2016 – Mit dem Mietwagen durch die Nationalparks der USA – Teil 2

Freitag, 30. September 2016


Die Dame an der Rezeption gab uns noch den vierten und damit vorletzten Stempel, womit wir gleich nach Ely aufbrachen. In der kleinen Ortschaft angekommen, wurden wir ebenfalls freudig in der Tourismusinformation begrüßt. Gleichzeitig erhielten wir neben einigen Informationen, was man sich in der Nähe anschauen sollte, noch unseren fünften und letzten Stempel. Damit gaben wir unser Stempelhefte, nachdem wir sie vorsorglich abfotografierten, in die Hände der Mitarbeiter. Als wir nach einigen Wochen wieder in Deutschland eintrafen, lagen die vom Gouverneur unterschriebenen Zertifikate für diese Fahrt auf dem Highway inklusive eines Ansteckpins bei uns im Poststapel. Es hatte also alles geklappt. Na gut, die Unterschrift des Gouverneurs von Nevada ist natürlich nur aufgedruckt, aber egal. Gut gemacht, Nevada!

Highway 50 in Nevada
Highway 50 in Nevada

Wir spazierten noch eine kleine Runde durch Ely, was man ja nicht in jeder amerikanischen Ortschaft so einfach machen kann. Doch hier gab es noch eine Grünanlage und ein paar nette Wandbemalungen zu sehen und auch das bedeutende Hotel Nevada, in dem bereits einige prominente Persönlichkeiten, unter anderem der US-Präsident Lyndon B. Johnson, abstiegen.

Highway 50
Highway 50

Wir verließen hier den Highway 50 und wechselten auf den Highway 6, der uns nach Süden bringen sollte. Denn wir hatten noch einen anderen Highway im Sinn, der ebenfalls eine kleine Besonderheit in sich trug. Dazu fuhren wir auf dem Highway 6 bis zu einem Weiler namens Warm Springs. Warm Springs bestand jedoch nur aus einem einzigen, etwas heruntergekommen Haus. Bis dahin waren wir ebenso einsam, vielleicht sogar einsamer unterwegs als auf dem Highway 50.

Einsamer Highway
Einsamer Highway

Nur eine Gruppe asiatischer Touristen standen mitten auf der Straße und machten akrobatische Verrenkungen für irgendwelche Selfies auf weiten Straßen in menschenleeren Gegenden. Aber gut, wir waren nicht viel anders und fotografierten natürlich auch die Landschaft und die Straße.

Zu Besuch bei den Aliens in Area 51

In dem verfallenen Warm Springs wechselten wir schließlich auf die Straße 375, die vom Gouverneur des Staates Nevada offiziell die Bezeichnung Extraterrestrial Highway erhielt. Kurz gesagt, es handelte sich um die Straße der Außerirdischen. Den Grund hierfür erreichten wir nach rund einer Stunde Fahrt auf dem sogenannten ET Highway und der hieß Rachel.

Extraterrestrial Highway
Extraterrestrial Highway

Rachel ist ein ebenfalls heruntergekommener Ort mit nur ein paar Häusern, einem Campingplatz und einer Bar. Letztere trägt den Namen Little A’Le’Inn, was sich wie Alien ausspricht. Alles ist hier im Stil von Außerirdischen aufbereitet. Vor der Bar steht ein alter Abschleppwagen, der ein abgestürztes Ufo am Haken hat. Auf Schildern werden Erdlinge willkommen geheißen und in der Bar gibt es natürlich eine größere Auswahl an Alien-Souvenirs zu kaufen.

Alien
Alien

Der Grund hierfür ist, dass das kleine Örtchen Rachel die nächstgelegene Siedlung zum legendären und geheimen Area 51 ist. Das Gelände, auf dem angeblich ein abgestürztes Raumschiff aufbewahrt wird und die Ortschaft sind nur von einer Gebirgskette getrennt. Dies ist also der Ort zahlreicher mysteriöser Ufo-Sichtungen. Nun, wir sahen keine und machten uns nach dem Kauf von ein paar Area 51-Andenken auf den weiteren Weg nach Osten.

