2018 – Mit dem Wohnmobil um das IJsselmeer

Es war mal wieder soweit – die nächste Wohnmobiltour stand an. Dieses Mal sollte es um das IJsselmeer gehen. Das Wetter war einfach nur toll. Blauer Himmel bis zum Horizont und gleichzeitig war in der Niederlande Tulpensaison. Wir freuten uns auf farbenfrohe Eindrücke und fuhren morgens gemütlich los.

Ein Herz aus Tulpen
Ein Herz aus Tulpen

Da die Autobahn 3 wegen Baumaßnahmen gleich an zwei verschiedenen Stellen komplett gesperrt war, nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf und fuhren über die Autobahn 57 an Goch vorbei in Richtung Nijmegen. Unser erstes Ziel sollte Lelystad am südlichen vom IJsselmeer sein. Wir wussten, dass es dort eine kleinere Autoroute entlang verschiedener Tulpenfelder gibt.

Unser Wohnmobil am Tulpenfeld
Unser Wohnmobil am Tulpenfeld

Und so war es dann auch. Zwischen der Autobahn 6 und der kleinen Ortschaft Swifterbant erstreckte sich eine Landschaft aus zahlreichen Feldern. Doch nicht auf jedem wuchsen natürlich Tulpen. Aber auf kleineren Wegen konnte man gemütlich an den Feldern vorbei fahren und schon von Weitem die Tulpenfelder erkennen.

Tulpen soweit das Auge reicht
Tulpen soweit das Auge reicht

Tulpen soweit das Auge reicht

Fast an jedem Tulpenfeld gab es natürlich auch die Möglichkeit anzuhalten und sich das Farbspektakel der vielen Tulpenarten anzuschauen. Wir waren nicht die Einzigen, die sich hierfür interessierten. Jedermann, der an einem Tulpenfeld anhielt, stieg aus und zückte natürlich entsprechend die Kamera bzw. das Smartphone. Wir machten es nicht anders.

Viele verschiedene Tulpenarten
Viele verschiedene Tulpenarten

Nachdem wir diese kleine Tulpenroute zwischen Swifterbant und Lelystad ausgiebig erkundet und abfotografiert hatten, fuhren wir auf die Autobahn 6, um in die Region Flevoland zu fahren.

Prächtige Tulpen
Prächtige Tulpen
Rote Tulpe im gelben Feld
Rote Tulpe im gelben Feld

Hierfür muss man die Ketelbrug überqueren. Diese Brücke trennt das IJsselmeer vom kleineren Ketelmeer und ist eine Klappbrücke. Klappbrücken kennt man natürlich von vielen Orten, wo der Schiffsverkehr den Straßenverkehr kreuzt. Aber ich hatte es bis dahin noch nicht erlebt, dass auf einer Klappbrücke eine komplette Autobahn verläuft.

Lauter Tulpenreihen
Lauter Tulpenreihen

Über die Ketelbrug nach Flevoland

Vermutlich wäre mir das gar nicht aufgefallen, wenn die Brücke nicht hochgestanden hätte und wir dadurch warten mussten. Ein Stau auf der Autobahn, verursacht durch eine Klappbrücke, damit Schiffe passieren können, war mir neu. Aber es ist ein angenehmer Stau, weil das Ende natürlich abzusehen ist.

Brunnengebäude auf Schokland
Brunnengebäude auf Schokland

Die Ketelbrug klappte nach der Durchfahrt mehrerer Schiffe wieder runter und weiter ging die Reise nach Flevoland. Dort bogen wir nach rechts ab und fuhren in Richtung Schokland. Schokland kannten wir schon von unserer Reise mit dem Wohnmobil nach Amsterdam und Texel. Auf dem Rückweg von Texel fuhren wir nämlich ebenfalls am IJsselmeer vorbei und besuchten auch Schokland.

Museum in Schokland
Museum in Schokland

Schokland ist Weltkulturerbe der Unesco und war einst eine Insel in der Zuiderzee. Durch die Landgewinnung ist kaum noch zu erkennen, dass es sich ursprünglich um eine Insel handelt. Vielmehr ist der Bereich jetzt Teil des Festlandes. Aber ein kleines Museum und einige Wanderwege erinnern noch an die Zeit als Insel. Spuren der ehemaligen Inselbevölkerung wie zum Beispiel die Grundmauern einer Kirche am südlichsten Zipfel von Schokland sind noch heute gut zu erkennen.

