Es war nur eine verhältnismäßig kurze und überdies auch einfache Wanderung, aber sie hat Spaß gemacht und bot tolle Ausblicke. Ich rede von der kleinen Wanderung auf dem Eiger Walk am Jungfraujoch.
Als wir mit dem Wohnmobil in die Schweiz fuhren, übernachteten wir in Interlaken auf dem Campingplatz und machten uns am nächsten Tag auf, mit der Jungfraubahn in eisige Höhen hinauf zu fahren.
Zunächst einmal fuhren wir von Interlaken zur Kleinen Scheidegg, womit man schon einmal auf einer Höhe von etwas über 2.000 Metern unterwegs ist. Dort steigt man in die Zahnradbahn der Jungfraubahn um, mit der man bis zum Jungfraujoch hinauf fährt und man sich auf fast dreieinhalb Kilometern Höhe befindet.
Nach der Besichtigung des Jungfraujochs und den zahlreichen Sachen, die man dort erkunden kann – dazu zählt natürlich ganz klar das Weltnaturerbe Aletschgletscher -, geht es mit der Zahnradbahn wieder hinab. Die Jungfraubahn fährt dabei durch einen Tunnel in der Eiger Nordwand, was schon die Fahrt alleine zum Erlebnis werden lässt. Dabei hält die Bahn in den beiden Tunnelstationen Eigerwand und Eismeer, wo man durch eine Glasscheibe einen weiteren tollen Ausblick genießen kann.
Sobald man aber den Tunnel verlässt, hält die Jungfraubahn auch an der Station Eigergletscher. Hier ist es unbedingt zu empfehlen, auszusteigen und über den Eigerwalk hinab zur Station Kleine Scheidegg zu wandern. Dort kann man ja mit dem gleichen Ticket wieder in die nächste Bahn einsteigen und weiter talwärs fahren. So haben wir es gemacht und sind dadurch über die Ortschaft Grindelwald eine schöne Rundstrecke gefahren.
Die Station Eigergletscher befindet sich auf ca. 2.300 Metern, sodass man fast 300 Höhenmeter zu Fuß überwindet, aber eben bergab. Der Weg ist gut beschildert und ausgetreten, bereitet also überhaupt keine Probleme.
Zunächst mal bewegt man sich unterhalb des Eigergletschers, der zum Greifen nahe scheint und richtig beeindruckend ist.
Auf dem Weg gelangt man nach kurzer Zeit zu einer kleinen Holzhütte, in die man einen Blick hineinwerfen kann. Es stellt sich heraus, dass es sich um ein kleines Museum handelt, in dem die Pionierzeit des Alpinismus vorgestellt wird.
Kleine Wanderung auf dem Eiger Walk
Nach weiteren tollen Aussichten in die Schweizer Bergwelt und in die Täler rund um das Jungfraujoch, wandert man weiter bergab und erreicht schon bald den kleinen Fallbodensee. Er ist wirklich nicht sehr groß und innerhalb weniger Minuten umrundet. Aber darum geht es gar nicht, denn im See spiegeln sich wunderbar die Gipfel der einzelnen Berge. Und außerdem kann man auf Sitzbänken, die im seichten Wasser montiert sind, Platz nehmen und seine Füße kühlen – Fußmassage mit blubberndem Wasser inklusive.
Auch am Fallbodensee gibt es eine kleine Ausstellung. Sie befasst sich mit der legendären Besteigung durch die Eiger Nordwand. Dass dabei viele Bergsteiger ihr Leben ließen, zeigen die gravierten Steine am Seeufer, die mit den Namen der Bergsteiger an sie erinnern.
Zu guter Letzt geht es weiter hinab und selbst hier, wo man nicht behaupten kann, alleine unterwegs zu sein, haben wir rechts und links des Weges einige Murmeltiere sehen können, die mit ihren schrillen Pfiffen vor den Zweibeinern warnten.
Eine wirklich angenehme Wanderung, die man natürlich auch in umgekehrter Richtung begehen kann. Wie rum man sich auch entscheidet, machen sollte man sie auf alle Fälle, denn es wäre zu schade, diese tolle Bergwelt nur durch die Fensterscheibe der Zahnradbahn zu beobachten.