Mit dem Wohnmobil durch das Baltikum – Nach Narva in Estland

Tartu – Narva
Entfernung: ca. 207 km, ohne Abstecher.
Strecke: Straße 3 bis Straße 43 – Straße 43 bis Koosa – Schotterstraße bis Varnja – Nebenstraße bis Alatskivi – Straße 43 bis Mustvee – Straße 3 bis Jõhvi – Straße 1/E20 bis Narva.
Reisedauer: Mindestens ein Tag.
Höhepunkte: Dörfer der Altgläubigen*, Peipus-See**, Besichtigung der Hermannfeste in Narva**

Route: In Tartu überqueren wir zwischen den beiden Neubauten an der Hauptkreuzung den Fluss und fahren auf der A3 aus der Stadt hinaus. Im kleinen weiter nordöstlich gelegenen Ort Aovere biegen wir rechts ab in Richtung Vara. Hinter der folgenden Ortschaft Koosa biegen wir erneut rechts ab und fahren auf der Schotterstraße bis nach Varnja. ●

An dieser Stelle treffen wir auf den viertgrößten Binnensee Europas, den Peipus-See, im Estnischen auch Peipsi-Järv. Bei dem 3.555 km² See handelt es sich zugleich um die Staatsgrenze zwischen Russland und Estland und ist damit auch EU-Außengrenze. Doch bei der Größe des Sees kann man das andere Ufer nicht erkennen. Das Gewässer vermittelt eher den Eindruck eines Meeres. Hier in Varnja befinden wir uns direkt nördlich der Emajõgi-Mündung. Die hiesige Region ist hauptsächlich von Russen und von den so genannten Altgläubigen bewohnt. Wenn wir nun an der Küste nordwärts fahren, so werden wir durch zahlreiche kleine Ortschaften kommen, in denen davon Spuren zu sehen sind. In Varnja existieren zwei Kirchen, eine russisch-orthodoxe aus dem Jahr 1855 und eine der Altgläubigen von 1903, wobei bei letzterer vor einiger Zeit das Dach einstürzte. Es ist nicht abzusehen, wann dieses repariert wird. Ferner gibt es in dem kleinen Fischerdorf ein Museum über die Geschichte und das Leben der Altgläubigen. Es befindet sich in der zweiten Etage des ehemaligen Postgebäudes und es ist sinnvoll anzurufen, damit man es besichtigen kann, Tel.: 74-52 91 1.

Campingplatz Varnja, Tel.: 53-89 09 50. In der einzigen Straße des Ortes (Kesk) sieht man auf der rechten Seite am Haus Nummer 17 einen kleinen eingezäunten Campingplatz. Sehr einfache Ausstattung, aber auch sehr nette Besitzer, die sich hier in dieser abgelegenen Region über jeden Gast freuen.

Route: Weiter geht die Fahrt nordwärts an der Küste entlang über die Ortschaft Kolkja nach Alatskivi. ●

Kolkja ist ein Zusammenschluss aus den Gemeinden Klein-Kolkja, Groß-Kolkja und Sohvia. Das Örtchen Sohvia entstand in den 1820er Jahren und erhielt seinen Namen zu Ehren der Tochter des Gutsherren Stackelberg. In Kolkja und auch den anderen kleinen Dörfern am Ufer des Peipus-Sees wie z.B. Varnja, Kasepää und Nina lebt hauptsächlich neben zahlreicher russischer Bevölkerung die Volksgruppe der Altgläubigen. Die Altgläubigen sind eine Gemeinschaft, die den weltlichen Dingen in vielerlei Hinsicht eine Absage erteilten. Sie verweigerten den Schulbesuch sowie religiöse Anlässe und gingen sakralen Gebäuden anderer Glaubensrichtungen aus dem Weg. Auf Grund dieser Einstellung waren sie in der Bevölkerung nicht sonderlich beliebt und wurden im 17. Jahrhundert vertrieben. Sie „durften“ sich in einer Region Estlands ansiedeln, wo der Boden nicht besonders fruchtbar war und wo baltendeutsche Gesetze galten.

Auffällig ist die Bauweise ihrer Wohnhäuser. Sie sind allesamt farbenfroh, aber im Grundriss meistens im selben Stil errichtet. So findet man hinter dem Haus einen geschlossenen Hof, der dem Gemüseanbau dient. Vorwiegend pflanzten die Altgläubigen Gurken und Zwiebeln an, die von den übrigen Esten jedoch gerne gegessen wurden und auch heute noch für ihren guten Geschmack berühmt sind. Anfang des letzten Jahrhunderts lebten noch ca. 8.000 Menschen in den Dörfern der Altgläubigen, heute hingegen sind es lediglich 1.000 Einwohner.

