Wanderung im dichten Rahmer Wald

Wir genießen die Waldluft des Rahmer Walds, der sich zwischen Huckarde und Bodelschwingh erstreckt und uns mit breiten Wanderwegen zu einer entspannenden Tour einlädt. An einem kleinen Weiher vorbei überqueren wir zwei Mal den schmalen Nettebach und werfen einen Blick auf das malerisch gelegene Schloss Westhusen, bevor wir wieder unter den dichten Baumkronen des Rahmer Walds gemütlich weiter wandern.

Pkw/Parken: Parkplatz am Bahnhof Dortmund-Westerfilde, Westerfilder Straße
ÖPNV: Mit der S-Bahnlinie 2 von Dortmund Hbf. in Richtung Castrop-Rauxel bis Dortmund-Westerfilde.
Rundweg: Ca. 6,3 Kilometer/1,5-2 Stunden
Streckenprofil: Überwiegend breite Forstwege
Einkehr: Landgasthof Waldschänke, Buschstraße 172, Tel. (02 31) 4 76 31 00
Am Wegesrand: Rahmer Wald; Nettebach, Schloss Westhusen;

Am Bahnhof Westerfilde gehen wir hinab zur Westerfilder Straße und biegen unter den dichten Baumkronen rechts ab. An der Grünanlage vorbei gehen wir bis zur ersten Kreuzung, überqueren an der Ampel die Straße und biegen links in die Straße Mastbruch ein. Wenn wir der Straße durch das ruhige Wohnviertel folgen, erreichen wir zügig ihr Ende in einer Sackgasse und gehen dort geradeaus in den Rahmer Wald hinein, nicht halbrechts zu den Garagenhöfen.

Zwischen den Dortmunder Stadtteilen Rahm, Wischlingen und Huckarde befindet sich das dichte Waldgebiet Rahmer Wald, welches von den Anwohnern gerne als Naherholungszentrum genutzt wird. Inmitten der 38 Hektar großen Fläche befindet sich das Naturschutzgebiet Mastbruch, welches aus einem dichten Buchen- und Eichenbestand besteht. In früheren Zeiten diente das heutige Naturschutzgebiet als Gelände für die Schweinemast des nahe gelegenen Schlosses Westhusen. Der Name Mastbruch ist für das Areal passend gewählt, denn das Gelände hat keinen natürlich Ursprung, sondern entstand durch Bergsenkungen, versursacht durch den Bergbau. Neben dem dichten Waldareal befinden sich hier auch kleine Sumpfgebiete, die sich als hervorragendes Biotop für Wasservögel anbieten. Neben verschiedenen Entenarten siedelten auch die Teichralle, Blässhühner und Zwergtaucher an. Aber nicht nur Vögel, sondern auch Molche oder der Grasfrosch sind gelegentlich zu sehen bzw. zu hören.

Im dichten Laubwald überqueren wir eine Querstraße und treffen wenig später nach einer leichten Linkskurve auf eine T-Kreuzung. An dieser wenden wir uns nach rechts und schon kurz darauf gelangen wir zum Waldrand an einer weiteren Wohnsiedlung. Wir verlassen den Wald jedoch nicht, sondern gehen links am rot-weißen Absperrpfosten vorbei und wandern gemütlich unter dem dichten Blattwerk. Schon an der nächsten Kreuzung wechseln wir wieder unsere Gehrichtung und drehen uns nach rechts. Nach einem leichten Rechtsbogen gelangen wir abermals zu einer T-Kreuzung, an der wir nun nach links weiter gehen. Doch es sind nur wenige Meter und halbrechts breitet sich die schimmernde Wasseroberfläche eines Weihers vor uns aus. Während die Enten langsam ihre Bahnen auf dem Teich ziehen, biegen wir vor dem kleinen Gewässer rechts ab und wandern auf einem schmalen Pfad weiter bis zu einem Feld. Nun biegen wir erneut nach links ab, wandern parallel zum Teich und lassen ein Regenrückhaltebecken links liegen, welches zum Nettebach gehört. Den Nettebach überqueren wir kurz darauf.

