2012 – (4) Mit dem Wohnmobil auf den Åland-Inseln


 

Mit dem Wohnmobil zum Nordkap

Wandern auf den Åland-Inseln

Montag, 13. August 2012
Am nächsten Morgen beabsichtigen wir eine Wanderung vorzunehmen. Wir überquerten den Bomarsund und wanderten auf der Insel Prästö. Der rund 5 Kilometer lange Rundkurs führte uns an Gräbern früherer russischer Bewohner vorbei und war sehr gepflegt. Die breiten Graswege waren so akkurat geschnitten, dass man meinen könnte, hier würden tagtäglich zig Menschen wandern. Dabei waren wir ganz alleine. Unterwegs kamen wir zu einem Aussichtsturm, von dem aus wir einen wunderbaren Ausblick auf die Schärenlandschaft der Åland-Inseln genießen konnten. Schafe stellten sich uns noch in den Weg und ein jüdischer Friedhof lag am Wegesrand.
Bei strahlend blauem Himmel genossen wir die kleine Tour und lernten dabei fast die gesamte Insel kennen. Am Ende der Tour wartete noch das kleine Museum auf uns, in dem eine nette Dame ausführlich über die Geschichte der gegenüber liegenden Festungsruine berichtete und uns ein Video davon zeigte. Wir hinterließen eine Spende und bedankten uns für die freundliche Beschreibung und für die Bemühungen. Diese Festung Bomarsund muss unglaublich groß gewesen sein und hatte Mitte des 19. Jahrhunderts Bestand. Heute kann man noch einige Mauerreste gut erkennen. Von Prästö fuhren wir weiter zur Insel Mickelsö. Hierfür wird eine Fähre benötigt, die kostenlos ist und bei Bedarf herangerufen werden kann. Diese Seilfähre pendelt aber auch automatisch. Der Klingelknopf wird vielleicht im Notfall oder während der Nachtstunden benötigt? Obwohl ich nicht den Eindruck hatte, dass nachts jemand auf den Straßen dieser Inseln unterwegs wäre.

Wir fuhren bis zum Ende der Alören-Insel, wo abermals eine Fähre fahren würde. Da wir aber vermuteten, dass die beiden Simskäla-Inseln nicht viel anders aussehen würden, warteten wir die Fähre nicht ab und fuhren wieder zurück. Wir besichtigten eine Kirche bei Listersby und fuhren zurück auf die Hauptinsel, wo wir bei Haraldsby einen hölzernen und wackeligen Aussichtsturm eines Restaurants erklommen. Dieses hatte den treffenden Namen Uppe på Berget, denn kaum ein Punkt schien in der näheren Umgebung höher zu sein. So konnte man hier natürlich wieder ein wunderbares Panorama genießen.

Den angrenzenden Wanderweg durch das Arboretum sparten wir uns jedoch, weil es mittlerweile schon spät geworden war. Und so fuhren wir wieder nach Mariehamn, weil wir noch ein paar Einkäufe erledigen wollten. Wir dachten, weil heute Montag wäre, wäre es in der Innenstadt etwas belebter und so parkten wir unser Wohnmobil, um erneut durch das Städtchen zu schlendern. Aber weit gefehlt. Der Ort ist einfach so ruhig und gemütlich.