Ufo am Abschleppwagen
Ufo am Abschleppwagen

Denn Rachel ist nicht sonderlich attraktiv, um dort länger zu verweilen und wir fragten uns, wovon diese Menschen dort leben konnten und welche Perspektive sie dort haben. Auch die Stelle des einstigen Schwarzen Briefkastens, der einem Farmer gehörte und wo Ufo-Gläubige ihre Nachrichten hinterließen, passierten wir noch bis wir kurze Zeit später nach Chrystal Springs gelangten.

I want to Believe
I want to Believe

In Chrystal Springs wartet vor einer großen Lagerhalle ein überdimensionales Alien aus Metall auf Besucher. Im Inneren gibt es wieder einmal zahlreiche Alien-Andenken zu kaufen und irgendwie alles, was mit dem Thema Weltall zu tun haben könnte. Ob das nun die Mondlandung in Verbindung mit Büchern über John F. Kennedy oder Star Wars-T-Shirts und Aufkleber von Star Trek waren. Hauptsache, es ging kommerziell zu und hatte in irgendeiner Form etwas mit Aliens zu tun. Diese Lagerhalle fanden wir nur wenig attraktiv und so gaben wir dort kein Geld aus.

Außerirdischer am Andenkenladen
Außerirdischer am Andenkenladen

Vielmehr ärgerte es mich ein wenig, dass es dort ein weiteres Highway-Schild gab, das auf den Extraterrestrial Highway hinwies. Es sah so aus, als wäre es ein Original, das irgendwann mal entwendet wurde. Das war schade, denn ich hätte gerne davon ein Foto in der Wüste gemacht. Dort, bei Rachel, gab es nämlich nur ein einziges Schild dieser Art und das war von den zahlreichen Touristen vollkommen mit Aufklebern überzogen, was genauso ärgerlich war.

Außerirdischer am Andenkenladen
Außerirdischer am Andenkenladen

Auf dem Highway 93 fuhren wir bis Panaca, bogen rechts ab und fuhren völlig entspannt über eine kleine Straße gen Osten als mir plötzlich etwas auf dem Asphalt auffiel. Das hatte ich an diesem Tag nicht zum ersten Mal. Schon auf dem ET-Highway sagte ich zu Moni, dass da etwas gewesen wäre und wendete dafür extra. Doch da konnten wir nichts von dem finden, was ich glaubte, gesehen zu haben.

Andenkenladen mit Alien-Sachen
Andenkenladen mit Alien-Sachen

Hier war das nun anders. Hier war ich mir meiner Sache sogar sehr sicher. Ich wendete abermals und fuhr langsam zu der Stelle, wo ich dieses Etwas auf der Straße sah. Und siehe da, ich hatte recht: Auf dem Asphalt krabbelte eine große Tarantel entlang. Also bitte, die Größe dieser Spinne kann sich nun jeder selber ausmalen, wenn man bedenkt, dass wir mit einer Geschwindigkeit von rund 80-90 km/h über die Straße fuhren und ich dabei das Tier noch erkennen konnte.

Vogelspinne auf dem Highway
Vogelspinne auf dem Highway

Natürlich stiegen wir aus und machten ein paar Fotos, doch hielten wir dabei Abstand. Denn dieses Tier gehörte definitiv nicht zu unseren Favoriten. Auf der Weiterfahrt freuten wir uns jedoch schon ein wenig über die all die Tiere, die wir auf dieser Reise bereits sahen: Grizzlybär, Chipmunks, Squirrels, Kolibri, verschiedene andere Vögel und nun auch noch eine Tarantel.

Vogelspinne auf dem Highway
Vogelspinne auf dem Highway
Vogelspinne auf dem Highway
Vogelspinne auf dem Highway

Am Ende des Tages kamen wir wieder in Utah an und erreichten erneut Cedar City, wo wir bereits vor über einer Woche nächtigten, als wir Monis Vater trafen. Damit hatte sich der Kreis mit den Besichtigungen von Las Vegas, dem Death Valley, den kalifornischen Nationalparks und San Francisco geschlossen. Es hatte uns sehr gut gefallen. Was uns weniger gut gefiel, war der nun deutlich teurere Preis für das Quality Inn in Cedar City. Im Gegensatz zum letzten Mal, wo die Übernachtung rund 60 Dollar kostete, lag der Preis nun bei über 90 Dollar. Es war ja Wochenende.

