Mit dem Wohnmobil durch das Baltikum – Haapsalu in Estland

Tallinn – Haapsalu
Entfernung: ca. 132 km, ohne Abstecher.
Strecke: Straße 8 und Nebenstraßen bis Paldiski – Straße 8 bis Straße 18 – Straße 18 und Straße 17 bis Einmündung Straße 9 – Straße 9 bis Haapsalu.
Reisedauer: Mindestens ein Tag.
Höhepunkte: Wasserfall in Keila-Joa*, Stadt Haapsalu*.

Route: Wir folgen in Tallinn am südlichen Altstadtrand der Ausschilderung nach Õismäe und verlassen die Hauptstadt auf der Paldiski mnt. Zwischen Sportstadion und dem Einkaufszentrum Prisma zweigt rechts die Straße Vabaõhumuuseumi tee zum Freilichtmuseum Rocca al Mare ab, der wir folgen werden. ●

Das Freilichtmuseum Rocca al Mare (Eesti Vabaõhumuuseum) wurde 1964 gegründet und zeigt über 70 Gebäude, die so aufgestellt wurden, dass sie vier Regionen Estlands präsentieren (Nord-, Süd- und Westestland sowie die estnischen Inseln). So sieht man Bauernhöfe, Dorfläden, ein Feuerwehrhaus, Kirchen, Mühlen und sogar einen russischen Fischerhof. Der Reiz dieses Frelichtmuseums wird auch durch die Lage ausgemacht. Direkt am Meer, teilweise mit Blick auf die Ostsee, die ein wenig unterhalb liegt. Der Name Rocca al Mare stammt aus dem Italienischen und bedeutet nämlich nichts weiter wie Fels am Meer, geöffnet April – Okt. täglich 10 – 18.00 Uhr, sonst bis 17.00 Uhr, Web: www.evm.ee.

Route: Zurück zur Paldiski mnt, biegen wir rechts ab und überqueren den folgenden Kreisverkehr. Dabei befinden wir uns nun auf der Straße 8 Richtung Haapsalu. Nach rund 17 km erscheint ein Abzweig nach Keila-Joa, den wir nach rechts nutzen werden. ●

Vor dem Abzweig durchqueren wir die kleine Ortschaft Harku. Dort befindet sich ein geschichtsträchtiges Herrenhaus, in dem im Jahr 1710 der Kapitulationsvertrag nach dem Nordischen Krieg unterzeichnet wurde. Der Sohn des größten Landbesitzers Estlands, von Ungern-Sternberg, dem wir in Hiiumaa noch begegnen werden, erhielt das Gut in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Wer die Liebe zu seiner angebeteten Person festigen möchte, fährt in Estland nach Keila-Joa. Dort führen zahlreiche Wanderwege durch die Wälder zu einem wildromantischen Wasserfall. Dieser soll, vermutlich durch seine Hufeisenform, Glück bringen und zieht deshalb viele heiratswillige Pärchen hierher. Oberhalb des Gefälles befindet sich eine kleine Brücke und jedes frisch verheiratete Paar pilgert dorthin, um traditionell ein Vorhängeschloss mit der Gravur der Namen und des Hochzeitstages dort anzubringen. Und um die Ewigkeit der Liebe schließlich zu besiegeln, wird der dazu passende Schlüssel in den Fluss geworfen. So sind im Laufe der Zeit viele Dutzend Schlösser angebracht worden. Nicht wundern darf man sich über Schlösser in denen ein Datum eingraviert ist, das fast zwei Wochen in der Zukunft liegt. Die russisch-orthodoxe Kirche verwendet noch heute den Julianischen Kalender, der dem Gregorianischen Kalender 13 Tage voraus ist. Kurioserweise befinden sich am Wasserfall zwei Parkplätze. Der westliche gehört zu einem Privatgrundstück, wo sich der Besitzer eine Einnahmequelle erhofft, während der östliche – nur 50 Meter entfernt und wesentlich näher am Wasserfall – kostenlos ist.

Route: Von Keila-Joa fahren wir entlang der Steilküste weiter Richtung Paldiski. Wir treffen zuvor wieder auf die Straße 8, auf die wir rechts abbiegen und bis Paldiski fahren. ●

Baltijskij Sadama heißt soviel wie Baltischer Hafen. Abgeleitet wurde daraus in den 1930er Jahren der Ortsname Paldiski. So wurde die Stadt, 52 km westlich von Tallinn, auch von Zar Peter I. als Hafen gegründet, indem einen Stein ins Wasser warf und beschloss, an dieser Stelle den Hafen erbauen zu lassen. So zumindest will es die Legende. Angeblich sollen auch die Baupläne von ihm gezeichnet worden sein. Der Grund für die Errichtung von Paldiski liegt ausnahmsweise nicht im militärischen Bereich. Vielmehr wollte Peter der Große ursprünglich die Halbinsel und die Pakri-Insel mit einer Brücke verbinden. Doch bevor die Bauarbeiten abgeschlossen werden konnten, verstarb der Zar im Jahr 1725 und man stellte die Arbeiten ein.

