Fotografieren nicht mehr so wichtig?

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  • Hallo allerseits!

    Ich möchte mal eine These in den Raum stellen. Mir ist bei unserem jüngsten Urlaub im Schwarzwald aufgefallen, dass ich mich teilweise überwinden musste, die "große" Kamera aus der Tasche zu holen, um schöne Motive abzulichten. Ich hatte mir vor einigen Jahren mal eine hochwertige "four-thirds" Spiegelreflex von Olympus zugelegt, mit Telezoom usw. Doch ich merke immer mehr, dass mir die Kamera im Urlaub eher hinderlich ist. Bei den Wanderungen ertappe ich mich zunehmend dabei, dass ich schöne Motive einfach nur genieße oder maximal zur Erinnerung mit dem allgegenwärtigen Smartphone knipse. Einzelne Motive, ja da lohnt es sich noch, auch mal mit Einstellungen (Belichtung, Fokus usw.) zu spielen, aber eigentlich wäre es mir manchmal wirklich lieber, ich hätte das Ding gar nicht dabei. Man wird von der schönen Natur, von schönen Erlebnissen wie z.B. einem Rundflug, einem Wasserfall oder einer Wildkatze, die man beim Wandern entdeckt abgelenkt.
    Außerdem scheint mir, dass Fotos, speziell hochwertige Fotos, nicht mehr den Stellenwert wie früher haben. Keiner trifft sich mehr zu Dia-Abenden wie noch vor 25 Jahren, wo man Fotos ferner Länder bestaunt und bewundert hat. Meine Bilder laufen manchmal auf meinem Mediacenter als Slide-Show, aber z.B. interessieren sich meine Verwandten nur sehr oberflächlich dafür. "Ach ja, Ihr wart im Schwarzwald, und, war's schön?" Fertig.

    Wie geht es Euch damit? Seid Ihr auch schon an dem Punkt gewesen, wo die Kamera eher hinderlich war? Wie geht Ihr damit um?

    LG
    Volker

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    ... unterwegs im Dethleffs Globetrail 640

    • Offizieller Beitrag

    Interessantes Thema.
    Von mir kommt aber ein klares Nein. ;)

    Gehen wir mal davon weg, dass meine Frau und ich beruflich mit der Kamera unterwegs sind. Selbst wenn es nicht so wäre, macht es uns einfach Spaß, zu fotografieren.
    Meine Frau nutzt das Teleobjektiv während ich mit dem normalen Weitwinkel draufhalte. Wenn wir also durch die Altstädte ziehen, gibt es viele Detailfotos von Gebäuden, die man mit dem Smartphone gar nicht machen könnte (Zoom). Und wir machen auch jede Menge Bilder, die wir oft gar nicht ins Netz stellen.
    Apropos Netz: Meine Webseite ist ja grundsätzlich entstanden, weil ich privat von den Reisen berichten wollte. Und eigentlich sehe ich das auch heute noch so, auch wenn ein Teil der Seite mittlerweile über den Stellplatz und die Reiseführer informiert. Aber mein Hauptaugenmerk liegt immer noch auf den bebilderten Reiseberichten. Und hier bin ich einfach froh, Bilder mit hoher Auflösung (für Crop) oder Zoom/Weitwinkel haben zu können.
    Und generelles Nicht-Interesse an Bildern scheint nicht zu bestehen. Ich habe alleine im kommenden November zehn Vortragstermine (einer davon wird knapp 300 Zuschauer haben) und ich kenne ja auch die Besucherzahlen meiner Webseite.
    Was aber tatsächlich zurückgegangen ist, ist das Interesse in der eigenen Familie. Hier gibt es nach einer Reise kein Wunsch, Bilder zu sehen. Denen reicht es tatsächlich, wenn ich von zuhause via Whatsapp ein Bildchen schicke. Ganz nach dem Motto: "Ach, da ist er jetzt". Was dann auf dem Bild im Detail zu sehen ist, scheint ziemlich egal zu sein. Das führt aber bei mir genau zu der umgekehrten Situation und ich erspare mir mittlerweile oft das Versenden von Handybildern.

    Und ich persönlich erfreue mich jedes Mal an meinen Bildern. Es weckt Erinnerungen, wenn ich auf meiner Festplatte stöbere (oder so wie vor 20 Minuten ein bestimmtes Motiv suche). Handybilder sind für mich nur "husch-husch" gemacht, gespeichert und irgendwo in der Cloud gelandet.
    Nein, die Kamera hat mich noch nie gestört. Sie gehört genauso dazu wie mein Schlüsselbund und mein Portemonnaie - ist halt nur größer.

