Mit dem Wohnmobil auf der Rondane Landschaftsroute

Vor einigen Tagen schrieb ich etwas über den Gamle Strynefjellsvegen. Er gehört zu den Nationalen Touristenstraßen in Norwegen, genauso wie die Rondane Landschaftsroute. Auch diese Straße zählt zu den sogenannten Nasjonale Turistveger, die durch eine herrliche Landschaft führen und die am Wegesrand interessante Kunstwerke oder besondere Aussichtspunkte beherbergen.

Der Rondane-Nationalpark ist der älteste in Norwegen
Der Rondane-Nationalpark ist der älteste in Norwegen

Die Rondane Landschaftsroute verläuft, wie der Name schon sagt, am Rondane Nationalpark vorbei. Das bedeutet also, auf ihr bewegt man sich im mittleren Süden Norwegens. Fjorde sind weit und breit nicht in der Nähe, dafür aber einige Berge und vor allen Dingen eine weite und tolle Landschaft.

Wackelige Treppe über den Fluss
Wackelige Treppe über den Fluss

Bei der Straße handelt es sich um die Reichsstraße 27, die bei Ringebu beginnt und von dort von der berühmten E6 abzweigt. Während die E6, grob betrachtet, westlich des Rondane Nationalparks verläuft, führt die Straße 27 östlich davon und ist näher dran. Bei Folldal trifft die Straße 27 auf die Reichsstraße 29. Biegt man hier nach links ab, erreicht man nach einer guten halbstündigen Fahrt schon wieder die E6.

Unterwegs auf der Rondane Landschaftsroute

Das heißt, wer nach Norden möchte, kann entweder 123 Kilometer auf der E6 oder eben durch diese schönere Kulisse direkt am Rande des Nationalparks fahren. Er ist übrigens der älteste Nationalpark Norwegens. Die Strecke auf der kleineren Straße ist mit 111 Kilometern Länge sogar ein kleines bisschen kürzer. Aber dadurch ist man natürlich nicht schneller. Die Fahrt dauert dann nicht nur ein paar Minuten länger, wobei es wirklich nur ein paar Minuten sind, sondern man hält natürlich einfach öfter an – auch wenn man nur auf der Durchreise ist.

Der Berg Muen ist leicht zu erobern
Der Berg Muen ist leicht zu erobern

Den ersten Zwischenstopp ab Ringebu macht man spätestens nach 24 Kilometern. Denn dann kommt auf der rechten Seite ein einfacher Parkplatz mit Picknickplätzen. Vermutlich kann man hier mit dem Wohnmobil auch wunderbar übernachten. Um den Parkplatz herum gibt es nichts als Weite, Landschaft und Fjell. Als Eyecatcher hat die Natur dort noch einen Berg namen Muen hingesetzt. Mit seinen 1.424 Metern Höhe ist er zwar kein hoher Berg, doch seine pyramidenförmige Form in einer ansonsten eher flacheren Landschaft machen ihn recht markant.

Der Fluss Atna
Der Fluss Atna

Wanderung auf den Muen

An der Straße beginnt ein Wanderweg von zwei Kilometern Länge, auf dem man die 400 Höhenmeter hinauf auf den Gipfel des Muen relativ einfach bewältigen kann. Bei schönem Wetter gibt es dann zur Belohnung einen tollen Rundumblick, der bis zum Jotunheimen-Nationalpark reicht.

Blick nach Süden
Blick nach Süden

Kurz danach überquert man an einem weiteren Parkplatz, dieses Mal auf der linken Seite, die Grenze von der Provinz Oppland in die Provinz Hedmark. Den Anblick der Landschaft sollte man hier nochmal genießen. Denn mit der Straße verliert man nun wieder etwas an Höhe und man verlässt das Fjell.

Der Sohlbergplassen ist ein kurioser Aussichtspunkt
Der Sohlbergplassen ist ein kurioser Aussichtspunkt

Damit erreicht man ein Tal mit einem kleinen Fluss, den man überquert. Gleich dahinter folgt die einzige Abzweigung entlang der Strecke, nämlich auf die Reichsstraße 219. Man bleibt aber auf der Straße 27 nach links und folgt ihr an einigen Seen entlang durch das Tal. An einem der Seen gibt es eine der eingangs erwähnten Aussichtspunkte.

Blick auf die Berge von Rondane
Blick auf die Berge von Rondane

 

Aussicht auf die Berge von Rondane am Sohlbergplassen

Der Rastplatz Sohlbergplassen war einer der Gründe, warum wir hierher gefahren sind. Wir hatten den Aussichtspunkt in einem Prospekt gesehen und fanden ihn optisch einfach mal anders. Das hat uns interessiert. Der Parkplatz ist recht überschaubar und erscheint auf der rechten Seite nach rund 46 Kilometern Fahrt auf der Straße 27. Damit hat man etwas mehr als die Hälfte der Reichsstraße bereits hinter sich.

Ausblick vom Sohlbergplassen
Ausblick vom Sohlbergplassen

Die Aussichtsplattform ist nicht besonders hoch und besteht aus Beton. Auf dem Papier also eigentlich kein Hingucker, doch die Betonwände sind rund geformt und verlaufen kurvenförmig um die Bäume. Sieht eigentlich ganz nett aus. Noch schöner ist aber die Aussicht von dem Betonsockel. Denn man blickt wunderbar über das Wasser des Atnsjøen. Hinter dem See erheben sich die Berge im Rondane-Nationalpark.

Der Rondeslottet ist links im Bild
Der Rondeslottet ist links im Bild

Wandermöglichkeit zum Rondeslottet

Mit dabei ist auch der Rondeslottet. Mit seinen 2.178 Metern ist er der höchste Gipfel im Rondane-Gebirge. Folgt man der Straße noch ein kurzes Stück, dann erreicht man wenig später den nächsten Parkplatz. Er trägt den Namen Strømbu, liegt direkt am Ufer des Flusses Atna und ist zugleich Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Rondeslottet. Leider haben wir das noch nicht gemacht, aber es scheint keine allzu große Herausforderung zu sein. Haben wir uns auf jeden Fall für das nächste Mal vorgenommen.

Ein weiterer Rastplatz am Rondane-Nationalpark
Ein weiterer Rastplatz am Rondane-Nationalpark

Abschließend fährt man weiter nordwärts, erreicht man bald Folldal und kann, wie eingangs beschrieben, links abbiegen um wieder zur E6 zu gelangen. Als Alternative zu einer Fahrt auf der E6 – ob mit Wohnmobil oder mit dem Pkw – ist diese Landschaftsroute durch Rondane eine absolute Empfehlung.

Die Brücke zeigt genau auf den Rondeslottet
Die Brücke zeigt genau auf den Rondeslottet

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