Auf dem Jakobsweg durch Wuppertal

Ein gutes Stück müssen Sie nun bergauf, bis die Straße “Am Jagdhaus” erscheint. Dort gehen Sie links in die Sackgasse. Am Ende pilgern Sie in die Straße Birkenhöhe, gehen diese bis zum Ende durch und biegen rechts in die Straße “In den Birken” ab. Am nächsten Abzweig gehen Sie links in den Katernberger Schulweg. Wenn Sie nun diesem für mehrere 100 m folgen, geraten Sie auf die Nevigeser Straße. Dort rechts abbiegen und bis zur Autobahnauffahrt rechts die Straße hinab pilgern. Vor der Autobahnbrücke geht es nach links, um die Autobahn dann mittels der Brücke rechts zu überholen. An dieser Stelle geht es nach links zum Wuppertaler Bethesda-Krankenhaus.

Nun gehen Sie in die Bildhauerstraße, am Friedhof und der evangelischen Kirche vorbei und landen in der Wuppertaler Innenstadt. Biegen Sie nach rechts ab um zu den City-Arkaden und zum Hauptbahnhof zu gelangen. Wuppertal selbst ist eine relativ junge Stadt. Sie entstand im Jahr 1929 durch die Zusammenlegung der Schwesterstädte Barmen und Elberfeld mit den dazugehörigen Ortsteilen. Als älteste Siedlungskerne gelten Cronenberg, Barmen und Elberfeld. Diese wurden im 11. und 12. Jahrhundert erstmalig namentlich erwähnt. Damals noch unter den Bezeichnungen Cronenberga, Barmon und Elverfelde. Wie ein roter Faden zieht sich die Garnbleicherei durch die Geschichte Wuppertals. Im Jahre 1527 wurden Barmen und Elberfeld privilegiert, allein Garne zu bleichen und zu verkaufen. Von da an gingen die Schwesterstädte bei der wirtschaftlichen Entwicklung einen gemeinsamen Weg.

Etappe 27: Wuppertal-Innenstadt – Wuppertal-Beyenburg (14,8 km)

 Einwohner: 366.000, Kfz-Kennzeichen: W, Vorwahl: 0202
Wuppertal Informationszentrum am Döppersberg, Tel. 0202/19433, Fax 0202/5638052,  Mo bis Fr 9:00 bis 18:00, Sa 9:00 bis 13:00, infozentrum(at)stadt-wuppertal.de
Best Western, Hotel Central, Poststraße 4, 42103 Wuppertal, Tel. 0202/69823-0, Fax 0202/69823-333, Einzelzimmer € 87 bis € 107, Doppelzimmer € 107 bis € 147
Hotel-Restaurant Zur Post, Hauptstraße 47-49, 42349 Wuppertal, Tel. 0202/474041, Fax 0202/474389, Einzelzimmer € 45 bis € 55, Doppelzimmer € 75 bis € 85
JH Wuppertal-Barmen, Obere Lichtenplatzer Str. 70, 42287 Wuppertal, Tel. 0202/552372, Fax 0202/557354, jh-wuppertal(at)djh-rheinland.de
Platz am Kolk 1, 42103 Wuppertal
St. Georg-Apotheke Barmen, Heckinghauser Str. 56, 42289 Wuppertal, Tel. 0202/2621241
Lidl, Hatzfelder Straße 12, 42281 Wuppertal-Barmen

Das Wahrzeichen Wuppertals ist natürlich die Schwebebahn. Weit über die Grenzen des Bergischen Landes bekannt, fährt bzw. schwebt sie seit über 100 Jahren über der Wupper.

Ihr großer Vorteil ist natürlich, ähnlich einer Untergrundbahn, dass sie von keinem anderen Verkehr gestört wird. Daher präsentiert sie sich nicht nur als Wahrzeichen und Denkmal, sondern auch seit der Einweihung im Jahr 1900 als ein für Wuppertal unentbehrliches Verkehrsmittel. 75.000 Fahrgäste schweben Tag für Tag mit ihr kreuzungsfrei durch die bergische Großstadt. Auch im Winter ist sie unabhängig von Schneeräumern. Die Strecke ist allerdings verhältnismäßig kurz. Auf gerade mal etwas über 13 km fährt sie 20 Haltestellen an. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h dauert die luftige Fahrt von Endstation zu Endstation knapp 35 Min. Ganz interessant ist die Geschichte der Schwebebahn. Denn sie war nicht von Anfang bei den Wuppertaler Bürgern beliebt.

Aufgebrachte Bürger wehrten sich erfolglos, als die traditionsreichen Schwesterstädte Barmen und Elberfeld um die Jahrhundertwende grünes Licht für den Bau des ”Tausendfüßlers” gaben. Allen Unkenrufen zum Trotz entpuppte sich die Schwebebahn sehr bald als Lieblingskind der Wuppertaler und Touristen-Attraktion Nummer Eins. Endgültig weltberühmt wurde die Schwebebahn durch einen jungen Elefanten namens Tuffi. Am 21.7.1950 bestieg Tuffi eine Schwebebahn, um für ein Gastspiel des Circus Althoff Reklame zu machen.

Ob es ihm im Wagen nun zu hoch oder zu eng war – nach kurzer Fahrt hatte der Elefant den Rüssel gestrichen voll. Er durchbrach die Seitenwand, sprang ins Freie und landete in der Wupper. Traurige Berühmtheit erlangte die bis dahin als sicherstes Verkehrsmittel geltende Bahn im Jahr 1999, als sie in die Wupper stürzte. Schuld war eine von Bauarbeitern vergessene Metallklammer, die noch auf der Schiene angebracht war. Bis zum Beyenburger Kloster sind es noch gut 15 km. Es empfiehlt sich an dieser Stelle eine Fahrt mit eben diesem Vekehrsmittel. Sie fährt die gesamte Zeit über dem Fluss, der der Stadt ihren Namen zu verdanken hat. Dafür bietet sich die Fahrt vom Hauptbahnhof bis nach Wuppertal Oberbarmen.

Alternativ würde der Pilgerweg die nächsten 10 km auf der B7 in Richtung Schwelm verlaufen, die aber gleichzeitig zum Einkaufen und Schlendern einlädt. Übrigens würden Sie zu Fuß an der Pizzeria Il Camino vorbei kommen. Wie auch immer Sie nun den Weg fortsetzen, in Wuppertal-Oberbarmen folgen Sie rechts der Wupper. Im Tal der Wupper wird es nun ein wenig ruhiger, Sie passieren die Erfurt-Tapetenwerke und gehen unter der Autobahn 1 hindurch. Im folgenden brauchen Sie nun nur noch der Beschilderung nach Beyenburg zu folgen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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