    Ein Beispiel: Im Frühjahr hatten wir eine Freundin aus Polen zu Besuch und sind mit ihr zu den (Foto-)Klassikern im Ruhrgebiet und nach Köln gefahren. Ich hatte bewusst die Kamera zuhause gelassen, weil ich ohnehin schon alles kenne und keine neuen Bilder brauchte. Mir fehlte einfach etwas.

    Man wird von der schönen Natur, von schönen Erlebnissen wie z.B. einem Rundflug, einem Wasserfall oder einer Wildkatze, die man beim Wandern entdeckt abgelenkt.

    Hier bin ich dazu übergegangen, mir Zeit zu lassen. Ich schaue mir also bewusst genauso lange etwas über die Kamera hinweg an wie durch den Sucher.

    Kamera aus der Tasche zu holen

    Vielleicht liegt es bei dir an diesem Umstand? Denn die Kamera habe ich immer in der Hand (über der Schulter oder vor der Brust). Der Aufwand, sie irgendwo heraus zu holen, fällt weg. Das kenne ich aber nur zu gut von der GoPro, die auf einem Gimbal sitzt. Dazu fehlt mir manchmal die Motivation (Gimbal aus Seitentasche, anmachen, ausrichten etc.).

  • Wirklich ein spannendes Thema!

    Ich fotografiere auch gern. Ich brauche auch Fotos für meinen Blog, am Jahresende mache ich ein Fotobuch (bzw. mehrere) für die Familie. Ich stöbere ebenfalls gerne in meinen alten Bildern. Ein paar Lieblingsbilder hängen an der Wand oder stehen im Regal. Und mir ist wieder die Leitung der deutschen Fotogruppe in Peking zugefallen, für die ich ab September wieder einmal im Monat einen Ausflug organisieren werde und mal sehen, was mir darüberhinaus noch einfällt.

    Aber: wenn ich an einen neuen Ort bin, dann muss ich auch erstmal richtig sehen - nicht durch die Kamera. Ich will erstmal die Atmosphäre schnuppern, genießen. Auch hinhören, alles ganz genau beobachten. Und gerade wenn es um Natur und Landschaft geht: einfach nur sein. Und dann erst kann (und will!) ich fotografieren.

    Wenn ich zum wiederholten Male an einem Ort bin, dann nehme ich bewusst mal ein anderes Objektiv mit (oder es ist eh eine andere Jahreszeit und es sieht sowieso alles ganz anders aus).

    Neulich ist es mir in Shanghai passiert, dass ich bei einem Ausflug nicht an die Kamera gedacht habe. einerseits wäre ich mit vier Kindern eh nicht viel zum Fotografieren gekommen, andererseits macht meine Kamera selbst im Automatikmodus bessere Bilder als jedes Handy (finde ich). Sie hat mir tatsächlich gefehlt. Was mir nicht gefehlt hat: das Gewicht.

    Überhaupt ist es so, dass ich anders fotografiere, wenn ich alleine unterwegs bin (oder mit der Fotogruppe), aber mit der Familie dabei ist es meist eher nur schnelles Automatik-Knipsen.

    Wenn ich die Kamera nicht vergesse, dann hängt sie bei mir mit einem schrägen Gurt über der Schulter. Das war eine der besten Zubehör-Anschaffungen überhaupt: Tschüss Foto-Nackenschmerzen!

    Ich träume trotzdem vom Gewicht reduzieren, so ne hübsche neue Sony-Alpha wäre schon was. Aber mit Weitwinkel und Tele und Reisezoom und verschiedenen Festbrennweiten wäre das eine Rieseninvestition. Die muss warten. Vor allem, weil man für das Geld echt viel Reisen könnte und Bilder machen - das geht dann auch mit der jetzigen Kamera.

    Ok, es gibt Leute, die haben einfach einen richtig guten Blick und kriegen auch mit einem Handy ein objektiv tolles Bild hin. Trotzdem finde ich, dass eine DSLR oder DSLM einem einfach andere, bessere Möglichkeiten eröffnet.

