Wanderung auf dem Bödefelder Hollenpfad

Wandern im Sauerland – Tourinfo kompakt
Anspruch: Leichte Wanderung mit unterschiedlicher Wegbeschaffenheit.
Länge/Dauer: 9,7 km / ca. 3,5 Std.
Höhendifferenz: 427 m
Saison: ganzjährig
Tourcharakter: Wanderung auf dem Hollenpfad, die durch das Palme-Tal zum Hollenhaus führt. Im weiteren Verlauf einige Steigungen, die aber schöne Aussichten ermöglichen.
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Kirche im Zentrum von Bödefeld, Hunaustraße (51.246031,8.39328)
Markierung: Goldenes G auf rotem Grund (Golddorfroute)
Besonderheiten: Hollenhaus

Wegbeschreibung:

Mitten im Zentrum von Bödefeld, direkt an der Kirche, beginnen wir unsere Wanderung und gehen links an dem Gotteshaus vorbei. Die St. Cosmas und Damian-Kirche wurde 1911 errichtet und ersetzte eine Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Lediglich der Westbau und der Mittelturm sind von dem älteren Sakralgebäude erhalten geblieben. Auch weite Teile der Innenausstattung gehen auf das 18. Jahrhundert zurück, wie zum Beispiel die Seitenaltäre und die Kanzel.

Bödefeld selbst ist im Jahr 1072 zum ersten Mal erwähnt worden und war im Mittelalter sogar Mitglied des Hansebundes. Heute gehört Bödefeld zu Schmallenberg. Ob der Ortsname etwas mit Uli von Bödefeld aus der Sesamstraße der 1980er-Jahre zu tun hat, ist leider nicht bekannt, doch nicht wenige Menschen dürften den Namen mit der beliebten Puppe in Verbindung bringen.

Auf der Straße zum Kreuzweg gehen wir geradeaus und überwinden die ersten Höhenmeter. Wir gehen schon bald in einen kleinen Wald hinein, halten uns an einer Gabelung halbrechts und gehen hinab zur Hunaustraße, wie wir überqueren und biegen etwas weiter rechts in die Straße Auf der Hütte ein. Die Hunaustraße hat ihren Namen durch den Bergrücken, der sich südlich von Bödefeld erhebt und sich zu großen Teilen auf Schmallenberger Gebiet erstreckt. Die Hunau ist 818 Meter hoch und durch das Wintersportgebiet Bödefeld-Hunau bekannt. Zwei kleinere Naturschutzgebiete befinden sich ebenfalls auf der Hunau, doch aus der Entfernung ist der Bergrücken gut erkennbar, denn rund 1300 Meter vom Gipfel entfernt, erhebt sich seit 1968 ein 173 Meter hoher Fernmeldeturm, auch als Hunau-Turm bekannt, und ist daher eine gute Orientierungsmöglichkeit.

Wir wandern nun gemütlich durch das Tal der Palme. Dieser kleine Fluss ist etwas über 6 Kilometer lang, fließt von Süd nach Nord und mündet bei Westernbödefeld als größter Zufluss in die Brabecke. Eine dreijährige Renaturierungsphase konnte im Jahr 2011 erfolgreich abgeschlossen werden. An einem kleinen Wildgehege wartet eine Schutzhütte für eine Pause auf uns, und einige Zeit danach erreichen wir ein Kneipptretbecken. Nach einer kurzen Kneippkur ziehen wir unsere Wanderschuhe wieder an, schwenken nach rechts und gehen nun deutlich bergauf, bis wir die Felsformation Hollenhaus erreichen. Um das schroffe Gestein bildete sich in der Vergangenheit die Legende von feengleichen Waldfrauen, die sich guten Menschen freundlich gegenüber verhielten und brave Kinder mit Gold beschenkten. Diese Hollen sollen in Höhlen rund um den Hollenstein gelebt haben. Nach ihnen sind auch der Bödefelder Hollenmarsch und Hollenlauf benannt. Bei diesen Wanderungen bzw. Läufen können Strecken bis zu einer Länge von 101 Kilometer absolviert werden. Im Jahr 2013 benötigte der Erstplatzierte hierfür etwas unter 9 Stunden.

Wir gehen weiter hinauf, durch eine Spitzkehre hindurch und besteigen dabei Teile des Hunau. Nach der Spitzkehre verlassen wir den breiteren Weg nach halbrechts und gehen auf einem gemütlichen Pfad durch den Wald und wandern im steten Auf und Ab oberhalb des Palme-Tals und des Hollenhauses. Wir überqueren einen kleinen Bachlauf, wandern wieder am Wildgehege vorbei und erreichen auf dem Hollenpfad den 621 Meter hohen Kehlenberg. Kurz darauf stoßen wir zu einem Rastplatz namens Waldesruh neben dem sich an einem noch jungen Bachlauf Wasserräder, das sogenannte Schlapperrad, drehen. Wir folgen der Golddorfroute und genießen den Ausblick nach rechts über das weiter unten gelegene Bödefeld. Nach einiger Zeit zweigt ein schmaler Weg nach rechts ab, dem wir mit einem Gefälle durch eine weitere Serpentine folgen und parallel zu einer Landstraße wandern. Wir erreichen mit der Schützenhalle St. Vitus die ersten Häuser von Bödefeld und biegen gleich dahinter links ab. Auf einem kleinen Weg erreichen wir ganz bequem das malerische Zentrum von Bödefeld, welches sich mit einem wunderbaren Fachwerkensemble präsentiert und zu Recht im Jahr 1981 mit der Goldmedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ ausgezeichnet wurde.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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