Mit dem Wohnmobil durch die USA

Wir waren zwar auf unserer Reise mit dem Mietwagen durch die USA mit einem SUV unterwegs und nicht mit einem Wohnmobil, doch als Wohnmobilfahrer, Autor von Wohnmobilreiseführern und als Betreiber des Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen kommt man natürlich nicht umhin, unterwegs auch immer wieder einen Blick auf Wohnmobile zu werfen. Insbesondere auch deshalb, weil man wissen will, wie es denn wohl so abläuft, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit einem Wohnmobil zu bereisen.

Wohnmobil zieht Pkw
Wohnmobil zieht Pkw

Große Wohnmobile in den USA

Zunächst stellt man fest, dass alles in den USA viel größer ist als in Europa. Man hört und liest es so oft, aber es stimmt eben auch. Besonders trifft das auf die Wohnmobile zu.

Wohnmobil mit gezogenem Pkw
Wohnmobil mit gezogenem Pkw

Die Wohnmobile in Amerika sind deutlich größer als bei uns. Oder anders ausgedrückt: Man sieht in den Vereinigten Staaten viel öfter Wohnmobile, die man hier als Dickschiff bezeichnen würde.

Wohnmobil in Utah
Wohnmobil in Utah

Natürlich gibt es auch bei uns in Europa sehr große Wohnmobile. Und da sind auch welche dabei, die ihre Seitenwand ausfahren können, um den Wohnraum zu vergrößern. Die Sache ist nur: In Amerika sieht man diese Fahrzeuge ständig. Auf deutschen Wohnmobilstellplätzen oder Campingplätzen fallen solche Wohnmobile dann doch noch auf.

Wohnmobil in den USA
Wohnmobil in den USA

Witzig ist bei den amerikanischen Wohnmobilen, dass oftmals trotzdem noch Fahrräder hinten dran hängen. Manchmal mussten wir schmunzeln, wenn wir ein riesiges Wohnmobil sahen, an dessen Rückwand ein Fahrrad befestigt war, dass dort furchtbar klein wirkte. Da stellt man sich mit einem Augenzwinkern unweigerlich die Frage: „Aha, aber das Fahrrad passte wohl nicht mehr in eine der vielen Stauräume?“

White Sands National Monument
White Sands National Monument

Ein zweites auffälliges Merkmal für amerikanische Wohnmobile ist neben der Größe noch der Anhang. Auch bei uns in Deutschland gibt es Wohnmobile mit Anhänger. Es kommt zwar nicht regelmäßig vor, aber eine Seltenheit ist das nun auch nicht gerade. Aber während deutsche Wohnmobile hinten auf dem Anhänger Motorräder oder bestenfalls einen Smart transportieren, so sind es in den USA gleich mal große SUVs.

Pkw mit Anhänger
Pkw mit Anhänger

Die Besonderheit dabei ist aber, dass die Pkws hinten nicht auf einem Anhänger stehen, sondern selber rollen. Sie sind mit einer starren Verbindung mit dem Wohnmobil gekoppelt. Wenn man es zum ersten Mal sieht, möchte man glauben, dass der Pkw dem Wohnmobil sehr, sehr nahe auffährt.

Wohnmobil mit Anhänger
Wohnmobil mit Anhänger

Sehr schön sind dann auch Wohnmobile mit einem Geländewagen hinten dran, der auf dem Dach ein Kanu spazieren fährt und hinten am Heck noch zwei Fahrräder hängen hat.

Mietwohnmobil im US-Nationalpark
Mietwohnmobil im US-Nationalpark

Wo übernachtet man in den USA?

Interessant ist beim Thema „Wohnmobil in den USA“ auch die Frage der Übernachtung. Campingplätze findet man fast überall. Je touristischer eine Region umso eher trifft man auf einen gut ausgestatteten Campingplatz. Sinnvoll ist hier jedoch eine Reservierung. So wurden wir zum Beispiel bei der Einfahrt in den Yellowstone Nationalpark von Schildern begrüßt, auf denen mitgteilt wurde, dass sämtliche Campingplätze im Nationalpark bereits belegt seien. Mit einem Wohnmobil ohne Reservierung wäre das dann blöd gewesen.

Wohnmobilstellplatz in South Dakota
Wohnmobilstellplatz in South Dakota

Ist eine Region nicht ganz so touristisch, dann findet man zwar immer noch hin und wieder einen Campingplatz, doch muss man hier in Sachen Lage und Qualität Abstriche machen. Ganz oft sind wir an Campingplätzen vorbeigefahren, bei denen wir auch mit Wohnmobil nicht hätten anhalten wollen. Sie lagen direkt am Highway oder der Interstate und befanden sich nicht gerade in einer touristisch anregenden Lage. Drumherum gab es dann ganz viel Wüste und Ödnis.

Campingplatz am ET Highway
Campingplatz am ET Highway

Ein abendliches Spazierengehen oder noch ein kurzer Einkauf bzw. eine Einkehr wären dort nicht möglich gewesen. Außer natürlich, man hat hinten noch seinen Wagen dabei und fährt 20 Meilen in die nächste Stadt.

Camping in der Wüste
Camping in der Wüste

Auch Wohnmobilstellplätze sieht man immer wieder einmal. Sie werden, genauso wie Campingplätze, als RV Park bezeichnet. Doch der Unterschied ist von weitem sichtbar. Während ein klassischer Campingplatz eingezäunt oder von einer Mauer umgeben ist, ist ein Wohnmobilstellplatz eher offen. Also so ähnlich wie bei uns.

