnen befindet sich das nächste Etappenziel, das nur wenige Meter kleiner ist. Es ist der Gipfel Kobolino Branište (Коболино Браниште), der über eine Schutzhütte verfügt.

Wenn Sie die 2 Km auf dem Bergrücken hinter sich gebracht haben und an der Schutzhütte stehen, haben Sie die Möglichkeit auf die Strecke der Tour 5 zu wechseln (Kirilova Poljana/Кнрнлова Поляна – Medarnika/Медарника). Gehen Sie aber wie empfohlen weiter auf der markierten Route, so folgt nun die letzte Steigung auf dieser Tour. Rund 500 Höhenmeter überwinden Sie auf den nächsten 2,5 km. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Der Weg fällt nach links steil ab. Allerdings hat das den Vorteil, dass man einen schönen Blick auf die weiter unten liegenden Seen hat. In Gehrichtung vorne links sieht man schon die unverkennbare Steilwand des Vodni Vrăh (Бодни Връх). Diesen gilt es nun auf der Südseite zu umrunden.

Wenn Sie nach Osten schwenken, so wandern Sie unterhalb des Gipfels entlang. Doch auch hier ist wieder Ihre ganze Aufmerksamkeit gefragt, da es sehr abschüssig ist und ein falscher Tritt fatale Folgen haben kann. Ca. 700 m hinter der in Beton eingefassten Quelle geht der Weg nun wieder ins Tal hinab. Erst schlängelt er sich sachte abwärts, bevor es dann steiler wird und Sie auf kurzer Distanz rund 200 Höhenmeter hinab steigen. Von hier sind es nun nur noch 2 km bis Sie zum Quellgebiet des Rilska-Flusses gelangen und an den Ribni-Seen diese Tour enden lassen können.

Tour 10:

Ribni Ezera (Рибни Езера) – Berghütte Predel (Предел, Richtung Pirin)
Charakter und Beschaffenheit: Zu großen Teilen auf Fels und Schotter mit abwechselnden kleineren Steigungen und Gefällen. Kurz vor Ende der Tour starkes Gefälle, anschließend Waldboden.
Dauer: ca. 8 Std.
Strecke: rund 37 km.
Anschlusstouren > 1, 2, 4, 9 und 12.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Bei dieser Tour handelt es sich um die Fortsetzung von Tour Nummer 9. Sie führt zur Berghütte Predel (Предел), die sich zwischen den Ortschaften Simitli (Симитли) und Razlog (Разлог) befindet. Von dort wird in Route Nummer 20 der restliche Weg zu Pirins höchstem Berg, dem Vihren (Вихрен) beschrieben.

Die Route beinhaltet ein stetes Auf und Ab. Sie werden nicht weniger als vier Gipfel übersteigen, die es auf eine Mindesthöhe von 2.600 m bringen. Doch gehen Sie nun zuerst in südliche Richtung am größeren der beiden Ribni-Seen vorbei. Wenn Sie den kleinen Steinpyramiden folgen werden Sie zugleich einen Höhenunterschied von 250 bewältigen. Oben angekommen, biegen Sie an der Wegkreuzung bitte links ab. Vor Ihnen erhebt sich der Mramorec (Мраморец) mit 2.602 m. Ihr Weg jedoch geht nun auf dem breiten Grat in südöstliche Richtung rechts an den zerklüfteten Felsen vorbei, Nach ca. 700 m und weiteren 50 Höhenmetern, die allerdings gemächlich nach oben steigen, haben Sie den 2.667 m hohen Gipfel des Pavlev Vrăh (Павлев Връх) erreicht. Von dort ist der Kanarata (Канарата, 2.691 m) nur einen Katzensprung entfernt.

Ihre Wanderung Richtung Pirin geht weiter gen Süden und 50 steil ansteigende Meter hinauf, wo Sie vom höchsten Aussichtspunkt auf dieser Route erwartet werden. Es handelt sich um den 2.716 m hohen Černa Poljana (Черна Поляна). Von dort bieten sich zwei wunderschöne Ausblicke in die Täler beiderseits des Gipfelpfades: Auf den nächsten 600 m geht es erst ein wenig hinab um kurz danach noch einmal für wenige Meter aufzusteigen. Ein wenig hat man das Gefühl, es handele sich um einen Vorsprung des Černa Poljana, doch dabei ist dies die Spitze des Păstri Slap (Пъстри Слап) und 2.683 m hoch.

Wenn Sie nun den anfangs steilen, später leicht abfallenden Weg folgen, gelangen Sie in einer Höhe von 2.350 m an die Quelle des Iljna Flusses, der später in den Rilska Fluss fließt. Leider ist die Quelle schnell zu übersehen. Nur ein kleines verstecktes Schild weist daraufhin, dass auf der rechten Seite der Fluss entspringt. Folgen Sie nun weiter der Wegmarkierung, so gelangen Sie unvermittelt zu den nächsten beiden Gipfeln. Allerdings ist hier Trittsicherheit notwendig. Auf den ersten 500 m geht es noch moderat zu, doch mitten in den Felsformationen geht der Geröllweg plötzlich steil bergauf. Die markante Gipfelspitze des Goljama Păstrica (Голяма Пъстрица) ist erreicht.

Von dort können Sie in Gehrichtung links das weitläufige Tal des gleichnamigen Flusses erblicken, während sich vor Ihnen der Angelov Vrăh (Ангелов Връх) befindet und nur 37 m höher ist. Trotz alledem geht es so steil hinab wie Sie auch hinauf gekommen sind. Nach einer kurzen Ebene geht es leicht wieder hoch und Sie werden feststellen, dass Sie dort nicht ganz auf den höchsten Punkt gelangen werden, weil dieser fast senkrecht wie eine Wand hochragt. Gleichzeitig befinden Sie sich auf einem breiten Plateau an dessen westlichem Ende der Goljam Meči Vrăh (Мечи Връх) aufragt. Doch der markierte Wanderweg zweigt zuvor nach links ab und führt Sie nun rund 300 m hinab zur Berghütte Meči Prohod (Мечи Проиод).

An dieser Stelle ist eine Pause oder sogar eine Übernachtung sinnvoll, da der Wanderweg ab hier nach Süden hin wieder ansteigt. Alternativ haben Sie die Möglichkeit zum Rila-Kloster oder nach Elesnica (Елесница) zu gehen.

Südlich der Berghütte türmt sich der breite Malăk Meči Vrăh (Малък Мечи Връх) auf, an dessen Nordseite Sie ca. 150 Höhenmeter zu überwinden haben. Zwischen dem Malăk Meči Vrăh und dem folgenden German (Герман), der mit 2.484 m nur 10 m höher ist, befindet sich ein breites Plateau auf dem nach links ein weiterer Wanderweg in den Ort Dobărsko (Добърско) führt. Sie umrunden jedoch den German und können nach rechts die Aussicht auf den Blagoevgradska-Bistrica-Fluss genießen.

800 m sind südwärts zu gehen und Sie befinden sich in etwa mittig der Berge German und Ezernik. Von hier aus kann man den Höhenunterschied beider Gipfel nicht erkenne. Nur ein Blick auf die Karte verrät, dass der in Gehrichtung vor Ihnen liegende Ezernik nur ein Meter höher ist.

Nachdem Sie nun einige Zeit auf gleicher Höhe blieben, geht es nach der Überquerung eines Gebirgsbaches ein kurzes Stück bergab. Die Talsohle zwischen Ezernik (Езерник) und dem 2.410 m hohen Ravnik (Равник) haben Sie an der Beschilderung nach Dobărsko erreicht, da hier wieder ein Trampelpfad nach links führt. Der folgende Anstieg ist nicht beschwerlich. Sie bleiben einige Meter unter dem Gipfel und gehen auf dem breiten Rücken des Ravnik weiter südwärts.

1.700 m hinter dem Abzweig nach Dobărsko erscheint an dem nicht ganz so schönen Denkmal eine kleine Kreuzung aus mehreren Wanderpfaden. Doch die folgenden 4 km auf Ihrer markierten Route gehen nun mit wenigen und angenehmen Steigungen bzw. Gefällen weiter, bis Sie an der nicht zu übersehenden Quelle des Gobovica (Гобовича) vorbei kommen.

Kurz dahinter geht es nun endgültig talabwärts. Zwischen markanten Felsspitzen hindurch geht der Weg erst langsam hinab und führt auf den letzten Gipfel dieses Bergmassivs. Es handelt sich um den 2.170 m hohen Kapatnik (Капатник) der ein wundervolles Panorama bietet.

Nach Süden gehend erreichen Sie in wenigen Minuten die Baumgrenze, da der schotterige Weg relativ steil abfällt. Auf einer Höhe von 1.700 m überqueren Sie einen der Quellflüsse des Mrazenica (Мраженица), den Sie kurz darauf in seiner gesamten Länge bis zur Mündung in den Elovica (Еловнца) begleiten werden. Doch lassen Sie sich bitte nicht täuschen. Was sich hier so kurz liest, entspricht einer Länge von gut 5 km, die bergab durch den Wald führen.

An der gleichnamigen Jagdhütte Mrazenica treffen Sie auf eine Asphaltstraße. Biegen Sie dort bitte rechts ab. Sie führt auf die Verbindungsstraße zwischen Razlog (Разлог) und Gradevo (Градево). Dort bitte kurz links abbiegen und der Beschilderung folgen. Zur Bergütte Predel geht es rechts über die Straße und dem Fluss. Alternativ geht es gut einen Kilometer die Straße bergauf zum Campingplatz Predel.

Tour 11:

Bistrica (Бистрица) – Meči Prohod (Мечи Проход)
Charakter und Beschaffenheit: Stetig aber angenehm steigender Weg, zum Großteil auf asphaltierter Straße direkt neben einem Fluss.
Dauer: ca. 6,5 Std.
Strecke: rund 26 km.
Anschlusstouren > 2, 4 und 10.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Im Gegensatz zur Route 3 ist mit diesem Bistrica (Бистрица) der wesentlich kleinere Ort am Blagoevgradska-Bistrica-Fluss gemeint. Bistrica besteht im Wesentlichen aus nicht mehr als einem Gehöft und einigen wenigen Häusern. Daher ist es nicht schwierig am letzten Haus das kleine Hinweisschild auf den Wanderweg zu finden. Auch der Weg an sich birgt keinen hohen Anspruch. Er ist ideal für Einsteiger oder für jemanden, der auf eine angenehme Art und Weise die Berghütte Meči Prohod (Мечи Проход) erreichen will um von dort auf einer der anderen Routen weiter zu wandern.

Zugegebenermaßen führt die Tour fast komplett über die asphaltierte Straße. Für das Auge bleiben nur wenig Abwechslung und keine spektakulären Aussichten. Bistrica liegt auf einer Höhe von 580 m über dem Meeresspiegel, während sich der Weg stetig auf eine Höhe von über 2.100 m hinauf schlängelt. Schon zu Beginn können Sie sich eine ungefähre Vorstellung von diesem Höhenunterschied machen. Auf der rechten Seite sehen Sie den bewaldeten Hügel des Čukata (Чуката). Er bringt es auf eine Höhe von 1.050 m. Wenn Sie sich nun vorstellen, dreimal diesen Gipfel zu bezwingen, dann wissen Sie in etwa, was Ihnen auf dieser Tour bevor steht. Allerdings ist der Weg länger und daher nicht so steil. Hinter dem Čukata erheben sich die beiden Gipfel des Kukulo (Кукуло, 1.221 m) und des Boli Vrăh (Воли Връх 1.428 m). Nachdem Sie den Fluss hinter Bistrica zum zweiten Male überquerten, haben Sie an einer kleinen Einbuchtung auf der linken Seite die Möglichkeit an einem Brunnen Trinkwasser aufzufüllen.

1.200 m darauf erreichen Sie das Jagdhaus Slavova (Славова). Nach rechts zweigt ein weiterer beschilderter Wanderweg ab, der zur Berghütte Cakalica (Цакалица) führt und von dort bis in das Piringebirge weiter begangen werden kann. Gleichzeitig erhebt sich auf der linken Seite der Berg Vărteškata (Въртешката) mit 1.265 m. 6 km hinter der Jagdhütte öffnet sich der ansonsten dichte Wald ein wenig und es erscheint das Feriengebiet Dobro Pole (Добро Поле). Gleich dahinter steigt die Straße etwas steiler als üblich an, erlaubt Ihnen aber kurz darauf für rund 800 m wieder etwas Erholung auf relativ gerader Fläche. Doch dieses wird wiederum damit wettgemacht, dass es nun in lang gezogenen Serpentinen etwas steiler bergauf geht. Die Straße endet am Parkplatz Černata Skala (Церната Скала), der zugleich ein beliebtes Ausflugsziel ist. Wahrscheinlich liegt das daran, dass man mit dem Pkw hier hinauf fahren kann.

 Von hier haben Sie nach Süden einen schönen Panoramablick auf eine ganze Reihe von 2.000ern. Ganz rechts erkennen Sie den Ravnec (Равнец) mit 2.408 m, links daneben steht der Rusalija (Русалия, 2.359 m) und der Ravnik (Равник), der nicht nur ähnlich heißt, wie der Ravnec sondern fast dieselbe Höhe hat. Er ist nur zwei Meter größer. Wieder links davon steht der Ezernik (Езерник) mit 2.485 m und nur einen Meter niedriger aber auf Grund seiner Nähe größer aussehend, ist der German (Герман). Hinter Ihnen erhebt sich lediglich der Markov Kamăk (Марков Камък) mit 2.342 m Höhe.