Doch diese bewahren ihre Traditionen und stellen sie mittlerweile auch im Museum in Kolkja aus. Das Museum zeigt Exponate aus dem Leben eines Altgläubigen und bringt einem so die Lebensweise dieser Volksgruppe näher. Leider kann dieses neuerdings nur noch nach Anmeldung besichtigt werden: Tel.: 74-53 43 8.

Aleskiue und Allatkiwwi sind die ehemaligen Namen des Ortes Alatskivi. Sie stehen für den damaligen Gutshof, der 1601 zum ersten Mal erwähnt wurde. Heute befindet sich ein kleines Schloss auf dem Grundstück des Hofes. Als Vorbild für das Schloss diente unter anderem auch das berühmte Schloss Balmoral in Schottland. Der Besitzer des Gutes, ein gewisser Arved George von Nolcken reiste viel und ließ sich von anderen Schlössern inspirieren. So ließ er anschließend das Schloss Alatskivi hauptsächlich von Russen errichten, die in den benachbarten Orten Nina und Kolkja lebten. Lediglich die Schreinerarbeiten wurden von Arbeitern aus Tartu gefertigt. Über zwei Etagen dehnt sich die Empfangshalle aus. In ihr befinden sich ein Neo-Renaissance-Portal, zwei Kamine und eine stolze Säulengalerie. Weitere 98 Räume verteilen sich auf einer Fläche von rund 1.200 m². Die breite Treppe bringt den Besucher zu den Wohnräumen und in die Bibliothek. Auf der unteren Etage sind die Repräsentationssäle untergebracht. Das Gebäude, das in den letzten Jahren auch als Kaserne und Grundschule genutzt wurde, wird von einem 60 ha großen Park umgeben, in dem sich zwei malerische Seen befinden. Geöffnet Juni – Sept. täglich 10 – 18.00 Uhr, sonst Mi – Sa 10 -16.00 Uhr, Web: www.muusa.ee.

Praktische Hinweise – Alatskivi
Touristeninformation, Tartumaa, Tel : 52-75 74 4, E-Mail : looduskeskus(at)alatskivi.ee. Geöffnet von Mo – Fr 9 – 17.00 Uhr.
Feste und Folklore: In der ersten Augustwoche wird regelmäßig das Schlossfest veranstaltet.

Route: Der nächste nördlichere Ort, den wir erreichen ist Kallaste. ●

In Kallaste findet man die Michaelskirche aus dem Jahr 1777. Sie steht dort, wo schon im 14. Jahrhundert ein kleines Gotteshaus errichtet wurde. Das Altarbild „Jesus am See“ wurde von einem Künstler in Dresden gestaltet. Des Weiteren kann der Ort die einzige Steilklippe des gesamten Peipus-Sees auf estnischer Seite vorweisen.

Praktische Hinweise – Kallaste
Touristeninformation, Keskväljak, Tel : 74-52 70 5, E-Mail: turism(at)kallaste.ee.
Wohnmobilstellplatz Gästehaus Willipu, Tel.: 56-35 21 17, E-Mail: info(at)willipu.ee, Web: www.willipu.ee. Im Dorf Pusi südlich von Kallaste. In einer leichten Linkskure vor Kallaste, führt rechts ein Feldweg Richtung Peipus-See. Kurz vor dem See knickt die Straße nach Norden ab und verläuft zum Weiler Pusi. Das dortige Gästehaus Willipu bietet die Möglichkeit, das Wohnmobil auf dem Grundstück abzustellen. Es dürfen Toilette und Dusche des Gästehauses mit benutzt werden.

Sobald wir Kallaste verlassen haben, erreichen wir den Landkreis Jõgevamaa, an dessen östlichster Grenze wir weiter nordwärts am Ufer des Peipus-Sees entlang bewegen. Kasepää, Tiheda, Kükita und Raja liegen direkt hintereinander und bilden eine Aneinanderreihung von Dörfern, so dass man unter Umständen nicht merkt, in welchem Dorf man sich gerade befindet. Im letzten Ort, Raja, steht das Kloster der Altgläubigen (Vene Vanausulised Kogudused). Im Inneren wird nur noch der Gebetsraum benutzt, die übrigen Zimmer sind leer. Neben dem Kloster erhebt sich der Glockenturm, in dem sich noch heute acht massive Glocken befinden. Vom Rest der Kirche ist nur noch das Fundament zu sehen, allerdings bietet der Turm eine schöne Kulisse vor dem Peipus-See.

