San Marino mit dem Wohnmobil? Sehr gerne sogar. Ich bin ja der Ansicht, dass es in Europa kaum ein wohnmobilfreundlicheres Land als San Marino gibt. Zumindest im Verhältnis von Übernachtungsplätzen zur Landesgröße und Einwohnerzahl.

Bekanntlich liegt San Marino mitten in Italien und schon Italien ist eigentlich sehr wohnmobilfreundlich. Es gibt kaum eine Ortschaft, in der es nicht wenigstens einen ganz einfachen Wohnmobilstellplatz gibt. Um in das kleine Land hinein zu fahren, wird man in der Regel die Straße SS72 von Rimini kommend nutzen. Es gibt auch kleine Landstraßen, auf denen man das Land erreichen kann, aber die Mehrheit wird wohl die vierspurige Strada Statale befahren.

Mit dem Wohnmobil von Italien nach San Marino
Auf dieser Straße kann man eigentlich nichts falsch machen. Sie führt geradeaus durch die Ortschaften San Marinos bis zum weithin sichtbaren Monte Titano, auf dem sich die Hauptstadt befindet. In einer der Siedlungen des Landes, die einem wie Vororte der Hauptstadt vorkommen, kann man rechts abbiegen und zum einzigen Campingplatz im Land fahren.

Klingt vielleicht jetzt seltsam, wenn man von dem einzigen Campingplatz spricht. Aber einerseits dehnt sich das Land an seiner breitesten Stelle gerade mal knappe 12 Kilometer aus, was in der Regel alleine schon reichen sollte. Und andererseits ist es ja damit noch nicht getan. Denn zusätzlich zum Centro Vacanze in Cailungo gibt es auch noch einige Wohnmobilstellplätze.

Diese sind jedoch relativ einfacher Natur, das muss man vorweg zugeben. Sie sind Teil der dortigen Parkplätze, von denen es in der Hauptstadt San Marino jede Menge gibt.

Mehrere Wohnmobilstellplätze
Einen dieser Stellplätze findet man auf P13 und die Beschilderung zum P13 kann man nicht übersehen, wenn man auf der erwähnten Hauptstraße in Richtung Monte Titano fährt. Da heißt es einfach nur Augen auf halten und im richtigen Augenblick halbrechts der Beschilderung folgen.

Das Parkleitsystem in San Marino ist ohnehin sehr gut und wenn man weiß, zu welchem Parkplatz man möchte, wird man gut geführt. P13 ist dann etwas für Wohnmobilfahrer, die entweder den gesamten Berg zu Fuß besteigen wollen oder bereit sind mit der Seilbahn zu fahren.

Man kann aber auch noch weiter oben mit dem Wohnmobil nächtigen. Da wäre nämlich der P10 zu nennen. Dieser Parkplatz befindet sich in bester Ausgangslage, um die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Die einzelnen Stellflächen sind schräg angelegt und auch recht eng. Da unterscheidet sich San Marino nicht von Italien.

Mit dem Wohnmobil auf P10 in San Marino
Strom gibt es auf P10 auch keinen und man muss halt auch den Verkehrslärm der angrenzenden Straße in Kauf nehmen. Aber wie gesagt, dafür ist man in Windeseile in der Altstadt. Vorausgesetzt man ist flott beim bergauf spazieren gehen. Denn bergauf geht es auch von hier aus. Aber höher als zu P10 geht es mit dem Wohnmobil eben nicht.

Gleich gegenüber vom P10, der übrigens auch von Pkw benutzt werden darf – das sollte nicht verschwiegen werden, sieht man eine Tiefgarage. Die typischen braunen Wegweiser einer Touristenstadt leiten Fußgänger genau in diese Tiefgarage hinein. Keine Sorge, alles richtig. Denn dort befindet sich ein Fahrstuhl, mit dem man eine Straßenebene weiter nach oben gelangt.

So geht das immer weiter. Per Fahrstuhl und Treppe gelangt man rauf zur Via Piana, wo man bereits wunderbare Aussichten genießen kann.

Durch das Stadttor in die Altstadt
Dort gibt es eine Art Stadttor, die Porta del Paese, vor dem sich ein Zebrastreifen befindet. Auf der gegenüber liegenden Seite der schmalen Straße ist ein kleines Wärterhäuschen, indem eine Art Verkehrspolizist den kaum vorhandenen Verkehr regelt. Er achtet darauf, dass man den Zebrastreifen regelkonform überquert.

Nachdem man das Tor durchschritten hat, steht man mitten in den den kleinen Gassen und der Fußgängerzone der Altstadt. Auf der rechten Seite erhebt sich das Gebäude des Foltermuseums und halblinks verläuft eine der Gassen weiter bergauf.

Denn noch immer geht es hinauf und hinauf und hinauf. Zwischen zahlreichen Shops und Restaurants gelangt man zur Basilika San Marino, zur Befestigungsmauer und zur Burg. Diese wird auch als Prima Torre bezeichnet, also der Erste Turm. Insgesamt gibt es drei Türme entlang der Mauer.

Und noch ein Wohnmobilstellplatz in San Marino
Die ganze Anlage ist echt schön anzuschauen und bietet außerdem einen tollen Ausblick auf das weiter unten liegende Land sowie zu den sanften Hügeln Italiens. Mir hatte das Land schon gefallen, als ich damals im Jahr 2003 zum ersten Mal mit dem VW-Bus durch Südeuropa fuhr. Später, als ich für einen Wohnmobilreiseführer Oberitalien und San Marino besuchte, war dies nicht anders.

Übrigens, bei meiner ersten Reise durch San Marino, also die mit dem VW-Bus nächtigte ich sogar noch auf einem ganz anderen Platz. Dieser liegt eine Straße unterhalb des P10 und ist ein wenig abgelegen. Doch dort hat genießt man einerseits am Abend eine wunderschöne Aussicht auf San Marino und Italien und zum anderen existiert dort mittlerweile sogar eine Ver- und Entsorgungsstation. Wie gesagt, ich halte San Marino für sehr wohnmobilfreundlich.