Motel in Cedar City
Motel in Cedar City

Das war ein ziemlich unverschämter Preis, wenn man bedenkt, dass es sich eigentlich nur um ein sehr einfaches Motel handelte. Aber wir nahmen das jetzt hin und freuten uns auf den nächsten ereignisreichen Tag.

Samstag, 1. Oktober 2016

Beim Verlassen von Cedar City durchquerten wir dann auch eine Art Stadtzentrum. Oder zumindest etwas, was man halbwegs als Stadtzentrum bezeichnen könnte. Wir fuhren in östliche Richtung auf der Straße 14 und damit nicht in Richtung Zion-Nationalpark. Diesen hatten wir eigentlich auch auf unserer Wunschliste. Doch wir mussten langsam damit beginnen, Kompromisse einzugehen und auch auf manche Orte verzichten. Dazu gehörte nun auch der Zion-Nationalpark als einer von vielen Nationalparks. Daher war das zu verschmerzen. Wir kannten zwar die Bilder und wussten, dass wir etwas verpassen würden, aber dafür hatten wir ja noch einige andere schöne Ziele in petto.

Landschaft in Utah
Landschaft in Utah

Dazu gehörte der Bryce Canyon-Nationalpark, den wir nun an diesem Tag ansteuerten. Nicht zu vergessen: Zum zweiten Mal, weil wir ihn ja rund zwei Wochen vorher wegen des Nebels vorzeitig wieder verließen. Das sollte heute nicht passieren, wie wir schon von Weitem sehen konnten. Denn der Himmel versprach heute deutlich besseres Wetter.

Faszinierende Landschaft im Bryce Canyon

Durch eine wieder einmal sehr schöne Gebirgslandschaft erreichten wir erneut den Highway 12, der ja als Scenic Highway bezeichnet wird und von dem wir zumindest die ersten Kilometer schon kannten. Wir erfuhren erneut durch den Red Canyon, den wir ebenfalls schon kannten und teilweise erwanderten und kamen zum Bryce Canyon-Nationalpark. Dort, wo wir damals unsere Regencapes überzogen, konnten wir nun eine fantastische Aussicht über eine Gesteinslandschaft genießen, die seinesgleichen sucht.

Highway 12 in Utah
Highway 12 in Utah

Diese Felspyramiden, die als Hoodoos bezeichnet werden, kamen in hundertfacher Ausfertigung vor und bildeten eine wirklich tolle Kulisse. Und das Schönste war, dass man durch diese Kulisse hindurch wandern konnte. Wir hatten es ja bereits an dem Nebeltag versucht und später abgebrochen. Doch heute ließen wir uns von nichts und niemandem aufhalten und folgten dem Queens Garden Trail in die Tiefe.

Bryce Canyon-Nationalpark
Bryce Canyon-Nationalpark

Von den vielen Hoodoos umgeben, kamen wir zu einer Art Picknickplatz, wo wir wieder auf ein paar Chipmunks trafen. Diese hier waren Besucher so sehr gewohnt, dass sie nach anfänglichem Zögern sogar bis auf die Hand gelaufen kamen und sich halbwegs streicheln ließen. Das war so richtig putzig und setzte dem Besuch in dem traumhaften Nationalpark noch ein wenig die Krone auf.

Bryce Canyon-Nationalpark
Bryce Canyon-Nationalpark

Über den Navajo Loop-Trail gelangten wir wieder nach oben und erreichten die Aussichtspunkte an den Großparkplätzen. Es war eine Landschaft, in der man stundenlang wandern wollte, weil sich alle paar Meter der Anblick änderte und eine schöne Kulisse der nächsten folgte.

