Da fährt man nichtsahnend tausende von Meilen durch die Vereinigten Staaten und befindet sich auf einem klassischen Roadtrip von Kalifornien nach Florida, als plötzlich ein Schild auftaucht, das etwas Verwunderung hervorruft:
„Essen Lane, was soll das sein?“ fragt man sich als ortsunkundiger Essener. Ist das Wort Essen vielleicht ein Zufall? Gibt es das Wort eventuell doch als englischen Begriff oder handelt es sich vielmehr um eine Abkürzung? Fragen über Fragen, was bleibt sind zunächst mal Mutmaßungen. Als gebürtiger Essener kenne ich die Partnerstädte von Essen und habe sogar schon darüber geschrieben, wie ich ich in den meisten von ihnen zu Besuch war. Baton Rouge in Louisiana gehört definitiv nicht dazu.
Während wir also fahren, die Schilder fotografieren und darüber grübeln, was es mit der Essen Lane auf sich hat, folgt drei Ausfahrten später auch schon das nächste Schild: Siegen Lane.
Okay, das kann dann kein Zufall mehr sein. Die Namen der beiden NRW-Städte Essen und Siegen in als Straßenname, das muss eine Bedeutung haben. Wir haben es vor Ort nicht versucht herauszufinden, da wir an dem Tag noch nach New Orleans weiter wollten. Doch eine spätere Internetrechereche hat ergeben, dass diese beiden Hauptstraßen nach den deutschen Einwandererfamilien Kleinpeter und Starling benannt wurden. Diese waren in der Region wohl als Unternehmer sehr prominent und ihre Nachfahren betreiben noch heute Geschäfte in Baton Rouge.
So trifft man also auch in der Ferne bei einer harmlosen Reise durch die USA auf Spuren des Ruhrgebiets. Na gut, und auch auf Spuren des Siegerlandes.