Auf siebeneinhalb Kilometer Länge kommt der Nettebach, der bei Merklinde in Castrop-Rauxel entspringt. Auf seinem kurzen Weg bis zur Emscher bei Dortmund-Nette nimmt er das Wasser von dreizehn kleineren Zuläufen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Nettebach von der Emschergenossenschaft kanalisiert und als Abwasserkanal genutzt. Zwar sind auch heute noch Teile des schmalen Wasserlaufs kanalisiert, jedoch ist man bereits seit einigen Jahren wieder mit der Renaturierung des Bachs beschäftigt. Die Zuläufe wurden mittlerweile wieder in den natürlichen Zustand zurückversetzt.

Hinter dem Bach folgen wir dem Weg am Zaun entlang bis zur Straße und wandern für einige Zeit auf dieser weiter. An einem Kiosk treffen wir auf die Kreuzung der Willstätterstraße und wenden uns dort nach links. Auch auf dieser Straße gehen wir für kurze Zeit durch ein Wohnviertel und beobachten dort das Treiben, bis wir in einer Rechtskurve auf die Häuserreihe 31 bis 35 stoßen. Als wollten wir jemanden in diesen Häusern besuchen, benutzen wir den Zuweg, wandern aber an den Hauseingängen vorbei, um daraufhin wieder den Rahmer Wald zu erreichen.

Grünanlage
Grünanlage

Im Wald bleiben wir geradeaus, ignorieren einen Abzweig nach rechts und biegen hinter einer Linkskurve an einer T-Kreuzung links ab. Rund 400 Meter gehen wir auf dem schnurgeraden Weg durch den Forst und biegen am Ende des Weges wiederum nach rechts ab. Geradeaus vor uns sehen wir einen Parkplatz, der zur gegenüber liegenden Waldschänke gehört, in der wir eine kurze Pause einlegen können.

Vor dem Parkplatz wenden wir uns jedoch nach links und gehen auf dem breiten Waldweg weiter bis wir das alte Forsthaus Rahm erreichen. Direkt hinter dem Forsthaus wenden wir uns nach rechts und lassen ein Fachwerkhaus links liegen. Mit einer weiten Rechts-Links-Kurve genießen wir den kühlenden Wald und unterqueren wenig später eine Bahnunterführung. Auch dahinter bleiben wir noch ein gutes Stück geradeaus und erst an einer weiteren T-Kreuzung biegen wir links ab. Ein Pumpwerk der Emschergenossenschaft, das den Wasserstand des Nettebachs regelt, wird passiert und damit auch der Nettebach wieder überquert. Gleich dahinter sehen wir bereits auf der linken Seite das Schloss Westhusen, welches wir nach einer Linkskurve erreichen und besichtigen wollen.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde Schloss Westhusen von Gerlach Specke errichtet. Der Bauherr ließ zudem in unmittelbarer Nähe eine Kapelle errichten. Durch die Große Dortmunder Fehde gegen den Kölner Erzbischof wurde das Schloss gegen Ende desselben Jahrhunderts fast vollständig zerstört. Der anschließende Neubau fiel dann dem Dreißigjährigem Krieg zum Opfer. Es folgte das heutige Bauwerk, welches in den letzten Jahrhunderten aber zahlreiche Umbauten und Renovierungen erlebte. Die erwähnte Burgkapelle wurde im Jahr 1809 abgerissen und nicht mehr ersetzt. Das architektonisch eigentlich schlichte Herrenhaus wird von zwei langgestreckten Bauten flankiert, in denen seit den 1990er-Jahren eine Seniorenresidenz untergebracht ist, weshalb Schloss Westhusen nur eingeschränkt besichtigt werden kann.

Nach einem Blick auf Schloss Westhusen biegen wir, mit dem Schloss im Rücken, am Parkplatz links ab und gehen wieder in den Rahmer Wald hinein. Kurz darauf unterqueren wir abermals eine Bahntrasse und biegen gleich dahinter rechts ab. Parallel zur Bahnstrecke wandern wir nun geradeaus und genießen die letzten Minuten im Rahmer Wald. Auf der linken Seite tauchen bald wieder Wohnhäuser auf, wir bleiben jedoch weiter auf dem Schotterweg neben den Gleisen und gehen geradeaus weiter bis zur Westerfilder Straße. Diese noch flugs überquert und schon sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt, dem S-Bahnhof Dortmund Westerfilde.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 120 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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