Der Ort Paldiski wuchs dennoch weiter, erhielt die Stadtrechte und fast 90 Jahre später war hier Endstation für die St.Petersburg-Bahnlinie. Die Einrichtung dieser Endhaltestelle war für die Wirtschaft von großer Bedeutung. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Paldiski doch noch militärisch ausgebaut und somit zu einer „geschlossenen Stadt“. Ein privater Besuch der Paldiski-Halbinsel war also während der Sowjetherrschaft nicht mehr möglich. In der Stadt war ein Trainingszentrum für Offiziere der Atom-U-Boot-Flotte eingerichtet worden und war zugleich ein Marinestützpunkt.

Nach Abzug der Russen, die ihre Trainings-Reaktoren gleich mitnahmen, gründete die estnische Regierung ein Naturreservat. Heute gibt es auf dem Stadtgebiet zwei Häfen. Der nördliche von ihnen dient dem Güterverkehr. Der südliche hingegen wird von Passagieren aus Schweden, Finnland und Deutschland genutzt. Es fährt von hier aus einmal täglich eine Fähre in das schwedische Kapellskär. Da sich dieses nördlich von Stockholm befindet, ist die Anreise aus Deutschland nach Paldiski nicht lohnenswert. Des Weiteren befindet sich in Paldiski die 1787 erbaute orthodoxe Kirche sowie die evangelische Nikolauskirche aus dem 19. Jahrhundert. Ganz am Ende der Halbinsel steht der höchste Leuchtturm des Landes. Er ragt 52 m in die Höhe.

Im Westen von Paldiski liegen die von der Ostsee umspülten Pakri-Inseln. Trotz ihrer fast gleichen Größe tragen Sie die Namen Suur-Pakri (Groß-Pakri) und Väike-Pakri (Klein-Pakri). Der Damm, der die beiden Inseln miteinander verbindet, wurde vom sowjetischen Militär gebaut, da die beiden Inseln bis 1992 als Truppenübungsplatz benutzt wurden. Zwar können die Eilande mittlerweile bereist werden und bieten sich an für kleinere Spaziergänge oder Radtouren. Doch der estnische Kampfmittelräumdienst ist noch heute damit beschäftigt, die Spuren der Sowjet-Zeit zu beseitigen. Die letzten Bewohner, zwei Familien verließen die Insel 1965. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten dort über 340 Menschen, die meisten waren Schweden.

Nicht unerwähnt bleiben sollte die 5 km lange Insel Osmussaar. Sie liegt noch weiter westlich draußen in der Ostsee und ist heute unbewohnt. Rund 500 Jahre lang war sie von Schweden bewohnt. Mit ihrer höchsten Erhebung von gerade einmal 8 Meter ist sie eine sehr flache Insel. Zudem bringt sie es an ihrer breitesten Stelle auf lediglich 1,6 km. Nun sollte man meinen, dass diese kleine Insel niemanden interessiert hätte. Doch weit gefehlt. Die letzten 120 Schweden, die vor dem Zweiten Weltkrieg hier noch lebten und eine eigene Kultur mit eigenen Bräuchen entwickelten, mussten ihre Heimat verlassen. Grundlage hierfür war der Basenvertrag zwischen Estland und den Sowjets, denen es dadurch erlaubt war, sich auf der Insel militärisch breit zu machen. So wurde sie im Zweiten Weltkrieg von rund 1.000 russischen Soldaten verteidigt und war eines der letzten Flächen, die den Deutschen überlassen werden musste.

Wer sich die Insel anschauen möchte, hat von Dirhami auf dem Festland die Möglichkeit, dem Eiland einen Besuch abzustatten. Da die Nachfrage jedoch gering ist, sind die Fährzeiten unterschiedlich und müssen vor Ort erfragt werden. Neben Naturerlebnissen kann man dort auf Spurensuche gehen und Relikte aus der Vergangenheit entdecken. So sind zum Beispiel die Ruinen der Jesuskapelle aus dem Jahr 1766 sowie ein Friedhof, auf dem schon lange keiner mehr beerdigt wurde. In Gedenken an den deutschen Kreuzer „Magdeburg“, der im August 1914 vor der Insel auf Grund gelaufen ist, wurde auf der Insel einstmals ein Denkmal errichtet. Das einzige bewirtschaftete Gebäude auf der Insel ist der Leuchtturm aus dem Jahr 1954. Übrigens bedeutet der Name der Insel im schwedischen Odinsholm, also der Legende nach wurde hier der Wikingergott Odin begraben.

