Weite Felder erwarten uns rund um Eichlinghofen im Dortmunder Südwesten. Die leicht hügelige Landschaft ermöglicht uns tolle Ausblicke bis zum Dortmunder Stadtzentrum, während wir abwechselnd zwischen schmalen Pfaden und breiten Forstwegen diesen ruhigen und dünn besiedelten Teil Dortmunds genießen.
Pkw/Parken: Parkmöglichkeiten an der Stockumer Straße.
ÖPNV: Mit der Buslinie 440 ab Dortmund-Rombergpark oder Dortmund Barop Parkhaus bis Dortmund-Eichlinghofen
Rundweg: Ca. 7,6 Kilometer/2 Stunden
Streckenprofil: Überwiegend Landwirtschaftswege
Einkehr: Diverse Einkehrmöglichkeiten an der Stockumer Straße in Eichlinghofen
Am Wegesrand: Dortmund-Eichlinghofen; Airwin; Dortmund-Oespel; Salingen

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über Wanderungen in und um Dortmund. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Je nachdem, mit welchem Verkehrsmittel wir anreisen, beginnen wir unsere Wanderung auf der Stockumer Straße und wandern diese in Richtung aufsteigende Hausnummern. Eine Ampelkreuzung an der Eichlinghofer Straße und Persebecker Straße ist uns Zeichen rechts abzubiegen, um das Treiben im Zentrum von Eichlinghofen hinter uns zu lassen und gleichzeitig die evangelische Kirche des Ortsteils zu erreichen.
Schon in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde das heutige Eichlinghofen erstmals schriftlich festgehalten. Später wurde es mittelalterlicher Sitz der Herren von Eichlinghofen. Mit der Eingemeindung zu Dortmund-Barop im Jahr 1920 hat es seine Eigenständigkeit aufgegeben. Bei Studenten der Technischen Universität ist Eichlinghofen ein beliebtes Wohnviertel. Nicht nur wegen der Nähe zum Campus, sondern auch wegen der Hängebahn, auch kurz H-Bahn genannt, die in Eichlinghofen ihre Endhaltestelle hat und zur Universität pendelt. Nicht ganz so modern wie die H-Bahn, aber mindestens genauso sehenswert, ist die evangelische St. Margareta-Kirche. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im romanischen Stil erbaut. Es folgten nur wenige Jahrzehnte später die beiden Seitenschiffe. Das Querschiff und die Sakristei wurden erst im ausgehenden 19. Jahrhundert erbaut. Auch ein Blick ins Innere des Gotteshauses ist lohnenswert, die Orgel stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
An der Kirche gehen wir vorbei, wandern an einer Mauer entlang und biegen hinter der Mauer, gegenüber der Hausnummer 17 halblinks in den Rahmkesweg ein. Leicht bergauf führt er uns zur Gasse Zum Nubbental, wo wir zunächst links, aber kurz darauf an der Straße wiederum nach rechts abbiegen. Die letzten Wohnhäuser von Eichlinghofen lassen wir nun hinter uns und unterqueren eine Schnellstraße. Es geht noch ein kurzes Stück bergauf und schon stehen wir zwischen weiten Feldern. Hinter einer Rechtskurve gehen wir an einer T-Kreuzung nach links und folgen dem Feldweg bis zu einer weiteren T-Kreuzung bzw. zu einer Gabelung. Auch hier gehen wir nach links und wandern durch die grüne Landschaft. Fest im Blick haben wir dabei das Windrad mit dem Namen Airwin.
Bereits seit 1997 drehen sich die Rotorblätter der Windkraftanlage am Steinsweg in Dortmund Eichlinghofen. Das mit dem Spitznamen Airwin versehene Windrad ist mit seinen 65 Meter Höhe eine weit sichtbare Landmarke und in der Nähe größerer Städte wie Dortmund immer noch deutlich seltener anzutreffen als in ländlichen Regionen, wo man auf ganze Windparkanlagen stößt. Airwin kann pro Jahr rund 850.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, was für rund 300 Vier-Personen-Haushalte ausreicht. Der Durchmesser des Rotors beträgt rund 40 Meter und was man sich beim Anblick aus der Ferne kaum vorstellen mag, wenn sich die drei Flügel sanft im Kreis bewegen: Die Geschwindigkeit am Rotorblatt kann bis zu 290 km/h betragen.
Dem gut erkennbaren Weg folgen wir durch eine Rechtskurve bis zur Autobahn 45, vor der wir ebenfalls rechts gehen. Nur kurz wandern wir parallel zur Autobahn, denn schon an der ersten Möglichkeit hinter einem Feld biegen wir links ab, unterqueren die Autobahn und lassen sie anschließend hinter uns. Zu unserer Linken blicken wir wieder über ein Feld, zu unserer Rechten verbirgt sich hinter hohen Hecken der Friedhof von Dortmund-Oespel. Den gleichnamigen Ortsteil erreichen wir nur kurz darauf.

