2017 – Mit dem Wohnmobil an die Nordsee


Mit dem Wohnmobil zur Nordsee – nicht das erste Mal. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft wir an die Nordsee gefahren sind. Na gut, vom Ruhrgebiet aus ist Ostfriesland sehr schnell und einfach zu erreichen.Und irgendwie hat es uns erwischt, dass wir in den letzten Jahren immer wieder nach Harlesiel fuhren. Beinahe jedes Jahr. Meistens außerhalb der Saison, wenn es nicht ganz so voll ist.

Strandkörbe in Harlesiel
Strandkörbe in Harlesiel

Das betrachten wir dann immer in gewisser Weise als unseren Jahresurlaub. Wir sind ja viel unterwegs, aber meistens eben für irgendwelche Buchaufträge oder sonstige Projekte. Harlesiel ist aber seit langer Zeit für uns der Ort, an dem wir einfach mal zwei Tage nichts machen außer spazieren, das Watt genießen, entlang der Harle nach Carolinensiel gehen und dennoch natürlich Fotos machen.

Strand von Neuharlingersiel
Strand von Neuharlingersiel

Mehr als einmal sind wir auch schon die neun Kilometer zwischen Harlesiel und Neuharlingersiel am Deich entlang spaziert – und zurück natürlich auch. Doch dieses Mal, da war alles anders. Zumindest fast. Es hatte sich so ergeben, dass ich einen Buchauftrag erhielt, der da lautete „Mit dem Wohnmobil zur deutschen Nordseeküste“. Genau das richtige für mich.

Wohnmobilstellplatz in Harlesiel
Wohnmobilstellplatz in Harlesiel

Ich freute mich sehr, dieses Buch schreiben zu dürfen, aber es bedeutete eben auch, dass wir dieses Mal nicht privat und aus Spaß nach Harlesiel fuhren, sondern eben beruflich. Ehrlich gesagt, hätten wir Harlesiel auch auslassen können. Von dort hatten wir schon so dermaßen viel Bildmaterial, dass wir für Fotos dorthin nicht fahren müssten. Aber wir wollten.

Wohnmobile am Hafen von Harlesiel
Wohnmobile am Hafen von Harlesiel

Wir dachten, wir starten unsere Nordsee-Recherchereise in Harlesiel und reisen gemächlich an der Küste entlang bis Sylt, dem nördlichsten Punkt Deutschlands. Wir hatten ja in diesem Jahr bereits mehrere Ausflüge zur Nordsee gemacht und fuhren mit dem Wohnmobil nach Greetsiel, wo wir uns unter anderem den legendären Pilsumer Leuchtturm anschauten.

Strand in Neuharlingersiel
Strand in Neuharlingersiel

Außerdem reisten wir mit dem Wohnmobil nach Dornumersiel, um von dort nach Bensersiel zu wandern und mit dem Schiff nach Langeoog überzusetzen. Wir besichtigen bereits Emden, Leer und Papenburg und hatten daher weite Teile Ostfrieslands bereits abgehakt.

Sielhafen
Sielhafen

Ausgangspunkt in Ostfriesland

Aber wie gesagt, ohnehin kannten wir uns in Ostfriesland schon gut aus und konnten die Reise bzw. die Arbeit recht gelassen angehen. Ein paar Wissenslücken hatten wir hingegen an der Küste von Schleswig-Holstein. Nicht, dass uns der Küstenstreifen mit seinen Halligen und Warften unbekannt wäre, aber dorthin kommt man halt nicht mal eben übers Wochenende.

Schafe in Kolonne
Schafe in Kolonne

So saßen wir also an unserem ersten Tag der Reise auf dem üblichen Wohnmobilstellplatz im Hafen von Harlesiel und freuten uns auf das, was da in den nächsten Tagen und Wochen kommen sollte. Denn wir würden nicht nur die deutsche Nordseeküste bereisen, sondern nach getaner Arbeit weiter nach Norden fahren. Im Anschluss an diese Tour folgte nämlich unsere zweite Reise mit dem Wohnmobil zum Nordkap.

Weg zum Meer in Harlesiel
Weg zum Meer in Harlesiel

Doch jetzt waren wir erst einmal hier und genossen wieder den freien Blick über das Wattenmeer bis hinüber zu den Inseln Spiekeroog und Wangerooge, die wir eben nicht mehr besichtigen und fotografieren mussten. Wir schlenderten nach Carolinensiel, aßen Fischbrötchen am Harleufer und kehrten abends beim Wattkieker ein, um unsere geliebten Kibbelinge zu essen.

Der Fluss Harle
Der Fluss Harle

Im Sommer ist voll an der Küste

Der einzige Unterschied zu unseren sonstigen Touren war, dass Harlesiel und Carolinensiel deutlich besser besucht waren. Es war Sommer, es war voll. Der Campingplatz auf der anderen Seite des Deiches war voll und auch der dortige, noch relativ junge Wohnmobilstellplatz war komplett belegt.