    Von meiner Familie kommt oft: oh, tolle Bilder. Da weiß ich aber nie, ob das ein gutes Foto ist - oder ob sie einfach den Inhalt interessant finden, auch wenn ich einem Chinesen im Beijing Bikini die Füße abgeschnitten hab oder so. :)

    Peking-Blog: ombidombi.de

    Do not go gentle into that good night.
    Rage, rage against the dying of the light.
    (Dylan Thomas)

  • Hallo Volker.

    Wir benutzen auf den Wochenend-Touren eine

    • Canon PowerShot (mit Sucher, Display und Zoom)
    • und ab und zu mal das Smartphone

    Auf den Urlaubstouren nehmen wir eine

    • Videokamera Canon Legria HF G25
    • Fotoapparat SONY DSC-HX400 (Sucher, Display, Weitwinkel und Teleobjektiv)
    • und selten mal das Smartphone

    Videokamera und Fotoapparat trage ich in einer großen Tasche mit Schultergurt.

    Wichtig für uns ist bei einem Fotoapparat der Sucher, denn manchmal sind die Lichtverhältnisse ungünstig und man sieht nichts auf dem Display.

    Die gemachten Fotos und Filme landen dann auf dem PC.

    Dort schneide ich dann meinen eigenen Videofilm, den ich manchmal Freunden oder Familie vorführe. Aus 4 Stunden Material kommen dann maximal 30 Minuten heraus. Ansonsten wird es für andere zu langweilig.

    Bei den Fotos werden die "unbrauchbaren" Aufnahmen gelöscht, alle anderen kommen auf eine 32 GB Speicherkarte im digitalen Fotorahmen; zu unserer eigenen Freude steht der, gut sichtbar, im Wohnzimmer.
    Aus den Fotos wähle ich dann noch die allerbesten aus, um sie in ein Fotobuch zu packen. Dazu nutze ich die Hilfe von PIXUM. Diese Fotobücher zeige ich dann in der Familie oder bei Freunden. Aber nur, wenn da Interesse besteht. Ich will ja niemandem etwas aufzwängen; so wie früher diese Dia-Abende.

    Ach ja, und dann wechselt das Hintergrundbild des Rechners alle 30 Minuten durch die Fotos von der letzten Tour.

    Und, als alter EDVler werden alle Aufnahmen auf insgesamt 4 Festplatten gesichert. Zwei Rechner synchronisiert und jeweils eine externe Festplatte. Die externen Platten werden nur bei Bedarf zur Sicherung dazugeschaltet.

    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

  • Ich möchte mal eine These in den Raum stellen. Mir ist bei unserem jüngsten Urlaub im Schwarzwald aufgefallen, dass ich mich teilweise überwinden musste, die "große" Kamera aus der Tasche zu holen, um schöne Motive abzulichten. Ich hatte mir vor einigen Jahren mal eine hochwertige "four-thirds" Spiegelreflex von Olympus zugelegt, mit Telezoom usw. Doch ich merke immer mehr, dass mir die Kamera im Urlaub eher hinderlich ist.

    Geht uns auch so! Seit vier Jahren nur noch mit zwei kleinen Sonys und den Smartphones unterwegs, weil uns das Herumschleppen einfach schon zu mühsam wurde. Stehts verfügbar, weil in der Hosentasche oder Jacke. Dazu auch ziemlich flott für Schnappschüsse.
    Und man muss in manchen Gegenden nicht gleich als Tourist auffallen. ;)
    Wobei wir viel mit Öffis und zu Fuß unterwegs sind, wo es noch viel mühsamer ist.
    Für den Eigenbedarf reicht die Qualität allemal und bei Schlechtwetter oder im Dunkeln verzichten wir dann darauf.

    Fotoabende gibt es auch nicht mehr, aber wer Lust hat kann in den Fotobüchern oder auf Youtube gerne blättern.
    Dort sind dann eine überschaubare Menge Fotos die den Betrachter nicht überfordern sollten.
    Da bleiben von 2000 Fotos max 500 übrig.

