Straßenpässe mit Wohnmobil – Col du Galibier

In der Serie, in der ich bereits einige Alpenpässe in der Schweiz, Österreich und Italien bschrieben habe, geht es heute wieder einmal nach Frankreich. Denn dort wartet ein Pass, der eine traumhafte Aussicht verspricht.

In  den französischen Alpen fahren wir heute über den Col du Galibier:

Lage/Allgemeines:

Der Col du Galibier gilt als der fünfthöchste Pass der Alpen und trennt die beiden französischen Regionen Provence-Alpes-Côte d’Azur und Rhône-Alpes. Nur wenige Meter oberhalb der kleinen Passstraße befindet sich ein Aussichtspunkt, der einen Rundumblick bis zum 90 Kilometer entfernten Mont Blanc-Massiv ermöglicht. Direkt unter diesem Aussichtspunkt befindet sich wiederum ein schmaler Tunnel. Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen müssen den Tunnel nutzen und dürfen nicht die letzten hundert Höhenmeter bis zum eigentlichen Pass. Fahrzeuge mit mehr als 19 Tonnen dürfen hier gar nicht fahren. Da der Tunnel schmal ist und nur in eine Richtung befahren werden kann, wird der Verkehr mit einer Ampel geregelt. Sie gilt als die höchstgelegene Ampel Europas.

Höhe:

Laut Hinweisschild beträgt die Höhe des Col du Galibier 2.642 Meter.

Maut:

Für eine Fahrt über den Col du Galibier muss keine Maut entrichtet werden.

Südrampe:

Die Südrampe ist schnell erklärt. Denn sie beginnt am Col du Lautaret, über den ich bereits schrieb, in einer Höhe von 2.058 Metern. Das heißt, es sind auf acht Kilometern noch rund 500 Höhenmeter bis zum Tunnel und weitere 100 Höhenmeter bis zum Passübergang zu fahren. Es sind fünf Spitzkehren vom Col du Lautaret bis zum Tunnel und weitere drei Serpentinen bis zum Passübergang. Dazu kommen natürlich noch einige kleinere Kurven.

Nordrampe:

Nach zwei engen Kurven hat man den Pass verlassen und ist rund 100 Höhenmeter niedriger an der Tunnelausfahrt angekommen. 13 Spitzkehren und einige größere Kurven habe ich auf der weiteren Fahrt nach unten gezählt. Unten bedeutet in diesem Fall die Ortschaft Valloire, die sich auf einer Höhe von rund 1.400 Metern befindet. Das heißt, auf der verhältnismäßig kurzen Strecke verliert man deutlich an Höhe, was mich dazu veranlasste, öfter mal eine bremsenschonende Pause einzulegen. Hinter Valloire geht es aber noch einmal bergab. Doch vorher muss man 150 Höhenmeter wieder bergauf. Es wartet nämlich noch der Col du Télégraphe mit seinen 1.566 Höhenmetern. Erst dann geht es mit 16 weiteren Spitzkehren nochmal so richtig runter auf eine Höhe von nur noch 700 Höhenmetern in das Tal des Flusses Arc, genauer zur Ortschaft Saint-Michel-de-Maurienne.

Übernachten auf dem Pass:

Da ich auf dem Col du Lautaret übernachtete und direkt am nächsten Morgen zum Col du Galibier hinauffuhr, habe ich keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Auf dem Pass selbst gibt es eigentlich nur einen sehr kleinen Parkplatz, doch in Höhe des Tunnels oder entlang der Nordrampe gibt es immer wieder Parkplätze, die zum Übernachten einladen.

Angebot auf dem Pass:

Der Col du Galibier ist einer der Pässe, auf dem es außer einer Rundumsicht nichts gibt – kein Hotel, kein Restaurant, kein Souvenirladen. Lediglich unterhalb des Passes an den Tunneleinfahrten gibt es einen Andenkenladen und ein Restaurant. Und es gibt natürlich die bereits erwähnte Ampelanlage.

Fazit:

Um den Col du Galibier zu erreichen, muss man entweder erst den Col du Lautaret oder den Col du Télégraphe erklimmen. Diese beiden kann man durchaus als Zwischenetappe bezeichnen. Aber man darf auch nicht vergessen, dass man sich in einer Höhe von über 2.600 Metern befindet, die erstmal erreicht werden will. Belohnt wird die Fahrt mit einer fantastischen Aussicht, die bei guter Wetterlage rund 100 Kilometer weit reicht. Der Mont Blanc war in einer Entfernung von 92 Kilometern Luftlinie deutlich sichtbar. Weniger praktisch ist der sehr kleine und bei schönem Wetter völlig überfüllte Parkplatz. Ich habe einige Wohnmobile gesehen, die hinauf gefahren kamen und sofort auf der anderen Seite wieder hinab fuhren. Das fand ich allerdings wiederum seltsam. Man hätte ja dann am Tunnel halten können, um den Rest wieder hinauf zu gehen. Diese Leute haben definitiv etwas verpasst.
Übrigens befindet man sich bei diesem Pass auch auf der empfehlenswerten Route des Grandes Alpes.

Hier noch ein Panoramabild:

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Und zum Schluss ein Video in zweifacher Geschwindigkeit:

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Weiter geht es mit dem Sustenpass.

 
Abschließend noch ein Video über eine Fahrt vom Col du Lautaret hinauf zum Col du Galibier:

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6 Kommentare zu „Straßenpässe mit Wohnmobil – Col du Galibier“

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  6. Wir sind diesen Pass im August 2016 zufällig und recht spät abends auf dem Weg von Straßburg nach Guillestre gefahren, hatten keine Ahnung, wohin es uns dort verschlagen hatte und wollten bloß vor Anbruch der Dunkelheit aus den Bergen raus sein. Im Nachhinein haben wir jetzt lange im Netz gesucht, um die Straße zu rekapitulieren und uns sehr gefreut, diesen Bericht zu finden! Vielen Dank dafür!
    🙂 Anja

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