Wanderung durch das Ittertal bei Willingen

Wandern im Sauerland – Tourinfo kompakt
Anspruch: Mittelschwere Wanderung, die aber auch von unerfahrenen Wanderern bewerkstelligt werden kann.
Länge/Dauer: 12,3 km / ca. 3,5 Std.
Höhendifferenz: 469 m
Saison: März-Oktober
Tourcharakter: Wanderung mit Besteigung des Dreis-Höhenzuges, der wunderbare Aussichten bereithält. Auf dem Rückweg Abstieg durch das Ittertal mit Besichtigung einer Pilgerkirche und eines Besucherbergwerks.
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Therme in Willingen, Am Ettelsberg (51.291321, 8.610904)
Markierung: Ausschilderung als W8 im Stil des SGV
Besonderheiten: Dreis-Höhenzug, Ittertal, Pilgerkirche Schwalefeld, Besucherbergwerk Grube Christine

Wegbeschreibung:

Die Therme im Süden von Willingen lassen wir hinter uns und überqueren die Bahnstrecke um auf der Straße Auf dem Gehren nordwärts bis kurz vor die evangelische Kirche zu wandern. An der Kreuzung vor der Kirche halten wir uns links und durchqueren den kleinen Kurpark und gelangen an einem Hotel vorbei zur Hauptstraße, die sich durch Willingen zieht. Neben zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten bietet sich hier auch ein umfangreiches, gastronomisches Angebot an, welches uns zu einer Stärkung für unsere weitere Wanderung verleitet.

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite gehen wir in die kleine Straße Zum Treis hinein und folgen ihr bei einer ersten, leichten Steigung bis zum Sonnenweg. Diesen überqueren wir und gelangen wenig später zu einer T-Kreuzung, an der wir uns nach links wenden. Schon an der nächsten Möglichkeit biegen wir rechts ab, folgen der Steigung an einem kleinen Wäldchen vorbei und genießen den Ausblick nach hinten, über Willingen hinweg. Weiter geradeaus und einige Höhenmeter später, gehen wir in einen Wald hinein und wenden uns an einem quer verlaufenden Waldweg nach links. Nach etwas über 200 Metern erscheint von rechts eine Einmündung, die wir nutzen und weiter durch den Wald wandern.

Ein Sendemast auf der rechten Seite ist uns ein Zeichen an einer Kreuzung halblinks weiter zu gehen. Ungefähr 600 Meter sind es, bis wir die Kuppe des Hohen Eimbergs und die Landesgrenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen erreicht haben. Der Hohe Eimberg ist 806 Meter hoch und grenzt Westfalen vom Upland ab. Gleichzeitig ist er Teil des Höhenzuges Dreis, auf dem wir nun wandern und dabei die Aussicht genießen können. Zu unserer Rechten fällt der Höhenzug nach Hessen und in das Ittertal, das wir später noch durchwandern werden, während zu unserer Linken Nordrhein-Westfalen liegt und sich das Stadtgebiet von Brilon-Wald ausbreitet. Hier wird der Höhenzug vom Tal der Hoppecke abgegrenzt.

Hochfläche und Wald wechseln sich ab und nach einer entspannten Wanderung auf dem Dreis erreichen wir die nördliche Erhebung des Bergrückens, den Dreiskopf. Kaum spürbar haben wir vom Hohen Eimberg bis zum Dreiskopf durch den Briloner Forst hindurch immerhin rund 30 Höhenmeter bergab zurückgelegt, denn der Dreiskopf ist nur 781 Meter hoch. Dennoch haben wir auch hier eine wunderbare Aussicht und können gut die Bruchhauser Steine erkennen, die sich bei Olsberg-Bruchhausen aus dem Wald erheben. Vom Dreiskopf aus geht unsere Wanderung nicht mehr ganz so sanft, sondern wesentlich deutlicher bergab. Mit einigen Kurven folgen wir der Ausschilderung W8, passieren eine Schutzhütte und steigen hinab in das enge Tal der Itter.

Die Itter entspringt zwischen dem Hopperkopf und dem Clemensberg bei Hildfeld und mündet nach etwas über 19 Kilometern in den Diemelsee. Erstaunlich ist, dass die Itter bis zum Diemelsee einen längeren Weg hat als die Diemel und auch einen größeren Einzugsbereich aufweisen kann. Dennoch wird die Itter lediglich als Nebenfluss der Diemel betrachtet, obwohl es eigentlich genau anders herum sein könnte. Durch den Weiler Lommerke gehen wir weiter hinab, bis zur Landstraße, überqueren diese und gleich darauf auch die Itter. Neben dem kleinen Fluss behalten wir unsere Gehrichtung bei und genießen die Wanderung durch das kühle Tal.  

Nach einiger Zeit erreichen wir Schwalefeld, ein Ortsteil Willingens. Entstanden ist Schwalefeld vermutlich Ende des ersten Jahrtausends mit der Schwalenburg, einer Ringwallanlage oberhalb des Ittertals. Der Ort wird jedoch erst im 14. Jahrhundert zum ersten Mal namentlich erwähnt. Gleich am Ortseingang begegnen wir der Pilgerkirche, die zur Urlauberseelsorge Willingen gehört. Gegenüber der Kirche wandern wir weiter durch das Ittertal auf einem schmalen Weg und folgen der Ausschilderung bis zum Besucherbergwerk „Grube Christine“. In der Grube Christine wurde bis zum Jahr 1971 Schiefer abgebaut und sie steht seither dem Besucher offen.

Mit der Grube Christine haben wir auch wieder die ersten Häuser von Willingen erreicht, durchqueren die Bergstraße und überqueren die Bundesstraße, um wieder zum Kurpark in Willingens Zentrum zu gelangen. Abschließend überqueren wir die Eisenbahngleise und erreichen unseren Ausgangspunkt.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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