Nun sind es nur noch rund 2.300 m bis zur Berghütte Makedonija (Македония), die weiterhin angenehm zu erklimmen sind, jedoch nicht mehr über die asphaltierte Straße führen, sondern nun entlang des mittlerweile sehr kleinen Fusses Blagoevgradska-Bistrica bis zur Berghütte führt. Rund 400 m vor Ihrem Ziel überqueren Sie den Wasserlauf ein letztes Mal. Anschließend können Sie nur noch erahnen, dass das Wasser links oben aus dem Felsen entspringt.

Tour 12:

Ribni Ezera (Рнбни Езера) – Borovec (Боровец)
Charakter und Beschaffenheit: Anspruchsvolle Tour, fast ausschließlich Schotter und Geröllfelder. Zahlreiche Gipfel sind zu überwinden. Am Ende geht es angenehm durch den Wald hinab.
Dauer: ca. 8 Std.
Restaurant: rund 33 km.
Anschlusstouren > 1, 9, 10, 15 und 16.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Überquerung des Musala.

An den Ribni-Seen, die malerisch zwischen den Gipfeln von Ostrec (Острец), Kanarata (Канарата) und Josifica (Йоснфнца) eingebettet liegen, begegnen sich zahlreiche Wanderer. Einerseits liegt dies natürlich an der schönen Lage, andererseits aber auch daran, dass sich hier Wanderwege aus allen Himmelsrichtungen treffen. Der Anspruchsvollste von ihnen wird nun in dieser Etappe beschrieben. Er beginnt natürlich an der Berghütte Ribni Ezera (Рнбни Езера) und führt zwischen den beiden Seen direkt steil bergauf. Gleichzeitig ist es der sinnvollste Weg, den westlichen und den östlichen Teil des Rila-Gebirges miteinander zu verbinden.

Überqueren Sie den kleinen Fluss, der beide Seen miteinander verbindet und folgen Sie den steil ansteigenden Serpentinen. Dies ist wohl die anstrengendste Art, die Ribni-Seen zu verlassen. 200 Höhenmeter sind auf kürzester Distanz zu bewältigen bis Sie sich auf dem schmalen Grat zwischen Kanarata und Josifica befinden.  Beim Rückblick auf die Seen ergibt sich ein tolles Fotomotiv.

Auf dem Grat angekommen halten Sie sich rechts und bleiben vorerst auf einem Höhenniveau von ca. 2.500 m. Der See, den Sie etwas unterhalb Ihres Weges sehen ist der Kanarsko Ezera (Канарско Езера). Sie werden ihn auf den nächsten 1,5 km auf der linken Seite sehen können, während sich rechts einige Berggipfel abwechseln. Hinter dem Kanarata, den Sie nun nicht mehr so gut erkennen können erscheint der 2.678 m hohe Skalec (Скалец). Gleich darauf gehen Sie automatisch auf den 2.532 m hohen Vapa (Вапа) zu, den Sie gleichzeitig überqueren. Nur wenig niedriger folgt 500 m später der Čermerna (Чермрна) mit 2.511 m. Auch hier treffen Sie direkt auf das Gipfelkreuz.

Weitere 50 m Abstieg folgen, die angenehm zu gehen sind. Auf einem breiten Geröllfeld treffen Sie auf einen beschilderten Abzweig. Der Weg nach rechts führt über Semkovo (Семково) bis nach Meči Prohod (Мечи Проход) und ist die Verlängerung von Tour 11. Um Tour 11 nicht im Nichts bzw. auf diesem Felsplateau enden zu lassen, wurde diese Wegbeschreibung ausgelassen. Benutzen kann man den Weg zur fast 3 km entfernten Berghütte Semkovo allerdings als Verbindungsstück zwischen dieser und der nächsten Route (Belica/Белица – Premkata/Премката).

Gehen Sie jedoch geradeaus und Sie werden feststellen, dass nach dem Felsplateau der Weg wieder leicht ansteigen wird. Anfangs geht es noch gemächlich zu und Sie passieren erst den Nordhang des Srednija Vrăh (Средния Връх, 2.531 m) und anschließend streifen Sie auch den nur einen Meter niedrigeren Lopatiški Vrăh (Лопатишки Връх). Gleichzeitig erkennen Sie vor sich die schmale Silhouette des Stražnik (Стражник). Sein Gipfel erreicht eine Höhe von 2.469 m.

Der Wanderweg zweigt nun nach Norden ab und wird spürbar steiler. Sie sind im Begriff die Südflanke des breiten Kovač (Ковац, 2.634 m) zu erklimmen. Rund 250 Höhenmeter sind zu bewältigen, bis Sie die bizzaren Felsformationen entlang des Gipfels erreicht haben. Gehen Sie zwischen diesen hindurch und Sie steigen auf den nächsten 2,5 km wieder leicht hinab.  Dabei befinden Sie sich auf einem schmalen Grat, der nach links steil abfällt, aber zugleich einen herrlichen Ausblick bietet. Nicht zu übersehen ist der Beli Iskăr Ezera (Бели Искър Езера). In der Ferne können Sie einige Häuser am Ufer erkennen. Sie gehören zu dem Wasserkraftwerk, denn der Beli Iskăr-See ist ein Stausee, der zur Energieversorgung dient. Die Staumauer werden Sie im späteren Verlauf beser erkennen können.

Doch zuvor erreichen Sie abermals einen Abzweig, der nach rechts führt. Er bringt Sie zur nur 1.500 m entfernten Berghütte Grăničar (Гръничр), die sehr schön an einem See gelegen ist. Der Abstecher ist zwar mit einem Aufstieg verbunden, kann aber dennoch empfehlenswert sein, da sich die nächste Übernachtungsmöglichkeit erst hinter dem Musala (Мусала) befindet und es bis dahin noch ein langer Weg ist.

Insbesondere der nun direkt folgende Aufstieg ist beschwerlich. Der schmale Grat verbreitert sich und führt für etwas mehr als einen halben Kilometer noch angenehm bergauf. Doch wenn Sie die 2.500m-Marke erreicht haben, geht der Weg in steilen Serpentinen anstrengende 200 Höhenmeter hinauf. Auf der linken Seite ist nun gelegentlich die bereits erwähnte Staumauer des Beli-Iskăr-Sees zu erkennen. Nach den Serpentinen haben Sie den 2.768 m hohen Ovčarec (Овчарец) erklommen und können ostwärts zugleich den nur einen Meter höheren Gipfelpunkt des Pesokliva Vapa (Песоклива Вапа) sehen.

Nördlich des Ovčarec führt der Weg auf einem schmalen Grat auf den Mariški Vrăh (Маришки Връх) zu. An seinem Gipfel, der eine ähnliche Höhe erreicht (2.765 m), treffen sich nun wieder weitere Wanderwege und man spürt bereits, dass diese Region trotz oder gerade wegen der Höhen sehr gut besucht ist. Nach links führt Ihr Weg weiter auf einem schmalen ausgetretenem Stück entlang, während nach Osten hin der Weg mehrere Alternativen bietet. Hier geht es zur Berghütte Zavračica (Заврачица), die jedoch nicht näher liegt als die Hütte Musala. Von dort bestehen weitere Möglichkeiten entweder weiter in den östlichen Gebirgsteil zu wandern oder auf einer anderen Route nach Borovec (Боровец) zu gelangen.

Doch gehen Sie wie beschrieben nach links. Auf der linken Seite können Sie in das weitläufige Tal des Beli Iskăr (Бели Искър) blicken. Auf der anderen Talseite erhebt sich übrigens der Draganica (Драганица) mit 2.642 m. Rechter Hand können Sie einen Blick auf die zwei Maričini Ezera (Маричини Езера) werfen. Ihr Weg bleibt nun für wenige hundert Meter Länge auf einer Höhe von rund 2.750 m. Dabei überqueren Sie die beiden Gipfel Goljam Bliznak (Голям близнак, 2.779 m) und Malăk Bliznak (Малък близнак, 2.777 m), die nicht weit auseinander liegen.

Hinter dem kleineren von beiden kommt nun der Höhepunkt der Route und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinne. Die höchste Erhebung der gesamten Balkanhalbinsel liegt, oder besser gesagt, erhebt sich vor Ihnen. Doch um auf den Musala (Мусала) zu gelangen, sind noch rund 250 weitere Höhenmeter zu bewältigen. Auf einer Höhe von 2.780 m erscheint vorher jedoch ein Abzweig nach rechts, der bergab ebenfalls zur Berghütte Zavračica führt.

Wandern Sie jedoch weiter hinauf und Sie haben den Gipfel erklommen. An dem Gipfelkreuz sollte man natürlich nicht das obligatorische Andenkenfoto vergessen. Sie befinden sich, wahrscheinlich nicht alleine, in 2.925 m Höhe. Jedoch ist der Blick nur in eine Richtung frei, nach Westen, wo sich weiterhin das Beli Iskăr-Tal ausbreitet. Nach Osten blicken Sie direkt auf den zweithöchsten Gipfel, dem Malka Musala (Малка Мурала, 2.902 m), was auf Deutsch „Kleiner Musala“ bedeutet. In der Zeit des Sozialismus wurde er nach Georgi Dimitroff benannt, während sein größerer Bruder den Namen Stalin trug. Doch diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei.

Von nun an geht der Weg naturgemäß wieder bergab. Gehen Sie weiter Richtung Norden, so fällt der Weg zwischen dem kleinen Ledenoto Ezera (Леденото Езера) und der dortigen Schutzhütte steil ab. Auf der rechten Seite zieht der 2.852 m hohe und damit drittgrößte Rila-Gipfel des Ireček (Иречек) an Ihnen vorbei. Rund 1,5 km hinter dem Ledenoto Ezera treffen Sie auf die Berghütte Musala, die sich nun nur noch in einer Höhe von 2.400 m befindet.

Von hier bieten sich drei Möglichkeiten nach Borovec zu gelangen. Die kürzeste wird hier beschrieben. Die beiden Alternativen sind unter Tour 16 nachzulesen. Folgen Sie der Beschilderung zur Berghütte Jastrebec (Ястребец). Der Weg ist rund 2.500 m lang und sehr einfach zu gehen. Sie bleiben auf fast ebener Strecke in einer Höhe von ca. 2.350 m, bis Sie automatisch zur Berghütte gelangen. Von dort führt schlicht und einfach die Kabinenseilbahn vom Gipfel des Jastrebec in den Ort Borovec. Wer jedoch nach dieser herausfordernden Tour einen etwas interessanteren Abstieg wünscht, sollte zur Tour 16 weiter blättern. Dort finden sich ebenfalls Informationen über die Stadt Borovec.

Bulgarien
Bulgarien

Tour 13:

Belica (Белица) – Premkata (Премката)
Charakter und Beschaffenheit: Anfangs eher unspektakulär am Waldrand entlang. Waldboden und Fels wechseln sich ab. Ab der Berghütte Grăničar (Гръничар) ausschließlich Schotter und Geröll.
Dauer: ca. 13 Std.
Strecke: rund 53 km.
Anschlusstouren > 14, 17, 19.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Blick auf den Musala, Blick auf den See Belmeken.

Auf einer Höhe von 800 m liegt der kleine und ruhige Ort Belica (Белица) im mittleren Süden des Rila-Gebirges. Im Ortskern fließt der Votrăčka Reka (Вотръчка Река) in den Beliška Reka (Белишка Река.) Auf der nördlichen Flussseite verläuft die Hauptstraße. Dort wo diese den Votrăčka Reka überspannt, befindet sich ein kleines Lebensmittelgeschäft. Direkt dahinter führt rechts eine Gasse an den Waldrand und ist zugleich der Beginn des Wanderweges.

Hinter den letzten Häusern steigt der Weg direkt in die Höhe. Auf dem rutschigen Waldboden erreicht man eine Höhe von 1.000 m in der man sich auf den nächsten 2,5 km fortbewegen wird. Erst danach steigt der Weg allmählich wieder an, jedoch so sanft, dass man auch die weiteren 2.000 m als gemütlichen Spaziergang betrachten kann. Doch in einer Höhe von 1.300 m kreuzt sich Ihr Weg mit einem Pfad, der nach links zur parallel verlaufenden Straße führt. Gleich dahinter haben Sie eine enorme Steigung zu überwinden. 150 Höhenmeter steigt der Weg in kurzen Serpentinen an, bis Sie auf die asphaltierte Straße treffen, die von rechts aus Belica kommt.