    Mit den üblichen Slideviewern kann ich wenig anfangen und finde ich schnell ermüdend.
    Wir haben jedenfalls beschlossen künftig mehr kleine Filmsequenzen zu knipsen, wobei uns die Sonys vollkommen reichen.
    Mit dem Smartphone habe ich da Probleme, weil es zu flach und leicht ist.
    Was wir auch nicht mitmachen ist die Selfiemania. :D

  • Also ich bin nach wie vor nur mit der Kamera unterwegs. Auch wie Michael geschrieben hat , meist umhängend.
    Ich hatte in einem Nordseeurlaub mal meine Kamera vergessen und war todunglücklich. Hab mir zwar dann eine billige gekauft, aber das war ein Satz mit X.
    Viele meiner Fotos sind Schnappschüsse, die ich nicht hätte, wenn nicht die Kamera immer im Anschlag wäre.

    r z.B. interessieren sich meine Verwandten nur sehr oberflächlich dafür. "Ach ja, Ihr wart im Schwarzwald, und, war's schön?" Fertig.

    Das ist bei uns auch so. X/X/
    Ich mach meine Fotos nur für uns und für meine heißgeliebten Fotobücher (bei größeren Touren). Wenn jemand nach Fotos frägt, geb ich ihm das Fotobuch. Eine Fotoschau bei manchmal hunderten bis tausend Bildern sind natürlich für die meisten langweilig. Die Aussagekräftigen bann ich dann ins Buch.

  • Meine Fotoangewohnheiten sind geprägt von Inkonsequenz. Die Ansprüche sind gar nicht so hoch aber manchmal möchte man auch wieder mal was dokumentieren. Und im Nachhinein freut man sich dann doch über die Gedächtnisanregungen obwohl ich nur sehr selten Ausdrücke/Abzüge oder ein Fotobuch erstelle.

    Früher war das Fotografieren im Urlaub weitestgehend auf die Motive beschränkt. Personen waren eher verpönt und eher nur mal ausnahmsweise.

    Dann kamen die Kinder und das Fotovolumen ging wieder hoch, um dann aber wieder von Kind zu Kind weniger zu werden.

    Jetzt variiert es im Urlaub. Manchmal will ich die Umgebung einfach nur wirken lassen, manchmal wird dann doch wieder die Umgebung abgelichtet und vor allem auch die Familienmitglieder. Wichtig ist es dann meist, dass der Schuss "aus der Hüfte" schnell geht. Man will ja nicht der Bremsklotz sein und die Motive sind auch nicht mehr unbefangen sobald die Kamera bemerkt wurde.

    Als Kamera dient sehr häufig das Smartphone. Per Daumendruck auf dem Display wird oft noch die Belichtung/Fokussierung grob justiert. Selten greift man mal auf die manuellen Einstellungen zurück. Zusätzlich vor allem im Urlaub haben wir noch eine kompakte Digitalkamera dabei (eine Sony DSC-RX100). Die kann man auch mal einem Kind in die Hand geben und sie ist auch oft handlicher als das Smartphone. Dass die Bildqualität etwas besser ist fällt selten ins Gewicht.

    Sperrige Sachen wie Spiegelreflex oder gar Wechselobjektive schleppen wir nicht mehr herum. So entgeht uns zwar evtl. die eine oder andere Naturaufnahme oder ein Himmel wird mal wieder vom Smartphoneprozessor zerrechnet aber letztlich geht es um den Erinnerungswert und der kommt auch bei unperfekten Aufnahmen wieder.

  • Wie geht es Euch damit? Seid Ihr auch schon an dem Punkt gewesen, wo die Kamera eher hinderlich war? Wie geht Ihr damit um?

    Letztens mit Kollegen darüber diskutiert und der Trend war 9:1 pro Smartphone.
    Beim Fotofachhandel findet man immer öfter Sonderangebote für DSRLs.
    Auch das Zoomen ist meines Erachtens bei den neuen Smartphones schon ganz brauchbar.

    Das Problem, dass Smartphones wenig Fläche zum Halten haben und leicht sind, kann man auch schnell lösen.
    https://www.arktis.de/focusgrip-mono…hone-halterung/
    https://www.apfelkiste.ch/popsockets-fin…lue-nebula.html

    Und Sucher brauche ich auch nicht mehr. Alles eine Frage von Praxis und Bildschnitt.
    Heute muss man sowieso oftmals über die Köpfe anderer Fotos machen. Oder ein Schnappschuss! Was hilft da ein Sucher?
    Verbesserungsfähig wäre aber, dass die Displays weniger spiegeln. Aber da gibt es vielleicht auch schon Folien?

  • Der Vorteil des Smartphones: man hat's immer dabei und mittels "Hotkey" (mein Handy geht per Doppelklick auf den Homebutton direkt in die Kamera) schnell einsatzbereit.