Praktische Hinweise – Paldiski
Touristeninformation, Sadama 9, Tel.: 67-90 60 0, Fax: 67-90 61 0, E-Mail: paldiski(at)paldiski.ee.

Route: Von Paldiski über die 8 geht es ostwärts zurück Richtung Keila, wo einige Kilometer zuvor die Straße 18 nach rechts abzweigt. Hinter den Bahngleisen erreichen wir die Straße 17 und fahren wieder Richtung Westen bzw. Haapsalu. Knapp 20 Kilometer sind es auf der Straße 18 bis zur Burgruine Padise. ●

In der Ortschaft Padise leben rund 2.000 Menschen. Die westlichste Gemeinde Harjumaas bietet dem Besucher die Klosterruine Padise sowie einen Gutspark. Das aus dem 13. Jahrhundert stammende Kloster Padise ist eines der ältesten Baudenkmäler in Nordeuropa und steht auf Überresten einer Burg, die an derselben Stelle bereits im 8. Jahrhundert erbaut wurde. Es ist nicht mehr viel von dem einstigen Zisterzienser-Kloster übrig geblieben, lohnt aber dennoch einen kurzen Zwischenstopp. Mittlerweile können die Überreste kostenlos besichtigt werden. Ein Aufstieg auf den Turm ist jedoch nichts für Ängstliche, da es auf Holztreppen steil hinauf geht.

Praktische Hinweise – Padise
Touristeninformation, Harjumaa, Tel.: 60-87 81 0, Fax: 60-87 89 8, E-Mail: padise(at)padise.ee.
Feste und Folklore: In der zweiten Augusthälfte wird in den Klosterruinen ein Fischmarkt abgehalten.

Route: Schließlich erreichen wir nach einer 60 km langen Fahrt durch den Wald die Ortschaft Haapsalu. ●

Der Urlaubs- und Kurort Haapsalu ist zugleich Hauptstadt des Landkreises Läänemaa und vermittelt ein wenig Flair des 19. Jahrhunderts. Schon der Komponist Tschaikowsky und die Zarenfamilie besuchten Haapsalu auf Grund des ersten Schlammheilbades des 19. Jahrhunderts. Doch der Blickfang der Stadt ist inmitten der Altstadt die Burg aus dem 13. Jahrhundert. Diese von Zisterziensern errichtete Bastion mit seiner Domkirche (Toom kirik) war ausschlaggebend dafür, dass Haapsalu Stadtrechte erhielt. Der Charakter des Wachtturmes entstand im 15. Jahrhundert, als dieses 38 m hohee Bauwerk erweitert wurde.

Architektonisch am wertvollsten sind die sogenannte kleine Burg und die Kirche. In der kleinen Burg, so wird vermutet, befand sich einst auch die Domschule. Das Gotteshaus hingegen wurde, wenn es darauf ankam, als Festung benutzt, was man an den hohen und engen Fenstern gut erkennen kann. Hauptsächlich Elemente der Gotik sind im Inneren des einschiffigen Sakralbaus zu finden. Der Saal wird wegen seiner guten Akustik gelegentlich auch als Konzerthalle benutzt.

Eine Legende erzählt von einer ‚Weißen Frau’, die als Geist umherspukt. Zur Strafe, einem Domherrn zu nahegekommen zu sein, soll vor langer Zeit eine Frau in weißem Kleid in die Wand der Taufkapelle eingemauert worden sein, als. Man gab ihr für einige Tage Wasser und Brot und so soll sie langsam gestorben sein, während ihr Wehklagen tagelang zu hören war. Noch heute soll man angeblich in Vollmondnächten im August den Geist der Weißen Dame sehen können. Man weiß inzwischen, dass es sich um eine Reflektion des Mondes, der durch ein Fenster in die Kirche scheint, handelt, was sich natürlich weniger romantisch anhört. Passend dazu wird regelmäßig das Festival der „Weißen Dame“ veranstaltet. Öffnungszeiten Burg, Domkirche und Burgmuseum: täglich 10 – 18.00 Uhr in der Zeit von Mitte Mai – Mitte September. Weitere Informationen unter: Tel.: 47-24 47 0, E-Mail: haapsalu(at)kultuurinfo.ee, Web: www.haapsalu.ee/kulturikeskus.

