Wandern im Ruhrgebiet – Duisburger Stadtwald

Das Rauschen der Blätter im Duisburger Stadtwald begleitet uns auf der gesamten Wanderung. Plätschernde Bäche suchen sich auf dem weichen Waldboden ihren Weg, während wir auf herrlichen Pfaden durch den dichten Forst streifen und die Sonne durch das dichte Blätterwerk blitzt.

Der folgende Text stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer „20 Wanderungen in und um Essen“. Die Angaben können daher veraltet sein.

Von der Haltestelle Monning begeben wir uns wenige Schritte zur Monningstraße, und gleich rechts um die Ecke an der Gaststätte Monning beginnen wir mit der Tour.

Pferdekoppel am Waldrand
Pferdekoppel am Waldrand

Das alteingesessene Restaurant existierte bereits im 19. Jahrhundert, damals noch unter der Bezeichnung Jägersruh. Der Name Monning geht auf einen alten Hof zurück, der sich bereits im 13. Jahrhundert in der Nähe befand. Die Monningstraße verläuft zunächst direkt am Rand vom Duisburger Stadtwald entlang und ist gleichzeitig die Stadtgrenze. Die Bebauung, die wir rechter Hand sehen, gehört bereits zum Mülheimer Stadtgebiet.

Wanderung durch den Duisburger Stadtwald

Wenn die Straße am Waldrand endet, biegen wir halblinks in eine Sackgasse ein. Ein Feld zu unserer Rechten passieren wir und lassen es rechts liegen, indem wir an der ersten Möglichkeit nach links in den Schafsweg abbiegen. Zunächst wandern wir an Pferdekoppeln vorbei, bevor wir den nördlichsten Bereich des Duisburger Stadtwaldes betreten.

Mit einer Größe von rund 600 Hektar gehört der Duisburger Stadtwald zu den größten Stadtwäldern in Deutschland. Übertroffen wird er nur noch von der Rostocker Heide, der Dresdner Heide, dem Berliner Grunewald und dem Frankfurter Stadtwald. Nach Westen geht er in den Broich-Speldorfer Wald auf Mülheimer Gebiet über, sodass wir hier mit weiteren Waldarealen zusammen eine Waldfläche von rund 30 km² haben. Auf zahlreichen Wegen kann man durch den Wald, sogar bis zum Düsseldorfer Flughafen wandern, ohne größere Straßen zu benutzen. Wir wandern überwiegend zwischen Eichen und Buchen, in der Nähe von Bächen wachsen auch Erlen und Birken, vereinzelt sind Eiben und Kiefern anzutreffen.

Poetisch durch den Wald
Poetisch durch den Wald

Auf dem schotterigen Waldweg wandern wir ein gutes Stück geradeaus und orientieren uns dabei an dem deutlich erkennbaren Hauptweg. Wenige Meter vor der schon sichtbaren Mülheimer Straße mündet der Weg in eine kleine Kreuzung. An dieser biegen wir rechts ab und gelangen so zur Fußgängerbrücke über die Mülheimer Straße. Wer den Duisburger Zoo besuchen möchte, folgt ab hier der Ausschilderung.

Möglichkeit zum Zoobesuch

Der Duisburger Zoo wurde 1933 gegründet und konnte bereits nach einem Jahr über 300.000 Besucher zählen. Weitere drei Jahre später wurde das Gelände des Tierpark auf eine Größe von acht Hektar verdoppelt. Doch der Zweite Weltkrieg unterbrach die Expansion des Zoos, gerade mal sieben Tiere – ein Emu, drei Flamingos, ein Maulesel und zwei Schafe – überlebten die Zerstörungen des Krieges.
Nach dem Wiederaufbau ging es aber zügig voran. 1959 wurde der Zoo um das Areal östlich der Autobahn erweitert, womit der Duisburger Zoo weltweit der einzige ist, der von einer Fernstraße durchzogen wird. Die beiden Abschnitte sind über eine breite Fußgängerbrücke miteinander verbunden. Heute besuchen den Zoo rund eine Million Menschen pro Jahr, so viel wie keine andere Freizeiteinrichtung in Duisburg.

