Das neue Google Maps

Ich muss das jetzt mal loswerden, denn  ich bin enttäuscht. Enttäuscht vom neuen GoogleMaps. Denn es ist für mich nicht nur eine Karte oder ein Routenplaner, sondern ein wichtiges Werkzeug für meine Arbeit.

Googlemaps
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Vorab: Ich gehöre zu den Google-Anhängern und bin begeistert von den Produkten. Ich erstelle unterwegs mit meinem Nexus 4 Photosphere-Bilder, wische zu Hause über das Display vom Nexus 10. Ich lade meine Videos zu Youtube hoch und meine Bilder zu Panoramio. Ich liebe Streetview und verzeihe es niemandem, der sein Haus verpixeln ließ und es damit geschafft hat, dass Streetview zukünftig einen großen Bogen um Deutschland macht. Ich nutze den Google Kalender und ab und an auch GoogleMail. Und bei Google+ gehörte ich zu den ersten, die eine Einladung erhielten – genauso wie jetzt auch zu GoogleMaps.

Voller Vorfreude startete ich heute morgen meinen Rechner und blickte kartografisch in die Dunkelheit. Deutschland bei Nacht – so lautete der Titel, als ich unser Land und unseren Kontinent in schwarz sah, durchzogen von irgendwelchen Linien, die wohl die Straßen darstellen sollen. „Na gut, das ist wohl ein Beta-Test und es läuft noch nicht alles so reibungslos. Kann ich mit leben, wird sich sicherlich noch geben“ – waren meine ersten Gedanken.

Doch dann bemerkte ich, dass mir einiges fehlt. Da wäre zunächst die Satellitenansicht. Nun gibt es nur noch die Kartenansicht und die Ansicht von Google Earth. Mit der alten Satellitenansicht konnte man jedoch viel weiter hineinzoomen, immerhin bestand sie ja auch aus Luftaufnahmen (nehme ich an) und war dementsprechend detaillierter.

Auch fehlt mir die Möglichkeit, die Koordinaten eines entsprechenden Punktes zu sehen. In der klassischen Version klicke ich mit rechts und auf dem sich öffnenden Kontext-Menü auf den Punkt „Was ist hier?“. Mit der rechten Maustaste öffnet sich nun gar nichts mehr.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Pegman ist entlassen worden. Ihr wisst schon, das kleine, gelbe Männchen, das man in die Karte zieht. Normalerweise erscheinen dann die Streetview-Straßen in blau und ganz viele blaue Punkte, hinter denen sich standortbasierte Bilder aus Panoramio befinden. Klar, Bilder gibt es nun unten haufenweise. Aber um zu wissen, wo diese aufgenommen wurden, muss ich jetzt erst einmal auf das Bild klicken. Die gesamte Übersichtlichkeit geht damit verloren. Für mich ist es nicht wichig, WO ein Bild gemacht wurde, nachdem ich es sehe, sondern was für ein Motiv sich an einer bestimmten Stelle in der Karte verbirgt.

Und zu guter Letzt: Wo erstelle ich denn eigentlich eigene Karten, in denen ich eigene Tracks hochladen und bestimmte Marker setzen kann? Davon habe ich nämlich eine ganze Menge.

Für mich ist das neue GoogleMaps ein ganz klarer Rückschritt. Es sieht zwar schick aus (vermutlich, wenn die Karten ihre richtigen Farben bekommen), aber die Möglichkeiten, die man mit der klassischen Ansicht hatte, sind komplett weggefallen. Für mich ist das eine halbe Katastrophe, da ich genau diese Möglichkeiten als Werkzeug für meine Arbeit und fürs Reisen benötige. Vielmehr wird der Fokus jetzt noch mehr auf Restaurants in der Umgebung gelegt. Dabei kann ich gar nicht so viel fressen, wie ich Restaurants besuchen könnte (frei nach Max Liebermann).

Bitte bessert nach, Google!

 

2 Kommentare zu „Das neue Google Maps“

    1. Geht mir genauso. Bin auch zurückgekehrt. Mittlerweile habe ich aber in den entsprechenden Google-Foren gelesen, dass es sich wohl noch nicht einmal um eine Beta-Version handelt, also noch sehr viel möglich ist. Und die fehlenden Funktionen sollen im Laufe der Zeit nachrücken. Aber ein wenig Sorge mache ich mir trotzdem um „mein schönes, altes GoogleMaps“.

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