Polderlandschaft bei Schokland
Polderlandschaft bei Schokland

Auf Einkaufstour in Holland

Nach dem erneuten Besuch in Schokland fuhren wir nach Norden in die größte Stadt der Umgebung, nach Emmeloord. Dort deckten wir uns mal wieder umfangreich mit leckeren niederländischen Produkten ein. Unser Kühlschrank im Wohnmobil macht es möglich, dass wir auch bei großer Hitze gekühlten Pudding und vor allen Dingen typisch niederländischen Vla einkaufen konnten.

Vielfältige Tulpenvariationen
Vielfältige Tulpenvariationen

Allerdings waren wir noch gar nicht mit dem Thema Tulpen fertig. Denn auch rund um Emmeloord gibt es Tulpenrouten. Aber was für uns noch interessanter war, war das sogenannte Tulpenfestival. In einem kleinen Ort namens Creil konnte man zu einem Tulpenzüchter und eine Vielzahl an blühenden Tulpenarten kennenlernen.

Schaf mit Lämmern
Schaf mit Lämmern

Von beinahe jeder Tulpenart, die es gibt, gab es ein kleines Beet, in dem sie präsentiert wurden. Und natürlich hat jede Tulpenart eine eigene Bezeichnung. Die Bandbreite reicht von Little Princess bis Dow Jones. Der Vielfalt und der Phantasie an Namensgebung schienen keine Grenzen gesetzt zu sein.

Rehe am IJsselmeer
Rehe am IJsselmeer

Das Tulpenfestival war nicht besonders groß, sondern bestand aus einer Bühne, auf der Live-Musik gespielt wurde, einem kleinen Festzelt und ein paar Spielmöglichkeiten für Kinder. Aber wir fanden es irgendwie schön und auch drollig, dass die Tulpe hier auf diese Weise gefeiert wird.

Blumenmeer
Blumenmeer

Übernachtung auf dem Wohnmobilstellplatz am IJsselmeer

Nach dem Besuch des Tulpenfestivals beschlossen wir, Flevoland zu verlassen. Wir wollten ja ohnehin das IJsselmeer umrunden und hatten geplant, weiter nach Norden zu fahren. Von der Rückreise unseres Texelbesuchs wussten wir von einem kleinen Stellplatz direkt am Ijsselmeer. Dieser hatte zwar keinen freien Blick auf das Wasser, weil der Deich im Weg ist. Doch so hatten wir die Möglichkeit, noch ein wenig auf dem Deich spazieren zu gehen und die Abendstimmung zusammen mit zahlreichen Schafen zu genießen. Auch Rehe konnten wir in geringer Entfernung erblicken.

Wohnmobilstellplatz am IJsselmeer
Wohnmobilstellplatz am IJsselmeer

Bezahlt wird die Übernachtung auf dem Stellplatz an der Rezeption des Campingplatzes auf der anderen Straßenseite. Die nette Dame am Empfang gab uns noch den Tipp mit, die nahegelegene Ortschaft Hindeloopen zu besuchen. Das machten wir gleich am nächsten Morgen. Wir fuhren knapp fünf Kilometer und stellten unser Wohnmobil außerhalb der Ortschaft auf einem kostenlosen Parkplatz ab.

Anschließend spazierten wir durch Hindeloopen und waren ganz beeindruckt. Wir hatten bisher noch nie etwas von dem Ort gehört. Doch er erinnerte uns sehr an Friedrichstadt oder auch an Venedig. Kleine Kanäle und Grachten dominierten das Ortsbild und alle paar Meter gab es malerische Holzbrücken, auf denen man die Kanäle überqueren konnte. Hindeloopen ist zwar nicht groß, macht aber einen wirklich schönen und gemütlichen Eindruck.