Nördlich der Burg grenzt direkt der Schlossplatz (Loss plats) an, wo das ehemalige Rathaus das sehenswerte Läänemaa-Museum beherbergt, geöffnet Mitte Mai – Mitte Sept. Mi – So 10 – 18.00 Uhr, sonst 11 – 16.00 Uhr, Web: www.muuseum.haapsalu.ee. Zu sehen sind dort geschichtliche Exponate wie zum Beispiel eine Münze des Königs Richard Löwenherz oder das älteste Friedrich-Schiller-Denkmal der Welt. Durch die Aufteilung in mehrere Themen kann man die Geschichte der Gutshöfe in Estland genauso kennenlernen, wie das Leben der Fischer an der Küste oder der Kaufleute in der Region. Im zweiten Gebäudeabschnitt wird die Stadt Haapsalu auf interessante, andere Art erklärt. Hier gibt es den Saal der den Ort als eine Art begehbares Modell zeigt, sowie den Raum der Bürgermeister und dahinter erscheint die in Szene gesetzte Promenade Haapsalus.

Die echte Promenade allerdings befindet sich nur zwei Straßen weiter nördlich. Die Sehenswürdigkeit, neben der Ostsee natürlich, ist das Kurhaus (Kuursaal) aus dem Jahr 1898. Anfangs stand das Gebäude fast komplett im Wasser, doch im Laufe der Jahrzehnte füllten sich die kleinen Badebuchten und die Befestigung des Ufers bekam ihr heutiges Aussehen. Während der russischen Okkupation wurde das Kurhaus als Lagerhalle genutzt. Doch heute gibt es darin wieder, so wie zur Zarenzeit, ein exklusives Café.

Am Kurhaus beginnt die so genannte ehemalige Schokoladenpromenade. Zu sehen ist auf ihr die Tschaikowsky-Steinbank, die dem Komponisten, der 1867 hier zur Kur weilte, zu Ehren aufgestellt wurde. Diese Sitzgelegenheit ist wohl das kleinste Freilichtmuseum der Welt, denn dort sind über angebrachte Lautsprecher Teile seiner Werke zu hören und Informationen aus seinem Leben zu erfahren. Nach ihm wurde die Promenade zudem umbenannt und trägt heute seinen Namen.

Von der Promenade hat man einen herrlichen Blick auf die Halbinsel Noarootsi, deren Ufer nur 2 km entfernt sind. Für eine Fahrt benötigt man dennoch einige Zeit, denn mit dem Auto sind es 35 km, bis man dort angekommen ist. Auf Naorootsi lebten in der Zeit vom 13. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg schwedische Bewohner, die wegen der Kriegshandlungen aber nach Schweden flüchten mußten. Um dort hinzugelangen muss man einmal die gesamte Haapsalu-Bucht umrunden. Hierfür fährt man auf der Straße 9 wieder Richtung Tallinn und biegt hinter Herjava links ab auf die Straße 17. Nach weiteren 5 km geht es in Linnamäe erneut nach links auf die schmale Landstraße Richtung Ingküla. 12 km folgen bis Aulepa, wo man ein weiteres Mal links abbiegen muss um schließlich die vier Ortschaften Paslepa, Pürksi, Saare und Österby auf Noarootsi zu erreichen.

Am südlichen Ende der Tschaikowsky-Promenade erhebt sich die Johanniskirche aus dem 16. Jahrhundert. Ursprünglich wurde sie nach dem heiligen Nikolaus benannt und auf Überresten einer alten Lagerhalle erbaut. Der Kirchturm wurde später errichtet und im Jahr 1858 fertiggestellt. Die Glocke im Inneren stammt aus der Anfangszeit der Kirche und ist eine der ältesten in Estland. Am Rande der Stadt lohnt der Besuch eines sehenswerten Bahnhofes. Je nachdem aus welcher Richtung man sich dem Bahnhof nähert, sehen Sie entweder das pittoreske Bahnhofsgebäude oder die fünf dahinter stehenden Dampflokomotiven, die ihre endgültige Endstation in Haapsalu erreicht haben. Denn der  Bahnhof ist heute ein Eisenbahnmuseum (Eesti Raudteemuuseumi), geöffnet Mi – So 10 – 18.00 Uhr, Web: www.jaam.ee. Die Lokomotiven stammen aus dem Zeitraum 1940 bis 1960.