Soest, Oer-Erkenschwick und Dortmund-Oespel haben einiges gemeinsam: Sie befinden sich in Westfalen und haben ein oe in ihrem Namen. Doch anders als bei Soest und Oer-Erkenschwick wird das oe in Oespel tatsächlich auch als ö gesprochen. Bei der Eingemeindung zu Dortmund im Jahr 1928 wurde der Ortsname sogar Öspel geschrieben. Zwar war Oespel schon in der Bronzezeit besiedelt und ist mit einer Kugel als Grabbeilage auch Fundort für den ältesten Eisenfund im Ruhrgebiet, doch der Name Oespel wurde erst im 16. Jahrhundert erstmalig benutzt. Zum damaligen Zeitpunkt handelte es sich um eine Bauerschaft, die das sogar mit zwei gekreuzten Heugabeln in ihrem Wappen präsentierte. Doch mit der Industrialisierung verschwand allmählich der dörfliche Charakter. Auf dem Gebiet Oespels entstanden immerhin vier Zechen, die aber bereits seit Beginn der 1960er Jahre stillgelegt sind.
Doch die Wohnsiedlungen von Oespel streifen wir nur kurz. Zunächst überqueren wir vorsichtig den viel befahrenen Steinsweg, passieren die modern gestalteten Einfamilienhäuser des Westerwaldweg und erreichen wenig später die Ewald-Görshop-Straße. Vorbei geht es noch am Taunusweg bis wir kurz darauf den Rhönweg erreichen. Hier wenden wir uns nach links, biegen sofort an der nächsten Möglichkeit wieder rechts ab und überqueren den Harzweg und den Eifelweg. Nachdem wir nun diese deutschen Regionen passiert haben, gehen wir geradeaus und zwischen den Feldern entlang. Eine Landstraße überqueren wir und gehen auf der anderen Seite geradeaus in die Sackgasse hinein. Vor uns erhebt sich abermals ein Windrad und nach rund 250 Metern biegen wir links auf einen schmaleren Feldweg ein. Seinem Verlauf folgen wir durch zwei Rechtskurven, wobei wir wieder für ein kurzes Stück an der Autobahn entlang wandern. Zwischen Pferdekoppeln kommen wir abermals an einer kleinen Straße aus und wandern auf der anderen Straßenseite nach rechts. Dabei streifen wir Salingen und gehen bis zur nächsten Kreuzung.
Der kleinste Stadtteil Dortmunds hat gerade einmal rund 140 Einwohner und nennt sich Salingen. Trotz der geringen Größe kann Salingen dennoch in zwei Teile aufgeteilt werden. Da wäre zum Einen die gleichnamige Bauerschaft, die aus mehreren Gehöften besteht und sich im sogenannten Salinger Feld befindet und zum Anderen die Siedlung Salingen, die einen dorfähnlichen Charakter vorweisen kann und nur durch eine Autobahn von dem größeren Nachbarstadtteil Eichlinghofen getrennt ist. Erste Bauernhöfe in dem Gebiet gab es vermutlich schon im frühen 9. Jahrhundert. Über tausend Jahre hinweg stieg die Bevölkerungszahl nur sehr geringfügig. Erst durch die Industrialisierung und dem damit verbundenen Zuzug von Bergarbeitern vergrößerte sich Salingen, was Mitte der 1920er-Jahre dazu führte, dass man die Siedlung Salingen erschuf. Durch seine leicht erhöhte Lage, die nach Süden hin etwas abfällt, ist es nicht nur ein idealer Standort für die drei Windräder, sondern bietet auch gen Süden ein schönes Panorama über das Ruhrtal hinweg.
Wir biegen an den Hochspannungsmasten links ab und wandern an einem Pferdegestüt vorbei. Gleich dahinter wenden wir uns erneut nach links und genießen die Wanderung durch die Natur. Die Felder werden von einem kleinen Wäldchen abgelöst, den wir durchqueren und weiter am Waldrand wandern. Den Weg verlieren wir dabei nicht aus den Augen. Nach einer Rechtskurve gelangen wir zu einer Brücke, die uns über die Autobahn 45 bringt. Anschließend schauen wir in die Ferne und erkennen am Horizont den Florian und die Skyline von Dortmund. Wir lassen aber den Abzweig rechts liegen und gehen noch wenige Meter geradeaus, um direkt vor der Baumreihe auf einen grasigen Pfad nach rechts abzubiegen. Auf dem Pfad gelangen wir zu einem Landwirtschaftsweg, wenden uns nach links und wandern auf dem Asphaltweg, wo wir nach rechts eine wunderbare Aussicht haben und auf das Stadion von Borussia Dortmund gut erkennen können.
An einer Baumreihe auf der rechten Seite biegen wir rechts ab und gehen an den Absperrpfosten vorbei auf einen Schotterweg. Eine Kleingartenanlage zu unserer Linken und weite Felder zu unserer Rechten dominieren nun die nächsten Minuten unserer ruhigen und angenehmen Wanderung.
Am Ende der Kleingartenanlage treffen wir auf eine Landstraße, biegen nach rechts ab und wandern kurz darauf wieder nach links auf einem Landwirtschaftsweg weiter. Erneut schreiten wir zwischen zwei Feldern hindurch, gehen mit leichtem Gefälle bis zu einem Wohnhaus und biegen an diesem nach links ab. Auf einem schmalen Pfad wandern wir durch das Tiefenbachtal und biegen an der nächsten Kreuzung nach rechts ab. Mit einer leichten Steigung stoßen wir nach wenigen Augenblicken auf die Stockumer Straße, an der wir nach links abbiegen und unseren Ausgangspunkt erreichen.

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 120 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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