Bis zur Berghütte Semkovo (Семково) verläuft nun der Wanderweg auf dieser Straße. Biegen Sie hierfür bitte links ab, wenn Sie den Wald verlassen. Die Straße ist rund 3,5 km lang und führt mit einer leichten Steigung bergauf. Anschließend erreichen Sie eine beliebte Ferienregion mit Hotelanlage, Ferienhäusern und einem großen Parkplatz sowie mehreren Restaurants. Gehen Sie bitte über den Parkplatz hinweg und achten Sie besonders auf die Markierung Ihres Wanderweges, da es auf Grund der zahlreichen Abzweigungen zu Missverständnissen kommen kann. Bleiben Sie auf der Asphaltstrecke, die nach Banama (Банама) ausgeschildert ist. Dort verlaufen auch die Wege westwärts zur Berghütte Makedonija (Македония) und nach Süden zur Hütte Dobărsko (Добърско). Ihr Weg jedoch führt entgegengesetzt kurvig auf der Straße in einer Höhe von 1.750 m bis Sie die Berghütte Semkovo erreicht haben.

Hinter dem Haus verlassen Sie die Straße und biegen rechts ab auf den schmalen Schotterweg. Zwischen zwei kleinen Bachläufen führt der Weg wieder etwas hinab, bevor er dort nun relativ eben auf 1.700 m Höhe verläuft.  Aufgepasst! Nach ca. 1.700 m macht der Weg eine scharfe Rechtskurve. Ein leicht zu übersehendes Schild verrät, dass der Wanderweg nun noch schmaler nach links führt.

Rund 2.200 m gehen Sie weiter auf gerader Strecke durch den dichten Wald, bis der Weg wieder etwas an Höhe verliert. Sie überqueren mehrere Gebirgsbäche und gelangen wieder auf einen etwas größeren Weg mit zwei Fahrspuren, der jedoch eher für den Gebrauch von Traktoren bestimmt ist. Dieser Traktorweg schlängelt sich nun in zahllosen Kurven über 250 Höhenmeter hinauf, bis er abermals eine asphaltierte Straße erreicht. Diese liegt jedoch noch in einer Entfernung von ca. 2.700 m auf denen Sie zahlreiche Bachläufe zu überqueren haben. An der Asphaltstraße sehen Sie ein Hinweisschild, das nach rechts bergab zur Berghütte Treštenik (Трештеник) bzw. nach Jakoruda (Якоруда) führt. Diese Strecke ist in Tour 14 beschrieben.

Nach links jedoch ist die Berghütte Grăničar (Гръничар) ausgewiesen. Der Weg führt nun wieder leicht nach oben, so dass der Wald etwas lichter wird und nur noch vereinzelte Bäume die Sicht auf die umliegenden Gipfel und Täler versperren. 1.200 m nachdem Sie auf die Straße treffen, fließt unter einer kleinen Brücke der Goljama Banenska Reka (Голяма Баненска Река) von links nach rechts. Damit erreichen Sie zugleich den westlichen Bergrücken des Nehtenica (Нехтеница), dessen 2.002 m hoher Gipfel auf der rechten Seite zu erkennen ist. Kurz darauf erscheint rechts in einer Höhe von 2.020 m eine weitere Straße. Es handelt sich um den Weg, der in das östliche Gebiet rund um Belmeken (Белмекен) und zum gleichnamigen See führt (siehe Tour 17).

Ihr Wanderweg führt jedoch links weiter und steigt auf den nächsten 2 km um nur rund 60 m an. Dabei umrunden Sie auf der Ost- und Nordseite den Suha Vapa (Суха Вапа), der sich links von Ihnen mit 2.638 m auftürmt. Nach einigen schroffen Felskanten, die sich auf der linken Straßenseite erheben, macht die Straße eine enge Linkskurve, in der zugleich unvermittelt der Weg steil ansteigt. Nach ca. 150 steilen Höhenmetern sehen Sie auf der linken Seite einen Brunnen. Gleichzeitig wird die Straße dort wieder flacher und Sie treffen nach 700 m auf die Berghütte Grăničar, die malerisch am gleichnamigen See liegt in der sich der breite Gipfel des Suha Vapa spiegelt.

Hinter dem Gebäude erhebt sich bereits der 2.769 m hohe Pesokliva Vapa (Песоклива Вапа), dessen Berghänge Ihr nächstes Ziel sein werden. Die Gipfelspitze gleich links daneben ist nur einen Meter niedriger und gehört zum Ovčarec (Овчарец). Über dessen Gipfel führt Tour 12 entlang. Der nun folgende Pfad am Pesokliva Vapa entlang hat nur eine geringe Steigung, jedoch ist an dieser Stelle wieder besondere Trittsicherheit gefragt. Der steile Berg auf der linken und das steil abfallende Tal auf der rechten Seite erfordern Ihre erhöhte Aufmerksamkeit. Knapp 5 km gehen Sie auf dem Grat entlang und steigen lediglich 100 m höher. Als Abschluss des Pesokliva Vapa sehen Sie rechts unten den Ropalski Wasserfall, der sich wenige Meter in die Tiefe stürzt. An dieser Stelle beginnt das letzte Drittel dieser Route, welches an einigen Gipfeln im steten Auf und Ab vorbei führt.

Zuerst sehen Sie schon vom Wasserfall aus den 2.481 m hohen Jančov Vrăh (Янчов Връх). Seinen breiten Gipfel umrunden Sie etwas unterhalb des Gipfelkreuzes und treffen dann auf mehreren schön gelegene Seen. Wer möchte, kann hier den nordwärts führenden Trampelpfad zur 900 m entfernten Berghütte Zavračica nutzen, denn eine weitere Übernachtungsmöglichkeit wird es auf dieser Route nicht mehr geben. Ob mit oder ohne Übernachtung. Der restliche ostwärts führende Weg ist nun schnell erklärt, da er durch die gute Markierung und einfache Wegführung nicht zu übersehen ist. Von den Seen führt der Weg zwischen den Gipfeln Ciganski Vrăh (Чиганрки Връх, 2.567 m) im Norden und dem Sredni Vrăh (Средни Връх, 2.570 m) im Süden hindurch.  Dahinter eröffnet der nun abwärts führende Weg einen Blick auf den Djavolski Vrăh (Дяволрки Връх), dessen markante Spitze sich direkt vor Ihnen erhebt.

Sie passieren ihn auf der Südseite und überqueren einige Gebirgsbäche, bis der Weg wieder beschwerlich ansteigt um Sie wieder auf eine Höhe von 2.550 m zu bringen. Doch das ist noch nicht alles. Hinter dem Močurištensko Ezera (Мочуриштенрко Езера) erscheinen auf der rechten Seite erst der Kamenisti Vrăh (Каменирти Връх, 2.591 m) und anschließend der exakt 50 m höhere Ostrec (Острец). Sein Gipfel steigt mit schroffen Felsspitzen gen Himmel, daher streifen Sie seine höchste Stelle bloß. Um nach ganz oben zu gelangen, ist eine Bergsteigerausrüstung notwendig.  Von dort haben Sie aber einen wunderbaren Blick auf das nach Norden führende tief eingeschnittene Tal, bevor Sie noch die Südflanke des Ravni Vrăh (Равни Връх, 2.637 m) passieren und Premkata erreichen.

Tour 14:

Jakoruda (Яакоруда) – Treštenik (Трештеник)
Charakter und Beschaffenheit: Lediglich ein Einstiegsweg, um die inneren Bergregionen zu gelangen. Fast nur Waldboden.
Dauer: c. 3,5 Std.
Strecke: rund 12 km.
Anschlusstour > 13.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Diese relativ kurze und einfache Strecke führt von der Kleinstadt Jakoruda (Яакоруда) bis zur nördlicher gelegenen Berghütte Treštenik (Трештеник), wo man auf die Tour 13 zwischen Belica (Белица) und Premkata (Премката) wechseln kann. Das hauptsächliche Leben von Jakoruda spielt sich südlich des Flusses Mesta (Места) ab. Der Bahnhof und der Beginn des Wanderweges liegen aber auf der rechten Flussseite bzw. am nördlichen Ufer.

Lassen Sie den kleinen Bahnhof links liegen und folgen Sie der Straße die nach Treštenik (Трештеник) ausgeschildert ist. Nach rund 200 m und einer kleinen Steigung überqueren Sie die Berghütte und benutzen die fast noch ebene Asphaltdecke der Straße. Erst wenn Sie den ihn entgegenkommenden Fluss Česna (Черна) überqueren, zieht die Steigung etwas an. Nach zwei 180°-Kurven heißt es 200 Höhenmeter mittels Serpentinen zu überwinden. Hinter der letzten Spitzkehre geht es aber wieder wesentlich flacher zu. Auf der rechten Seite erscheinen innerhalb der nächsten 1,5 km dreimal kleinere Wanderwege, die auf den 1.529 m hohen Graškina Magila (Грашкина Магнла) führen. Sein bewaldeter Gipfel erhebt sich gleich rechts neben Ihnen.

Der weitere Weg verhält sich nun mit einer konstanten Steigung, die angenehm zu laufen ist, bis Sie die Etappe an der Berghütte Treštenik verdient enden lassen können. Zu empfehlen ist das benachbarte, gutbürgerliche Restaurant, das mit günstigen Preisen lockt, während Sie beim Essen den Anblick des 2.002 m hohen Nehtenica (Нехтеница) genießen können.

Tour 15:

Borovec (Боровец) – Marica (Марнца)
Charakter und Beschaffenheit: Anfänglich mit starker Steigung, das letzte Drittel fast eben. Mit wenigen Ausnahmen nur weicher Waldboden.
Dauer: ca. 4 Std.
Strecke: rund 12 km.
Anschlusstouren > 12 und 16.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Von Borovec (Боровец) aus führt ein weiterer Wanderweg in das Zentrale Rilski Reservat. Jedoch ist dieser nicht so spektakulär wie die Wanderung auf den Musala (Мусала) und führt auch nicht auf die höchsten Gipfel. Lediglich die Berghütte Marica (Марнца) kann so erreicht werden. Allerdings muss zugegeben werden, dass dort auch eine befestigte Straße hinführt. Aber deswegen sollte man sich die Wanderung nicht entgehen lassen, wenn man noch etwas Zeit in Borovec übrig hat.

Folgen Sie wie in Route 16 beschrieben der Hauptstraße hinauf um Borovec zu verlassen bis zum Abzweig nach Beli Iskăr (Бели Искър). Dort biegen Sie jedoch links ab und unterqueren zwei Sesselliftanlagen. Nach ca. 200 m endet diese asphaltierte Straße und wird zu einem Schotterweg. Kurz darauf steigt der Weg spürbar an. Sie begleiten ein Stück des Sesselliftbetriebes, bis Ihr Weg in Serpentinenform weiter in den Wald hinein führt. Die Bergstation des Sesselliftes liegt in einer Höhe von 1.750 m. Um dort hinauf zu gelangen, haben Sie einen Höhenunterschied von 250 m zu überwinden. Diese verteilen sich auf eine Strecke von rund 2 km. Ab der Station Sitnjakovo (Ситняково) geht es jedoch etwas gemächlicher zu.

Ein kleines Stück noch bergan sowie einen Bach noch zu überqueren und Sie wandern fast in Höhe der Baumgrenze. Auf der rechten Seite sehen Sie zahlreiche imposante Felsgebilde zwischen den weniger gewordenen Baumwipfeln hervor ragen. Die Hälfte der waldreichen Strecke haben Sie an der Unterkunftsmöglichkeit Čakăr Vojvoda (Чакър Войвода) erreicht. Kurz zuvor haben Sie die Gelegenheit den Wasservorrat an einer Quelle aufzufüllen.

Ca. 800 m hinter der Berghütte endet die Schotterstraße und der Weg wird nun zusehends schmaler. Teilweise ist hier äußerste Vorsicht geboten, da der Weg stellenweise an schroffen Wänden und steilen Abhängen entlang führt. Auf der rechten Seite erhebt sich steil der 2.495 m hohe Šatăr (Шатър), während links der Fluss Marica durchs Tal fließt. Zwischen den beiden Berghütten Čakăr Vojvoda und Marica liegen noch rund 4 km, die allerdings kein anspruchsvolles Höhenprofil zu bieten haben. Lediglich der bereits erwähnte schmale Pfad zwischen Felswand und Steilhang ist erwähnenswert.

Tour 16:

Borovec (Боровец) – Musala (Мусала)
Charakter und Beschaffenheit: kurzer und steiler Weg mit starken Steigungen zu Beginn der Route. Wechselhafter Untergrund.
Dauer: ca. 4,5 Std.
Strecke: rund 12 km.
Anschlusstouren > 12, 15.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Musala als Zielpunkt.

Borovec (Боровец) gilt in Bulgarien als der Wintersportort überhaupt. Dementsprechend ist die Infrastruktur angelegt. Zahlreiche Hotels und Pensionen reihen sich aneinander. Mindestens genauso viele Souvenirläden und Gastronomiebetriebe säumen die Hauptdurchgangsstraße, die in den Wintermonaten mit Touristen gefüllt ist. Die Wintersaison und damit auch der Skibetrieb können bis in den Monat Mai hinein reichen. Kein Wunder, liegt Borovec ja auch in einer Höhe von 1.300 m. Zahlreiche Abfahrtspisten und Loipen stehen hier dem Wintersportler zur Verfügung und da sie alle natürlich auf den Berg befördert werden wollen, gibt es etliche Sessellifte und eine  Kabinenseilbahn. Letztere fährt über 40 Pylonen das ganze Jahr über und ist daher auch für eine Trekkingtour im Sommer oder im Herbst nutzbar. Als Höhenkurort gilt Borovec seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und ist damit der älteste seiner Art in Bulgarien. Hotel: Hotel Samokov, Tel.: 07128/581, Fax: 07128/309. Hotel Alpin, Tel.: 07128/201, Fax: 07128/203, E-Mail: alpin(at)hotel.bg.

