Das Herz von Nordrhein-Westfalen – es schlägt in Dortmund-Aplerbeck. Und genau dort wollen wir hin, zum geografischen Mittelpunkt des Bundeslands, der sich zwischen gepflegten Wohnhäusern und einem kleinen Naturschutzgebiet versteckt hält. Anschließend durchqueren wir den Schwerter Wald und genießen noch die frische Luft im Aplerbecker Wald, bevor wir unsere Runde um das geografische Zentrum beenden.
Pkw/Parken: Parkplatz am Bahnhof Dortmund-Aplerbeck Süd, Mondstraße.
ÖPNV: Mit der Regionalbahn 53 ab Dortmund Hbf. bis Bahnhof Dortmund-Aplerbeck-Süd.
Rundweg: Ca. 7,8 Kilometer/2 Stunden
Streckenprofil: Gemütliche Waldwege und Pfade
Einkehr: Restaurant Waldschlösschen, Schwerter Straße 211, 44287 Dortmund, Tel. (02 31) 44 30 30.
Am Wegesrand: Nathebach; Geografischer Mittelpunkt von NRW; Aplerbecker Mark; Schwerter Wald; Mutter-Möller-Weg; Aplerbecker Wald

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels stammt aus meinem nicht mehr erhältlichen Reiseführer über Wanderungen in und um Dortmund. Die meisten Informationen werden daher veraltet sein und dieser Artikel kann nur als grobe Richtschnur dienen.
Mit dem Bahnhof Aplerbeck-Süd im Rücken drehen wir uns nach rechts und gehen durch die Sackgasse der Eiderstraße bis zu ihrem Ende, wo wir anschließend auf die breite Wittbräucker Straße treffen. Diese überqueren wir, lassen aber die Brücke auf der rechten Seite liegen und wandern geradeaus in die Fuldastraße hinein. An der ersten Möglichkeit, die nach rechts führt, biegen wir ab und unterqueren die Eisenbahnunterführung. Gleich dahinter wartet halblinks ein schmaler Fußweg auf uns, der uns über den Nathebach führt.
Gerade einmal 2.800 Meter lang ist der Nathebach, der in der Aplerbecker Mark entspringt und noch in Dortmund-Aplerbeck in die Emscher mündet. Dabei hat er eine ausgesprochen gute Wasserqualität und ist Heimat für mehr als drei Dutzend Singvogelarten, unzähligen Amphibien und sogar der wilden europäischen Orchidee. Er durchquert das nach ihm benannte Naturschutzgebiet Nathebachtal, das auf eine Größe von 8 Hektar kommt und aus einem herrlichen Wald und weiten Feuchtwiesen besteht. Lange Zeit floss der Nathebach durch eine Betonröhre, bis er in den 1980er-Jahren von der Emschergenossenschaft renaturiert wurde.
Am Ende des Fußwegs stoßen wir auf eine Querstraße, an der wir nach rechts abbiegen und sofort wieder nach rechts wenden, um einen kleinen Weiher mit Wasser des Nathebachs zu umrunden. Durch das Nathebachtal gelangen wir zur Gurlittstraße, wenden uns nach links und wandern oberhalb des bewaldeten Tales entlang, das als das geografische Zentrum von Nordrhein-Westfalen bezeichnet werden kann.