Der 200 m lange und schön verzierte Bahnsteig ist komplett überdacht. Außergewöhnlich an dem Gebäude ist, dass hierfür zwei Architekten aus St. Petersburg beauftragt wurden, denn zu russischer Zeit war das bei Bahnhöfen völlig unüblich, sie wurden nach feststehenden einheitlichen Plänen errichtet. Im Museum wird die Geschichte der estnischen Eisenbahn erklärt. Der Besucher sieht nicht nur die Züge, sondern auch lebensgroße Puppen, die in der typischen Arbeitskleidung eines früheren Eisenbahners stecken. Die Einrichtung des Imperatorpavillons stammt aus dem 19. Jahrhundert von Bahnhöfen der Bahnlinie Haapsalu-Keila. Der Name der Empfangshalle mit seinem Mosaikboden ist darauf zurück zu führen, dass in vergangenen Zeiten an diesem Bahnhof auch gekrönte Häupter empfangen wurden. Der Personenzugverkehr in Haapsalu wurde nach 90jähriger Tätigkeit im Jahr 1995 eingestellt.

Von Haapsalu aus lohnt ein kleiner Abstecher gen Süden. Auf der Straße 31 erreicht man zuerst nach zehn Kilometern das Dorf Ridala, wo sich auf dem Friedhof eine für diese Region typische Kirche befindet. Von außen zwar schlicht, besticht sie jedoch durch ein schönes Spitzbogenportal und alten Wandmalereien im Inneren des Gotteshaus. Weitere zehn Kilometer weiter südlich beginnt das Mündungsgebiet des Flusses Kasari. Der Fluss fließt hier in die Bucht von Matsalu und bietet zahlreichen Zugvögeln ein ideales Revier zur Brut und Rast. Nicht selten sind hier Kormorane, Schwäne und Seeadler zu sehen. Zahlreiche Aussichtstürme rund um die gesamte Bucht sind für ornithologisch Interessierte aufgestellt.

Praktische Hinweise – Haapsalu
Touristeninformation, Posti 37, 90502 Haapsalu, Tel.: 47-33 24 8, Fax 47-33 46 4, E-Mail : haapsalu(at)visitestonia.com, Öffnungszeiten: Mo – Fr 9–18.00, Sa und So 9 – 15.00 Uhr, außerhalb der Saison am Wochenende geschlossen.
Feste und Folklore: Das Herbst-Festival der „Weißen Dame“ in der Burg findet bereits im August statt.
Restaurant Blu Holm, Sadama 9/11, Tel.: 47-24 40 0, E-Mail: bluholm(at)bluholm.ee, Web: www.bluholm.ee. Elegantes Restaurant mit Blick auf den Hafen.
Hermannuse Maja, Karja 1a, Tel.: 47-37 13 1, E-Mail:  maja(at)hermannus.ee, Web: www.hermannus.ee.
Peetri Pizza, Tallinna mnt. 1, Web: www.peetripizza.ee.
Internetcafé Läänemaa Haigla, Vaba 6, Tel.: 47-25 87 5, Rund um die Uhr geöffnet.
Baltic Hotel Promenaadi, Sadama Str. 2, Tel.: 47-37 25 0, Web: www.promenaadi.ee. Direkt am Hafen mit Blick auf das Meer bietet das Hotel 28 moderne Doppelzimmer, eine Bar, Sauna und ein Restaurant.
Hotel Kongo, Kalda 19, Tel.: 47-24 80 0, Fax: 47-24 80 9, E-Mail: kongohotel(at)hot.ee, Web: www.kongohotel.ee. Zentral gelegen zwischen Ortskern, Schlosspark und Ostsee bietet das zweigeschossige Hotel saubere und moderne Zimmer sowie eine Sauna inklusive Pool. Zum Haus gehört ein Restaurant, eine Bar und ein Parkplatz. Die Zimmer verfügen über Farb-TV und Telefon.
Camping Pikseke, Männikue tee 32, Tel.: 47-55 77 9 oder 51-92 22 91. In der Winterzeit auch unter der finnischen Handy-Nummer zu erreichen: 00358-40 55 29 25 1, Web: www.albinet.com/camping, E-Mail: pikseke(at)albinet.com oder pikseke(at)hotmail.com. Dieser freundliche Platz (2 ha) liegt im Süden und im Grünen der Stadt und ist gut ausgeschildert. Es existieren 40 Stellplätze mit Strom, Entsorgung für die Chemietoilette, Waschmaschine, drei Toiletten und 5 Duschen, die sich in mehreren kleinen Holzhäusern befinden. Wenn der Platz voll ist, kann es unter Umständen zu Wartezeiten kommen. Ebenso wird dann der Saunabetrieb eingestellt, damit die dortigen Duschen benutzt werden können. Der ruhige Platz ist ganzjährig geöffnet, einfache Standardausstattung.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

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