Hinter dieser Perlenschnur von Dörfern treffen wir auf die größte Stadt am Peipus-Ufer, Mustvee. In Mustvee, das zwar schon 1493 erstmals namentlich erwähnt wurde, gibt es so gut wie keine alten Häuser mehr, denn die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg zu 75% zerstört. So sind von den ehemals sieben Kirchen Mustvees nur drei erhalten geblieben.

Praktische Hinweise – Mustvee
Touristeninformation, Liiva 2, Tel.: 77-26 74 0, E-Mail: info(at)peipsi.ee. Öffnungszeiten: Di – Do 11 – 17.00 Uhr, Sa, 11 – 15.00 Uhr.
Jugendherberge Spordihoone, Narva 24, Tel.: 50-23 53 2, Web: www.mvg.edu.ee, E-Mail: mvg(at)hot.ee. Doppel- und Dreibettzimmer für insgesamt 34 Gäste. Die Duschen befinden sich im Erdgeschoss. Sauna Gymnastikraum und Tennismöglichkeit. Die Übernachtung kostet 50,00 EEK.

Hinter Mustvee befahren wir den Landkreis Ida-Virumaa. Er ist der nordöstlichste in Estland und grenzt direkt an Russland. Zudem ist er der erste von uns erreichte Landkreis, der mit seiner Steilküste bis an die Ostsee reicht. Die Hauptstadt des Bezirkes mit seinen gerade einmal 12.000 Bewohnern ist die Kleinstadt Jõhvi. Mit 67.000 Einwohnern ist Narva jedoch rund fünfeinhalb Mal so groß und hat zudem deutlich mehr zu bieten. Interessant im Landkreis Ida-Virumaa ist die Statistik über die Bevölkerungsgruppen, denn nur 67 % der hiesigen Einwohner sind tatsächlich Esten. Der restliche Anteil ist russischen Ursprungs, doch noch größer ist der Russenanteil, wenn man nur die Stadtbevölkerung betrachtet, denn in allen Städten leben lediglich 13% Esten wobei die Grenzstadt Narva fast nur von Russen bewohnt ist. Knapp 4% aller Bürger in Narva sind Esten.

Camping Telklager, Hanseni 17, Kauksi, Tel.: 50-35 22 1, E-Mail: telklager(at)hot.ee. Kleiner Campingplatz (0,5 ha) für Auto- und Zelttouristen, schön im Wald gelegen. Mindestausstattung.

Route: Hier, wo der Peipus-See zum Erholungsgebiet wird und an der Küste Pinienwälder wachsen, verlassen wir ihn nordwärts und bleiben auf der A3 in Richtung Jõhvi.

Jõhvi wurde das erste Mal 1241 in einer schriftlichen Aufzeichnung der Dänen erwähnt. Doch bis auf die Errichtung einer Kirche in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gibt es über die Stadt wenig zu berichten. Den Status einer Stadt erhielt Jõhvi allerdings auch erst 1938, doch schon nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie zur Bezirkshauptstadt erhoben. Im Krieg erlitt Jõhvi’s Altstadt starke Schäden, lediglich zwei Kirchen und einige wenige Steinhäuser sind erhalten geblieben. Am Hauptplatz fällt sofort die grüne russisch-orthodoxe Kirche auf, die zwischen den beiden Einkaufszentren steht. Doch imposanter ist die Michael-Kirche. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im gotischen Stil erbaut. Das einschiffige Gotteshaus beherbergt heute das moderne Kirchenmuseum. Der Zutritt ist etwas versteckt auf der anderen Seite des Kirchenhofes, doch dort erhält man eine CD in sechs Sprachen, die die gesamte Ausstellung die Kirchengeschichte erläutert. Geöffnet Di – Sa 11 – 16.00 Uhr, Web: www.johvimuuseumiselts.ee.

