Das Dreiländereck im Bodensee ist ein besonderes Dreiländereck. Denn es gibt keine Markierung und eigentlich gibt es auch keinen festen Bezugspunkt. Irgendwo in irgendeinem bestimmten Abstand zu den drei Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz hätte ja eine Boje festgemacht werden können.
Dem ist aber nicht so. Eine eindeutige Grenzziehung zwischen diesen drei Staaten ist nicht durchgeführt worden und auch nicht wirklich notwendig. Es gibt zwar unterschiedliche Auffassungen, wie viele Anteile jeder Anrainerstaat am Bodensee hat, aber so wirklich interessieren tut es niemanden. Natürlich ist es nicht so, dass man gleichzeitig in Österreich und der Schweiz steht, wenn man in Lindau seine Füße ins Wasser hält. Aber fast könnte man es so sehen. Das Stichwort lautet Kondominium.
Das Dreiländereck im Bodensee ist ein Kondominium
Gemeint ist dabei ein Gebiet, das von mehren Staaten verwaltet wird. Mal gleichzeitig, mal im regelmäßigen Wechsel. Der Obersee des Bodensees wird also sowohl von der Schweiz als auch von Österreich und Deutschland verwaltet. Unter diesen Voraussetzungen könnte man jetzt sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten, das Dreiländereck im Bodensee ist nicht nur ein Dreiländereck, sondern sogar ein Fünfländereck.
Denn an der Uferlinie des Obersees befinden sich die beiden deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern sowie das österreichische Bundesland Vorarlberg und die beiden Schweizer Kantone Thurgau und St. Gallen. Aber das wäre jetzt vielleicht ein wenig weit hergeleitet. Ein echtes Fünflandereck habe ich mal mit dem Dreiherrnstein im Thüringer Wald besucht.