Heute nicht als Rätsel (wäre sowieso supereinfach), sondern einfach so, weil so schön: Die 17-Bogen-Brücke im Pekinger Sommerpalast. Zur Wintersonnenwende werden die Bögen von der tiefstehenden Sonne für etwa 20 Minuten so beleuchtet, dass sie von innen heraus zu glühen scheinen. Eine Freundin war vorgestern schon da und hat mich vorgewarnt: Brücke und Insel sind gesperrt, das wird nix mit dem Glühen, dafür ist das total voll und man wird als Ausländerin selbst wieder zum Motiv. Letzteres ist mir eh egal, das ist geben und nehmen (denn inzwischen fotografiere ich zurück!), rechtlich ist das mit der Personen-Fotografie hier massiv entspannter als in Deutschland oder Kanada... Solange ein Minimum an Respekt gewahrt wird, warum denn nicht? Immerhin habe ich jetzt auch eine neue WeChat-Freundin, die vor 20 Jahren in Münster Physik studiert hat.
Das Glühen hab ich dann tatsächlich nicht gesehen - und es trotzdem nicht eine Sekunde bereut, dort gewesen zu sein. Tausende von Menschen säumten das Seeufer (unnötig zu erwähnen, dass alle Maske tragen und die Inzidenz hier quasi bei Null ist): Volksfeststimmung. Ich hab voraussichtlich noch ein paar Jahre in Peking, vielleicht ist nächstes Jahr die Brücke und die Insel wieder geöffnet, so dass ich das Glühen dann doch erwischen kann. Aber auch ohne Glühen ist es einfach zu schön dort.