Schaufelraddampfer Concordia II
Schaufelraddampfer Concordia II
Schiff direkt bei den Wohnmobilen
Schiff direkt bei den Wohnmobilen

Um es mal vorweg zu nehmen: Wir sind zwei Monate später erneut nach Harlesiel gefahren. Einfach, weil wir Lust darauf hatten und stellten für uns fest, dass uns die Küste dann, wenn das Wetter etwas rauer ist, ein wenig besser gefällt.Na ja, das liegt eben daran, dass wir nicht die Art von Mensch sind, die am Strand liegen und die Sonne genießen. Wir sind eher die aktiven Typen, die dauernd in Bewegung sein müssen. Und da ist es dann egal, ob man die Küste im August oder im Oktober aufsucht.

Weites Wattenmeer
Weites Wattenmeer

Zwei Nächte gönnten wir uns in Harlesiel und spazierten auch dieses Mal wieder gemächlich auf dem Deich und zwischen den Schafen bis Neuharlingersiel. Gut, dort wurde es dann wieder etwas dienstlicher, weil wir ja Bilder benötigten. Unter anderem fotografierten wir den dortigen Wohnmobilstellplatz und inspizierten ihn ausgiebig. Auch so Klassiker wie das Buddelschiffmuseum suchten wir natürlich auf.

Sonnenuntergang über dem Watt
Sonnenuntergang über dem Watt

Aber wir blieben dabei, für die Zukunft würden wir weiterhin nach Harlesiel fahren. Dort fühlen wir uns wohl und heimisch.

Strandkörbe in Hooksiel
Strandkörbe in Hooksiel

Aufbruch an der Nordsee

Doch nach diesen zwei Tagen war dann irgendwann auch Aufbruch angesagt. Aber wie sonst immer, direkt nach Hause zu fahren, blieben wir halt dieses Mal in Küstennähe.

Hand of Fame in Wittmund
Hand of Fame in Wittmund

Es war Sonntag und die Straßen und Ortschaften relativ ruhig. Das war natürlich schon mal ein entscheidender Vorteil. Also nutzten wir die leeren Straßen und steuerten unser Wohnmobil zunächst nach Wittmund. Dort war ich ein wenig neugierig auf die Hand of Fames. Ähnlich wie in Los Angeles mit dem Walk of Fame, hat man hier Handabdrücke von prominenten Persönlichkeiten in den Boden der Fußgängerzone eingelassen und kann diesen folgen.

Bundespräsidentenplatz in Wittmund
Bundespräsidentenplatz in Wittmund

Der Höhepunkt davon dürfte der Bundespräsidentenplatz sein, auf dem sämtliche Bundespräsidenten ebenfalls mit einer Gehwegplatte geehrt werden. Nett, mir gefiel es.

Marktplatz in Wittmund
Marktplatz in Wittmund

Von Wittmund aus ist es nur ein Katzensprung bis Jever. Dort schlenderten wir ebenso entspannt durch die Innenstadt und blickten auf die Glasfassade der Jever-Brauerei, besuchten das Schloss und lauschten den Klängen des dortigen Glockenspiels. Auch nett.

Brauerei in Jever
Brauerei in Jever

Rund um den Jadebusen

Mit Hooksiel kamen wir wieder zurück zur Küste. Wir suchten den Wohnmobilstellplatz auf und versuchten, ein wenig an der Küste entlang zu spazieren. Doch stellenweise wird hier nicht nur Kurtaxe fällig, die mich ohnehin schon ziemlich nervt. Meiner Meinung nach ein deutlicher Minuspunkt für die deutsche Nordseeküste im Allgemeinen. Da sind andere Länder deutlich flexibler und gastfreundlicher. Nein, neben der Kurtaxe muss man auch noch Eintritt für bestimmte Küstenabschnitte bezahlen.

Schloss Jever
Schloss Jever

Es ist gut, dass eine Bürgerinitiative dagegen klagt und teilweise Recht bekommen hat. Einen deutschen Wald darf ich ja auch kostenfrei betreten, warum die Küste nicht?

Glockenspiel in Jever
Glockenspiel in Jever
Mühle in Jever
Mühle in Jever

Weiter südlich kamen wir in die erste größere Stadt auf unserer Tour, nach Wilhelmshaven. Die Auswahl an Wohnmobilstellplätzen ist in der Stadt ziemlich gut. Wir entschieden uns, unseren Wagen am Fliegerdeich zu den anderen Wohnmobilen zu stellen und spazierten dann unter anderem am Südstrand entlang.

Strandkörbe in Hooksiel
Strandkörbe in Hooksiel
Wohnmobilstellplatz in Hooksiel
Wohnmobilstellplatz in Hooksiel

Viel zu sehen in Wilhelmshaven

Dort befinden sich die meisten touristischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, so unter anderem die interessante Kaiser-Wilhelm-Brücke, das Nationalparkzentrum, das Deutsche Marinemuseum und noch viele andere Dinge. Natürlich gab es dort auch Gastronomie und Strandkörbe, also alles, was der Besucher so benötigt.