    Der Nachteil des Smartphones ist aber auch klar: die Qualität der Bilder. Ja es gibt sicher gute Smartphone-Optiken, aber die Resultate einer guten Spiegelreflex sind immer noch besser. Ich hab vor allem ein großes Problem mit der im Handy eingebauten Bild-Aufbereitung. Man hat leider keine Chance, die Fotos ohne diese Nachbearbeitung zu bekommen und dabei werden die Bilder oft über Gebühr nachgeschärft, farblich und im Kontrast verfälscht usw. Ich hatte Euch ja geschildert, dass ich in unserem letzten Urlaub gerade viel mit dem Smartphone geknipst habe. Die Bilder sahen auf den ersten Blick auch toll aus. Manche Motive hatte ich dann auch noch mit der 4/3rds "nachfotografiert". Und diese Bilder sind jetzt in der Nachbetrachtung einfach deutlich besser, speziell wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal waren. Meinen Handybildern fehlt vor allem etwas rot, sie wirken unnatürlich blass, wenn man sie gegen die Fotos von der Olympus legt.

    Das Problem bei der Olympus wiederum ist, dass sie manchmal (speziell wenn es schnell gehen sollte) falsch fokussiert und wenn man spezielle Einstellungen benötigt, ist oft das Motiv weg. Wir hatten bei einer Wanderung tatsächlich eine Wildkatze beobachtet. Ich wollte sie natürlich fotografieren aber bis ich das Tele auf der Kamera hatte, war sie gemütlich davonspaziert.

    Auch kann ich mit dem Handy schnell und unkompliziert ne HDR Aufnahme machen, was mit der Olympus so nicht geht.

    LG
    Volker

    --

    ... unterwegs im Dethleffs Globetrail 640

    • Offizieller Beitrag

    Mit diesem Thread im Hinterkopf bin ich am vergangenen Wochenende wandern gewesen. Die Kamera hing, wie immer, an meiner rechten Hüfte. Meine Arme und Hände waren komplett frei. Aber ich konnte jederzeit die Kamera greifen und sie dabei gleichzeitig mit dem Finger einschalten. Das empfinde ich als extrem hilfreich.
    Ich habe mir unterwegs vorgestellt, wie es nun ohne die Kamera wäre. Natürlich, ich hätte weniger Gewicht am Körper, was mich allerdings nicht stört. Doch für ein Foto hätte ich das Handy aus der Hosentasche holen, die Handyhülle öffnen müssen (wofür ich auf jeden Fall zwei Hände benötige) und dann hätte ich - aus Gewohnheit - den Bildschirm entsperrt und die Kamera-App gesucht. Ich weiß, dass ich auf meinem Telefon die Kamera-App auch im gesperrten Modus öffnen kann. Da ich das aber nur selten benutze, fällt mir das erst beim Entsperren wieder ein.
    Gut, und dann hätte ich bei entsprechenden Lichtverhältnissen mit eventuell starker Sonneneinstrahlung versucht, auf dem Display irgendetwas zu erkennen.

    Für mich ist dieses Verfahren umständlicher. Hinzu kommt das, was Volker sagt: Die Bildqualität entspricht auch heute noch nicht dem, was man aus einer Kamera herausholen kann. Diese Unterschiede fallen spätestens beim Bearbeiten auf.

    Beides hat seine Berechtigung: Handyfotos und Kamerafotos. Aber meiner Meinung nach für unterschiedliche Zwecke. Mal eben schnell ein Foto verschicken oder im Netz posten, geht mit dem Smartphone ziemlich einfach. Und ich denke, genau für diesen Zweck gibt es eine Kamera im Telefon.
    Es ist ja auch in anderen Belangen ähnlich. So hat ein Hollandrad genauso seine Berechtigung wie ein Rennrad. Während ich aber mit dem Rennrad auch zur Bäckerei fahren könnte, würde ich nie auf die Idee gekommen, mit einem Hollandrad an einem Radrennen teilzunehmen.


    Das Problem bei der Olympus wiederum ist, dass sie manchmal (speziell wenn es schnell gehen sollte) falsch fokussiert und wenn man spezielle Einstellungen benötigt, ist oft das Motiv weg.

    Bei meiner Kamera kann ich mehrere Einstellungen vorprogrammieren und in der Eile schnell den Modus wechseln. So habe ich dann notfalls sogar den "Nadelspitzen-Fokus" ziemlich schnell griffbereit. So etwas müsste doch bei deiner auch möglich sein, oder?