Um nun von Borovec zur Berghütte Musala (Мусала) zu gelangen, wo man von dort aus den gleichnamigen Gipfel besteigen kann, sollte man der bereits hier bergauf steigenden Straße nach Beli Iskăr (Бели Искър) folgen. Nachdem Sie die letzten Hotelgebäude und Souvenirläden hinter sich gelassen haben, führt die Straße in den Wald hinein. An der Weggabelung gehen Sie bitte nach rechts und unterqueren nach 200 m die Seile der Kabinenbahn. Kurz darauf erscheint auf der linken Seite direkt neben der Straße ein schattiger Picknickplatz mit vier Holztischen.

Vor diesem Rastplatz führt nun auf waldigem Untergrund der rot markierte Wanderweg in den dicht bewachsenen Wald. Ein zweites und zugleich letztes Mal schweben leise die Kabinen der Seilbahn über Ihnen hinweg während sich Ihr Weg nun entlang des Flusses Musalenska Bistrica (Мураленрка Бистрица) bergauf schlängelt. Ist er zu Beginn noch als angenehmer Spazierpfad zu bezeichnen, so scheint er mit jedem gewonnenen Höhenmeter steiler zu werden.

Nach gut 2,5 km haben Sie bereits eine Höhe von 1.900 m erreicht. Gleichzeitig führt auf der rechten Seite ein kleiner Trampelpfad zu der nahe gelegenen Berghütte Jastrebec (Ястребец), wo sich ebenfalls die Bergstation der Kabinenbahn befindet. Sollten Sie kein Interesse verspüren, die Gesellschaft zwischen zahlreichen Touristen zu suchen, die den bequemen Aufstieg vorziehen, so gehen Sie einfach weiter geradeaus. 600 m hinter diesem Abzweig erreichen Sie den kleinen Wasserfall Momini Kosi (Момини Коси), an dem eine kurze Verschnaufpause empfehlenswert ist. Der nun folgende Wegabschnitt ist zwar nicht mehr ganz so steil aufragend, verlangt aber doch noch einiges an Anstrengung. Die Bewaldung wird auf den folgenden Metern lichter und hinter einigen interessanten Felsgebilden erscheint auf der linken Seite die Spitze des 2.532 m hohen Groba (Гроба).

An dieser Stelle ist es nur noch etwas über einen Kilometer bis zur Berghütte Musala, wo sich der erste der Musala-Seen befindet. Die Musala-Seen werden oft mit den Sieben Seen (Sedemte Ezera) verwechselt. Diese befinden sich jedoch im Westteil des Gebirges und haben mit den sich hier befindlichen Seen nichts gemein. Wenn Sie nun dem markierten und nicht zu übersehenden Wanderweg folgen, wandern Sie zwischen den Musala-Seen hindurch und überwinden eine Differenz von ca. 300 Höhenmetern. Der letzte der Musala-Seen ist der Ledenoto Ezera (Леденото Езера). Er befindet sich an einer kleinen Schutzunterkunft. Wenn Sie diesen erreicht haben, befinden Sie sich inmitten des Dreiecks der drei größten Rilagipfel. Links neben Ihnen der Ireček (Иречек, 2.852 m), vor Ihnen links der Kleine Musala (Malka Musala/Малка Мусала, 2.902 m) und rechts davon der Musala (Мусала) selbst mit seinen 2.925 m zu dessen Gipfel es von dieser Stelle aus nur noch rund 300 m sind, die Ihnen allerdings noch ein letztes Mal einiges abverlangen.

Wenn Sie nun nach dem grandiosen Aufstieg wieder zurück nach Borovec möchten, bieten sich zwei andere Wegmöglichkeiten. Der zweite Weg über die Bergstation und -hütte Jastrebec (Ястребец) ist bereits in Tour 12 beschrieben. Wer noch die Kraft hat, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, sollte an der Musala-Hütte der grünen Markierung in Richtung Sitnjakovo (Ситняково) folgen. Der Weg führt Sie in einer Höhe von 2.500 m um den nördlichen Rücken des Groba (Гроба) herum. Hierfür müssen Sie einen kleinen Aufstieg von der Berghütte aus bewältigen, können dann aber relativ entspannt auf einer ebenen Strecke den 2 km entfernten Šatăr (Шатър) erreichen. Sein breiter Gipfel erhebt sich östlich des Groba mit 2.495 m.

Von dort geht es in einem anfangs moderaten, doch später steilen Gefälle hinab zur Bergstation Sitnjakovo. Vorausgesetzt, der dortige Sessellift ist in Betrieb, so haben Sie die Möglichkeit mit ihm Borovec zu erreichen. Anderenfalls folgen Sie dem mittlerweile nur noch 1.750 m hoch gelegenen Wanderweg bis Sie wieder auf den Musalenska-Bistrica-Fluss treffen. Nach seiner Überquerung erkennen Sie bereits den rot markierten Wanderweg der sie zum Musala brachte. Biegen Sie rechts ab und folgen Sie einfach der bekannten Beschilderung nach Borovec.

Tour 17:

Jundola (Юндола) – Premkata (Премката)
Charakter und Beschaffenheit: Angenehmer Weg mit unterschiedlichen Steigungswinkeln. Zum großen Teil auf Asphalt.
Dauer: ca. 6 Sd.
Strecke: rund 22 km.
Anschlusstouren > 13, 18 und 19.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Der See Belmeken.

Das Dorf Jundola (Юндола) liegt fast schon am östlichen Rand des Rila-Gebirges und befindet sich bereits in einer Höhe von 1.400 m über dem Meeresspiegel. Gehen Sie bitte in Jundola die Hauptstraße entlang bis Sie in der Kurve die OMV-Tankstelle sehen. An der kleinen Abzweigung, die an dem Bach vorher nach links führt, biegen Sie ab in Richtung Belmeken (Белмекен). Die aufwärts führende Straße macht nach 500 m einen scharfen Knick nach links. Dort sehen Sie in der Kurve den Waldweg und das dazugehörige Hinweisschild.

Folgen Sie diesem Weg und seiner Markierung und Sie werden nach ca. 200 m eine kleine Lichtung mit ein paar hübsch anzusehenden Felsfiguren erreichen. Wenn Sie an diesen vorbei gehen und weiter dem leicht ansteigenden Weg durch den Wald folgen, so überqueren Sie nach 1,5 km einen kleinen Bach und biegen dahinter links ab. Dabei gehen Sie dem Wasserlauf nun entgegen und gelangen hinter einer Weggabelung, an der Sie sich für rechts entscheiden, zu einem der beiden Quellen. Kurz darauf treffen Sie wieder auf die asphaltierte Straße, die links hinab nach Jundola führt.

Daher biegen Sie rechts ab und gehen anschließend weiter geradeaus. Die Straße hat eine geringe Steigung auf den nächsten 1.600 m. Doch danach befinden Sie sich auf einem Hochplateau, auf dem der Baumbewuchs bereits spärlicher wird. Nun ist es etwas mehr als 1 km bis zur Berghütte Hristo Smirnenski (Христо Смирненско). Hinter dem kleinen Häuschen erhebt sich bis zu einer Höhe von 1.778 m der breite Mandra (Мандра). Ihr Weg jedoch führt Sie weiter über die asphaltierte Straße in Richtung Norden. An der Gabelung nach Vălča Poljana (Вълча Роляна) halten Sie sich links und folgen dem leicht ansteigenden und immer noch gut markierten Weg.

Den Gipfel auf der rechten Seite können Sie leider nicht ganz sehen. Doch der Hang, der sich hinter den wenig verbliebenen Bäumen zeigt, gehört zum 2.306 m hohen Slavov Vrăh (Славов Връх). Auf der linken Seite passieren Sie allerdings einige Quellen, die über zahlreiche Umwege alle später in den Mesta (Места) fließen.

Der Wanderweg bzw. die Straße verläuft weiterhin relativ konstant mit einer nur geringen Steigung auf 1.900 m. Rund 3.500 m hinter Hristo Smirnenski erreichen Sie abermals eine Straße, die nach links führt. Sie können hier beide Straßen nutzen, schöner und auch richtiger ist jedoch der Weg zur Rechten. Er führt Sie zum Belmeken Ezera (Белмекен Езера). Dieser See kann zweifellos als Meer von Rila bezeichnet werden. Von seinem südlichsten Ufer, an dem Sie sich nun befinden, bis zur nördlichsten Stelle sind es knapp 3,5 km. Gleichzeitig haben Sie im Rücken den Sportkomplex Belmeken, dessen Gebäude als Unterkunft für die trainierenden Sportler dienen.  Ein schönes Fotomotiv ergibt sich, wenn Sie am südlichen Ufer ein Stück entlang gehen und zurück blicken. Hierbei spiegelt sich der 2.037 m hohe Sofan (Софан) auf der Wasseroberfläche.

Am Sportkomplex ändert sich nun auch endlich die Beschaffenheit des Weges. An der großen Kreuzung direkt am Ufer sehen Sie die Hinweisschilder, die nordwärts zeigen. Von nun an geht es über Geröllfelder etwas steiler bergauf. Sie passieren mehrere Gebirgsbäche, die in den Belmekensee fließen und erreichen nach 350 Höhenmetern und einer Strecke von 2 km einen weiteren Wanderweg der vom Sportkomplex nach Premkata (Премката) führt.

Bulgarien
Bulgarien

Bei Premkata handelt es sich um einen Knotenpunkt zahlreicher Wanderwege. Gleichzeitig befinden Sie sich zwischen vier interessanten und ansehnlichen Gipfeln. Zum einen wäre da der 2.641 m hohe Ostrec (Острец) im Südwesten, sowie westlich der 4 m niedrigere Ravni Vrăh (Равни Връх). Im Norden blicken Sie auf den steilen Hang des Červeni Vrăh (Червени Връх, 2.398 m) und ganz rechts im Osten befindet sich der Berggipfel, der der gesamten Region den Namen gegeben hat, der 2.626 m hohe Belmeken.

Empfehlenswert zur Übernachtung ist im Norden die Berghütte mit demselben Namen. Folgen Sie hierfür weiter der Markierung zwischen Ravni Vrăh und Červeni Vrăh hindurch. Nach einem kurzen Anstieg erreichen Sie den kleinen Ravnivrăško Ezera (Равнивръшко Езера), an dem sich malerisch die Berghütte befindet.

Tour 18:

Velingrad (Велинград) – Jundola (Юндола)
Charakter und Beschaffenheit: Ideal für Anfänger, das letzte Viertel auf Asphalt, ansonsten nur Waldboden.
Dauer: ca. 4,5 Std.
Strecke: rund 19 km.
Anschlusstour > 17.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Die größte Stadt am östlichen Rand des Rila-Gebirges ist Velingrad (Велинград). Von dort geht ein bequemer und sehr einfacher Wanderweg durch die südöstlichen Ausläufer des Gebirgszuges über die kleine Ortschaft Sveta Petka (Светка Петка) bis nach Jundola (Юндола). Das letzte Viertel der Route verläuft allerdings über die asphaltierte Straße, die die beiden Städte miteinander verbindet.

Folgen Sie in Velingrad der Beschilderung nach Jundola. Wenn Sie die Hauptverkehrsstraße, die Velingrad von Nord nach Süd trennt, in Richtung Ortsausgang verlassen haben, biegen Sie an der zweiten Möglichkeit links ein. Der schotterige Weg führt Sie zwischen den nicht ansehnlichen Wohnhäusern hindurch bis Sie nach wenigen Metern die Stadt verlassen haben. Gleich hinter den letzten Gebäuden beginnt eine sanfte Steigung in den Wald hinein, die nach einem halben Kilometer spürbar ansteigt. Für die nächsten rund 400 m bleiben Sie auf einer Höhe von ca. 830 m. Auf diesem kurzen Stück gehen Sie auf dem weichen Waldboden in einem steten Auf und Ab. Doch dann geht es durchgehend, aber angenehm aufwärts bis Sie auf 1.083 m die bewaldete Spitze des Mangov Len (Мангов Лен) erreicht haben.

Dort geht es auf einer Ebene 500 m weiter zwischen den Bäumen hindurch, bevor es plötzlich für ein sehr kurzes Stück in Serpentinen hinauf geht. Nach diesen Serpentinen steigt die Höhe in etwa so wie vor dem Mangov Len. Was Sie unterwegs nicht sehen können, sondern Ihnen ein Blick auf die Karte verrät, ist dass Sie auf einer Hügelkette zwischen den beiden Flüssen Lukovica (Луковица) im Norden und dem Ablanica (Авланица) im Süden entlang wandern.

An einer kleinen Lichtung treffen Sie auf einen Wanderweg, der beide Flüsse miteinander verbindet. Die größte Anstrengung auf dieser Tour haben Sie nun auch bereits hinter sich gebracht. Auf dem weiteren, gut markierten Weg gehen Sie nun knapp unter dem Gipfel des 1.369 m hohen Ostrec (Острец) entlang. Haben Sie diesen passiert, so geht es rund 100 Höhenmeter steil bergab. Doch keine Sorge, es geht nicht sofort genauso steil wieder hinauf. Der Weg bleibt für die nächsten 500 m eben und führt an einer T-Kreuzung sogar noch ein Stück bergab. An dieser Gabelung wählen Sie bitte den linken Weg.