Praktische Hinweise – Jõhvi
Touristeninformation, Rakvere 13a, 41533 Jõhvi, Tel.: 33-70 56 8, johvi(at)visitestonia.com, Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 18.00, Sa und So 10 – 15.00 Uhr.
Restaurant Linnaisa kohvik, Tartu mnt. 2, Tel.: 33-56 99 6. Geöffnet Mo – Do von 9 – 20.00 Uhr, Fr und Sa 10 – 22.00 Uhr, So 10 – 20.00 Uhr. Kleines, gemütliches Steakrestaurant.
Hotel Wironia, Rakvere 7, Tel.: 33-64 20 0, Fax: 33-64 21 0, Web: www.wironia.ee, E-Mail: info(at)wironia.ee. Das zweigeschossige Hotel befindet sich im Zentrum der Stadt und bietet 45 Gästen Platz. Die Zimmer sind zweckmäßig ausgestattet und haben Dusche, WC und Telefon. Im Erdgeschoss und in der ersten Etage befindet sich eine Cafeteria mitsamt großer Terrasse. Zum Hotel gehört ebenfalls ein bewachter Parkplatz.

Route: Am Nordrand der Stadt verläuft die A1, die uns ostwärts in das 47 km entfernte Narva bringt.

Narva befindet sich direkt an der russischen Grenze und ist drittgrößte Stadt des Landes. Die Grenze hat es während der Sowjetzeit natürlich nicht gegeben und die Brücke über den Narva-Fluss, auf der sich heute der Grenzpunkt befindet, war Teil einer Hauptverbindungsstraße zwischen Tallinn und St. Petersburg. Aber schon seit dem Mittelalter befindet sich hier eine Grenze ganz anderer Art, denn hinter Narva beginnt das Glaubensgebiet der orthodoxen Kirche.

Als eine der ersten Städte Estlands wurde Narva im Jahr 1240 gegründet. Schon 1345 jedoch hatte die Ortschaft Stadtrechte. Heute ist es die größte Transit- und Grenzstadt. Die meisten Einwohner haben russische Wurzeln und nur jeder 25. Einwohner ist wirklich ein Este. Bei der Anreise brauchen Sie nur geradeaus zu fahren und erreichen ganz automatisch den Peetri plats, wo sich auf der rechten Seite Parkplätze befinden. Weiter kommen  Sie ohne ein russisches Visum an dieser Stelle sowieso nicht, da direkt hinter dem Peetri Plats die Grenze zu Russland verläuft. Der Grenzübergang stört das Stadtbild erstaunlicherweise kaum und die erwarteten langen Auto- und Lastwagenschlangen bleiben aus.

Gehen wir nun Richtung Grenzübergang und an dem dortigen Zaun rechts vorbei, so passieren wir die zur Burg bzw. zur Hermannfeste (Hermanni linnus) gehörenden Steinmauern aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Hier befindet sich zugleich das Stadtmuseum, geöffnet Mi – So 10 – 18.00 Uhr, Web: www.narvamuuseum.ee.

Vor dem Gemäuer durchqueren wir noch den Park, wo das sowjetische Monument mit dem roten Stern auf der Spitze nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit nicht entfernt wurde. Auch sind in absehbarer Zeit keine Pläne vorhanden, das Denkmal abzureißen. Etwas versteckt befindet sich in unmittelbarer Nähe sogar noch ein Lenin-Denkmal, dieses stand aber in früheren Zeiten mitten in der Stadt. Wer nun die Hermannsfeste betritt, findet sich auf einer grünen Wiese wieder, die auf der anderen Seite von einer kleineren Mauer abgegrenzt wird. Dahinter geht es steil zum Fluss bergab, auf der anderen Uferseite sind gut die Grenzpfosten Russlands zu erkennen. Nicht zu übersehen ist neben der Wallmauer der „lange Hermann“, der Hauptturm. Die Hermannfeste wurde von den Dänen erbaut, die ganz Nordestland beherrschten, bis Sie im 14. Jahrhundert an den Deutschen Orden abgegeben wurde. Schließlich gelangte die Burg in die Hände des livländischen Ordens.

