2007 – Auf dem Jakobsweg nach Le Puy

Leider reichte meine Zeit nicht, um einen ausführlichen Bericht zu schreiben, denn eigentlich war ein Reiseführer zum Thema Jakobsweg zwischen Trier und Le Puy geplant. Doch diverse Unstimmigkeiten mit dem Verlag verhinderten die Veröffentlichung des Buches, welches dann eine andere Person, vermutlich mit meiner Vorlage, geschrieben hat.


Daher bleiben mir nur Bilder, die ich zeigen kann und sowohl vom französischen Abschnitt des Jakobswegs als auch vom Hauptweg in Spanien stammen.


 

Mittlerweile habe ich mich dazu entschlossen, den Text, der von mir stammt, an dieser Stelle zu veröffentlichen. Es erhebt keinen Anspruch darauf, vollständig oder richtig zu sein und ich übernehme keinerlei Garantie oder Haftung für Nachteile, die durch Nutzung des folgenden Textes entstehen. Außerdem wird dieser Text zukünftig nicht mehr aktualisiert:

Der Jakobsweg in 38 Etappen

Etappe 1 Trier – Konz (6 km)
Etappe 2 Konz – Fisch (13 km)
Etappe 3 Fisch – Perl  (25 km)
Etappe 4 Perl – Sierck-les-Bains (8 km)
Etappe 5 Sierck-les-Bains – Hombourg-Budange (21 km)
Etappe 6 Hombourg-Budange – Metz (26 km)
Etappe 7 Metz – Pont-à-Mousson  (42 km)
Etappe 8 Pont-à-Mousson – Nancy (24 km)
Etappe 9 Nancy – Pont-St-Vincent (18 km)
Etappe 10 Pont-St-Vincent – Crépey (16 km)
Etappe 11 Crépey – Aouze (24 km)
Etappe 12 Aouze – Bulgneville  (24 km)
Etappe 13 Bulgneville – Robécourt (16 km)
Etappe 14 Robécourt – Montigny-le-Roi (28 km)
Etappe 15 Montigny-le-Roi – Langres (22 km)
Etappe 16 Langres – Cusey (28 km)
Etappe 17 Cusey – Lux (20 km)
Etappe 18 Lux – Dijon (23 km)
Etappe 19 Dijon – Nuits-St-Georges (23 km)
Etappe 20 Nuits-St-Georges – Beaune (17 km)
Etappe 21 Beaune – Chagny (18 km)
Etappe 22 Chagny – Buxy (26 km)
Etappe 23 Buxy – St-Gengoux-le-National (15 km)
Etappe 24 St-Gengoux-le-National – Cluny (18 km)
Etappe 25 Cluny – Cenves (24 km)
Etappe 26 Cenves – Col des Écharmeaux (26 km)
Etappe 27 Col des Écharmeaux – Le Cergne (17 km)
Etappe 28 Le Cergne – Briennon (25 km)
Etappe 29 Briennon – St-Haon-le-Châtel (25 km)
Etappe 30 St-Haon-le-Châtel – St-Jean-St-Maurice (21 km)
Etappe 31 St-Jean-St-Maurice – Pommiers-en-Forez (20 km)
Etappe 32 Pommiers-en-Forez – Montverdun (21 km)
Etappe 33 Montverdun – Montbrison (16 km)
Etappe 34 Montbrison – Montarcher (27 km)
Etappe 35 Montarcher – Apinac (13 km)
Etappe 36 Apinac – Retournac (29 km)
Etappe 37 Retournac – Vorey-sur-Arzon (21 km)
Etappe 38 Vorey-sur-Arzon – Le Puy en Velay (27 km)

Geschichte

Ganz im Nordwesten der iberischen Halbinsel liegt Santiago de Compostela, mitten in Galizien, nicht zu verwechseln mit dem polnischen Galicien. Seit der ersten Jahrtausendwende wurde der Ort zum Zielpunkt einer Pilgerbewegung, die bis zum heutigen Tag nicht abreißt. Doch nicht die Stadt als solche ist das Ziel, das jährlich viele hunderttausend Gläubige anzieht, sondern das Grab des Apostels Jakobus dem Älteren.