Möglicherweise werden Sie sich ein wenig wundern, weil es auch auf dem nächsten Kilometer weiter bergab geht. Doch erst bei einer Höhenlage von 1.050 m ist Schluss mit dem Abstieg. An einem überdachten Picknickplatz treffen Sie abermals mehrere Wanderwege. Achten Sie hier bitte besonders auf die Wegmarkierung, denn Ihr Weg macht einen 180°-Bogen. Von nun an geht es vorläufig wieder bergauf. Das Wort vorläufig gilt in dem Fall für rund 800 m in denen Sie ca. 150 m an Höhe gewinnen. Doch nach dieser Erhebung geht es auf ebener Strecke wieder weiter. Sie erreichen die Gipfelregion des fast 1.300 m hohen Jumerov Vrăh (Юмеров Връх). Gleichzeitig können Sie ein wenig nach links hinabschauen und zwei kleine Siedlungen erkennen. Die kleinere und nähere von den beiden ist Dolna Dăbeva (Долна Дъвева), während links davon Alendarova (Алендарова) zu sehen ist.

Gehen Sie nun weiter nordwärts und folgen der Beschilderung nach Sveta Petka, so ändert sich der Untergrund von Schotter zu Asphalt und Sie sehen schon die ersten Gebäude von Sveta Petka. Ein langer Aufenthalt lohnt sich zugegebenermaßen allerdings nicht. Bleiben Sie auf der Hauptstraße, bei der es sich um die einzige befestigte Straße handelt und sie finden problemlos aus dem Ort hinaus. 200m hinter Sveta Petka trifft die Straße auf den Verbindungsweg von Velingrad nach Jundola.

Biegen Sie dort einfach links ab und Sie erreichen nach 2.000 m, einigen Bachüberquerungen und einer geringen Steigung den Ort Jundola, wo Sie gleich hinter der Tankstelle auf den Beginn der Tour 17 treffen.

Tour 19:

Kostenec/Костенец (Rundweg)
Charakter und Beschaffenheit: Hier ist alles vorhanden. Steile Steigungen, wechselnder Untergrund zwischen Asphalt, Schotter und Waldboden.
Dauer: ca. 10 Std.
Strecke: rund 40 km.
Anschlusstouren > 13 und 17.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Blick auf den Belmeken-See.

Die Ortschaft Kostenec (Костенец) existiert zweimal am nördlichen Rand des Rila-Gebirges. Östlich von Dolna Banja (Долна Баня) befindet sich das etwas größere Kostenec und liegt direkt am Fluss Matrica (Матрица). Direkt am dortigen Bahnhof zweigt die Hauptstraße nach Süden ab, in das 3 km entfernte kleinere Kostenec, von wo aus der Wanderweg in das Gebirge führt. Um genau zu sein, führen von Kostenec sogar mehrere Wanderwege auf die nördlich gelegenen Gipfel und von dort aus weiter in die anderen Bergregionen des Rila-Gebirges. Da es von dort zahlreiche Wandermöglichkeiten gibt, habe ich die interessantesten zu einem Rundweg zusammengefasst.

Sie alle beginnen jedoch an der im Wald gelegenen Ferienhaussiedlung, die nach der Ortschaft Kostenec benannt ist. Am Ende der Siedlung teilt sich die asphaltierte Straße und sie haben zwei Möglichkeiten. Wenn Sie dort nach rechts gehen, werden Sie wenige Meter später wieder eine Entscheidungsmöglichkeit haben. Ein Weg führt zur Berghütte Belmeken (Белмекен) während der andere Sie zur Berghütte Venetica (Венетица) bringt. Um Ihnen die Entscheidung leichter zu gestalten, gehen Sie am Besten an der ersten Wahlmöglichkeit nach links und folgen dem Weg nach Premkata (Премката), denn auf welchem der anderen beiden Wege sie zurück kehren möchten, können Sie dann unterwegs immer noch entscheiden. Ca. 2.200 m sind Sie auf der asphaltierten Strecke unterwegs, die erst langsam und später entschieden steiler ansteigt, bevor Sie in einer Höhe von 1.200 m die Berghütte Gurgulica (Гургулица) erreichen.

Dort endet der befestigte Weg und nun geht es schöner voran. Gleichzeitig beginnt hier wiederum ein weiter Wanderweg, der ebenfalls direkt zur Berghütte Belmeken führt. Sie würden zwar auch auf diesem Weg einige Meter sparen, letztendlich aber die Gipfelbesteigung des Berges Belmeken verpassen. Folgen Sie daher bitte der Beschilderung nach Levija Dol (Левия Дол). Der anfänglich etwas breitere Pfad schmälert sich nach 1,5 km und geht dort steiler hinauf als bisher. Nach rund 200 überwältigten Höhenmetern trennen sich die beiden Wanderwege und Sie folgen weiterhin der Beschilderung nach Levija Dol. Der enge Waldweg führt erst gerade aber steil hinauf und hält kurz darauf einige Serpentinen bereit. Steil bleibt es aber dennoch. Nach den engen Kurven geht der Weg wieder geradewegs hoch und sie überwinden auf einer Strecke von rund 600 m eine Differenz von 150 m Höhe.

Kurz vor der Schutzhütte Levija Dol, die auf der rechten Seite erscheinen wird, erreichen Sie eine asphaltierte Straße. Diese führt nach links in die südlichen Gebirgsregionen. In die andere Richtung reicht die Straße nicht mehr weit. Sie endet nach ca. 3 km an einem einsam gelegenen Haus. Mittlerweile lichtet sich auch langsam der Wald und Sie können vor sich auf der anderen Straßenseite den breiten Gipfel des Plevnjata (Плевнята) erkennen. Der Berg misst eine Höhe von 2.227 m. Wenn Sie dem Weg weiter folgen und die Schutzhütte passiert haben, wandern Sie unterhalb der Spitze entlang in Richtung Süden. Hinter den markanten Felsen, die sich rechts von Ihnen erheben, macht der Weg plötzlich einen Knick und führt Sie erst westwärts und sogar wieder 100 Höhenmeter hinab bis es nach einer weiteren 90°-Kurve wieder Richtung Süden direkt auf den Belmeken (Белмекен) zugeht. Dessen breite Wand erhebt sich nun vor Ihnen bis auf eine Höhe von 2.626 m und wartet darauf von Ihnen erklommen zu werden.

Diese 500 Höhenmeter bis zur Spitze werden Sie nun angehen, dabei führt der Weg geradewegs hoch. Zuerst verläuft der Weg so wie bisher, doch wenn Sie die letzte Baumkrone passiert haben, steigt der felsige Weg nun steil hoch. Vorbei an spektakulären Felsgebilden treffen Sie auf den östlichen Rand des relativ breiten Gipfelplateaus.  Vorsicht, an dieser Stelle kann es besonders nach Regenfällen äußerst glatt und gefährlich sein. Doch auch bei trockenem Wetter ist hier Trittsicherheit gefragt. Aber nach dieser Anstrengung haben Sie nun den höchsten Punkt auf dieser Tour erreicht, was allerdings nicht bedeutet, dass von nun an nur noch abwärts geht. Am Gipfelkreuz des Belmeken befinden Sie sich in einer Höhe von 2.626 m und können Richtung Südost den gleichnamigen See erkennen.

Auf der gegenüberliegenden Uferseite befindet sich der 2.306 m hohe Slavov Vrăh (Славов Връх), während sich westlich von Ihnen drei Gipfel erheben. Von links nach rechts ist dies der Sredni Vrăh (Средни Връх, 2.434 m), Kamenisti Vrăh (Каменисти Връх, 2.591 m), der Ostrec (Острец, 2.641 m) und abschließend der Ravni Vrăh (Равни Връх), der nur 4 m kleiner ist. Dieser letztgenannte bäumt sich für die nächsten 800 m direkt vor Ihnen auf, während Ihr Weg nun 250 m hinab führt bis Sie auf den Schnittpunkt mehrerer Wanderwege treffen.

So können Sie von hier aus auf die Tour 13 wechseln und geradeaus weiter wandern oder Sie folgen dem Weg nach links und blättern nun zu Tour 17. Um jedoch auf dem Rundweg zu bleiben, müssen Sie nach rechts abbiegen und der Beschilderung zur Berghütte Belmeken folgen, die sich nach rund 700 m am malerisch gelegenen Ravnivrăško Ezera (Равнивръшко Езера) befindet. Gleichzeitig beginnt hier aber nicht nur wieder der Baumbewuchs sondern zugleich auch der oben erwähnte kürzere Wanderweg nach Kostenec oder auch zur Berghütte Gurgulica, die Sie bereits passiert haben. Alle drei Wege führen erst einmal gemeinsam Richtung Norden. Der relativ steil abfallende Pfad bringt Sie zunächst 220 m tiefer. Dort an der kleinen Brücke zweigt der Weg rechts zur Gurgulica-Hütte ab.

Sie gehen jedoch weiter geradeaus und erreichen nach weiteren 1.700 m eine weitere Kreuzung, an der Sie nun, wie schon eingangs erwähnt, die Möglichkeit haben zu entscheiden, welchen Weg Sie nach Kostenec zurückgehen möchten. Der kürzere Weg verläuft allerdings nur noch wenige Meter durch den Wald und trifft dann auf eine asphaltierte Straße, während der andere Wanderweg ungefähr doppelt so lang aber landschaftlich auch schöner ist. Von der Tageszeit sollten Sie die Entscheidung nicht abhängig machen, da auf dem längeren Weg notfalls noch eine Berghütte erreicht wird.

Wenn Sie sich also für diesen Weg entschieden haben, folgen Sie der Beschilderung nach links und bleiben für rund 1.200 m auf derselben Höhenlinie. Nach der Überquerung von zwei Bächen erreichen Sie ebenfalls die asphaltierte Straße nach Kostenec. Sie biegen dort rechts ab aber werden schon in der nächsten Kurve wieder links in den Wald hinein gehen. Links neben ist auf Grund der dichten Bewaldung schwer zu erkennen, wie sich der 1.972 m hohe Ostra Skala (Остра Скала) erhebt, an dem Sie nun auf der Ostseite vorbei gehen. Zahlreiche kleinere Wanderwege säumen Ihre Strecke, wenn Sie sich jedoch im Zweifelsfall links halten, gibt es keine größeren Probleme. Rund 3.000 m hinter der befestigten Straße erreichen Sie die Berghütte Venetica (Венетиса).

Von der Berghütte führt in Richtung Osten bzw. nach Kostenec nun ein anderer Weg, als der bisherige. Bis zu einem kleinen Bach, der nach 400 m erscheint geht der Weg mit einem starken Gefälle auf dem rutschigen Waldboden hinab. Nach Überquerung des Gewässers bleibt der Weg jedoch im Großen und Ganzen auf einer Höhe. Nur gelegentlich müssen noch einige Höhenmeter überwunden werden, die aber immer wieder mit einem kleineren Abstieg belohnt werden. Ein etwas steilerer Abstieg mit einer Höhendifferenz von rund 200 m erwartet sie mit einigen Spitzkehren kurz bevor Sie auf die asphaltierte Straße treffen, die Sie nun sicher wieder zur Ferienhaussiedlung Kostenec bringt.

PIRIN (Пирин)

Tour 20:

Predel bei Rila (Предел) – Vihren (Вихрен)
Charakter und Beschaffenheit: Das erste Viertel der trecke verläuft auf Asphalt mit wenig Steigung. Sonst Waldboden und im letzten Drittel Wechsel zu Schotter und Geröllfeldern.
Dauer: ca. 7 Std.
Strecke: rund 24 km.
Anschlusstouren > 10, 22 und 23.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Überquerung des höchsten Gipfel im im Pirin-Gebirge.

Das Piringebirge ist wesentlich kleiner als das Rila-Gebirge, jedoch nicht weniger reizvoll. Die erste Tour, die in das Piringebirge führt ist zugleich die Verlängerung der Tour Nr. 10, die von den Ribni Seen im Rila-Gebirge herführt. Sie führt jedoch nicht nur in das Gebirge sondern auch direkt auf den höchsten Berg, der sich hier befindet, der Vihren (Вихрен).

Der Weg beginnt ungefähr auf der Hälfte der Verbindungsstraße zwischen Simitli (Симитли) und Razlog (Разлог). Diese viel befahrene Landstraße kann man auch als Grenzlinie zwischen den beiden Gebirgen betrachten. Nördlich davon befinden sich die Rila-Ausläufer, während südlich der Straße das Pirin-Gebirge in die Höhe steigt. Doch die Straße ist nicht einfach nur eben. Schon hier zu Beginn der Route geht sie in Richtung Osten leicht bergauf. Alternativ zur Berghütte Predel (Предел) eignet sich für eine Übernachtung auch der kleine private  Campingplatz, der sich ein wenig im Wald versteckt hat. Der sehr freundliche Betreiber spricht nur Bulgarisch und die sanitären Einrichtungen sind äußerst einfach, doch hier kann man sich für einen geringen Betrag auch einen kleinen Bungalow mieten.