Bryce Canyon-Nationalpark
Bryce Canyon-Nationalpark

Aber im Nationalpark gibt es auch noch eine Straße, auf der man zu verschiedenen Aussichtspunkten fahren. Diese Straße ist mal wieder eine Sackgasse und so fuhren wir zunächst bis zu ihrem Ende durch und planten, auf dem Rückweg jeweils an den anderen Aussichtspunkten anzuhalten.

Faszinierende Felsen im Bryce Canyon
Faszinierende Felsen im Bryce Canyon

Doch gerade als wir am sogenannten Rainbow Point ankamen, zog sich der Himmel zu und es begann wie aus Kübeln zu regnen. Wir stellten uns eine Zeit lang unter und warteten, bis der Regen vorüber zog. Doch da passierte nichts, weswegen wir schnell zum Auto gingen und die Straße wieder zurück fuhren.

Chipmunk
Chipmunk

Kurioserweise regnete es an den anderen Parkplätzen und Aussichtspunkten wie dem Ponderosa Canyon oder dem Agua Canyon nicht. So hatten wir auch weiterhin wunderbare Aussichten genießen können.

Bryce Canyon-Nationalpark
Bryce Canyon-Nationalpark

Wir nahmen so ziemlich jeden Ort mit, an dem man anhalten und über die zahlreichen Hoodoos blicken konnte. Doch irgendwann war es leider Zeit, Abschied zu nehmen. Gerne wären wir länger geblieben, aber man muss natürlich auch zugeben, dass sich die Anblicke irgendwann ähneln bzw. wiederholen. Doch schön waren sie dennoch allemal.

Loch im Felsen
Loch im Felsen

Den Bryce Canyon-Nationalpark verließen wir und nahmen auf dem Highway 12 wieder Fahrt in Richtung Osten auf. Dabei durchquerten wir die einzig größere Ortschaft Escalante und stellten dort fest, dass sämtliche Hotels und Motels belegt waren. Das war schlecht, aber nachvollziehbar. Hier waren nun einmal viele andere Touristen und wir hatten nicht gebucht. Daher blieb uns nichts anderes übrig, als weiter zu fahren. Gedanklich steuerten wir schon die noch weit entfernte Interstate 70 an, in der Hoffnung, dort fündig zu werden.

Landschaft am Highway 12
Landschaft am Highway 12

Währenddessen passierten wir noch einen weiteren fantastischen Aussichtspunkt, an dem wir viele Kilometer weit nach Osten über die Landschaft schauen konnten, durch die sich der Highway 12 schlängelte. Wir folgten der Straße und sie hatte ihre Bezeichnung als Scenic Highway auf jeden Fall verdient.

Wohnmobil auf dem Highway 12
Wohnmobil auf dem Highway 12

Traumhaft verlief sie zunächst durch ein Tal, kurz darauf über eine Art Berggrat und schließlich erreichten wir eine kleine Siedlung namens Boulder. Dort war nicht wirklich viel zu entdecken, doch beim Verlassen des Ortes sahen wir auf der rechten Seite das sehr hübsche Pole’s Place Motel. Wir hielten an, klopften an die Tür und eine nette Dame offenbarte uns, dass noch ein Zimmer frei wäre. Das war unser, wir mussten nicht darüber nachdenken.

Motel in Boulder
Motel in Boulder

Und während wir unsere Anmeldung durchführten, klopfte ein weiteres Touristenpärchen. Doch diesem musste die Dame nun ablehnen, weil sie gerade eben das letzte Zimmer an uns vergab. Was hatten wir ein Glück. Nur fünf Minuten später und wir hätten für lange Zeit keine Unterkunft mehr gefunden, was uns die Fahrt am nächsten Tag zeigte.

Michael Moll vor dem Motel
Michael Moll vor dem Motel

Das Motel war echt süß. Mit dem Auto konnte man wieder bis zur Zimmertür fahren, doch anders als in anderen Motels dieser Art war alles noch recht schnuckelig und rustikal ausgestattet. Holzbalken hielten das Vordach und ein kleiner Garten trennte die Terrasse unter dem Vordach von dem Parkplatz. Hier merkte man sehr gut, dass dieses Motel privat geführt wurde und nicht Teil einer Kette ist, in der die Mitarbeiter „nur“ Angestellte sind.