Der Legende nach hat Apostel Jakobus im Auftrag Jesu in Spanien den Glauben verkündet. Nach seiner Rückkehr nach Palästina, erlitt er als erster Apostel das Martyrium. Aus Angst vor den Juden wurde sein Leichnam durch seine Jünger nach Spanien gebracht. Dabei benutzten sie den Weg über die See und landeten an der Küste wo das heutige El Padròn liegt. Dort suchten sie einen Ort um die sterblichen Überreste von Jakobus beerdigen zu können.

In der Folgezeit geriet das Grab in Vergessenheit bis ein Bischof namens Theodomir Anfang des 9. Jahrhunderts das Grab mit Hilfe eines hell leuchtenden Sternes wieder gefunden haben soll. Schon wenige Jahre später entstand der Glaube an den Heiligen, als er im Jahr 844 in der Schlacht von Clavijo zum Sieg über die Mauren verholfen haben soll.

Von diesem Moment an war Santiago de Compostela im Mittelalter genauso wichtig wie Rom oder Jerusalem und wurde weit über die Grenzen Galiziens hinaus bekannt. Mitte des 13. Jahrhunderts berichtet ein Franziskanermönch davon, sogar in der Inneren Mongolei einen armenischen Mönch angetroffen zu haben, der vom hl. Jakobus sprach.
Im europäischen Raum wurde der Jakobsweg jedoch viel früher berühmt. Der erste namentlich erwähnte Pilger ist Bischof Godeschalk von Le Puy. Bereits im Jahre 951 besuchte er das Grab des Apostels.

Die Zahl derer, die sich auf den beschwerlichen Weg machten ein Heiligtum zu besuchen, stieg durch den wachsenden Glauben an Reliquien und Wunder an. Viele Santiago-Pilger stammten aus England und Deutschland, doch den meisten Zulauf hatte der Ort von Franzosen. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass der spanische Abschnitt des Pilgerweges den Namen „camino francés“ trägt und durch Frankreich die vier großen Pilgerwege entlang führen.

Das europaübergreifende Weggeflecht verläuft über Paris, Vézelay, Le Puy und Arles, überquert die Pyrenäen und verschmilzt bei Puente la Reina zum nordspanischen Pilgerweg. Was die Pilgerwallfahrt damals mit sich brachte, würde man heute als Aufbau einer Infrastruktur bezeichnen. Am Wegesrand entstanden nicht nur Klöster, Herbergen und Pilgerhospize, auch Straßen und Brücken wurden neu angelegt. Wie so häufig in der Geschichte fördern Neuerungen aber nicht nur Positives zu Tage. Straßenräuber, Dirnen und Gastwirte sowie Zöllner, die den Pilger betrogen, waren ebenfalls an der Tagesordnung.

Die heutige Bezeichnung Massentourismus könnte gute Anwendung für die Pilgerfahrten des 12. bis 14. Jahrhunderts finden. Immerhin handelte es sich um Pilgerströme von mehreren hunderttausend Menschen, die einmal in ihrem Leben zu einer Heiligenstätte wollten. Die Pilgerfahrt ist neben ihrer spirituellen Bedeutung auch eine Art Ausbruch aus dem harten Leben im Mittelalter. Für viele dieser Menschen gab es nichts Höheres als eine Reise zum Apostelgrab.

Bevor sich jedoch ein Pilger auf die gefahrvolle Reise begab, musste er in der Heimat Vorkehrungen treffen. Dabei galt es, neben der Regelung finanzieller Verpflichtungen, die Reiseerlaubnis bei seinem Pfarrer einzuholen sowie die Festlegung des letzten Willens.
Aber selbst wenn dies vor der Reise nicht getan wurde und es während der Pilgerfahrt tragischerweise dazu kam, ein Testament verfassen zu müssen, so gab es auch am Wegesrand noch Einrichtungen, die sich darauf spezialisierten, den letzten Willen nieder zu schreiben.

