Brücke am Vøringsfossen in Norwegen

Der Vøringsfossen ist einer von vielen Wasserfällen in Norwegen. Er ist weder der größte noch der wasserreichste, aber zählt zu den schönsten und ist außerdem sehr leicht mit dem Auto oder mit dem Wohnmobil zu erreichen. Ab der Ortschaft Eidfjord folgt man der Straße 7 in östliche Richtung, die durch Kehrtunnel in die Höhe führt und den westlichen Rand der Hardangervidda erreicht. Die Hardangervidda ist das größte Hochplateau Europas und genau fällt eben der Vøringsfossen in die Tiefe.

Im 19. Jahrhundert wurde der Wasserfall vermessen und touristisch erschlossen. Heute zählt er zu einer der am meisten besuchten Naturschönheiten bzw. Sehenswürdigkeiten in Norwegen. Die Infrastruktur ist dort sehr gut ausgebaut, für manch einen Norweger vermutlich sogar zu sehr. Es gibt einen großen Parkplatz (GPS: 60.42622, 7.25523) und ein Hotel.

Der Vøringsfossen fällt zwischen steilen Felswänden in die Tiefe und auf den Felskanten sind mehrere Aussichtsplattformen angebracht. Aus verschiedenen Perspektiven kann man hier den Wasserfall erleben und auch in das Tal blicken, in das das Wasser hinabfällt. Je nach Tageszeit und Licht wirkt das natürlich entsprechend schön.

In den letzten Jahren hat man rund um Vøringsfossen einige Aussichtsplateaus neu gestaltet und westlich des Wasserfalls sogar erst im Jahr 2024 neu eröffnet. Umstritten ist außerdem die Brücke über dem Wasserfall, die im Jahr 2020 eingeweiht wurde. Einerseits bietet sie so die Gelegenheit, direkt über dem Wasserfall zu stehen, andererseits ist sie so dermaßen gestaltet, dass sie selbst zur Sehenswürdigkeit wurde.

Denn die Brücke über dem Vøringsfossen ist nicht einfach nur eine Brücke, sondern zugleich eine Treppe, die die beiden Felskanten x-förmig miteinander verbindet. Eine Treppe ist sie deshalb, weil die beiden Felskanten rechts und links des Wasserfalls ein unterschiedliches Höhenniveau haben. Aber ich denke, es ist auf den Bildern gut zu erkennen, was ich meine.

Sehenswert ist Vøringsfossen aber weiterhin auf alle Fälle und so sollte man auf dem Weg zwischen Eidfjord und Geilo bei der Fahrt über die Hardangervidda unbedingt am Wasserfall anhalten und ein wenig spazieren gehen.

Tipp: Wir hatten uns beim ersten Mal nicht getraut, über die Brücke zu gehen. Auf der Ostseite sind wir daher einem schmalen Pfad gefolgt, der etwas weiter unterhalb zu einer gewöhnlichen, alten Straßenbrücke führt. Dort haben wir dann die Flussseite gewechselt und sind auf einem weiteren Pfad wieder in Richtung Brücke gegangen. Den Rückweg haben wir aber dann doch auf der Treppenbrücke bestritten und sind so treppauf über dem Vøringsfossen spaziert.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


Die Weltenbummler – ältester deutschsprachiger Reiseblog (seit 2000)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.