Zu übersehen ist der Platz nicht, folgen Sie einfach der Straßenbeschilderung nach links und Sie sehen auf einer von Bäumen umgebenden Wiese die Dächer der kleinen Chalets. Wenn Sie nun dem Weg weiter nach Razlog folgen, so erreichen Sie nach wenigen hundert Metern eine kleine Kreuzung. Biegen Sie dort hinter dem alten Denkmal nach rechts ab. Die Straße führt leicht bergauf und in den Wald hinein. Nach rund einem Kilometer verläuft die Straßenführung in einer 90°-Kurve nach links und endet wenige Meter darauf. Von nun an geht es auf einem Schotterweg weiter, der kontinuierlich steiler wird. Sie überqueren nach dieser Kurve zwei Bäche und erreichen einen Brunnen, der als Trinkwasser genutzt werden kann.

Kurz dahinter heißt es aufgepasst, da der Weg sich teilt und der Wanderweg nach rechts abknickt. Was bisher noch angenehm zu spazieren war, verwandelt sich jetzt in einen steilen Pfad, auf dem Sie nun rund 400 Höhenmeter zu bewältigen haben. Wenn Sie den nächsten Brunnen auf der linken Seite erreicht haben, liegt die Hälfte dieses ersten steilen Anstieges nun hinter Ihnen.

Doch es folgt nur eine kurze Pause. Hinter dem kleinen, grauen Haus haben Sie für ca. 400 m eine kurze Möglichkeit zur Erholung. Doch dann geht es erneut über 450 m hinauf bis Sie sich nach einem anstrengenden Waldmarsch auf einer Höhe von 2.200 m befinden. Die Baumgrenze ist nun erreicht und vor Ihnen erhebt sich nun plötzlich der spitze und imposante Gărbec (Гървец), mit seinen zahlreichen Felsvorsprüngen und einem Gipfel, der in 2.597 m Höhe endet. Der Wanderweg jedoch geht links an dem Berg vorbei und fällt nun wieder leicht hinab in den Wald.

Nach ca. 4.400 m, die stets Auf und Ab durch den dichten Wald führen, treffen Sie auf die erste Übernachtungsmöglichkeit, der Berghütte Javorov (Яворо). Sie liegt auf einer Höhe von fast 1.800 m und ist auch Zielpunkt von Wanderern, die aus Razlog hier eintreffen. Der Weg dorthin führt allerdings erst sehr steil hinab bis man auf eine Straße trifft und von dort geht es durch eher unspektakuläre Landschaft in die Stadt.

Sie gehen jedoch in die andere Richtung, nach Süden und erreichen die ersten Gipfel des Pirin-Gebirges, die über 2.600 m hoch sind. Der Weg führt wird nun wieder steil und Sie gehen in einem immer enger werdenden Tal stetig bergauf. Der erste Gipfel, den Sie auf der rechten Seite passieren, ist der Okaden (Окаден) mit 2.475 m Höhe. Gleichzeitig können Sie vor sich nun den Butin (Бутин, 2.688 m) und den Razložki Suhodol (Разложки Суходол, 2.640 m) erkennen. Zwischen den Gipfeln dieser beiden Berge befindet sich die Weggabelung mit dem Namen Suhodolski Preval (Суходолски Превал). Diese werden Sie rund 2.800 m hinter der Hütte Javorov erreichen.

Nachdem Sie den Okaden hinter sich gelassen haben, geht der Weg nun nicht mehr ganz so steil hinauf.  Am Abzweig Suhodolski Preval haben Sie einen wunderbaren Blick auf das südlich gelegene Tal, in dem sich der 1.966 m hohe Červenata Skala (Червената Скала) direkt vor Ihrem Auge erhebt. Diese Aussicht werden Sie eine lang Zeit genießen können, denn der Weg führt nun spektakulär auf dem Gebirgsgrat entlang und bringt Sie zu mehreren Gipfeln. Als nächstes erreichen Sie nach einem Kilometer den Kamenitica (Каменитица), dessen 2.726 m hoher Gipfel sich links neben Ihnen befindet. Folgen Sie dahinter der weiteren Beschilderung und dem ansteigenden Weg und Sie gehen nun knapp unter dem 2.820 m hohen Gipfel des Bajuvi Dupki (Баювн Дупкн) entlang. Sie selbst befinden sich hierbei in einer Höhe von 2.700 m.

 Auf dem gesamten Grat ist natürlich Vorsicht geboten, da es nach rechts steil bergab geht. 2 km hinter Suhodolski Preval bietet die kleine Hütte Končeto (Кончето) Schutz und Gelegenheit zu einer Pause bevor es nun in die Region oberhalb von 2.800 m geht. Von der Schutzhütte aus können Sie auch schon den höchsten Pirin-Gipfel erkennen. In südöstlicher Richtung, also in Gehrichtung vorne rechts, erhebt sich die steile Spitze des Vihren (Вихрен), die Sie auch noch überqueren werden. Doch zuvor passieren Sie den Gipfel des Banski Suhodol (Бански Суходол). Seine höchste Stelle erreicht eine Höhe von 2.884 m und bietet Ihnen dennoch nur weiterhin die Aussicht auf den südlichen Teil des Massivs, auf dem Sie sich befinden. Die Sicht nach Norden wird teilweise durch die markanten Felsformationen erschwert bzw. behindert.

Auf einer Höhe von 2.750 m wandern Sie nun weiter auf der südlichen Flanke des Straneto-Massivs (Странето). Hinter den sich auftürmenden Felsgebilden taucht plötzlich auf der linken Seite der Gipfel des Kutelo (Кутело, 2.908 m) auf, während sich vor Ihnen der Höhepunkt dieser Tour erhebt. Kurzzeitig geht es bergab, um dann auf dem nächsten Kilometer rund 260 m steil anzusteigen, bis Sie schließlich die 2.914 m hohe Gipfelspitze des Vihren erreicht haben.

Genießen Sie von hier die Aussicht in das schon bekannte Tal im Westen und auch den nun freien Blick in das östliche Tal. Südlich von Ihrem jetzigen Standpunkt sehen Sie den Hvojnati Vrăh (Хвойнати Връх, 2.635 m) auf den Sie sich nun für rund 500 m zu bewegen werden. Allerdings werden Sie gleichzeitig auch fast 300 m abwärts steigen. Hier ist abermals Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt, da dieser Weg extrem steil hinunter geht. An dem Wegekreuz biegen Sie nun links ab und treffen nach rund 1.200 m Marsch, der Sie weitere 600 bergab führt, auf die Berghütte Vihren, von wo aus Sie die Möglichkeit haben auf die Touren 21, 22 oder 23 zu wechseln.

Rilakloster
Rilakloster

Tour 21:

Bansko (Банско) – Jane Sandanski (Яне Санданрки)
Charakter und Beschaffenheit: Anfangs asphaltierte Straße, anschließend steiler Aufstieg auf weichem Waldboden. In höheren Lagen Schotter, Geröll und Schneefelder. Am Ende leichtes Gefälle im Wald und auf Straße.
Dauer: ca. 7 Std.
Strecke: rund 23 km.
Anschlusstouren > 20, 22, 23 und 24.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Blick auf den Vihren.

Bansko (Банско) befindet sich am nordöstlichen Rand des Pirin-Gebirges zwischen den Ortschaften Razlog (Разлог) und Dobrinište (Добриниште). In der 10.000- Einwohnerstadt, die bereits in einer Höhe von ca. 900 m liegt, ist die  Sveta Troica-Kirche das Wahrzeichen. Rund 30 m hoch erhebt sich der Glockenturm der Kirche, die zahlreiche Werke von Künstleren der Banskoer Schule beherbergt. Doch auch Bansko ist in erster Linie ein Wintersportort, wenn auch nicht in den Dimensionen wie Borovec. Allerdings macht dies den Ort angenehmer, da er touristisch nicht so überlaufen ist. Tourist Info ul. Nikola Vapcarov 2, Tel.: 07443/5048. Hotel Bansko, ul. Glazne 17, Tel.: 07443/4275, Fax: 07443/4353. Hotel Keramika, ul. Neofit Rilski 2a, Tel.: 07443/5197, E-Mail: kostadin_d(at)abv.bg.

Unübersehbar in Bansko ist der Fluss Glazne (Глазне), an dessen Ufer die Hauptstraße in das Gebirgsmassiv verläuft. Dort wo sich das touristische Zentrum Banskos befindet, beginnt zugleich der Wanderweg. Gehen Sie zuerst am Ufer entlang und lassen Sie die Hotels und Restaurants hinter sich.

Sie erreichen am südlichen Ortsausgang eine Kreuzung, die von einigen Ferienhäusern umgeben ist. Biegen Sie dort rechts ab und folgen der Beschilderung nach Vihren (Вихрен). Sie überqueren den Glazne und haben ein vorläufig letztes Mal die Möglichkeit Ihre Trinkwasservorräte an dem Brunnen auf der rechten Seite aufzufüllen.  Die Seilbahn, die Sie hier an dieser Stelle unterqueren, führt im Wesentlichen auf den ersten Kilometern neben Ihrem Wanderweg her und endet kurz vor dem Berg Todorin Vrăh (Тодорин Връх). Von dort geht ein weiterer Lift bis fast auf den Gipfel.

Rund 500 m hinter dem Brunnen endet der befestigte Weg und Sie können nun ohne störenden Pkw-Verkehr den Fußweg durch den Wald einschlagen, der von jetzt an auch ein wenig an Höhe gewinnt. Rund 2,5 km verläuft der Weg nun mit teils erheblichen Steigungen durch den Mischwald und wird ständig von dem kleinen Fluss Bănderica (Бъндерица) begleitet, der an der Talstation in Bansko in den Glazne mündet. Anschließend treffen Sie auf eine Asphaltstraße, die rechts zur höher gelegenen Ferienhaussiedlung Akademika (Академика) führt.

Gleichzeitig befindet sich auf der anderen Straßenseite eine Sesselliftstation, die Sie im Winter auf die westlich gelegenen Skipisten bringt. Diese lassen Sie allerdings rechts liegen und folgen weiter dem Fußpfad, der wieder in den Wald hinein geht. Auf den folgenden 1.000 m geht es fast in gleicher Höhe weiter, bis Sie den Wasserfall Bănderiski (Бъндериски) erreichen. Von dort an wird es wieder steiler und Sie überwinden flugs 100 Höhenmeter. Kurz darauf erscheint das Plateau, auf dem sich die Berghütte Bănderica und ein  Campingplatz befinden. Gleichzeitig kann man hier die gleichnamige Höhle Bănderica besichtigen. Kurz hinter dem Eingang zur Höhle befindet sich ein Abzweig, der in unmittelbare Nähe des Gipfels Vihren (Вихрен) führt.

Interessanter, aber auch wesentlich steiler ist der Abzweig von der Berghütte Vihren aus, der später erscheint. Um dorthin zu gelangen, können Sie auf der asphaltierten Straße weiter in Richtung Süden gehen. Doch in der Serpentine, die auf der Hälfte des Weges liegt, geht ein kleiner Fußweg weiter bis kurz vor der Berghütte. Wenn Sie diesen verpassen, ist es aber auch nicht schlimm, da sich beide Wege vorher wieder vereinen. Zwischen den beiden Berghütten liegen rund 1.500 m Weg, die keine große Höhendifferenz aufweisen.

Die Vihren-Hütte ist in den Sommermonaten ein beliebter Treffpunkt bei Wanderern und Ausflüglern, besonders, weil sie auch mit dem Auto erreicht werden kann und es von hier zwar steil aber nicht mehr weit bis zum höchsten Gipfel des Pirin-Gebirges weiter geht (s. Tour 20). Aber auch zahlreiche Wanderwege laufen hier lang. So existiert die Möglichkeit der Beschilderung zur Hütte Demjanica (Демяница) im Osten zu folgen um von dort wieder bergab nach Bansko zu gelangen oder die Strecken, die auf den folgenden Routen beschrieben werden.

 Von der Berghütte Vihren können Sie einige Gipfel gut erkennen. Richtung Osten sehen Sie den Todorin Vrăh (Тодорин Връх), bei dem es sich um ein beliebtes Wintersportgebiet handelt. Rechts davon und exakt 40 m kleiner, der Malka Todorka (Малка Тодорка). Nach Westen hingegen geht der Blick auf den Hvojnati Vrăh (Хвойнати Връх, 2.635 m) und natürlich der Vihren, der sich rechts dahinter verbirgt und es auf 2.914 m Höhe bringt.

Der Weg geht nun weiter in Richtung Süden und wird einige hundert Meter von dem Weg der Route 22 begleitet. Nach ca. 700 m erscheint auf der rechten Seite der See Hvojnato Ezera (Хвойнати Езера), in dem sich schön der gleichnamige Gipfel spiegelt. Anschließend wird es nun steiler und Sie sind auf dem Weg, den Pass in den südlicheren Teil des Pirin-Gebirges zu überwinden. Dieser, mit dem Namen Bănderška Porta (Бъндершка Порта), liegt in einer Höhe von 2.500 m und ist trotz seiner Höhe relativ bequem zu begehen. Kurz dahinter, wenn es schon wieder 50 m hinab gegangen ist, trennen sich die beiden Wanderwege und Sie biegen nach links ab.

