Gegenüber der Kirche bzw. dem Rathaus führt eine kleine Straße leicht bergab auf einen Parkplatz. Diesen und den kleinen an den Hauswänden entlang führenden Kanal de la Meuse passieren Sie und gehen über die D960 rund einen Kilometer bis zum Ort Chalaines , der etwas höher liegt. Dort biegen Sie rechts ab auf die D145g. Wenige Meter hinter den letzten Häusern der Gemeinde geht rechts ein Feldweg von der Straße weg, der runter zur Maas führt. An diesem können Sie nun die nächsten 2,5 km entlang gehen, bis er wieder etwas befestigter wird. Auf der linken Seite, oben an der Straße sehen Sie die Kapelle du Vieux Astre, die von einem kleinen Friedhof umgeben ist. Gehen Sie ein Stück geradeaus in den Weiler Sepvigny um die dortige zweite Kapelle zu erreichen. Zugleich begeben Sie sich auf die D145 und folgen dieser für 2 km bis nach Champougny. Dort gehen Sie an der ersten Möglichkeit rechts und am Ende über die grüne Brücke nach Taillancourt links. In dem kleinen Weiler finden Sie einen Brunnen, an dem Sie ihren Trinkwasservorrat auffrischen können.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem Reiseführer über den Jakobsweg von Trier nach Vézelay, der schon lange nicht mehr im Handel erhältlich ist. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Begeben Sie sich nun zur großen Hauptstraße D964. Dieser müssen Sie für rund 400 m nach Süden folgen und in der Kurve links auf die D32 abbiegen. Kurz darauf sehen Sie auf der rechten Seite einen Feldweg. Diesen nutzen Sie und erreichen dort wo der Weg leicht ansteigt nach 1,3 km die D145a. An der gehen Sie geradeaus und am Ende links in den Ort Sauvigny . Überqueren Sie abermals die Maas (Meuse) und verlassen Sie hinter der Ortschaft die D145a nach rechts. Der schmale Wirtschaftsweg führt Sie über Brixey-aux-Chanoines, wo es auch einen Brunnen gibt, in das 2 km entfernte Maxey-sur-Meuse .
Dort biegen Sie auf die D19 nach rechts und überqueren die Bäche La Vair, la Meuse und les Roises. Am Ende der Straße treffen Sie in Greux auf die D164. Biegen Sie dort links ab um nach einem weiteren Kilometer Domrémy-la-Pucelle zu erreichen.
Greux
Infos: Bar-Hôtel de Bermont, 1 route de Maxey, 88630 Greux, Tel.: 03/29068138, Fax: 03/29068558; genau an der Ecke der D19/D164 gelegen, einfach und günstige Zimmer ab € 23.
Ab Maxey haben Sie auch die Möglichkeit über den Jeanne d’Arc-Weg zu gehen. Allerdings verpassen Sie dann Greux, wo sich ein kleines Hotel befindet. Der Weg verläuft etwas weiter südlich. Gehen Sie hierfür an der Kirche rechts, dann links. Auf der rechten Seite erscheint ein Sportplatz. Folgen Sie dem Asphaltweg bis er zu einem Schotterweg wird und achten Sie auf die kleinen gelben Kreuze, die den Weg markieren.
Bei der Recherche zu diesem Buch konnte ich beobachten, wie manche Pkw-Fahrer auf Grund der holperigen Strecke ihr Kfz-Kennzeichen verlieren. Dennoch fahren sie auf dieser schlechten Wegstrecke äußerst schnell, daher bitte besondere Vorsicht.
Die Ortschaft Domrémy-la-Pucelle hieß in früheren Zeiten nur Domrémy. Der Zusatz la-pucelle bedeutet nichts anderes als „die Jungfrau“ und ist zurück zu führen auf eine der bekanntesten Personen in der französischen Geschichte, Jeanne d’Arc.
Jeanne d’Arc bzw. Johanna von Orléans, Jungfrau von Orléans, Jehanne d’Arc oder auch Jehanne la Pucelle wurde am 6. Januar 1412 in Domrémy geboren. Zur gleichen Zeit tobte in Nordfrankreich der hundertjährige Krieg zwischen den Besatzern England und dem Königreich Frankreich. Im Alter von 13 Jahren hörte Jeanne Stimmen. Sie gab an, dass ihr die hl. Katharina erschienen sei und auch der Erzengel Michael sowie die hl. Margareta zu ihr gesprochen habe. Die Heiligen haben ihr den Auftrag erteilt, Frankreich von den Engländern zu befreien und Karl VII. zu seinem königlichen Thron zu führen. Mit 16 Jahren verließ sie ihr Elternhaus und machte sich auf, ihre Mission zu erfüllen. Doch auch damals ging man nicht mal eben zu einem Königsanwärter, schon gar nicht um ihm von heiligen Stimmen zu erzählen. So begab sie sich zum Stadtkommandanten von Vaucouleurs, der ihr nach zahlreichen fehlgeschlagenen Versuchen endliche eine Eskorte bereitstellte, die sie nach Chinon zu Karl VII. bringen sollte. Bis heute ist unklar, wie Jeanne d’Arc den Thronanwärter überzeugen konnte. Doch dieser vertraute ihr und stellte ihr nebst einer Rüstung eine kleine militärische Einheit zur Seite. Sie erreichte nicht nur unbeschadet die belagerte Stadt Orléans sondern befreite sie zudem auch noch. Nur zwei Monate später konnte Karl VII. in Reims zum König gekrönt werden, so wie die Heiligen es vorher gesagt haben.
Jeanne d’Arc wurde zur Heldin und wollte nun auch Paris befreien. Nach einem fehlgeschlagenen Versuch wandte sich der König ab. Im Mai 1430, knapp ein Jahr nach der Befreiung Orléans, wurde Johanna auf Grund eines Verrates festgenommen und an die Engländer verkauft. Diese machten ihr den Prozess und verurteilten sie erst lebenslänglich. Weil sie sich abermals Männerkleidung anzog, kam sie erneut vor Gericht, wo sie diesmal zum Tode verurteilt wurde. König Karl VII. unternahm nichts, weil er Angst hatte, mit einer Ketzerin in Verbindung gebracht zu werden und so wurde sie am 24. Mai 1431 im nordfranzösischen Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Asche wurde über der Seine verstreut.
Ein knappes Vierteljahrhundert später haben sich die politischen Verhältnisse gewandelt und es gab auf Drängen ihrer Mutter einen erneuten Prozess, in dem sie posthum rehabilitiert wurde. Im Jahre 1909 wurde Jeanne d’Arc von Pius X. selig und 1920 durch Papst Benedikt XV. heilig gesprochen.
In Domrémy-la-Pucelle ist ihr Geburtshaus bis heute erhalten geblieben und Bestandteil eines Jeanne d’Arc-Museums. Durch die Heiligsprechung ist der kleine Ort zu einem wichtigen Wallfahrtsort geworden. Hinter dem Ort wurde im Jahr 1881 die imposante Basilika Bois-Chenu erbaut, wo sie die Stimmen zum ersten Mal hörte. Von der Basilika aus hat meinen wunderbaren Blick über die Landschaft. Besonders empfehlenswert ist der Besuch des Gotteshauses in den dunklen Abendstunden, wenn sie hell angestrahlt wird. Im Arkadengang auf der rechten Seite sehen Sie übrigens eine Statue, die Jeanne d’Arc darstellt. Sie erreichen die Basilika, wenn Sie in Domrémy-la-Pucelle die steil ansteigende Straße D53 am Waldrand entlang gehen.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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