Autobild sucht Deutschlands besten Autofahrer

Autobild sucht Deutschlands besten Autofahrer – und ich habe es versucht. Irgendwann letztens bin ich im Netz darüber gestolpert, dass die Autobild diesen Wettbewerb ausgelobt hat. Zwar habe ich meine letzte Autobild zu einer Zeit gekauft, als die A-Klasse noch einen Elchtest machte, aber als sogenannter bewährter Kraftfahrer wollte ich mir diesen Spaß mal gönnen.

In diesem Jahr sollte das Team von Autobild-Mitarbeitern unter anderem auch in Oberhausen anzutreffen sein, was sich perfekt traf, da ich für eines meiner nächsten Reiseführer von dort Bilder brauchte. So konnte ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Im Aufruf der Zeitschrift stand geschrieben, dass man Zeit und Geduld mitbringen solle, da es voll werden könnte. Gut, also fand ich mich überpünktlich vor zehn Uhr an einem abgelegenen Parkplatz des Einkaufszentrums CentrO wieder und suchte vergebens die Menschenschlangen, die ihr fahrerisches Können unter Beweis stellen wollten.

Die Schlange bestand aus drei Personen, die vor mir an der Theke eines umgebauten Lkw standen und den dortigen zwei Hostessen ihre Daten anvertrauten. Ich schloss mich ihnen an und musste sogleich meine ersten zwei Prüfungen ablegen:

Die Vorlage des Führerscheins – bestanden.
Eine Alkoholprobe. Also pustete ich und – bestanden.

Gleich darauf durfte ich an einem Stand von Fielmann meine Brille reinigen lassen, wobei gleich getestet wurde, ob sie noch meiner Sehstärke entspricht. Na, das ist doch schon mal etwas.

Dann folgte die Einweisung. Vier Disziplinen sind zu bewältigen und nach jeder Disziplin besteht die Möglichkeit rauszufliegen, wenn man sie nicht bestanden hat.

1. Disziplin – Theoretische Prüfung

Auf einem iPad waren 30 Fragen innerhalb von 20 Minuten zu beantworten. Man durfte nur maximal 20 Fehlerpunkte haben. Wie in der Fahrschule kann eine falsche Antwort locker vier Fehlerpunkte einbringen. Nach rund 10 Minuten hatte ich das Tablet abgegeben. Im Ergebnis waren es 15 Fehlerpunkte.
Hallo? Leitlinie? Zu meiner Zeit hieß das noch gestrichelte Linie (glaube ich). Und die Profiltiefe eines Autoreifens habe ich mit 3 Millimeter fast doppelt so groß wie notwendig angegeben. Ich wollte halt auf Nummer Sicher gehen. Trotzdem, das Ergebnis lautete: Bestanden.

2. Disziplin – Dart fahren

Nein, es ist kein Tippfehler und soll nicht Kart fahren heißen. Es ging um richtige Autos. Zumindest stand draußen Ford dran. Drinnen war es dann ein kleiner Fiesta. Aber nun ging es zum ersten Mal um fahrerisches Geschick. Am rechten vorderen Kotflügel war eine Stange befestigt, die nach unten zeigt. Vom Fahrersitz aus war die untere Spitze der Stange nicht zu sehen. Die Aufgabe bestand darin, mit dem Wagen innerhalb von drei Minuten auf eine etwas größere Zielscheibe zu fahren, sodass die Stange auf die bestmögliche Punktzahl zeigt. Im Zentrum prangt eine dicke 100 als Höchstpunktzahl. Ich fuhr los und beschloss nach 17 Sekunden, dass der Wagen gut stand. Ausgestiegen. Nachgeguckt. Die Spitze der Stange schwebt exakt über der 50. Hätte mehr sein dürfen, aber – Bestanden.