Der Wanderweg geht nun langsam aber kontinuierlich wieder bergab. Rechter Hand haben Sie den 2.598 m hohen Georgijca (Георгийца) und links ist Ihre Sicht durch den Spanopolski Čukar (Спанополрки Чукар, 2.576 m) eingeschränkt. Die beiden Seen, die auf dem Weg liegen, haben ihren Namen nach diesem Berg (Spanopolski Ezera). Nach dem zweiten See wird der Weg vom kleinen Fluss Spanopolska Reka begleitet. Nur 200 m hinter dem Gewässer erscheint eine kleine Weggabelung mit einem Hinweisschild. Es handelt sich um den Weg der Tour 24 (Kresna/Крерна – Melnik/Мелник), auf dem Sie hier wechseln könnten.

Bevor Ihr Weg nun aber nach weiteren 200 m Höhendifferenz wieder im Wald verschwindet, verabschiedet sich die Felsregion des Spanopolski Čukar mit einer interessanten Felsformation, die schön anzuschauen ist. Von dort sind es rund 2.200 m bis der Weg wieder auf eine asphaltierte Straße trifft. Diese erreichen Sie kurz hinter dem Gipfel des Grănčarova Skala (Грънчарево Скала), dessen 1.496 m hohe Spitze Sie kaum spürbar überschreiten.

Auf der Straße mit ihren vielen Schlaglöchern gehen Sie nun bis Sie die Ferienhaussiedlung Jane Sandanski (Яне Санданрки) erreichen. Die Berghütte befindet sich auf der linken Seite, gleich hinter dem kleinen Kirchengebäude auf der großen Lichtung.

Tour 22:

Vihren (Вихрен) – Sinivraško Ezera (Синиврашко Езера)
Charakter und Beschaffenheit: Kurze Verbindungsstrecke auf einem schmalen Berggrat.
Dauer: ca. 2,5 Std.
Strecke: rund 7,5 km.
Anschlusstouren > 20, 21, 23 und 24.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Blick auf den Vihren.

Diese Tour gehört zu den eher kürzeren im Gebirge, kann aber nicht begangen werden ohne die Benutzung einer anderen Route. Sie beginnt an der Berghütte Vihren (Вихрен) und endet nur wenige Kilometer weiter westlich am See Sinivraško Ezera (Синиврашко Езера). Von dort aus hat man aber weitere Möglichkeiten im westlichen und niedrigeren Teil Pirins zu wandern. Dazu später mehr.

Folgen Sie bitte ab der Berghütte Vihren der Beschilderung zur Passüberquerung Bănderška Porta (Бъндершка Порта). Sie gehen hierbei an der markanten Felsformation vorbei und passieren rechter Hand den Hvojnata Ezera (Хвойната Езера). Anschließend nimmt der Weg an Höhe zu und Sie erreichen den Pass. Wenige Meter geht es nun runter bis der Weg sich gabelt. Hier halten Sie sich bitte rechts. Der Weg zur Linken führt bergab zur Berghütte Jane Sandanski (Яне Санданрки, Tour 21). Ihr momentaner Wanderweg bleibt von kleineren Ausnahmen abgesehen auf einer konstanten Höhe von 2.500 m.

Rechts von Ihnen erheben sich zahlreiche schroffe Felsvorsprünge, während auf der linken Seite der Spanopolski Čukar (Снанополрки Чукар) mit seinen klaren Bergseen zu erkennen ist. Ca. 1.300 m führt der Weg unterhalb der Felsformationen entlang, bis Sie sich direkt unter der Bergspitze des Georgijca (Георгийца) befinden. Dieser ragt mit 2.598 m steil in die Höhe. Der Wanderweg geht nun minimal bergab und bringt Sie auf eine Höhe von rund 2.400 m. Dabei treffen Sie an der kleinen Passüberquerung auf einen weiteren Wanderweg, der an dieser Stelle beschildert ist. Es handelt sich um die später beschriebene Tour 24, die von Kresna (Крерна) nach Melnik (Мелник) bzw. zur Berghütte Pirin (Пирин) führt.

Gleichzeitig sehen Sie nun vor sich den 2.480 m hohen Momin Vrăh (Момин Връх). Vor diesem biegen Sie nach rechts ab und folgen der Beschilderung nach Kresna bzw. weiterhin zum Sinivraško Ezera. Die Felsgebilde auf der linken Seite gleiten an Ihnen vorbei und es erscheint dahinter der Berg Sini Vrăh (Сини Връх), der zugleich Namensgeber für die Berghütte ist, die nun nach einem kurzen Abstieg nur noch 300 m vor Ihnen liegt. Hier befinden sich nun weitere Wandermöglichkeiten, wie zum Beispiel nach Kresna. Interessant ist aber auch der Rundweg, der um die Gipfel Šaralija (Шаралий, 2.172 m) und Konski Kladenec (Клонрки Кладенец, 2.309 m) entlang führt.

Tour 23:

Vihren (Вихрен) – Melnik (Мелник)
Charakter und Beschaffenheit: Ständig wechselnder Untergrund. Ab der Berghütte Pirin Gefälle durch den Wald.
Dauer: ca. 10 Std.
Strecke: rund 38 km.
Anschlusstouren > 20, 21, 22, 24 und 25.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Blick auf den Vihren, Sandsteinformationen bei Melnik und Kloster Rožen.

Diese Tour ist der letzte Abschnitt der vier Etappen, die durch das Rila- und das Piringebirge führen. Wer bisher den Touren 9, 10 und 20 folgte, sollte diese Route als Abschluss nicht versäumen.  Genießen Sie noch einen letzten Rundumblick vom höchsten Gipfel im Pirin-Gebirge und freuen Sie sich auf die Gipfel, die Sie südlich von Ihrem Standpunkt aus betrachten können. Sie werden sie zwar nicht direkt überqueren, aber sehr nahe ran kommen.

An der Wegmarkierung hinter den Felsspitzen, die sich links hinter der Vihren-Hütte befinden, zweigt der Weg nach links ab und geht stetig bergab. Sie erreichen als erstes die Seen Băndenški Ezera (Бънденшки Езера). Der erste und größere von den beiden heißt Ribno Ezera (Рибно Езера) und liegt auf der rechten Seite. Etwas höher gelegen passieren Sie anschließend das rechte Ufer des kleineren Dălgo Ezera (Дълго Езера). Von dort aus führt der Weg wieder aufwärts bis Sie zur Passüberquerung Glavniška Porta (Главнишка Порта) gelangen. Dieser befindet sich in 2.550 m Höhe genau zwischen den beiden Gipfeln Banderiški Čukar (Бандеришки Чукар, 2.731 m) rechts und Văzela (Възела, 2.620 m) links. Der letztere kann auch als Zwillingsgipfel bezeichnet werden. Sein Pendant links daneben ist nur wenige Meter entfernt und lediglich 5 m niedriger.

Wenn Sie ein kleines Stück weiter gehen und nach Südwest zurück schauen, werden Sie anschließend den 2.720 m hohen Glavniški Čukar (Главншки Чукар) hinter dem Banderiški Čukar erkennen können.  Gleichzeitig befinden Sie sich auf einem schmalen Grat, der Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraussetzt. Hinter dem Văzela können Sie auf der linken Seite weit in das Tal hinein schauen. Am Auffälligsten ist hier der vorgelagerte See Tevno Vasilaško Ezera (Тевно Василашко Езера).

Rund 800 m hinter der letzten Wegmarkierung treffen Sie auf schroffe Felsvorsprünge, die Sie nun ein ganzes Stück begleiten werden. Am Ende gehen diese fast unmerklich in den Gipfel des Goljam Tipic (Голям Типиц) über, dessen breite Spitze sich 2.645 m hoch windet. Nur einen Meter niedriger ist der folgende Gipfel, der Goljamata Strana (Голямата Страна), der sich ebenfalls in den schroffen Steinformationen befindet. Erst hinter dem Goljamata Strana bietet sich wieder eine schöne Aussicht nach Osten, wo sich das Tal des Flusses Valjavica (Валявица) befindet.

Gleich dahinter auf der anderen Flussseite erheben sich zwei ansehnliche Gipfel. Zum einen ist links die steile Spitze des Vojvodski Vrăh (Войводски Връх, 2.761 m) zu erkennen und gleich rechts daneben ragt mit 2.822 m der Malăk Poležan (Малък Ролежан) in die Höhe. Ihr Wanderweg führt nun leicht bergab und bringt sie hinab auf eine Höhe von 2.400 m. Dabei überqueren Sie vorher noch den 2.604 m hohen Gipfel des Prevalski Čukar (Ппевалски Чукар) und erkennen vor sich nicht nur zahlreiche kleinere Bergseen sondern auch die sehr breite Felswand des Mozgoviški Čukar (Мозговишки Чукар), dessen höchster Gipfel sich am rechten bzw. westlichen Rand 2.605 m erhebt.

Nach der Talsohle Vinarska Porta (Винарска Порта) geht es wieder 100 Höhenmeter hinauf und Sie gelangen zum See Tevno Ezera (Тевно Езера), der auf der linken Seite des Weges liegt. Am östlichen Ufer befindet sich eine kleine Schutzhütte, die aber zum Übernachten nur im Notfall einlädt.

Am See sind Sie von einigen hohen Bergen eingekreist. Am nördlichen Ufer erhebt sich der Valjaviški Čukar (Валявишки Чукар, 2.664 m), während im Osten der Momin Dvor (Момин Двор, 2.725 m) und der Kralev Dvor (Кралев Двор, 2.680 m) ineinander übergehen. Nur einen Höhenmeter kleiner ist der Malka Kamenica (Малка Каменица) in Blickrichtung Südost und rechts daneben befindet sich mit 2.690 m der Kameniška Kukla (Каменишка Кукла).

Die Route führt nun zwischen Malka Kamenica und Kralev Dvor hindurch. Dabei erreichen Sie auf dieser Route den Punkt, von dem es fortan nur noch bergab geht. Nach den ersten 250 Höhenmetern, die nun schnell abgestiegen sind, treffen Sie auf den Mitrovo Ezera (Метрово Езера). Kurz dahinter erreichen Sie den Wanderweg zwischen Dobronište (Доброниште) und der Berghütte Pirin (Пирин). Damit befinden Sie sich gleichzeitig im engen Tal des Železnica (Железница) und folgen seinem Wasserlauf.

Das tief eingeschnittene Tal wird im Osten abgegrenzt vom Debeli Bojkov Rid-Massiv (Дебели Бойков Рид) und im Westen durch das etwas höhere Čemerika-Massiv (Чемерика). Dabei lassen Sie links in Gehrichtung die Berge Krivec (Кривец, 2.709 m), Železnik (Желеник, 2.673 m) und Hleven (Хлевен, 2.645 m) liegen. Gegenüber auf der rechten Seite passieren Sie erst den Kamenica (Каменица, 2.822 m) und abschließend den Jalovarnika (Яловарника, 2.763 m) dessen breiter Ausläufer sich fast bis zur Berghütte Pirin erstreckt. Diese ist auch gleichzeitig Ihr nächstes Ziel, wo sich auch ein Campingplatz inklusive Bungalowvermietung und ein Restaurant befinden. Rund 3,5 km sind es vom Erreichen der Baumgrenze bis zur Berghütte.

Der eigentliche Wanderweg, auf dem Sie möglicherweise schon seit Klisura (Клисура, Route 9) wandern, zweigt rund 500 m vor der Hütte nach links ab und bringt den Wanderer in den kurz vor der griechischen Grenze gelegenen kleinen Ort Petrovo (Петрово). Ich habe mich jedoch entschlossen, an dieser Stelle, den Weg bis nach Melnik zu beschreiben, da dieses Örtchen bzw. die Umgebung von Melnik wesentlich interessanter ist. Dafür wechseln Sie jedoch den offiziellen Wanderweg und benutzen fortan die grüne Wegmarkierung. Gehen Sie bitte am Tor des Campingplatzes vorbei und folgen Sie der Beschilderung nach Melnik.

Der Weg führt kurz hinter der Pirin-Hütte noch relativ eben durch den Mischwald und über einige sanftere Hügel. So erreichen Sie nach 6 km den kleinen Gipfel Petrova Cărkva (Петрова Църква, 1.443 m) der über ein Felsplateau mit dem Kiselec (Киселец, 1.338 m) benachbart ist. Von dort an geht es nun rasant bergab. Ca. 2.300 m hinter dem Kiselec treffen Sie auf ein Hinweisschild zur  Kapelle Sveti Ilija (Свети Илия), die sich rechts hinter einigen markanten Sandsteingebilden verbirgt. Weitere 2,5 km später erreichen Sie eine asphaltierte Straße, die die beiden Ortschaften Kărlanovo (Кърланово) und Rožen (Рожен) miteinander verbindet.

Gehen Sie auf der Straße nach links und durchqueren Sie das Dorf Rožen. Gleich dahinter befindet sich die  Kirche, die nach Kyrill und Method benannt wurde. Sie waren verantwortlich für die kyrillische Schriftart. Im Anschluss daran treffen Sie auf das aus dem Jahr 1217 stammende Kloster Rožen. Sie ist einen kurzen Aufenthalt wert um die Fresken im Inneren der Klosterkirche anzuschauen.