Kanal in Hindeloopen
Kanal in Hindeloopen

Fahrt über den Afsluitdijk

Nach dem Rundgang durch Hindeloopen fuhren wir zum Abschlussdeich, auf Niederländisch Afsluitdijk. Dieser trennt das IJsselmeer von der Nordsee und ist rund 30 Kilometer lang. Die Autobahn 7, die über den Deich verläuft, ist fast schnurgerade und bietet an zwei Stellen die Möglichkeit anzuhalten, zu tanken oder eben bei einer Pause den Ausblick auf IJsselmeer bzw. Nordsee zu genießen.

Autobahn auf dem Abschlussdeich
Autobahn auf dem Abschlussdeich

Das machten wir natürlich auch. Und zwar in Breezanddijk. Breezanddijk gilt als der kleinste bewohnte Ort der Niederlande und zählt gerade einmal vier Einwohner. Diese sollen wohl auf einem Hausboot am Abschlussdeich leben. Viel mehr bietet dieser Weiler ja auch nicht. Da wäre dann nur noch ein wirklich hässlicher Bungalowpark und eine Tankstelle. Für all diese wenigen Einrichtungen gibt es in der Niederlande sogar eine eigene Postleitzahl. Aber im Wesentlichen handelt es sich bloß um einen Teil des Deiches inklusive Autobahn.

Farbenfrohe Windmühlen
Farbenfrohe Windmühlen

Eigentlich sollte die Fahrt über den Abschlussdeich auch gleichzeitig der Abschluss unserer Reise rund um das IJsselmeer sein. Denn das westliche Ufer hat eigentlich weniger zu bieten, was uns interessiert. Spannend wäre wohl noch eine Fahrt über die Landstraße zwischen dem IJsselmeer und dem angrenzenden Markermeer.

Spontaner Besuch in Zaanse Schans

Aber so viel Zeit hatten wir nicht mehr. Daher umrundeten wir auch das Markermeer und wollten eigentlich an Amsterdam vorbei fahren. Doch was wir bisher ein wenig vermisst hatten, war die Möglichkeit, eine schöne Aufnahmen von Tulpen vor einer Windmühle zu machen. Natürlich, das ist total klischeehaft, aber wäre trotzdem ein tolles Motiv. Daher hielten wir auf der Autobahn Ausschau nach Windmühlen. Und in der Tat erkannte ich plötzlich nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Windmühlen nebeneinander.

Bunte Mühle
Bunte Mühle

Sie machten einen interessanten Eindruck, da sie sich auch noch drehten und optisch etwas hermachten. Wir verließen die Autobahn und sahen ein Hinweisschild. Während ich dem Schild folgte, googelte Moni schnell, um was es sich handelt. Und zwar waren wir damit auf den Weg nach Zaanse Schans.

Zaanse Schans ist eine Mischung aus Dorf und Freilichtmuseum. Wir parkten unser Wohnmobil auf dem Wohnmobilstellplatz in Koog aan de Zaan und gingen den Weg nach Zaanse Schans zu Fuß zurück. Dabei fiel uns der starke Geruch von Kakao bzw. Schokolade auf. Kein Wunder, hier wird Kakao verarbeitet und es gibt sogar ein Cacao-Museum. Wohnen könnte ich dort wohl nicht, wenn den ganzen Tag über Kakao und Schokolade zu riechen wäre. Dabei bin ich diesem Geruch nicht abgeneigt und genau das wäre dann das Problem.

Windmühle in Holland
Windmühle in Holland
Mühlrad
Mühlrad
Windmühlen in Zaanse Schas
Windmühlen in Zaanse Schas

Wir liefen durch das Freilichtmuseum, bewunderten die Windmühlen, schlenderten durch die Shops und warfen einen Blick in den Nachbau vom ersten Geschäft von Albert Heijn. Die heutige Supermarktkette Albert Hejin wurde ganz in der Nähe, in Ostzaan gegründet. Außerdem aßen wir ein leckere Waffel aus einer liebevoll eingerichteten Bäckerei und freuten uns, dass wir zum Abschluss der Reise noch so einen schönen und interessanten Ort fanden.

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3 Kommentare zu „2018 – Mit dem Wohnmobil um das IJsselmeer“

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