Abends machten wir uns auf die Suche nach einem Stellplatz. Wir hatten im nördlichen Bereich der Åland-Inseln schon einige Möglichkeiten gesehen, übernachten zu können. Doch die Strecke wieder zurückfahren wollte ich auch nicht unbedingt. Außerdem kannten wir die südlichen Inselabschnitte noch nicht und der Name einer Insel hat es mir irgendwie angetan: Lumparland. Ich fand den Namen so niedlich, dass ich mir die Insel unbedingt mal anschauen wollte. Auch wenn es landschaftlich wohl kaum anders aussehen würde. Also überquerten wir die Insel Högskär, die durch Brücken mit den anderen Inseln verbunden ist und fuhren nach Lumparland. Mehr als den dortigen Fähranleger nach Finnland ist dort aber nicht zu sehen. Abgesehen von der schönen Natur natürlich, aber die nützte uns jetzt gerade nichts. Ich bog auf eine kleine Seitenstraße ein und schon nach wenigen Metern sprang ein Reh aus einem Feld heraus und überquerte die Straße. Na, das fehlte noch. In Norwegen haben wir zwei Elchbegegnungen schadlos überstanden und sind zahlreichen Rentieren ausgewichen und dann kam hier ein Reh und wollte uns allen den Tag verderben? Also wieder mal eine Vollbremsung und zum Glück nicht erwischt. Aber wofür das Ganze? Weil die Straße in einer Sackgasse endet. Anders als auf der Karte führte die Straße nicht zu einem Küstenabschnitt, sondern zu einem Wendehammer, von dem aus mehrere Zugangswege zu Privatgrundstücken führten. Das war nichts, also wieder zurück. Letztendlich blieben wir nach einer etwas längeren Suche direkt neben einer Brücke und einem Schild mit der Aufschrift Lumparland stehen. Also, geht doch.

Eine ausführliche Beschreibung der Wanderung auf den Åland-Inseln gibt es im Blog. Und einen Track gibt es natürlich auch:

{gpxtrackmap}Alandinselwanderung.gpx{/gpxtrackmap}

 

Lust auf weitere Reiseinfos oder nette Gespräche?
Ich freue mich über jede Anmeldung in www.molls-reiseforum.de

 

4 Kommentare zu „2012 – (4) Mit dem Wohnmobil auf den Åland-Inseln“

  1. ich habe schwierigkeiten beim ausdruck der reiseberichte!
    sie sind informativ. mehr text und weniger bilder wäre noch besser

    1. Für Druckprobleme kann ich nichts. Wer nett fragt, bekommt meine Reiseberichte auch als pdf, so wie ich es bei der Reise mit dem Wohnmobil nach Schottland in den dortigen Kommentaren versprach. Ansonsten will ich nochmal darauf hinweisen, dass es sich um eine private, kostenlose Webseite handelt, auf der ich meine Reiseerlebnisse bereits ziemlich detailliert veröffentliche und mit der ich nichts verdiene. Daher werde ich mich nicht bemühen, es jedem recht machen zu wollen. Aber trotzdem enttäuscht es mich, dass der umfangreiche, kostenlose Text anscheinend noch zu wenig ist und die ebenfalls kostenlosen Ansichten der Bilder anscheinend nicht geschätzt werden.

  2. Hallo „MM“,
    schön dass es Åland-Inseln-Erfahrungsbericht gibt, denn wir planen eine Reise mit der Fähre von Travemünde (oder gar Gdynia) über Helsinki über Turku, Åland, Nordschweden, Murmansk, Nordkap, Lofoten, Stavanger, Südschweden, Bornholm nach Malmö bzw. Bremen. Wie ich die Bilder sehe, warst du nicht im Sommer, sondern an anderer Zeit? Es gibt wenige „Touristen“ zu sehen. Aus Neugier frage ich ob es überhaupt eine „bekannte“ Ketten (z.B. Supermarkt, Hotel, Fast Food) auf Insel zum Finden gibt?

    1. Hallo,
      doch, es war Sommer. Und zwar August. Aber ich versuche aus Respekt vor anderen Menschen, Fotos zu machen, auf denen sie eben nicht im Netz präsentiert werden.
      Was es dort an Ketten gibt, weiß ich nicht. Auf Hotels habe ich nicht achten müssen (Wohnmobilfahrer) und in Supermärkte gehe ich im Ausland markenunabhängig einkaufen. Vermutlich gibt es dort Supermarktketten, aber eben finnische. Auf Lidl oder Aldi habe ich nicht geachtet. Und andere deutsche Ketten sind im Ausland ohnehin recht unbekannt.
      Viele Grüße
      Michael

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.