    Das Problem, dass Smartphones wenig Fläche zum Halten haben und leicht sind, kann man auch schnell lösen.
    http://arktis.de/focusgrip-monopod-pr…lle-smartphone-halterung/
    http://apfelkiste.ch/popsockets-finge…alterung-blue-nebula.html

    Bevor ich anfange, mein Telefon mit solchen Dingen auszuschmücken, bleibe ich dann doch lieber gleich bei der Kamera. Denn mit diesen Gimmicks kann ich das Telefon auch nicht mehr "mal eben" in die Hosentasche rutschen lassen. Und die anderen Funktionen auf dem Smartphone (Telefonie, Navigation, Emails lesen) sind dann sicherlich auch nicht mehr so einfach zu händeln.


    Auch das Zoomen ist meines Erachtens bei den neuen Smartphones schon ganz brauchbar.

    Das ist dann allerdings nur ein digitaler Zoom und der ist nicht mit einem Teleobjektiv vergleichbar. Mal davon abgesehen, ist der Zoom auf dem Telefon wohl auch wieder von App zu App unterschiedlich. Meine Frau könnte zum Beispiel nicht im normalen Fotografie-Modus zoomen, wie wir gerade mal getestet haben. Ihre App lässt das nur im Porträt-Modus zu.

    Aber während ich hier gerade diese Zeilen schreibe, hält draußen vor dem Fenster ein Eichhörnchen gerade seine Mittagspause. Das ist jetzt auch nur ein schnell geknipster Schnappschuss, doch wie hätte ich das mit dem Handy machen sollen (der Baum steht in ca. 12-15 m Entfernung):

  • Zum Thema Smartphone und Zoom. Ich hoffe das ist hier nicht so ganz Off-Topic. :)
    Ich habe mal mit Smartphone und Fernrohren experimentiert. Die Ergebnisse sind eigentlich nie technisch Einwandfrei und fummelig ist das Ganze auch noch. Aber irgendwie bringt es auch Spaß. Für das erste (irgendein Quelle 8x) hatte ich noch aus einem defekten Schaumgummi-Schwert der Kinder + Klebstoff eine Halterung gebastelt das zweite (ein Bress 10x) hab ich dann "einfach" mal drangehalten. Große Mankos: Ferngläser sind nicht für Fotographie gedacht -> Farbverschiebungen und die Bildschärfe ist auch nur irgendwo (z.B. im Zentrum) gegeben. Außerdem ist das Freihand-Fotografieren bei den Vergrößerungswerten bestenfalls wie Lottospielen.

    Aber irgendwie hat das Ganze auch einen eigenen Stil, vergleichbar z.B. mit Lomografie:

  • Natürlich macht eine DSLR nach wie vor bessere Bilder als eine Smartphone-Kamera - wenn man denn mit ihr umgehen kann. Die Frage bei Fotografieren ist allerdings erstmal, wieviel Aufwand und Ausrüstung ich in meine Bilder stecken will. Ist es mir das wert, dass ich viel Geld in eine richtig gute Kamera investiere und mir die Zeit nehme, ihre Funktionen auszutesten, und auch mal längere Zeit damit zuzubringen, ein Motiv wirklich gut vor die Linse zu bekommen? Oder will ich einfach nur einen kurzen Schnappschuss machen, mit einem Gerät, das ich sowieso immer dabei habe, und dann meinen Urlaub ohne Kamera vor dem Auge fortsetzen?

    Ich selbst gehöre klar zu letzterer Sorte Mensch. Bevor es Handykameras gab, war ich meist mit einer relativ billigen Kompaktkamera in der Gürteltasche unterwegs, und das hat mir auch vollkommen gereicht. Und heute ist es eben das Handy, das ich fast immer in der Hosentasche habe, und dessen Bildqualität inzwischen die alten Kompaktkameras locker in die Tasche steckt. Natürlich ärgere ich mich hin und wieder darüber, dass ich einen Anblick nicht wirklich zufriedenstellend aufs Foto bekomme. Aber das reicht bei mir noch nicht, um mich intensiver mit dem Thema Fotografie auseinanderzusetzen. Und hin und wieder gelingen mir auch mit dem einfachen Material schon ganz gute Bilder.

