Jakobsweg nach Le Puy en Velay

Auf der letzten Etappe starten Sie in Vores-sur-Arzon und verlassen den Ort über die Route de Bringols. Dabei halten Sie sich links in der Nähe der Eisenbahngleise wo Sie neben diesen den Fluss Ruisseau de Ramey überqueren. Anschließend geht es am Wasserlauf entlang, bis die Beschilderung nach rund 1.800 m nach links zeigt. Dort passieren Sie die Weiler Couleyre und Cèneuil und erreichen die Straße D28. Diese überqueren Sie und gehen auf der anderen Straßenseite auf dem Schotterweg nach Chalignac.

In Chalignac biegen Sie rechts ab bis zu dem kleinen Flüsschen Chengue. Wenn Sie an diesem ankommen, geht es links weiter am Rande des bewaldeten Bergkammes bis nach Lavoûte-sur-Loire, wo der Weg wieder auf die Loire trifft und nach rechts verläuft.

Dabei passieren Sie das Schloss Lavoûte-Polignac und gehen anschließend die steil aufwärts führenden Serpentinen auf den 888 m hohen Gipfel des vor Ihnen liegenden Gipfels hinauf. Oben angekommen, haben Sie mehrfach Möglichkeiten das Panorama auf das Loire-Tal zu genießen und gehen in südliche Richtung zum Dorf Rachat, durchqueren dieses und halten sich auf dem Jakobsweg Tressac. Dabei umrunden Sie die Westflanke eines weiteren Gipfels und kommen anschließend in Cheyrac aus, von wo aus Sie schon die schroffen Basaltspitzen von Le Puy erkennen können.

Le Puy
Le Puy

Es bleibt nun nur noch die Straße D136 zu überqueren und auf der Route de la Météo in Richtung Centre Ville zu gehen.

            Office de Tourisme Le Puy, Place du Clauzel, 43000 Le-Puy-en-Velay, Tel. 0471093841, Fax 0471052262, Web: www.ot-lepuyenvelay.fr, Mail: info(at)ot-lepuyenvelay.fr. Gite d’Etape im Grand Séminaire, Acceuil Saint Georges, 4 Rue St-Georges, Tel. 0471099310, verschieden große Zimmer für bis zu vier Personen ab € 12, Frühstück € 3,50. Gîte privé des Capucins, 29, rue des Capucins, Tel. 0471042874, ca. 20 Schlafgelegenheiten ab € 12,50, Frühstück € 4,50. Auberge de Jeneusse, Centre Pierre Cardinal, 9, rue Jules Vallès, Tel. 0471055240, in Mehrbettzimmern ab € 7, Frühstück € 3,50, Reservierung ist notwendig.

Der erste Eindruck von Le Puy entsteht durch die beiden schroff aufsteigenden Basaltspitzen aus erstarrter Lava. Der Wallfahrtsort liegt in einem Becken, dass von mehreren Hügelketten umgeben ist, umso mehr fällt die fast senkrecht aufsteigende Vulkannadel auf, auf deren Spitze sich die kleine Kirche St-Michel-d’Aiguilhe befindet. Der zweite größere Felsen ist Standort für eine Marienfigur, die schon fast an die Freiheitsstatue in New York erinnert, zumal sie das Wahrzeichen der Stadt ist und von innen begangen werden kann.

Zu Füßen der 22 m hohen Statue befindet sich der Kathedralbezirk oberhalb der Altstadt.

Le Puy war neben Chartres schon im Mittelalter einer der ältesten Marienwallfahrtsorte des Landes. Das eigentliche Ziel der Pilger ist die Schwarze Madonna, einer Nachbildung des Originals, welche während der Französischen Revolution zerstört wurde. Laut einer Überlieferung soll das Original Ludwig der Heilige von einem Kreuzzug aus Ägypten mitgebracht haben.

Fällt Karfreitag auf den 25. März (Mariä Verkündigung), dann hat die Schwarze Madonna von Le Puy ihr eigenes Jubiläumsjahr. Letztmalig fand das im Jahr 2005 statt, das nächste Mal wird dies erst wieder im Jahr 2016 sein.

Jedes Jahr hingegen findet mitten im September die Fête du Roi de L’Oiseau statt. Während dieser Zeit ist die gesamte Stadt eine Woche lang in die Zeit der Renaissance zurück versetzt. Gäste und Einheimische tragen historische Trachten als Bauer, Bettler oder Adliger und die Restaurants servieren Menüs aus der Epoche. Dazu gibt es Straßentheater, Musik und Schausteller.

Gehen Sie durch eine der zahlreichen Gassen zur Kathedrale, diese können Sie gar nicht verfehlen und auch ohne Stadtplan finden. Sie müssen sich immer nur für die Gasse entscheiden, die bergauf führen. Seit dem Jahr 1998 steht die dreischiffige Kathedrale Notre-Dame-de-France auf der Liste der erhaltenswerten Kulturerben der Unesco. Erbaut wurde sie im 11. und 12. Jahrhundert im romanischen und byzantinischen Stil und hat einen 56 m hohen frei stehenden Glockenturm. Die bereits erwähnte Schwarze Madonna aus dem 19. Jahrhundert ist auf dem Hochaltar zu sehen, während in der Sakristei das goldene Buch ausliegt, in dem sich die Pilger eintragen können. Dort ist übrigens auch Literatur zum Thema Jakobsweg erhältlich.

 Sakristei tägl. 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Neben der Kathedrale kann ein sehr schöner romanischer Kreuzgang aus dem 12. Jahrhundert besichtigt werden.

 täglich, April bis Juni: 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr und 14:30 bis 18:00 Uhr, Juli bis Sept.: 9:30 Uhr bis 18:30, Okt. bis März: 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 16:30 Uhr.

Auf der Nordseite gelangen Sie auf steilem Weg zur Mariensäule und haben von dort oben einen schönen Blick auf die Kathedrale und die Stadt.

 Mitte März bis April: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Mai und Juni 9:00 bis 19:00 Uhr, Juli und Aug.: 9:00 bis 19:30 Uhr, Sept. 9:00 bis 19:00, Okt. und November: 10:00 bis 17:00 Uhr, Feb. bis Mitte März: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

Auf der anderen Vulkannadel steht ein weiteres Wahrzeichen von Le Puy. Es handelt sich um die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kapelle St-Michel-d’Aiguilhe, die Sie über 268 Stufen erreichen können.

 Feb. und März: 14:00 bis 16:00 Uhr, März und April 9:30 bis 12:00 und 14:00 bis 17:30 Uhr, Mai bis Sept.: 9:00 bis 18:30 Uhr, Okt. bis 12. Nov.: 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr 14:00 bis 17:30 Uhr.

Pilgermesse in der Kathedrale mit anschließender Segnung der Pilger, gelegentlich auch durch den Bischof: April bis Sept. tägl. 7:00 Uhr, Okt. bis März nur Mo bis Fr.

Wer sich mit anderen Jakobsfreunden austauschen möchte, der ist beim Accueil Relais de Notre-Dame richtig. Dort, unterhalb der Kathedrale in der 29, rue Cardinal Polignac werden ankommende Pilger freudig begrüßt.

 von April bis Okt. tägl. 18:00 bis 19:30 Uhr.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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