Hier am Kloster endet der asphaltierte Weg und Sie gehen wieder auf einem Fußweg talabwärts. Dabei queren Sie zahlreiche Sandsteinfelsen, die besonders bei trockenem Wetter sehr schön anzusehen sind. Das Klettern in den Felsen sollte jedoch zum Schutz der Natur vermieden werden. Hinzu kommt, dass der Sandstein sehr fein ist und keinen sicheren Halt bieten kann.

Wenn Sie in Melnik angekommen sind, sollten Sie den hiesigen Rotwein probieren. Melnik gilt als die kleinste Stadt des ganzen Landes. Und es vermittelt auch eine sehr ruhige Stimmung. Das Zentrum besteht lediglich aus einem kleinen Stadtpark, in dem sich die Statue von Jane Sandanski befindet, dem Freiheitskämpfer, der gegen die osmanischen Herrscher rebellierte.

Bulgarien
Bulgarien

Tour 24:

Kresna (Кресна) – Berghütte Pirin (Пирин)
Charakter und Beschaffenheit: Überquerung von zwei Gebirgsmassiven. Daher ständiges Auf und Ab sowie wechselnder Weguntergrund.
Dauer: ca. 11 Std.
Strecke: rund 43 km.
Anschlusstouren > 22, 23, 25.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Die kleine Stadt Kresna (Кресна) befindet sich direkt im Tal des Struma, der auf griechischer Seite in das Mittelmeer mündet. Gleichzeitig wird die Stadt von der Hauptstraße beherrscht, die als die wichtigste und auch einzige Verbindung zwischen Sofia und Griechenland gilt. Dementsprechend wurde in den letzten Jahren auch von Seiten der Europäischen Union viel Geld in den Ausbau dieser Straße gesteckt.

Am südlichen Ortsausgang von Kresna befindet sich der Bahnhof. Kurz davor zweigt eine kleine Straße nach Osten ab. Dies ist der Startpunkt für die Tour in das Pirin-Gebirge. Der Weg ist an dieser Stelle noch sehr flach, die Stadt Kresna liegt übrigens nur 250 m über dem Meeresspiegel. Wenn Sie an der Straße entlang wandern, nutzen Sie bitte die erste Möglichkeit nach links und werden durch den bewaldeten Teil der Strecke geführt. Auf der rechten Seite rauscht ein kleiner Bach, im Sommer eher ein Rinnsal, den Sie auf den nächsten 2,5 km mehrmals überqueren werden.

Nach dieser Strecke gelangen Sie an eine Kreuzung mit einem Brunnen. Biegen Sie dort bitte rechts ein und folgen Sie der Wegweisung nach Sini Vrăh (Сини Връх). Die Steigung ist noch moderat und auf Grund der asphaltierten Straße nicht schwierig zu begehen. Die Straße verläuft kurvig durch den Wald und schlängelt sich auf den nächsten 5 km auf eine Höhe von rund 1.050 m bis zur Jagdhütte Sini Vrăh. Kurz vor dem Gebäude verläuft der Wanderweg nach links, jedoch weiterhin auf der befestigten Straße. Hinter der Jagdhütte erhebt sich steil das Vălči Rid-Massiv (Вълчи Рид). Allerdings sieht man es auf Grund der hohen Bäume nur in Ansätzen.

Wenn Sie der Straße weiter folgen, erscheint nun auf der linken Straßenseite eine steile Steigung, die aber noch bewachsen ist. Der Weg jedoch bleibt an dieser Stelle verhältnismäßig eben. Erst 5 km hinter der Jagdhütte wird sich der Weg ändern. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, damit Sie die Schilder nicht übersehen. In einer Serpentine gehen zwei Wege in den Wald hinein. Der linke von den beiden führt nach Predel (Предел), während Sie auf dem rechten nach Sini Vrăh gebracht werden. Von nun an geht der Weg auch beträchtlich steiler hinauf. Es kommt Ihnen nun auf dem Wegstück das Wasser des Sinivrăška Reka (Синивръшка Река) entgegen, der kurz vor der Berghütte entspringt und daher an dieser Stelle noch sehr frisches und klares Wasser führt.

Die ersten 600 m hinter der Straße gehen in einem kleinen dunklen, Taleinschnitt nach oben, doch dann wird es heller und freundlicher. Der Weg jedoch geht unbarmherzig steil in die Höhe. So haben Sie rund 1.000 Höhenmeter auf den nächsten 3 km zu bewältigen, bevor Sie die Berghütte Sini Vrăh erreicht haben. Diese befindet sich zwischen den Gipfeln des Georgijca (Георгийца, 2.598 m), dem Sini Vrăh (2.516 m) und dem etwas kleineren Momin Vrăh (Момин Връх, 2.480 m). Gleichzeitig haben Sie hier die Möglichkeit Ihre Füße im Nass des klaren Bergsees Sinivrăško Ezera zu kühlen.

Um weiter zu gehen, folgen Sie bitte erst der Beschilderung zum Berg Vihren (Вихрен), doch nach 600 m zweigt dieser Weg nach links ab. Bitte gehen Sie dort geradeaus in Richtung Kamenica (Каменица). An der Passüberquerung Sinivrăški Preval (Синивръшки Превал) trennen sich die beiden Wege und Sie hätten die Möglichkeit hier auf die Tour 22 zu wechseln um zur Berghütte Vihren zu gelangen. Sie gehen jedoch weiter geradeaus und werden dabei an Höhe wieder verlieren. Vor Ihnen erhebt sich der 2.576 m hohe Spanopolski Čukar (Спанополрки Чукар), dem Sie auf Geröllfeldern entgegen wandern. 800 m hinter dem Pass und dem Abzweig kommt abermals eine Möglichkeit die Route zu ändern. Sie passieren die in diesem Buch beschriebene Tour 21 zwischen Bansko (Банско) und Jane Sandanski (Яне Санданрки).

Der Weg zur Berghütte Pirin jedoch geht weiter geradeaus und stetig bergab. Dabei gehen Sie an der südlichen Flanke des Spanopolski Čukar hinab, bis Sie auf den nur noch 1.997 m hohen Staroto Grobište (Старото Гробиште) treffen und diesen am nördlichen Gipfelrand passieren. Von dort sind es noch gut 3.000 m bis zur Hütte Kamenica, bei der eine Übernachtung notwendig ist. Wer sein Zelt mit sich führt, kann dieses auch auf dem benachbarten  Campingplatz aufschlagen oder sich dort eines der Bungalows mieten. Der Blick von der Hütte in Richtung Südwest verrät schon, was als nächstes kommt. Dort befinden sich mehrere 2.000er, die noch bewältigt werden wollen. Hierfür gibt es aber zwei Möglichkeiten.

Zum einen die bewährte Strecke, die über den Westflügel des Gebirgszuges verläuft oder eine andere Strecke mit gelber Wegmarkierung, die sich weiter im Osten über die Gipfel schlängelt. Letztendlich muss aber gesagt werden, dass es keinen großen Unterschied zwischen diesen beiden Möglichkeiten gibt. Wenn Sie der zweiten Möglichkeit folgen möchten, so nutzen Sie die bereits erwähnte gelbe Markierung Richtung Osten und biegen nach rund 2.400 m rechts ab. Dort erwartet Sie eine kurze aber kräftige Steigung, die zwischen den beiden Gipfeln Zăbăt (Зъбът, 2.650 m) und Kuklite (Куклите, 2.686 m) entlang verläuft. Beim Abstieg auf der Südseite werden Sie links noch hinter dem Zăbăt, den Jalovarnika (Яловарника, 2.763 m) und rechts den Golena (Голена, 2.633 m) erblicken können.

Die andere und ursprüngliche Strecke ist ähnlich steil, anstrengend und zeitintensiv. Gehen Sie hier an dem markanten Felsmassiv, wo sich die beiden Wanderweg trennen rechts und durch den Wald hinauf, bis Sie auf eine Höhe von 2.400 m gelangen. Dort sehen Sie ebenfalls den Golena, jedoch von der anderen Seite. Rechts neben Ihnen sehen Sie die drei mächtigen Kuppen des Goli Vrăh (Голи Връх, 2484 m), des Kocov Grob (Коцов Гроб, 2.462 m) und des Stefanov Vrăh (Стефанов Връх, 2.407 m). Der Weg führt sanft hinab und Sie können gemütlich an den Gipfeln vorbei wandern bis Sie wieder in bewaldetes Gebiet gelangen. Abschließend streifen Sie den 2.013 m hohen Dvata Čučura (Двата Чучура) bis Sie schließlich an der Pirin-Berghütte ankommen an der Sie nun Gelegenheit haben, auf die Touren 23 oder 25 zu wechseln.

Tour 25:

Dobronište (Доброниште) – Berghütte Pirin (Пирин)
Charakter und Beschaffenheit: Angenehmer Weg durch zwei schmale Täler mit viel Bewuchs. Dazwischen Passüberquerung mit steilem Anstieg.
Dauer: ca. 7 Std.
Strecke: rund 28 km.
Anschlusstouren > 23 und 24.
Besondere Sehenswürdigkeiten: keine.

Die Strecke von Dobronište (Доброниште) bis zur Berghütte, die den Namen des Gebirges trägt, verläuft in einer fast geraden Linie von Nord nach Süd im Ostteil des Gebirges.

Folgen Sie im Ort der Straßenbeschilderung nach Breznica (брезница) und Kornica (Корница) bzw. zur  Kirche Sveti Dimităr (Свети Димитър). Diese erscheint rund 1.300 m hinter dem Ortsausgang oder besser gesagt, hinter den letzten Häusern von Dobronište. Dabei wandern Sie auch direkt neben dem kleinen Flusslauf der Disilica (Дисилица) entlang, den Sie bereits im Ort kennen gelernt haben. Ca. 600 m hinter der Kirche macht die Hauptstraße eine leichte Kurve nach rechts. In der Kurve befindet sich ein kleiner Fußweg, der Sie nach Süden bringt. Weiter führt der Weg an einigen Äckern und Feldern vorbei und geht nur mit einer leichten Steigung bergauf.

Doch nach fast 3.000 m erreichen Sie wieder die Hauptstraße und biegen dort links ab um nach wenigen Metern wieder an der nächsten Kreuzung rechts abzubiegen, damit Sie zur Berghütte Goce Delčev (Гоце Делцев) gelangen können. Neben der Übernachtungsmöglichkeit in der Hütte gibt es hier einen kleinen  Campingplatz mit Bungalowvermietung sowie ein Restaurant: Restaurant, ein  Café und einen Sessellift zur nächsten Berghütte. Allerdings lohnt sich diese Fahrt auf keinen Fall.

Der nun folgende Weg ist zwar verhältnismäßig steil und gewinnt zahlreiche Meter an Höhe, doch ist er über den weichen Waldboden in schöner Umgebung angenehm zu gehen. Rund 3 km sind diese beiden Berghütten auseinander. Die obere befindet sich idyllisch am Fuße des Bezbog (Безбог) mit seinen 2.645 m. Er ist zugleich Namensgeber für den kleinen See, an dem die Hütte errichtet wurde, dem Bezbožko Ezera (Безбожко Езера). Auch hier hat man nicht nur die Möglichkeit zur Übernachtung sondern auch zur Einkehr. In etwa an dieser Stelle liegt die Hälfte der Strecke nun hinter dem Wanderer. Der Wanderweg führt nun in einem kurzen Anstieg auf eine Höhe von 2.400 m um kurz darauf wieder abzufallen.

Das nächste Etappenziel heißt Ribni Ezera (Рибни Езера) und liegt in einer Höhe von 2.200 m. Am Nordufer befindet sich eine vorgelagerte kleine Insel. Wenn Sie am Uferrand stehen, haben Sie im Rücken den 2.730 m hohen Samodivski Vrăh (Самодивски Връх) und können das Spiegelbild des 2.593 m hohen Ostrec (Острец) auf der Wasseroberfläche sehen. Rechts vom breiten Ostrec geht das Bergmassiv in den Orlovec (Орловец) über, dessen Gipfel 2.668 m hoch ist. Wenn Sie dem Weg weiter Richtung Süden folgen, erreichen Sie die Passüberquerung Kraledvorska Ljava Porta (Краледворска Лява Порта). Sie befindet sich zwischen dem Orlovec und dem gegenüber liegenden Kralev Dvor (Кралев Двор, 2.680 m).

 Von hier lohnt sich ein Rückblick über das Tal, aus dem Sie hergekommen sind. Gleichzeitig können Sie die Aussicht auf das vor Ihnen liegende Tal genießen, das sich weit und tief in die Landschaft eingegraben hat. Es handelt sich um das Tal des Flusses Železnica (Железница). Wenn Sie nun hinab steigen, treffen Sie 300 Höhenmeter später auf den von rechts kommenden Wanderweg der Tour 23 (Vihren/Вихрен – Melnik/Мелник). Bis zur Berghütte Pirin werden Sie nun den gleichen Weg nutzen. Details zur Landschaft und zur Charakteristika sind dort aufgeführt.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

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