Mit dem Wohnmobil nach Lucca zu fahren ist absolut problemfrei und lohnt sich auch noch. Wir wahren gerade in der Toskana unterwegs, warfen mittags einen Blick auf den Schiefen Turm von Pisa und steuerten als Übernachtungsziel den Wohnmobilstellplatz in Lucca an.
Unser nächstes Reiseziel sollte eigentlich Florenz sein, doch wir waren im Winter unterwegs und da will man ja auch ein bisschen was von den wenigen Sonnenstunden genießen können. Und da Lucca deutlich näher liegt, kam uns das Städtchen mit seinem praktisch gelegenen Wohnmobilstellplatz gerade recht.
Übernachtung auf dem Wohnmobilstellplatz von Lucca
Wir kamen dort am frühen Nachmittag an, gerade so, dass wir noch ein wenig Sonnenlicht hatten. Doch das änderte sich als wir auf dem Stellplatz einparkten und zu Fuß in die Altstadt zogen. Da ward es schon dunkel aber das machte uns überhaupt nichts, denn umso gemütlicher wirkte die Altstadt.
Keine 20 Minuten benötigt man zu Fuß vom Wohnmobilstellplatz bis zur Stadtmauer von Lucca. Diese umrahmt die Altstadt heute noch einmal komplett. Entlang ihrer elf Bastionen ist sie etwas über vier Kilometer lang. Ich hätte gute Lust gehabt, sie einmal komplett abzulaufen, doch das verschoben wir auf ein späteres Mal, wenn wir irgendwann mal wieder in der Stadt sind.
Denn jetzt wollten wir mehr das Zentrum von Lucca erkunden und zudem auch eine Kleinigkeit essen. Wir hatten keine großen Pläne. Anders als bei unseren sonstigen Touren waren wir dieses Mal rein privat hier und hatten keine besonderen Verpflichtungen für diverse Reiseführer, die eventuell zu schreiben wären.
Wir ließen uns in Lucca einfach mal überraschen
Dementsprechend waren wir einerseits völlig unvorbereitet, was komplett unseren üblichen Reisen widerspricht. Andererseits konnten wir so einfach alles auf uns zukommen lassen und in den vielen Gassen von Lucca rechts oder links abbiegen wie wir es wollten. Wie gesagt, dieses Reiseprivileg haben wir sonst nicht.
So zog es uns zunächst einmal durch die Via San Paolino in den zentralen Teil der Altstadt. Auf diesem Weg gelangt man ganz automatisch zur Piazza San Michele, wo sich die gleichnamige Kirche San Michele in Foro erhebt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir übrigens schon ein Stück Pizza auf der Hand. So schnell kann das gehen. Und lecker war sie dabei auch noch.
Die Kirche war bunt illuminiert und schnell fiel uns auf, dass sich in der Altstadt von Lucca eine ganze Menge an Gotteshäusern befinden. Im Norden befindet sich zum Beispiel die Basilika di San Frediano mit einem sehr schönen Mosaik-Wandbild unter dem Giebel.
Die ovale Piazza dell’Anfiteatro
Gleich gegenüber hat man Zugang zur ovalförmigen Piazza dell’Anfiteatro. Dieser mittelalterliche Markt wirkt wie ein großer und gepflegter Innenhof. Er ist komplett von Wohnhäusern umgeben, die im Erdgeschoss meistens ein Restaurant haben oder einen Durchgang besitzen, um den Platz zu erreichen.
So ließen wir uns ein wenig treiben, schlenderten noch ein wenig durch den östlichen Teil der Altstadt und spazierten von Kirche zu Kirche. Natürlich haben wir nicht alles gesehen und sehen können. Aber wir bekamen einen wunderbaren ersten Einblick und Eindruck von Lucca.
Am Ende des Tages hatten wir dann immerhin noch einige Kilometer zu Fuß gemacht. Einfach so, mal eben durch die kleine Altstadt. Und weil es so schön war, waren wir am nächsten Morgen natürlich auch wieder auf den Beinen.
Noch ein Stadtrundgang am nächsten Tag bei Tageslicht
Für die Umrundung der Altstadt auf der Stadtmauer hatten wir zwar wieder keine Zeit, weil wir ja später noch nach Florenz fahren wollten, doch eine kurze Stadtbesichtigung bei Tageslicht wollten wir noch vornehmen. Nun kannten wir uns ja zumindest ein kleines bisschen aus.
So spazierten wir also zur Kirche San Leonardo im Nordosten der Altstadt, besuchten den Dom San Martino und warfen zwischendrin noch einen Blick auf die Skulptur von Luigi Boccherini. Er war Cellist und stammte aus Lucca.
Lucca hatte es uns angetan und wir waren froh, dass wir mit dem Wohnmobil kurz Zwischenstation machten und für ein paar Stunden durch die Altstadt schlenderten.