    Den Diaabend von früher gibt es in der Tat so gut wie nicht mehr - wenn man mal von professionellen Foto-Vorträgen wie denen von Michael absieht. Ich war bei solchen Abenden auch immer nur Zuschauer und habe die Bilder von anderen bestaunt. Bei mir sah das auch eher so aus, dass ich vor wenigen Leuten meinen Stapel Papierbilder durchgeblättert habe, bis dann irgendwann mein PC-Bildschirm die Papierbilder abgelöst hat. Und mit einem Notebook sieht man die Bilder immer noch besser als auf einem 7x13cm großen Papierabzug.
    Und ja, seit es WhatsApp, Instagram und andere Möglichkeiten gibt, seine Bilder gleich vom Urlaub aus zu verschicken, werden die "Foto-Vorführ-Abende" in der Tat allmählich weniger. Wobei ich es trotzdem immer noch interessant finde, anhand von längeren Fotoserien etwas mehr über eine Landschaft oder Szene zu erfahren als was das online verschickte Bild allenfalls andeutet. Insofern schaue ich mir nach wie vor immer noch gerne größere Mengen von Fotos an (vor allem, wenn sie gut kommentiert werden), und biete auch selbst gerne an, meine Bilder zu zeigen.

  • Hallo Alex,

    ich teile deine Meinung, wenn es darum geht, sich VOR den Anschaffungen einer umfangreichen Ausrüstung Gedanken über das "wofür" zu machen. Aber wenn ich Volker richtig verstanden habe, dann geht es ihm darum, dass er diese Ausrüstung ja schon lange hat, nun aber an dem Punkt angekommen ist, sie gefühlt nicht mehr zu brauchen, bzw. sie als hinderlich zu betrachten.

    Wir haben auf unseren Reisen eine ziemlich umfangreiche Ausrüstung dabei, eine DLSR, eine Spiegellose, eine GoPro und ich meine Sony Video-Kamera. Dazu zwei bis drei Objektive. Mein Mann entscheidet allerdings morgens, ehe wir das Schiff oder das Hotel verlassen, was er konkret an dem Tag mitnimmt. Wetter, Motive, Strecke, usw. Meistens hat er die Spiegellose an einem Diagonalgurt umgehängt, die GoPro mit Gimpel griffbereit in einer Außentasche seiner Wanderhose. So gelingt es uns doch, an besonders schönen Stellen auch diese ganz besonderen Momente einzufangen.
    Eines hat sich jedoch ganz entscheidend zu früheren Reisen verändert: Die Menge der Fotos und Videoschnipsel, die wir mitbringen. Wir überlegen jetzt lieber schon vor dem Schuss, ob es sich überhaupt lohnt. Denn ich glaube, unbewusst baut man sich noch eine zusätzliche Hürde auf, wenn man weiß, man muss zu Hause noch tausende Bilder sichten und bearbeiten. Inzwischen bringen wir eben keine 2000 Bilder mehr mit heim, sondern "nur" noch 600 oder 800, und davon bleiben maximal 200 übrig. Und für meine Fotobücher verwende ich davon höchstens 60 bis 70. Alles andere ermüdet. Man muss eben sehr konsequent bei der Nachbearbeitung sein. Meist genügen von einem Motiv drei bis vier Aufnahmen, wenn man mal ganz ehrlich ist, und nur die allerbesten nimmt. Aber oft sehe ich von ein und demselben Motiv 10, 12 und mehr Aufnahmen. Das brauchen wir nicht mehr. :)
    Insofern haben wir Qualität gegen Quantität eingetauscht.

    LG, Dorit

  • Inzwischen bringen wir eben keine 2000 Bilder mehr mit heim, sondern "nur" noch 600 oder 800, und davon bleiben maximal 200 übrig. Und für meine Fotobücher verwende ich davon höchstens 60 bis 70. Alles andere ermüdet.


    :thumbup::thumbup::thumbup:

    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

  • Ach ja, habe gerade festgestellt, daß es unheimlich hilfreich ist, wenn man ab und zu auch mal die Linsen am Smartphone reinigt. ^^

    Die Fotos könnten sonst einen Touch bekommen wie im Morgennebel. :D

    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

  • ich fotografiere tgl- egal ob zuhause oder unterwegs. Das ist für mich Entspannung pur und am Abend schaue ich mir meine Fotos gerne noch mal an oder stelle sie bei Whatsapp ein. Natürlich mit dem Smartphone.


