Eine waldreiche Wanderung erwartet uns südöstlich von Trier, wo wir den Hunsrück kennen lernen. Kleine plätschernde Bäche machen diese Tour abseits großer Straßen zu einem Genuss. In dem dichten Wald atmen wir nicht nur die frische Luft tief ein, sondern werden an heißen Sommertagen auch vor der Sonne geschützt.
Pkw/Parken: Parkplatz am Ende der Misselbachstraße in Osburg.
ÖPNV: Ab Trier Hbf. mit dem Bus R200 bis Osburg, Kindergarten. Von dort Fußweg über die Misselbachstraße zum Wanderparkplatz.
Rundweg: Ca. 8 Kilometer/2 Stunden
Streckenprofil: Überwiegend Waldwege auf Schotter
Einkehr: Restaurant Wallabys, Sternfelder Weg, 54317 Farschweiler, Tel. (06 50 0) 91 72 56, www.wallabys-grillhuette.de
Am Wegesrand: Osburg; Misselbach; Thielenbach
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über Wanderungen rund um Trier. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Am Parkplatz gehen wir zu der angrenzenden Kreuzung und wenden uns zunächst nach links. Wir wandern zwischen den Weiden auf einem asphaltierten Landwirtschaftsweg entlang und blicken dabei auf den südlichen Ortsrand von Osburg.
Osburg, oder Öhsborsch wie der Ort im Regionaldialekt richtigerweise ausgesprochen wird, ist ein anerkannter Fremdenverkehrsort, der vermutlich schon von den Kelten und anschließend von den Römern besiedelt war. Sehenswert ist der mittelalterliche Rundturm, der zugleich als Glockenturm von der örtlichen Kirchengemeinde genutzt wird. Von dem Rest der Burg ist leider nichts mehr erhalten geblieben, außer der Erinnerung auf dem Wappen des Ortes. Außerhalb der besiedelten Fläche befindet sich der Osburger Hochwald. Dieser Höhenzug ist Teil des sogenannten Osburger Hunsrücks und fast komplett bewaldet. Die4 höchste Erhebung des Osburger Hochwalds ist der Rösterkopf, der es auf eine Höhe von 708 Metern bringt und durch den dort befindlichen Fernmeldeturm aus der Ferne deutlich zu erkennen ist. Außerdem befindet sich am Fuß des Rösterkopfs die Quelle der Ruwer, die später in die Mosel münden wird.
Unser Weg beschreibt eine S-Kurve, kurz bevor wir den Waldrand erreichen und sich in drei Möglichkeiten aufteilt. Wir nehmen weder den Weg, der am Waldrand nach links abbiegt, noch den Weg, der scharf nach rechts verläuft, sondern entscheiden uns für die goldene Mitte. Auf dem breiten Hauptweg gehen wir leicht bergauf und überqueren zwei Kreuzungen bevor wir wieder geringfügig an Höhe verlieren und an eine Landstraße stoßen. Würden wir diese überqueren, könnten wir nach wenigen Metern im Restaurant Wallabys einkehren und eine gemütliche Wanderpause einlegen. Wir wollen jedoch scharf nach rechts abbiegen und wenden uns an der folgenden Gabelung nach links, um zwischen zwei Feldern zum nächsten Waldrand zu wandern. Geradeaus tauchen wir wieder in den Wald hinein, beschreiben eine Linkskurve und erreichen an einer scharfen Rechtskurve den leise plätschernden Misselbach.
Der Misselbach ist ein rund 3 Kilometer langer Bach, der nach seinem Verlauf durch den Osburger Wald in den Fluss Riveris mündet. Diese ist in der Region bekannt für die Riveris-Talsperre, die 1953 erbaut wurde und seither der Trinkwasserversorgung der Stadt Trier dient.
Wir überqueren den Bach, halten uns nach rechts und folgen ihm in einiger Entfernung durch sein Tal, welches uns mit einem weiten Linksbogen durch die grüne Landschaft führt. Es dauert ein kurzes Stück, bis zwei dicht aufeinander folgende Wege nach rechts abzweigen und uns über einen kleinen Bachzulauf des Misselbachs bringen wollen. Wir nehmen den ersten Abzweig und wandern weiter am idyllischen Misselbach entlang. Erst an einer T-Kreuzung halten wir kurz inne, wenden uns nach rechts und überqueren den Bach ein zweites Mal. Auf der anderen Seite drehen wir uns nach links, sehen eine Gabelung und wandern auf dem zweispurigen Forstweg halbrechts weiter. Auf dem geschwungenen Weg erklimmen wir einige Höhenmeter, genießen jedoch immer wieder die Ausblicke in das Misselbachtal, bevor wir eine weitere Gabelung erreichen. Auch an dieser entscheiden wir uns für die rechte Möglichkeit und wandern durch eine weite Rechtskurve durch den kühlenden Wald im Schatten der dicht beieinander stehenden Bäume.
Über eine Kreuzung gehen wir hinweg, folgen dem weiteren Wegverlauf und bleiben nun auf dem Waldweg, der schnurgerade durch den Forst führt. Rund 800 Meter sind es im leichten Auf und Ab bis wir an einer weiteren Kreuzung links abbiegen, gut zu erkennen auch an dem vorher halblinks abzweigenden Weg. Wir genießen die letzten Meter im dichten Wald, bevor es deutlich bergab geht. Denn es folgt am Waldrand das Tal des Thielenbachs, dem wir gerne hinterher schauen, wenn wir ihn auf einer kleinen Brücke überqueren.
Auch der Thielenbach entspringt im Osburger Hochwald. Er verläuft parallel, aber in einiger Entfernung, zum Misselbach. Nach etwas weniger als zwei Kilometern mündet er ebenfalls in den Fluss Riveris bzw. in den Riveris-Stausee.
Nur noch zwei sanfte Kurven bleiben uns und ein kleines Waldstück, welches noch passiert wird und schon erkennen wir die Kreuzung an dem Parkplatz, der als Ausgangspunkt gleichzeitig das Ende dieser ruhigen Wanderung markiert.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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