Roadtrip auf dem Blue Ridge Parkway

Der Blue Ridge Parkway ist eine wunderbare Gelegenheit, bei einem Roadtrip durch die USA zu entschleunigen und sich zu erholen. Schneller als 45 Meilen pro Stunde darf man sowieso nicht fahren und für die Lkw ist die zweispurige Straße ohnehin verboten. Diese touristische Straße verläuft durch die Appalachen und verbindet den Great Smoky Mountains National Park im Süden mit dem Shenandoah National Park im Norden, genauer gesagt in Virginia.

Die Straße wurde von vornherein als touristische Route angelegt und ist 469 Meilen, also 755 Kilometer lang. Dabei verläuft der Blue Ridge Parkway praktisch kreuzungsfrei, denn die wenigen quer verlaufenden Highways erreicht man nur über Ausfahrten. Im Norden mündet der Blue Ridge Parkway in den Skyline Drive, der dann noch einmal weitere 105 Meilen durch den Shenandoah Nationalpark verläuft. Beide Straßen sind sich sehr ähnlich, werden aber von zwei unterschiedlichen Abteilungen des National Park Service verwaltet.

Daher sieht man Unterschiede teilweise in der Art der Beschilderung, aber grundsätzlich kann man beide Straßen auch direkt hintereinander befahren. Jede einzelne Meile wird mit einem Meilenstein am Fahrbahnrand markiert. Außerdem gibt es zahlreiche Parkplätze, mal kleinere und mal größere, an denen man Pause machen kann. Sie dienen dazu, entweder die tollen Aussichten über die bewaldeten Hügel der Appalachen zu genießen oder auf einem der vielen Wanderwege zu Wasserfällen und anderen Aussichtspunkten zu gelangen.

Einer der Meilensteine
Einer der Meilensteine

Die Trails sind dabei von unterschiedlicher Länge und können mal nur wenige hundert Meter lang sein oder auch einige Kilometer als Rundweg umfassen. Der bekannteste Wanderweg in den Blue Ridge Mountains ist der 2.000 Meilen lange Fernwanderweg Appalachian Trail. Hier am Blue Ridge Parkway lernt man nur einen Teil dieses Wanderwegs kennen.

Natürlich hat die Landschaft entlang der Straße eine vielfältige Tierwelt zu bieten und wir hatten sogar die Möglichkeit, Schwarzbären zu sehen. Allerdings nur kurz. Eine Bärenmutter hockte mit ihren zwei Jungen am Straßenrand und verschwand mit ihnen ruckzuck im Wald, als wir mit dem Auto um die Ecke kamen. Wir konnten sie gerade noch eben sehen und unsere GoPro, die wir als Dashcam vorne auf dem Armaturenbrett hatten, hat unscharfe Bilder aufnehmen können.

Der Blue Ridge Parkway ist kein Nationalpark, wird aber – wie schon erwähnt – vom National Park Service betreut. Sogar die Besucherzahlen werden mit denen der Nationalparks verglichen und es stellt sich heraus, dass die Straße mehr Besucher hat als die anderen Nationalparks. Kein Wunder also, dass es auch mehrere Besucherzentren gibt, die Informationen bereit stellen, Toiletten haben und in denen man Souvenirs kaufen kann.

Der Blue Ridge Parkway ist eine echt schöne Straße, mit der man einfach mal ein wenig runterkommen kann. Denn jeder, der hier unterwegs ist, fährt bloß aus touristischen Gründen. Es ist also relativ stressfrei. An einigen Orten gibt es Lodges, in denen man unterkommen kann, während man anderswo die Straße verlassen und mit einigen Abstechern zu den nahegelegenen Städten fahren kann. Dort sind dann natürlich klassische Hotels und die üblichen Einkaufsmöglichkeiten anzutreffen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.