    Unterwegs habe ich sowohl mein iPhone in der Tasche als auch meine Sony Powershot am Gürtel ;-))

    Vaette…….. liten och grå , smyger in din vrå

  • Zum Thema Smartphone und Zoom. Ich hoffe das ist hier nicht so ganz Off-Topic.
    Ich habe mal mit Smartphone und Fernrohren experimentiert.

    Interessantes Experiment ;)

    Aber die neue Smartphone Generation hat bekanntlich auch schon optische Zoomobjektive und auch der digitale Zoom ist nicht so schlecht.
    https://handy.de/magazin/smartp…m-im-vergleich/

    Also mir reicht das Zoomen und funktioniert sehr einfach mit Wischen am Display.
    Und wenn es etwas mehr sein soll, dann nehme ich meine kleine Sony mit einem 20-Fach Optischen Zoom.

    Und hier das Ergebnis mit meinem 200 Euro Smartphone. Abstand zum "Goldenen Dachl" rund 25 Meter.

    Das reicht für meine persönlichen Bedürfnisse und wenn es mir nicht gefällt, dann lösche ich es!

  • Dorit hat es oben gesagt, die Ausrüstung ist da. Und wenn ich 's nicht vergesse, ist sogar ein Stativ (3-Bein) an Bord (natürlich nicht bei Wanderungen dabei, aber liegt im Womo bereit).

    -> wir waren mal bei einer unserer Touren im Hunsrück auf dem Erbeskopf, just, als eine Mondfinsternis anstand. Hier war ich natürlich froh, dass die Kamera (damals leider ohne Stativ) dabei war. Da konnte ich nach Herzenslust probieren und experimentieren. Wäre mit einem Handy niemals was geworden.

    Ja auch die Zahl der nach dem Urlaub nachzubearbeitenden Bilder schreckt mich, denn ich hab außerhalb der Ferien selten die Zeit, mich um den Wust an Fotos zu kümmern.

    Ich überlege im Moment noch, meine Kamera mit einem Telezoom zu erweitern, so dass ich meine derzeit separaten Objektive (14-45mm, entspricht 28-90mm bei Vollformat) und Telezoom (40-150mm, =80-300mm Vollformat) ergänze durch eines, was den kompletten Bereich bedient (es gibt da ein Tamron 14-150mm; =28-300mm Vollformat). Das wäre das, was man wohl ein "Immer-drauf" nennt, dazu ein etwas anderer Trageriemen, der jetzige ist minimal zu kurz, um die Kamera bequem "crossover" zu tragen. Und vor dem Bauch baumeln haben mag ich nicht. Naja, so würden die immer mal fälligen Objektivwechsel wegfallen und ich hätte die Kamera immer griffbereit.

    LG
    Volker

    --

    ... unterwegs im Dethleffs Globetrail 640

  • auch ich Photographie gerne und viel mit einer Lumix TCM 61 und mit Handy. Ich mache seeehr viele Photos um dann nur die Besten nehmen zu wollen bin dann aber sehr inkonsequent und sortiere dann die Photos nicht aus.... Vor allem wenn ich Photo Bücher mache, da kommt es dann raus was es für eine Datenmenge ist :S
    Die Familie zeigt auch weniger Interresse von Photovorträgen da bei Reisen mit Whatsapp direkt Photos geschickt werden und danach das Thema erledigt ist und ganz einfach die Zeit fehlt wegen Berufstätigkeit oder sonstiges.
    Mein Hobby ist und bleibt die Photographie mit aller Freude

    2 Mal editiert, zuletzt von sanitaer (19. August 2019 um 21:53)

  • Mhh, irgendwie bin ich dann hier der Aussenseiter. Wenn habe ich eine kleine Digicam dabei.
    Allerdings gehe ich viele Touren inzwischen ohne, und das HAndy ist im Rucksack.
    Ich geniese dann einfach die Wanderung und lasse mich auf das Erleben ein.

    Gerade im Harz bin ich oft ohne Bildbeweis unterwegs.
    Und auf die Aussage:"MAch doch mal Fotos, muß doch toll dort sein" antworte ich " Komm doch einfach mit"

    Ganz schlimm finde ich allerdings die bearbeiteten Fotos.
    Gerade in den Social Media findet sich in Wander und Outdoor Gruppen häufig nur noch geschöntes Bildwerk.
    Die Farbtöne völlig verändert.


    An Reisefotos, welche "orginal" sind habe ich allerdings trotzdem meine Freude, also hört ja nicht auf :thumbup:

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