Wanderung zum Fünfseenblick an der Mosel

Diese Wanderung führt uns fast ausschließlich durch einen Wald hoch über der Mosel. Nach dem überraschenden Fünfseenblick genießen wir den Schatten der hohen Bäume und riechen den Duft, den Linde und Kiefer verströmen. Es bleibt uns viel Zeit für Naturbeobachtungen auf dieser ruhigen Wanderung. Und der Ausonius-Weg erinnert uns an die Siedlungsgeschichte des Moseltals.

Der folgende Text stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer „Wanderungen an der Mittelmosel“. Die Angaben können daher veraltet sein.

Am Waldparkplatz führt uns ein schotteriger Weg in den kühlen Wald hinein. In sanften, angenehm zu wandernden Kurven wandern wir unter dem grün leuchtenden Blätterdach hindurch. Und es dauert nicht lange, bis sich nach einer kurzen Steigung der Wald lichtet und vor uns ein hölzerner Turm, der Fünfseenblick, aufragt.

Mosel am Fünfseenblick
Mosel am Fünfseenblick

Genuss am Fünfseenblick

Der 1992 errichtete Holzturm ragt über 20 Meter in die Höhe. Es sind erst einmal 105 Stufen zu bewältigen, bevor wir eine fantastische Aussicht nach Norden haben. Schnell stellen wir fest, dass es keine fünf Seen sind, die man erkennt. Vielmehr handelt es sich um die Mosel, die sich durch ihr Tal windet. Sie vermittelt den Eindruck, man könne fünf verschiedene Gewässer erblicken.
Halblinks entdecken wir im Hintergrund die Mosel zwischen Longuich und Schweich. Im Vordergrund ist Mehring gut erkennbar, während zur Rechten der Blick über Pölich und die Staustufe von Detzem bis zum Thörnicher Ritsch reicht.

Nach dem grandiosen Ausblick auf die als fünf Seen getarnte Mosel folgen wir dem weiteren Wegverlauf. Bereits nach kurzer Zeit erwartet uns an einer Kreuzung eine Schutzhütte mit zahlreichen Picknickplätzen und sogar einem Grillplatz. Nach einer kurzen Picknickpause wandern wir an der Kreuzung nach links und genießen auf einem kurvigen Weg die Frische des Waldes. Wenn wir eine T-Kreuzung erreichen, biegen wir links ab. Ein orangefarbenes Wanderwegschild markiert den Ausonius-Wanderweg. (GPS: 49.790269, 6.864713)

Naturlandschaft an der Mosel
Naturlandschaft an der Mosel

Römische Spuren an der Mosel

Decimius Magnus Ausonius bereiste im Jahr 371 die römische Militärverbindung zwischen Moguntiacum und Augusta Treverorum und hielt seine Eindrücke lyrisch fest. In dem Mosella genannten Gedichtband beschreibt er blühende Landschaften zwischen Mainz (Moguntiacum) und Trier (Augusta Treverorum). Ihm zu Ehren wurde die damals zum Teil schon zweispurige Straße zwischen Trier und Bingen am Rhein als via ausonia bezeichnet. Heute ist die über 100 Kilometer lange Wegstrecke als Wanderweg ausgeschildert. An ihr befinden sich zahlreiche Ruinenstätten, Grabhügel und römische Monumente.

Zu unserer Rechten lichtet sich der Wald bis auf eine Baumreihe. Wir erkennen, dass es Apfelbäume sind, welche den Ausoniuswanderweg alleenartig begleiten. Kurze Zeit nachdem diese wieder dem Wald gewichen sind, erreichen wir eine Gabelung mit einem Wegekreuz – inkl. einer kurzen Sagengeschichte über den heiligen Wendelinus – und wir halten uns rechts. Auch an den beiden kurz darauf folgenden Gabelungen wenden wir uns nach rechts. Kleine Waldmistkäfer kreuzen unseren Weg, der uns nach kurzer Zeit sicher aus dem Wald herausführt.

Ausblick vom Turm Fünfseenblick
Ausblick vom Turm Fünfseenblick

Wir genießen den Anblick der Kamillenblüten, die am Wegesrand wachsen. Dabei folgen wir dem gut erkennbaren Weg durch teilweise hohes Gras an einem Waldrand problemlos bis zu einer Gabelung. An dieser halten wir uns links und wandern leicht bergab wieder in den Wald hinein. An einer T-Kreuzung biegen wir rechts ab und folgen dem sanft ansteigenden Weg. Wir queren einen Waldweg und nur wenige Meter dahinter biegen wir nach links auf einen weiteren ab.

Rückkehr zum Ausgangspunkt

Nach rund 400 Metern, an einer Kreuzung mit einer kleinen Schutzhütte bleiben wir geradeaus. An einer Gabelung entscheiden wir uns für den rechten Pfad und verlassen schon kurz darauf den dichten Wald. Weite Wiesen mit hohem Gras prägen die sanften Kuppen der näheren Umgebung. An einer Kreuzung am gegenüberliegenden Waldrand wenden wir uns nach rechts. Wir wandern über die Felder auf dem leicht ansteigenden Weg wieder in den Wald hinein. Schon bald biegen wir an einer T-Kreuzung rechts ab. Auf unserer Wanderung durch den Forst ignorieren wir Einmündungen, versüßen unseren Weg mit köstlichen Walderdbeeren und vielleicht begegnen wir sogar dem einen oder anderen scheuen Waldbewohner.

Picknickplatz oberhalb der Mosel
Picknickplatz oberhalb der Mosel

An einer Kreuzung biegen wir rechts ab und gehen nach nur wenigen Schritten nach links, um dem eigentlichen Hauptweg geradeaus weiter zu folgen. Es dauert nicht lange, bis wir den Picknickplatz mit seiner Schutzhütte wieder erkennen. Wir verspeisen den letzten Proviant aus unserem Rucksack, wenden uns nach links und liebäugeln mit einer zweiten Besteigung auf den Fünfseenblick. Am Turm bleiben wir auf dem breiten Waldweg, der uns zunächst leicht bergab und dann innerhalb weniger Minuten kurvig bis zu unserem Ausgangspunkt führt.

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