Deutsches Marinemuseum
Deutsches Marinemuseum
Schiff in Wilhelmshaven
Schiff in Wilhelmshaven

Vom Watt zum Wald

Nach Abschluss unserer Aufgaben in Wilhelmshaven fuhren wir wieder ein wenig landeinwärts. Den Neuenburger Urwald wollte ich mal wieder besuchen. Dort war ich vor vielen Jahren mal gewesen und hatte ihn richtig schön und interessant in Erinnerung. Doch als wir dort ankamen, erkannte ich nichts mehr wieder.

Wohnmobile mit Blick auf den Jadebusen
Wohnmobile mit Blick auf den Jadebusen

Außerdem schien mir der Wald so zu sein, wie viele andere Wälder auch, die ich in den letzten Jahren besucht und erwandert hatte. Kurzum, er hat mich ein wenig enttäuscht. Aber das lag weniger am Wald als an meiner Erwartungshaltung. Daher fuhren wir dann nach einem relativ kurzen Aufenthalt weiter und besuchten das kleine Örtchen Varel.

Neuenburger Urwald
Neuenburger Urwald
Neuenburger Urwald
Neuenburger Urwald

Varel mit seinem kleinen, abseits gelegenen Hafen und der dortigen angeblich kleinsten Kneipe der Welt, war eigentlich noch ganz nett. Aber den Abstecher nach Dangast, das ebenfalls zu Varel gehört, hätten wir uns sparen können. Das sagte uns nur wenig zu. Begründung fällt schwer, manchmal ist es halt einfach so. Beim nächsten Mal kann es auch schon wieder anders aussehen.

Kleiner Hafen in Varel
Kleiner Hafen in Varel
Kleinste Kneipe der Welt
Kleinste Kneipe der Welt

 

Auf dem Wohnmobilstellplatz in Bad Zwischenahn

Für einige Zeit würden wir nun wieder die eigentliche Küste verlassen und mehr in das Landesinnere fahren. An einem Nachmittag erreichten wir den Wohnmobilstellplatz in Bad Zwischenahn. Wohnmobilstellplätze besichtigen wir ja mittlerweile mehr als gerne, weil wir natürlich auch den Vergleich zu unserem eigenen Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen heranziehen. Und wir vergleichen auch ganz gerne, was über die Stellplätze in diversen Bewertungsportalen geschrieben wird.

Zwischenahner Meer
Zwischenahner Meer

Oftmals stellt sich heraus, dass besonders die negativen Bewertungen so mancher Stellplätze einfach nur haarsträubend sind. Bei dem Stellplatz in Bad Zwischenahn beschwerte sich ein Nutzer doch tatsächlich darüber, dass man nach dem Verlassen des Platzes hinter der geschlossenen Schranke nicht mal eben anhalten könne, um die Chipkarte zurückzugeben. Als wir dort ankamen, stellten wir als erstes fest, dass dort ausreichend Platz und Parkplätze vorhanden sind, um schnell zum Automaten zurückzukehren.

Solche Bewertungen zeigen uns, dass da oftmals wirklich das Haar in der Suppe gesucht wird. Auch unser Stellplatz erhielt schon ähnliche Bewertungen, bei denen sowohl wir als auch andere nachfolgende Gäste nur den Kopf schütteln konnten. Wir auch immer, der Stellplatz in Bad Zwischenahn wäre zwar kein Platz, wo ich regelmäßig hinfahren würde, aber er hielt, was er versprach.

Stellplatz in Bad Zwischenahn
Stellplatz in Bad Zwischenahn

Zu den größeren Städten an der Nordsee

Abends schlenderten wir noch am Ufer des Zwischenahner Meers entlang und gingen natürlich auch in das Städtchen hinein. Am Folgetag hatten wir schon wieder etwas mehr vor. Zunächst fuhren wir in die Innenstadt von Oldenburg. Dazu hatte ich nur wenig Lust, mir war einfach mehr nach kleinen Küstenörtchen, Sielhafen und dergleichen. Eine Stadt habe ich auch zuhause.

Rathaus in Oldenburg
Rathaus in Oldenburg

Aber gut, das gehört halt auch dazu. Nach einer gewissen Parkplatzproblematik konnten wir durch die Innenstadt spazieren und steuerten daraufhin schließlich die noch größere Stadt Bremen an.

Dort fuhren wir zunächst zum Wohnmobilstellplatz Am Kuhhirten und gingen dann auf direktem Weg in die Altstadt.

9 Kommentare zu „2017 – Mit dem Wohnmobil an die Nordsee“

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  7. Deine Website finde ich sehr gut. Würde diese mir gerne als Buch kaufen, da ich diese Tour auch mit unserem WOMO nachfahren möchte.
    Bitte den Titel.

    Sind in dem Buch auch die Stellplätze dabei?

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