Imposant und bedrohlich steht auf der anderen Flussseite direkt gegenüber der Hermannsfeste eine weitere Burg. Diese Burg Ivangorod wurde von den Russen im 16. Jahrhundert erbaut. Besonders schön ist der Anblick der beiden Burgen, wenn man weiter südlich an den schwedischen Löwen steht. Dieses Denkmal steht außerhalb der Festung und wurde anlässlich der 300-Jahrfeier des Nordischen Krieges errichtet. Es erinnert an den Sieg der Schweden, die in Narva erfolgreich einen Angriff der Russen abwehrten obwohl diese mit 50.000 Soldaten weit in der Überzahl waren. Die schwedischen Löwen erreichen Sie über die Allee, die vom Peetri Plats aus nach Süden führt. An der Ampel gehen Sie links und sehen in unmittelbarer Nähe des Löwendenkmals auch die Alexanderkirche. Schon vom Burghof der Hermannsfeste aus konnte man sie sehen, doch je näher man kommt, umso enttäuschter ist man. Im Zweiten Weltkrieg wurde das polygone und säulenlose Kirchengebäude stark zerstört. Im Anschluss daran nutzte die Sowjetführung das Haus als Lagerhalle. In der Zeit zwischen Oktober 2006 und Mai 2008 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt und so kann die Kirche heute wieder für ihren eigentlichen Bestimmungszweck genutzt werden.

Im 19. Jahrhundert hielt auch in Narva die Industrialisierung Einzug, die zahlreiche Volksgruppen anzog. So lebten in der Stadt zahlreiche Finnen, Russen, Schweden und Deutsche. Alle Nationalitäten hatten ihr eigenes Gotteshaus – bis auf die Esten, die schon damals eine Minderheit in der eigenen Stadt waren. Ihnen blieb nichts anderes übrig als die Johanneskirche der Deutschen oder die Michaelkirche der Finnen anzumieten. Erst als Gutsherr George von Cramer das Grundstück in Flussnähe stiftete, konnten die Esten ihre eigene Kirche bauen, die 5.000 Menschen Platz bot.

Narva-Jõsuu im Norden ist keinen Abstecher wert. Dort stehen lediglich Ferienhäuser in einem Wald direkt am Strand, die je nach Jahreszeit einen überfüllten oder ausgestorbenen Eindruck hinterlassen. Doch an der Verbindungsstraße zwischen den beiden Orten führt ein Weg wieder westwärts, der einen Blick auf einen großen russisch-orthodoxen Friedhof ermöglicht. Das Besondere an dem Friedhof: Er liegt mitten im Wald, kein einziges Haus ist auch nur ansatzweise in der Nähe.

Praktische Hinweise – Narva
Touristeninformation, Pushkini 13, 20309 Narva, Tel.: 3560 184, E-Mail: narva(at)visitestonia.com, Web: http://tourism.narva.ee, Öffnungszeiten: Mo – Fr 9 – 18.00 Uhr, Sa und So 10 – 15.00 Uhr.
Feste und Folklore: Theaterfestival „Tage von Narva“ Anfang Juni in der Festung und in der Altstadt. Anfang Juli knattern zahllose Motorräder im Rahmen des Bikefestes durch die Stadt: www.bikefest.ee.
Geneva Music Cafe, Võldu Prospekt 2, Tel.: 35-99 42 0, Web: www.geneva.ee, E-Mail:info(at)geneva.ee. Die Top-Adresse in Narva, wenn es um das abendliche Ausgeh-Vergnügen geht. Live-Musik wird fast täglich geboten. Öffnungszeiten: Mo – Do 11 – 22.00 Uhr, Fr 11 – 23.00 Uhr, Sa 12 – 24.00 Uhr und So 11 – 22.00 Uhr.
Restaurant Kohvik Magrib, Lavretsovi 8, Tel.: 35-72 63 8. Täglich geöffnet von 12 – 24.00 Uhr.
Hotel Narva, Puškini 6 Tel.: 35-99 60 0, Fax: 35-99 60 3, Web: narvahotell.ee, E-Mail: hotel(at)narvahotell.ee. Das vierstöckige Gebäude ist das größte Hotel in Narva und beherbergt 27 moderne Doppel- und 15 Einzelzimmer sowie 3 Suiten mit Internetanschluss und Minibar. Im Restaurant im Erdgeschoss wird am Wochenende Live-Musik gespielt. Vor dem Haus befindet sich ein bewachter Parkplatz.
Wohnmobil-Stellplatz, das Hotel Etapp, Lavretsovi 5, Tel.: 35-91 33 3 bietet Stellplätze an. Hinter dem Haus befindet sich ein videoüberwachter Parkplatz mit sechs Stellmöglichkeiten, vor dem Haus können zwei Wohnmobile übernachten. Die Gäste dürfen WC, Strom, Frischwasser und natürlich die Hotelbar benutzen sowie das kostenlose Internet in der Lobby. Die Übernachtung kostet € 5, das Hotel befindet sich nördlich des Peetri Platz in der Lavretsovi Straße 5. 

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

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