Die Ermittlung eines geografischen Mittelpunkts kann auf mehrere Arten erfolgen und ist auf Grund verschiedener Faktoren auch nicht immer eindeutig zu benennen. Viele Staaten, Bundesländer und Regionen haben in ihrem Zentrum mindestens eine Markierung des geografischen Zentrums aufgestellt. Alleine die Bundesrepublik Deutschland besitzt drei Markierungen, die auch beliebte Ausflugsziele darstellen. Nordrhein-Westfalen hingegen hat keinerlei Denkmal für seinen Mittelpunkt, denn dieser befindet sich mitten im Naturschutzgebiet Nathebachtal in Dortmund-Aplerbeck wie das Landesvermessungsamt berechnet hat. Der Autor dieses Wanderführers dokumentiert auf seinen zahlreichen Reisen so viele geografische Mittelpunkte wie nur möglich und stellt diese nicht nur auf seiner Webseite im Internet vor, sondern entwarf auch ein Denkmal den geografischen Mittelpunkt von Sachsen-Anhalt, das auf seine Initiative hin aufgestellt wurde.
Kurz vor Ende der Straße gehen wir halblinks in den Wald hinein und bleiben auf dem schmalen Waldweg, wandern an einer Lichtung entlang durch die Aplerbecker Mark.
Die Aplerbecker Mark gehört zum gleichnamigen Stadtbezirk Dortmunds und war von je her ein ländlich geprägter Landstrich. Zahlreiche Höfe, auch Kotten genannt, waren über die Aplerbecker Mark verteilt, die im Jahr 1928 nach Dortmund eingemeindet wurde. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der damit verbundenen Zerstörung Dortmunds, wurde die Aplerbecker Mark ein beliebtes Wohnviertel. Dennoch ist Aplerbecker Mark ein weitgehend grüner Stadtteil, nicht zuletzt auch durch das Naturschutzgebiet Nathebachtal, welches sich vom Schwerter Wald bis in das gemütliche Zentrum des Ortsteils erstreckt.
Dabei überqueren wir den Bach erneut und halten uns gleich dahinter rechts, um auf einem asphaltierten Weg weiter zu wandern. In einem weiten Rechtsbogen wandern wir zwischen der Siedlung und der Aplerbecker Mark auf der wenig befahrenen Glörstraße. Erst an einem Querweg wenden wir uns nach links und folgen dem aufwärts führenden und kurvigen Weg bis hinauf zur Straße Tiefe Mark. Dort halten wir uns links, gehen an der Haltestelle vorbei und hinter der Zufahrt biegen wir rechts auf den befestigten Weg ab, der in einen Wald hinein führt.
Mit dem Erreichen des Waldes verlassen wir Dortmund und betreten nun den Kreis Unna und damit auch den Schwerter Wald.
Mitten zwischen Dortmund und der benachbarten Stadt Schwerte erstreckt sich auf den Hügeln des Ardeygebirges der Schwerter Wald. Er ist rund zwei Kilometer lang und beinahe doppelt so breit. Gut ausgebaute Wanderwege und mehrere Wanderparkplätze locken zahlreiche Wanderer in den dichten und Schatten spendenden Schwerter Wald, der ein Teil des Naturschutzgebietes Aplerbecker Wald ist.
An einer T-Kreuzung biegen wir nach links ab, folgen dem Waldweg bis zu einem weiteren Querweg und halten uns dort rechts. Dem breiten Weg folgen wir bis zu einer fünfarmigen Kreuzung, an der wir wiederum nach links auf den sogenannten Mutter-Möller-Weg einbiegen.
Keine 300 Meter darauf begeben wir uns an der zweiten Möglichkeit wiederum nach rechts und nähern uns mit einem sanften Gefälle einem Weiher, an dem wir eine kleine Pause einlegen und den Enten dabei zuschauen, wie sie ihre Bahnen auf dem Wasser ziehen. Hinter dem Teich bleiben wir geradeaus, bis sich von rechts ein weiterer Weg annähert. Hier gehen wir genauso halblinks wie an der direkt darauf folgenden Kreuzung. Nun bleiben wir stets geradeaus und wandern im leichten Auf und Ab bis zum Waldrand. Wir gehen auf die T-Kreuzung vor dem Feld zu und genießen die wunderbare Aussicht in Richtung Holzwickede. Zwischen den Feldern gehen wir nach links, lassen immer wieder den Blick rechts auf den Horizont schweifen und betreten wenig später wieder einen Wald, in dem wir in einem weiten Linksbogen eine Kreuzung überqueren und mit federnden Schritten im sanften Auf und Ab die Kühle des dichten Aplerbecker Walds genießen.
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Ardeygebirge am Nordrand des Ruhrtals noch beinahe komplett bewaldet. Ein Überrest dieser durchgehenden Bewaldung ist das Naturschutzgebiet Aplerbecker Wald. Es ist rund einen Quadratkilometer groß und besteht überwiegend aus Buchenwäldern. Seit 2005 steht das Areal unter Naturschutz und enthält neben den erwähnten Buchen eine vielfältige Flora. Frauenfarn, die Gelbe Schwertlilie und der Schwarze Holunder sind nur einige der Pflanzen, die im Aplerbecker Wald zu finden sind.
Ein schmaler Bach wird überquert und weiter wandern wir mit guter Stimmung durch die Idylle der Natur. Erst am Ende des Wegs halten wir uns halblinks und müssen am Ortseingangsschild von Dortmund Abschied vom Wald nehmen. Dafür können wir aber gleich gegenüber im rustikalen Restaurant Waldschlösschen einkehren und unsere Seele bei einer leckeren Mahlzeit baumeln lassen. Anschließend gehen wir geradeaus in die Schlagbaumstraße hinein. Mit ihr erwartet uns eine ruhige Wohnsiedlung, die wir gerne bis zu ihrem Rand durchqueren. An der Canarisstraße wenden wir uns nach links und bleiben auf ihr bis zu einer T-Kreuzung. Dort wenden wir uns nach rechts, gehen ein kurzes Stück in die Allee hinein, biegen aber schon nach wenigen Metern wiederum links auf den schmalen Fuß- und Radweg, der uns durch Grünland führt.
Auf der rechten Seite schauen wir dabei zu, wie junge Leute mit ihren Mountainbikes gewagte Sprünge auf einem eigens angelegten Gelände durchführen und erreichen daraufhin die Benediktinerstraße. An ihr biegen wir rechts ab, folgen ihr durch eine Linkskurve und wandern ganz entspannt weiter, bis auf der linken Seite die Oderstraße kommt. Wir wenden uns nach links und gehen schon an der ersten Möglichkeit wiederum nach rechts, um auf dem Lantfridweg bis zur bereits bekannten Wittbräucker Straße zu gelangen. Diese überqueren wir und legen die letzten Meter dieser Wanderung auf der Mondstraße zurück, bevor wir an unserem Ausgangspunkt ankommen.

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 120 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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