3. Disziplin – Einparken

Auf ging es zum nächsten Fiesta, wo ich sofort eingewiesen wurde, was zu tun wäre. Ich musste auf einen roten Bumper hauen, ins Auto hechten, dieses zu einer Parklücke steuern, die von zwei aufblasbaren Autos gebildet wurde und auf der linken Seite rückwärts einparken. Irgendwo anecken oder sich verbessern gab Strafpunkte. Danach wieder aus der Lücke hinaus, einmal durch eine Art Wendehammer fahren und in eine andere Parklücke abermals rückwärts einparken. Dieses Mal auf der rechten Seite. Dabei stellte ich fest, dass der Fiesta einen ziemlich großen Wendekreis hat – für so ein kleines Auto ganz schön beachtlich.
Dann Handbremse ziehen, rausspringen und wieder zum Bumper laufen, um die Zeit zu stoppen. Zwar piepte das Auto aus allen möglichen Rohren (Abstandswarner, Einparkhilfe, nicht angeschnallt und was sonst noch so alles piepsen kann), aber: Bestanden.

4. Disziplin – Bremsen und Ausweichen

Na, bisher sah das ja gut aus. In der vierten und letzten Übung sollte ich mit dem nächsten Fiesta auf ein Hindernis zufahren. Und zwar so schnell wie möglich, aber trotzdem so, dass ich auf nasser Fahrbahn mit einer Vollbremsung noch vor einem Hindernis aus Gummihütchen zum Stehen käme. Oder alternativ bremsend um diese Hütchen herumlenke. Zwei Versuche hatte man. Je schneller man fuhr, umso mehr Punkte erhielt man. Je mehr Hütchen man umnietete, umso mehr Strafpunkte bekam man. Ich nahm also rund 50 Meter Anlauf, beschleunigte als wäre ich auf der Flucht und haute an der vereinbarten Stelle auf die Bremse. Das Bremspedal zuckte pochend wie ein angeschossenes Karnickel, ich riss das Lenkrad herum, wich erfolgreich aus und war stolz, kein einziges Hütchen umgefahren zu haben, als ich den Wagen ausrollen ließ. Möööp. Erster Versuch misslungen. Ich hätte nicht ausrollen lassen dürfen. Die Aufgabe bestand darin, so lange zu bremsen, bis der Wagen steht. Okay, zweiter Versuch. Ich nahm wieder Anlauf, war wieder auf der Flucht und brachte das ABS-System des Autos abermals in Wallung. Auch dieses Mal blieben alle Hütchen stehen. Auch dieses Mal lenkte ich den Fiesta um das Hindernis als würde ich den ganzen Tag nichts anderes machen. Und auch dieses Mal ließ ich den Wagen hinter dem Hindernis einfach ausrollen. Kurz gesagt: Ich ließ die Bremse los, bevor der Wagen stand – Durchgefallen.

Ich glaube, ich hatte das Spiel nicht begriffen. Ich war nicht konzentriert. Ich löste zwei Mal die Bremse, weil ich an dem Hindernis vorbei gefahren war und irgendeine innere Eingebung mir sagte, dass es nicht mehr notwendig war, zu bremsen. Aber die Aufgabe hieß: Bremsen bis zum Stillstand. Kopfschüttelnd über die eigene Dummheit verließ ich das Auto.

Tja, damit suchte Autobild Deutschlands besten Autofahrer ohne mich weiter. Ich war aus dem Rennen. Nett war diese unterhaltsame Stunde aber trotzdem. Voller wurde es in der Zeit immer noch nicht. Im nächsten Jahr gibt es die nächste Chance. Vielleicht versuche ich es ja dann noch einmal.

2 Kommentare zu „Autobild sucht Deutschlands besten Autofahrer“

  1. hihii na dann erst einmal herzlichen Glückwunsch zu den bestanden Prüfungen. Finde die Kooperation zwischen Fielmann und AutoBild sehr amüsant, ich glaube nämlich nciht das die da umsonst waren und eigentlich gehofft hatten das genug Blindvögel vorbei kommen und vielleicht gleich eine schöne Brille kaufen 😛 Ich schau mir gleich mal die Tour Daten an, vielleicht kann ich ja noch mitmachen 😛 wobei ich ehrlich sagen muss, die Aufgaben ermitteln bestimmt nicht den besten Fahrer!

    1. Danke 😉
      Nein, Fielmann hat natürlich Gründe, warum die da waren. Aber so eine Brillenreinigung und ein kleiner Sehtest zwischendurch schaden ja nicht. Und mit den Aufgaben ermittelt man in der Tat nicht den besten Fahrer. Da merkt man dann halt, dass es sich nur um eine Werbe- und Gewinnspielaktion handelt. Aber ist halt eben ein nettes, interessantes Stündchen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.