Unsere Route aber führt uns über die Fußgängerbrücke. Auf der anderen Seite der Mülheimer Straße schreiten wir geradeaus wieder in den Wald hinein. Auf dem Eselsbruchweg – steinerne Wegmarkierungen im Unterholz verraten uns die „Straßennamen“ des Duisburger Waldes – wandern wir zunächst geradeaus, bis zu einer Gabelung mit einer Sitzbank. Hinweisschilder haben uns bereits darauf aufmerksam gemacht, dass wir jeden ersten Sonntag im Monat zwischen Juni und September an einem Waldgottesdienst teilnehmen können. Um diesen Ort zu erreichen, müssten wir hier an der Weggabelung links abbiegen, den Schildern folgen und träfen anschließend auf den Heiligen Brunnen.

Eselsbruchweg in Duisburg
Eselsbruchweg in Duisburg

Der Heilige Brunnen ist eine Quelle, deren Wasser nach heutigen Maßstäben keine Trinkwasserqualität besitzt. In früheren Zeiten glaubte man jedoch, dass das Quellwasser sogar eine heilende Wirkung hätte, weshalb die Quelle als Heiliger Brunnen und als Marienquelle bezeichnet wurde. Die Einfassung der Quelle in Bruchstein fand Mitte der 1930er-Jahre statt.

Weiter durch die Grüne Lunge Duisburgs

Unsere Wanderung führt uns aber an der Gabelung im Duisburger Stadtwald nach rechts. Wir folgen mit den Wanderwegmarkierungen A1 bzw. M dem Eselsbruchweg, bis wir auf den Forsthausweg stoßen. Hier können wir durch die Bäume hindurch den gelb leuchtenden Pfeiler einer Autobahnbrücke, der sogenannten Expobrücke, erkennen.

Die Expobrücke verbindet heute den Duisburger Stadtwald mit dem Gelände der Universität Duisburg-Essen. Doch bis Ende der 1990er-Jahre stand die schmale Brücke rund einen Kilometer weiter nördlich und diente als Übergang zwischen den beiden Zoo-Arealen bis sie der neu geschaffenen und wesentlich breiteren Landschaftsbrücke Platz machen musste. Den Namen hat die Expobrücke jedoch aus Brüssel mitgebracht, wo sie ursprünglich im Jahr 1958 für die Expoausstellung erbaut wurde.

Wir aber wenden uns nach links und biegen sofort nach rechts in den Krähenweg ab. Wir folgen ihm geradeaus und verlassen ihn erst, um nach rechts in den Kammerweg abzuzweigen. Dabei befinden wir uns hier ein kurzes Stück auf einem Waldlehrpfad, biegen hinter dem Weißbach, aber noch vor der Autobahnunterführung links in den Lerchenpfad ab. Für die nächsten 500 Meter wird es nun deutlich lauter, da uns teilweise direkt nebenan die A 3 begleitet. Doch schon bald mündet der Weg in den Amselweg. Uns nach rechts wendend, sehen wir auch schon eine kleine Kreuzung.  Wir biegen links ab und lassen die Straßengeräusche hinter uns.

Kleiner Bachlauf
Kleiner Bachlauf

Noch einmal frische Lust im Duisburger Stadtwald tanken

Von nun an geht es ein langes Stück parallel zu einem Eisenbahndamm immer geradeaus. Rechter Hand passieren wir eine Unterführung und wenig später einen kleinen Weiher zu unserer Linken, bevor wir schließlich eine T-Mündung erreichen. Rechter Hand sehen wir einen Bahnübergang, biegen jedoch nach links auf den Grenzweg ab.

Der Name ist auch seine Bestimmung und so wandern nun auf der Stadtgrenze zwischen Duisburg und Mülheim entlang. Dabei passieren wir noch das Haus Hartenfels, welches zu unserer Linken zwischen den Bäumen nur schwer zu erspähen ist, sowie die Katholische Akademie Wolfsburg zu unserer Rechten. Fast schnurgerade führt der Grenzweg uns zu unserem Ausgangspunkt am Stammhaus Monning zurück.

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