Amerikanischer Wohnmobilstellplatz
Amerikanischer Wohnmobilstellplatz

Die Parzellen in den RV Parks, ganz gleich ob Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz, sind in der Regel breit und leicht befahrbar. Oft kann man vorwärts in die Parzelle hineinfahren und auch vorwärts wieder raus. Rechts und links hat man dann ein wenig Wiese, eine Sitzgruppe, Stromanschluss und vielleicht sogar einen Grill.

Walmart-Parkplatz
Walmart-Parkplatz

Eine ganz andere Art der Übernachtung bietet die Supermarktkette Walmart an. Die Läden von Walmart sind vergleichbar mit europäischen Real, Tesco, Hypermarché und wie sie nicht alle heißen. Im Grunde also ein großes Gebäude mit einem riesigen Parkplatz drumherum.

Übernachtung auf dem Walmart-Parkplatz
Übernachtung auf dem Walmart-Parkplatz

Manche der Walmart-Filialen bieten an, dass man auf dem Parkplatz kostenlos übernachten kann. Um herauszufinden, welcher Markt das anbietet, gibt es natürlich spezielle Webseiten und Apps. Oftmals kann man es aber auch schon daran erkennen, dass ein Dutzend Wohnmobile irgendwo in einer Ecke des Supermarktparkplatzes stehen. Da kann man sich dann schon denken, dass das okay ist.

Übernachten auf dem Parkplatz erlaubt
Übernachten auf dem Parkplatz erlaubt

Auch wir haben diese Möglichkeit genutzt, obwohl wir nicht mit dem Wohnmobil unterwegs waren. Aber unser SUV war groß genug, dass wir uns mit unseren Schlafsäcken bequem ausstrecken konnten. Eine Toilette hatten wir ja im Walmart.

Großes Wohnmobil mit Pkw
Großes Wohnmobil mit Pkw

Bei uns im Reiseforum stellte ich bereits die beiden Wohnmobilstellplätze vor, die wir in South Dakota und in New Orleans sahen. Der Stellplatz in South Dakota hatte große Ähnlichkeit mit deutschen Stellplätzen. Die Anmeldung erfolgte recht unkompliziert in dem dazugehörigen und benachbarten Casino.

Campingplatz im Death Valley Nationalpark
Campingplatz im Death Valley Nationalpark

Den Wohnmobilstellplatz in New Orleans fand ich eher gewöhnungsbedürftig. Über die stolzen Preise des ummauerten Geländes habe ich bereits im Forum etwas geschrieben. Gleich neben dem Stellplatz befindet sich ein gewöhnlicher und sehr zentral gelegener Parkplatz. Auf diesem durfte man auch offiziell mit dem Wohnmobil übernachten. Die Preise entnimmt man aber am besten dem Bild. Ich habe das Display des Ticketautomaten extra abfotografiert (siehe oben).

Faszinierende Landschaft mit Wohnmobil
Faszinierende Landschaft mit Wohnmobil

Wohnmobil mieten oder verschiffen?

Worüber man sich als Urlauber in den USA natürlich Gedanken macht, ist die Frage, ob man sein eigenes Wohnmobil teuer verschifft oder ob man sich dort ein Wohnmobil mietet. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Und da wir beides nicht gemacht haben, habe ich dafür auch keinen Rat.

Schweizer Wohnmobil in den USA
Schweizer Wohnmobil in den USA

Aber gesehen haben wir beide Möglichkeiten. So sahen wir sowohl ein Schweizer Wohnmobil als Expeditionsfahrzeug als auch deutsche Wohnmobile aus Darmstadt und aus Bayern. Extrem oft sahen wir aber Mietwohnmobile von cruiseamerica.com. Diese sind gar nicht so groß, sondern haben eher europäische Ausmaßen und fallen durch ihre Optik sehr auf. Denn jedes dieser Wohnmobile ist großflächig mit Landschaftsaufnahmen aus den dortigen Nationalparks beklebt.

Miet-Wohnmobil
Miet-Wohnmobil

Und genau dort sieht man diese Wohnmobile auch am häufigsten. Wer es lieber eine Spur kleiner haben möchte, der kann sich auch mal bei jucyrentals.com umschauen. Dort findet man Vans mit Zeltdach. Auch diese Fahrzeuge fallen durch ihre grüne Lackierung der lilafarbenen Dachbox auf. Wir haben sie besonders in Kalifornien sehr häufig gesehen.

Dünenlandschaft in Nevada
Dünenlandschaft in Nevada

Es war für uns neben der eigentlichen Reise auch mal ein interessanter Blick in die Camperwelt der Amerikaner. Doch obwohl wir selber in Europa lieber mit dem Wohnmobil unterwegs sind, so sehr waren wir doch froh, dass wir das in den Staaten nicht gemacht haben. Ohne Wohnmobil fühlten wir uns einfach unabhängiger und konnten Hotels und Motels aufsuchen, die näher an Ortszentren lagen. Preislich dürften wir keine großen Verluste gemacht haben.

Camper zum Mieten
Camper zum Mieten

Unser SUV war in der Grundmiete deutlich günstiger als ein Wohnmobil, verbrauchte weniger und RV Parks wollen halt auch bezahlt werden. Lohnenswert dürfte ein Wohnmobil aber sein, wenn man nur zwei bis vier Wochen im Südwesten der USA unterwegs ist und sich auf die dortigen Nationalparks konzentriert. Wir hingegen sind zwei Mal quer von Küste zu Küste gefahren mit An- und Abreise in New York. Da wäre ein Wohnmobil einfach nur zu umständlich gewesen.

Kleines Wohnmobil
Kleines Wohnmobil
Monument Valley
Monument Valley
Großes Wohnmobil in New Mexico
Großes Wohnmobil in New Mexico

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