Motel am Abend
Motel am Abend

Nur gegessen hatten wir an diesem Tag noch nichts. Wir sahen jedoch auf dem Hinweg ein echtes Diner namens Burr Trail Grill, das von außen ganz nett wirkte. Naiv wie wir waren, zogen wir zu Fuß los, stellten aber schnell fest, dass das eine schlechte Idee war. Denn wir würden in der Dunkelheit zurückkehren müssen und es gab weder einen Fußweg noch eine Straßenbeleuchtung.

Michael Moll im Diner in Boulder
Michael Moll im Diner in Boulder

Auch in diesem kleinen Ort ist nichts für Fußgänger gemacht und wir mussten uns ein wenig Zähne knirschend dazu entschließend, das kurze Stück mit dem Auto zurückzulegen. Aber dafür war das Essen umso besser. Ein echtes Diner mit wirklich freundlichen Mitarbeitern, das genauso zu empfehlen war wie das nette und gemütliche Motel, in dem wir später den abermals tollen Tag mit einem Fernsehabend beendeten.

Sonntag, 2. Oktober 2016

Bevor wir auf dem Highway 12 weiter fuhren, nutzten wir die Gelegenheit zu einer kleinen Wanderung. Dass wir das endlich auch mal machen konnten, verdankten wir natürlich dem Umstand, dass wir in Boulder übernachtet hatten. So fuhren wir ein paar Kilometer wieder zurück zu einem Wanderparkplatz an einem kleinen Campingplatz, der uns am Vorabend aufgefallen ist. Dort startet ein Wanderweg durch ein immer enger werdendes Tal zu einem Wasserfall namens Lower Creek Falls.

Wanderung zum Calf Creek Point
Wanderung zum Calf Creek Point

Am Parkplatz fanden wir Briefumschläge, in die wir fünf Dollar einstecken mussten, um die Parkgebühr zu bezahlen. Diese Umschläge waren so clever gestaltet, dass wir ein Muster für uns einsteckten, weil wir dieses System für unseren Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen übernehmen wollten.

Kaktus
Kaktus

Schilder wiesen darauf hin, dass man sich mit genug Wasser eindecken sollte und dass man besser nicht leise wandert. Denn in diesem Tal wurde bereits mehrmals der Berglöwe, also der Puma gesichtet, den man durch Lärm ganz gut verscheuchen konnte. Ehrlich gesagt war uns nicht danach, einen Berglöwen zu verscheuchen, aber andererseits hatte dieser Warnhinweis sicherlich auch gute Gründe.

Wanderung zum Calf Creek Point
Wanderung zum Calf Creek Point

Wanderung in Utah

Auf dem gut erkennbaren Wanderweg wanderten wir durch das Tal und hatten nur wenige menschliche Begegnungen. Das Tal wurde immer enger und enger, bis es schließlich an einer hohen Felswand endete, an der das Wasser des kleinen Fluss als Kaskade hinab rauschte. Auch diese Landschaft erhielt mal wieder das Prädikat sehr schön und lohnenswert von uns. Hier am Ende des Calf Creek waren wir aber bei Weitem nicht alleine. Einige andere Touristen belagerten den Wasserfall mit ihren Stativen und machten Aufnahmen aus allen erdenklichen Richtungen, was uns in diesem Moment recht anstrengend vorkam.

Calf Creek Wasserfall
Calf Creek Wasserfall

Auf dem Rückweg wurde es dann deutlich voller und wir waren froh, dass wir schon so früh unterwegs waren. So konnten wir dem großen Ansturm der anderen Wanderer entgehen. Knapp drei Stunden waren wir insgesamt unterwegs bis wir wieder an unserem Auto auskamen und nun weiter dem Highway 12 folgten. Als wir abermals durch Boulder fuhren, sagten wir im Geiste nochmal Danke für den schönen Abend.

