So, ich bin auch wieder zurück und werde sicher morgen mehr berichten. Aber schon mal ein wenig vorab: Wir waren eine knappe Woche in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Ich musste wandern und Bilder machen. Insgesamt sind es fast 150 km geworden. Schon am ersten Tag haben wir nach 650 km Anreise das Womo abgestellt und eine kleine 6 km-Abendtour auf den Schneeberg in Tschechien gemacht.
Und damit sind wir beim Thema: Die Stellplätze auf deutscher Seite waren uns zu voll. Der Stellplatz am Schneeberg in Tschechien (Infos dazu kommen später) erforderte zwar zwischen 30 und 60 Minuten Anreise zu den Wanderwegen - je nachdem, wo wir hinwollten - doch das war es uns wert. Zum einen war dieser Platz sehr ruhig und schön gelegen und zum anderen war er überhaupt nicht überlaufen. Von den 14 Parzellen waren maximal sechs belegt, an manchen Abenden waren es weniger Gäste.
In den tschechischen Supermärkten liefen nur noch vereinzelt Menschen mit Maske, wir natürlich auch. Außerdem wählten wir extra große Läden (z. B. Tesco), in denen man schon durch die Größe genug Abstand hält. Befremdlich fanden wir, dass die Backwaren immer noch offen herum lagen. Das gefällt uns ja schon generell nicht, aber jetzt war es noch unangenehmer. Allerdings: Wir hatten Appetit, großen Appetit. Beim ersten Einkauf zierten wir uns zunächst noch, doch dann kam irgendwann die Überlegung, dass diese Produkte während der Pandemie durchgehend angeboten wurden. Dadurch sind die Zahlen vermutlich nicht hochgegangen. Wäre das Virus über Backwaren übertragbar, dann hätte wohl alles noch schlechter ausgesehen. Während wir so darüber nachdachten und um die Tische mit den Leckereien herumschlenderten wie Wölfe um eine Schafweide, kam die erlösende Rettung. Es wurde Nachschub gebracht und die Mitarbeiterin hatte Handschuhe an. Das vereinfachte die Angelegenheit umso mehr. Also nahmen wir uns die jüngsten Teilchen und noch ein paar andere, die von anderen Backwaren bedeckt waren.
Ansonsten keinerlei Kontakte.
Dann ging es ans Wandern. Auf einsamen Wanderwegen war es herrlich. Bilder folgen. Doch es gab auch eben Spots, an denen sich die Massen tümmelten. Am schlimmsten war es an der Schrammaussicht. Jeder, der oben ankam, atmete erstmal tief durch. Juhu, Aerosole fremder Menschen. Bei jedem Menschen, der mir zu nah kam, habe ich mich weggedreht. Ich habe mich oft wegdrehen müssen.
Die andere Sache ist, dass man in der Sächsischen Schweiz weniger wandert, sondern mehr Treppen steigt. Treppauf, treppab und oft mit Geländer. Mal aus Metall, mal aus Holz. Wir benutzten Handschuhe. Damit waren wir die Einzigen und wurden auch seltsam beäugt. Uns egal. Hatten wir zu wenig Handschuhe dabei, dann machten wir waghalsige Verrenkungen, um irgendwie von den Felsen herunter zu kommen ohne auch nur irgendetwas berühren zu müssen. Da stellte sich nun die Frage, was gefährlicher war. Und in letzter Instanz passierte es dann doch schon mal, dass wir zugreifen mussten. Keine 30 Sekunden später hatten wir die Hände mit Desinfektionsmittel eingerieben.
Ansonsten hatten wir auf deutscher Seite ebenfalls kaum Kontakte. Mit Erschrecken sahen wir jedoch die Menschenmassen auf den Personenfähren, zum Beispiel in Rathen. Schon die lange Schlange schreckte uns ab, nur ansatzweise an eine Überfahrt zu denken. Auf dem Schiff kamen sich die Menschen extrem nah und ob jeder die Maske so trug, wie er sollte, wage ich nach den Erfahrungen von heute zu bezweifeln.
Denn in der Jet-Tankstelle auf der Äußeren Pillnitzer Straße in Pirna scheint man keinen Wert auf Masken zu legen. Während ich heute morgen mit Maske und Handschuh tankte, beobachtete ich vier Kunden. Einer mit Maske unter der Nase (wieso merken diese Leute eigentlich nicht, dass das auch noch richtig dumm aussieht?), ein weiterer mit Maske am Kinn und zwei junge Männer ganz ohne Maske. Diese beiden gehörten zusammen und man sah ihnen leider an, dass man sie besser nicht auf die fehlende Maske anspricht. Ein gewisses Aggressionspotenzial strahlten beide aus. Die beiden jungen Verkäufer, ebenfalls beide ohne Maske, störte es nicht. Auf meine Nachfrage hieß es nur, dass die Plexiglasscheibe der Chefin reichen würde. Sehr seltsam. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dort nicht getankt.
Beim Womofahrer und die Campingplätze/Stellplätze sehe ich nicht so ein Problem da man genug Abstand halten kann.
Um mal auf deinen Beitrag zu antworten: Das kommt darauf an. Auf gemeinsame Sanitäranlagen bin ich derzeit auch nicht scharf. Es gibt aber jede Menge Stellplätze, auf denen grundsätzlich genug Platz ist. Schwierig wird es natürlich an den Wochenenden an den beliebtesten Orten. Küste und Berge sind momentan nicht ganz einfach. Aber wenn es um "normalere" Orte geht, dann ist das schon deutlich entspannter.