Wanderung zum geografischen Mittelpunkt Norwegens

In meiner Sammlung der geografischen Mittelpunkte hat der Mittelpunkt von Norwegen natürlich schon lange seinen Platz gefunden. Aber außer in meinem Reisebericht, als ich mit dem VW-Bus durch Norwegen fuhr, habe ich nie erwähnt, wie man eigentlich zu dieser Markierung gelangt.

Feuchte Wanderregion
Feuchte Wanderregion

Anreise mit dem Auto

Bereits für die Anfahrt zu dem dazugehörigen Wanderparkplatz sollte man einiges an Zeit mitbringen. Man folge zunächst der E6 nach Norden, die man getrost als Hauptroute durch Norwegen bezeichen kann. Nördlich von Trondheim erreicht man die Ortschaft Steinkjer, in der man auf die Staße 762 wechselt. Es dauert nicht lange, bis diese in die Straße Fv266 mündet – eine Straße, auf der man sich bereits jetzt schon recht einsam fühlt. Für das bescheidene Wetter an diesem Tag entschädigte uns ein satter Regenbogen während der Anfahrt, noch bevor wir unsere ersten Schritte unternahmen. Rund eine halbe Stunde fährt man die ganze Zeit durch eine Waldlandschaft, bis man an diesen Koordinaten auf einen Wanderparkplatz trifft: 64.004671, 12.155984.

Wanderung auf einem Holzsteg

Ab hier heißt es nun, dem Rest des Weges zu Fuß zu folgen. Das bedeutet, rund zehn Kilometer je Richtung, womit wir auf eine Tageswanderung von rund 20 Kilometern kommen. An Höhenmetern kommen nur ganz wenige zusammen, denn wir befinden uns hier in einer relativ ebenen Moorlandschaft. Das führt jedoch wiederum dazu, dass schon nach wenigen Metern der schotterige und breite Wanderweg endet und man beinahe die komplette Strecke auf einem Holzsteg unterwegs ist. Spannenderweise ist dieser teilweise nur 15 Zentimeter breit, sodass man gehörig aufpassen muss, wo man hintritt.

Norwegische Landschaft
Norwegische Landschaft

Es besteht keine Möglichkeit, mal nach rechts oder links auszuscheren, aber um ehrlich zu sein, besteht auch Grund dazu. Es reicht, wenn man einfach nur dem Holzsteg folgt. Ein Verlaufen ist dabei logischerweise kaum möglich. Kaum deshalb, weil es ein paar Abzweigungen zu einsam gelegenen Ferienhütten gibt. Aber diese sind dann entsprechend gut ausgeschildert.

Gästebuch am geografischen Mittelpunkt

Am Ende der Wanderung erreicht man schließlich eine steinerne Markierung, die auf den geografischen Mittelpunkt Norwegens hinweist und ein Gästebuch beherbergt, in das man sich eintragen kann. Da wir an dem Tag nicht das beste Wetter genießen durften, machten wir uns gleich nach dem Eintrag wieder auf den Rückweg und wanderten auf dem Holzsteg wieder zum Parkplatz. Was jetzt hier vielleicht ein wenig erlebnislos klingt, war im Endeffekt eine echt tolle Tour. Und kam kein einziger anderer Wanderer entgegen und es herrschte, abgesehen von unseren Schritten auf dem Holz und einigen Geräuschen der Natur, absolute Stille. Und abgesehen von der Streckenlänge stellt die Wanderung überhaupt keine besonderen Ansprüche an den Wanderer. Uns hat es gut gefallen.

3 Kommentare zu „Wanderung zum geografischen Mittelpunkt Norwegens“

  1. Pingback: 2017 - Mit dem Wohnmobil durch Norwegen

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