Wanderung zum Calf Creek Point
Wanderung zum Calf Creek Point

Einige Male hielten wir noch an verschiedenen Aussichtspunkten an, bevor wir die Einfahrt in den Capitol Reef Nationalpark erreichten. Zunächst machten wir unser obligatorisches Foto von der steinernen Hinweistafel auf den Nationalpark bevor wir durch die rot-braune Landschaft bis zum Besucherzentrum fuhren.

Indian Summer in Utah
Indian Summer in Utah

Dort zweigte eine Sackgasse tiefer in den Nationalpark hinein ab, auf der wir entlang einer hohen Felswand bis zu ihrem Ende fuhren. Auch diese Landschaft war wieder einmal faszinierend und auf ihre Weise echt schön.

Einfahrt zum Capitol Reef Nationalpark
Einfahrt zum Capitol Reef Nationalpark

Es gab mehrere Wanderparkplätze, die wir auch ansteuerten und an denen wir ein paar Ausflüge durch verschiedene Täler machten. Ein Hinweisschild fand ich so richtig klasse. Es besagte nämlich, dass es 300 Dollar Strafe kosten würde, wenn man die Felsen beschriften würde bzw. irgendwelche dümmlichen Inschriften hinterlässt. So etwas müsste es öfter geben, denn gerade an Orten wie diesen findet man immer wieder Gravuren von irgendwelchen Deppen, die meinen, ihnen gehöre die Welt.

Kleines Tal zum Wandern im Nationalpark
Kleines Tal zum Wandern im Nationalpark

Auch auf der Hauptstraße, die einmal quer durch den Nationalpark verläuft, befanden sich Parkplätze. Von dort konnte man kleinere Spaziergänge zu Felswänden machen, in denen Felszeichnungen geschützt waren. Allerdings waren diese von großer Bedeutung und hatten schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel. Es handelte sich um sogenannte Petroglyphen aus prähistorischer Zeit, die ein weiteres Wahrzeichen des Nationalparks sind.

Kleines Tal zum Wandern im Nationalpark
Kleines Tal zum Wandern im Nationalpark

Auch als wir den Nationalpark verließen, war die Landschaft immer noch sehenswert. Erst später entdeckte ich auf der Karte, dass wir relativ dicht an einer Forschungsstation vorbeigefahren sind, auf der das Leben auf dem Mars simuliert wird. Wir konnten uns ganz gut vorstellen, dass diese Region wirklich gut dafür geeignet ist.

Capitol Reef Nationalpark
Capitol Reef Nationalpark

Auf der Interstate 70 bogen wir nach rechts ab und fuhren in Richtung Crescent Junction. Wir hatten eine Karte, auf der dieser Ort recht groß aussah. Daher nahmen wir an, dass es dort ein Hotel oder ähnliches geben würde. Weil wir aber nun zwei Tage lang offline waren, wollte ich kurz meine Mutter anrufen, nachdem wir endlich wieder Handynetz hatten und fuhr daher rechts ran. Während ich also telefonierte, was wegen der Zeitverschiebung nicht noch weiter warten konnte, suchte Moni online eine Unterkunft in diesem Crescent Junction. Dabei stellte sie fest, dass das kein richtiger Ort, sondern eben nur eine Kreuzung ist.

Steile Felswand
Steile Felswand

Die eigentliche Ortschaft lautete Green River und an der standen wir gerade. Auch Green River war nur ein kleines Kaff, doch hatte es wenigstens ein Hotel der Kette Super 8. Somit testeten wir zum ersten Mal diese Hotelkette.

Super 8-Hotel in Utah
Super 8-Hotel in Utah

Nach dem Einchecken suchten wir noch etwas zum Einkaufen, aber mit einem sehr kleinen Shop an der Hauptstraße und einer Tankstelle gegenüber vom Hotel war das eine sehr überschaubare Auswahl. Damit ließen wir den Tag, der abermals als Erfolg zu verbuchen war, zu Ende gehen.

19 Kommentare zu „2016 – Mit dem Mietwagen durch die Nationalparks der USA – Teil 2“

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