Auf der Golddorfroute rund um Kirchrarbach

Wandern im Sauerland – Tourinfo kompakt
Anspruch: Mittelschwere Wanderung mit einigen Höhenunterschieden.
Länge/Dauer: 12,9 km / ca. 4,5 Std.
Höhendifferenz: 926 m
Saison: ganzjährig
‚Tourcharakter: Wanderung mit zwei deutlichen Steigungen auf die Berge Steimel und Istert. Später entspannende Tour oberhalb des Sellmecke-Tals
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Kirche in Kirchrarbach, Straße Am Rarbach (51.253321, 8.297573)
Markierung: Goldenes G auf rotem Grund (Golddorfroute)
Besonderheiten: Kreuzweg

Wegbeschreibung:

Direkt zu Beginn der Wanderung haben wir die Entscheidung zu treffen, ob wir zunächst wandern oder uns im Gasthof Zur Post vorher etwas stärken. Außerdem lohnt ein Blick auf die Kirche St. Lambertus, die zwar im Jahre 1912 erbaut wurde, jedoch über einen Turm aus dem 14. Jahrhundert verfügt. Ursprünglich stand an der Stelle der Kirche bereits im 10. Jahrhundert eine Kapelle. Im Inneren der Kirche befinden sich Sandsteinbilder von den Stationen eines Kreuzwegs, den wir noch kennenlernen werden. Sie sind dort zum Schutz vor der Witterung aufgestellt.

Wir überqueren die Straße und gehen wenig später links in die Straße Am Steimel hinein, wo wir dem Wasser des kleinen Bachs Rarbach hinterherschauen. Der Rarbach ist etwas über 8 Kilometer lang und entspringt südöstlich von Oberrarbach. Über 300 Höhenmeter überwindet der Fluss auf der verhältnismäßig kurzen Strecke und mündet schließlich südlich von Herhagen in die Henne.

Wir passieren das Feuerwehrhaus und die Grundschule, bevor wir mit dem Aufstieg auf den Steimel beginnen. In Serpentinen und teilweise auf Stufen wandern wir am bereits erwähnten Kreuzweg entlang und den Hang hinauf. Schon im 18. Jahrhundert gab es hier einen Kreuzweg, der mit den heute noch vorhandenen Stationen Mitte des 19. Jahrhunderts erneuert wurde. Die in der Kirche aufbewahrten Bilder wurden 1990 durch neuere Bilder ersetzt. Der Kreuzweg endet an einer Kapelle, die zusammen mit den Stationen errichtet wurde.

Auf einem Landwirtschaftsweg wandern wir auf dem breiten Rücken des Steimel bis zum Waldrand hinter einem Haus. Hier wenden wir uns nach links und gehen mit einem großen Rechtsbogen um ein Feld herum. An der ersten Möglichkeit hinter dem Feld biegen wir links ab, wandern bis zu einer T-Kreuzung und halten uns rechts. Der kurvige Weg führt uns bis zu einer Kreuzung, an der wir erneut nach rechts abbiegen und dieses auch nach weiteren 200 Metern wieder machen. Dabei achten wir weiterhin auf das Symbol der Golddorf-Route. Ein Dutzend Golddorfrouten existieren im Schmallenberger Sauerland und die rund um die sogenannten Golddörfer führen. Zu diesen zählen von Nord nach Süd Wenholthausen, Kirchrarbach, Bödefeld, Oberhenneborn, Holthausen, Niedersorpe, Westfeld, Oberkirchen, Grafschaft, Fleckenberg, Lenne und Latrop. Alle diese kleinen Ortschaften haben miteinander gemein, dass Sie in den vergangenen Jahren eine Goldmedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ gewannen.

Wir folgen der Route und steigen langsam am Hang des 621 Meter hohen Ehrenbergs wieder in das Rarbachtal hinab. Unten angekommen erreichen wir Hanxleden, das von einem Sägewerk geprägt ist und genauso wie Kirchrarbach zu Schmallenberg gehört. Der Name Hanxleden stammt von einem alten Adelsgeschlecht ab, das bereits im 13. Jahrhundert existierte und nachweislich an einem Kreuzzug teilnahm. Der Überlieferung nach gründete Siegfried von Hanxleden nach diesem Kreuzzug mit seinem Nachbarn Herrn von Sögtrop eine Kirche auf der gemeinsamen Grenze zwischen ihren Gütern. Aus dieser soll Kirchrarbach entstanden sein, was jedoch der Chronik widerspricht, dass dort schon im 10. Jahrhundert eine Kapelle gestanden haben soll.

Wir kümmern uns jedoch nicht um vergangene Adelsgeschlechter, sondern besteigen als nächstes den 582 Meter hohen Istert, indem wir am Sägewerk links vorbeigehen und durch zwei Spitzkehren den Gipfel erreichen und in einer Schutzhütte Gelegenheit zu einer kleinen Rast haben. Auf dem weiteren Weg, wandern wir wieder hinab und durchqueren den kleinen Weiler Sellmecke. Dieser gehört ebenfalls als Ortsteil zu Schmallenberg und besteht lediglich aus fünf Gebäuden. Der Name Sellmecke steht jedoch auch für einen Bach, denn die Sellmecke entspringt etwas weiter südlich und mündet bei Kirchrarbach als größter Zufluss in die Rarbach. Wir genießen die Landschaft und wandern etwas oberhalb des Sellmecke-Tals, um nach einiger Zeit mit einer steilen Kurve wieder hinab nach Kirchrarbach zu gelangen, wo wir bereits aus der Entfernung die Kirche wiedersehen und bald unseren Ausgangspunkt erreichen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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