Zur Standardausstattung eines jeden Pilgers gehörten der Pilgerstab, eine Pilgertasche und ein wenig Kleingeld. Wichtig waren natürlich auch festes Schuhwerk und entsprechende Kleidung, die ihn vor schlechtem Wetter schützen sollte. Es handelte sich oft um eine Pelerine, die mit Leder verstärkt war und einem Filzhut mit einer breiten Krempe. Dieses Äußere wurde schnell zum Symbol des Pilgers und fortan war er als solcher zu erkennen.
Zudem hatten Pilger einen gewissen Rechtsschutz. Sie waren teilweise von Zöllen befreit und die Steuern, die sie in ihrer Heimat zu zahlen hatten, konnten gestundet werden. Gastwirte, die Pilger betrogen oder mit falschen Preisen anlockten, mussten mit hohen Strafen rechnen.

Dieser Rechtsschutz zeigt aber auch, dass die Pilger auf ihrem Weg gefährdet waren und ihn deshalb benötigten. Eine Pilgerfahrt war und ist kein Spaziergang. Der Pilgerstab beispielsweise diente dazu, sich Hunde und andere Tiere vom Leib zu halten. Doch viel gefährlicher waren die Menschen, die in den Pilgern ein wehrloses Opfer sahen. Denn genau das war ein Pilger zu der Zeit. Ein Wanderer ohne Waffe und wehrlos in der Fremde. Dies wurde teilweise schamlos ausgenutzt, nicht nur von Straßenräubern, sondern auch von gewerblichen Herbergswirten, die möglicherweise altes Fleisch verkauften oder sogar im Extremfall den Pilger vergifteten um deren Nachlass zu erhalten.

Das Heilige Jahr

Jakobstag ist der 25. Juli. Fällt dieses Datum auf einen Sonntag, spricht man vom Heiligen Jahr. Zu den Heiligen Jahren in diesem Jahrhundert zählen 2004, 2010, 2021, 2032, 2038, 2049, 2055, 2060, 2066, 2077, 2083, 2088, 2094 und 2100.

Gründe für die Pilgerschaft

Ob heute oder im Mittelalter, es gab zu allen Zeiten verschiedene Beweggründe, um zu pilgern. Früher pilgerte man, um eine Schuld abzutragen oder Ablass von den Sünden zu erlangen, auf der Suche nach Seelenheil, aus Hoffnung auf Heilung, aber auch einfach nur aus Abenteuerlust. Letzterer Faktor ist nicht zu unterschätzen, denn die Wallfahrt war für die Mehrzahl der mittelalterlichen Pilger die einzige Möglichkeit, aus ihrer streng strukturierten Welt auszubrechen. Damit haben die früheren und die modernen Pilger vieles gemeinsam, denn damals wie heute lässt man auf dem Jakobsweg die Normen des Alltags zurück und begibt sich zurück zu den kulturellen Ursprüngen Europas.

In der Gegenwart pilgert man aus religiöser, sonstiger geistlicher, kultureller oder sportlicher Motivation. Aber der Jakobsweg ist keinesfalls eine touristische Route oder gar eine Rennstrecke, im Gegenteil: Das geruhsame Pilgern jenseits von Zeit und Ziel ist auch ein Weg zur Selbstfindung. Das entscheidende Erlebnis ist jedoch die Wiederentdeckung der Nächstenliebe und die Begegnung mit Menschen, die alle ihre individuellen Motive zur Pilgerschaft haben und die trotz der Unterschiede vieles verbindet, obwohl man sich doch gar nicht kennt.

Die Jakobsmuschel

Berühmtes und unabdingbares Attribut des Jakobpilgers ist die Jakobsmuschel (Pecten jaboaeus). Bei dieser handelt es sich um eine 5 bis 15 cm lange essbare Kammmuschel aus dem Mittelmeer. Jeder Pilger, der sich auf dem Weg nach Santiago de Compostela befindet, sollte eine Jakobsmuschel bei sich tragen. Sie alleine ist nicht nur Pilgerabzeichen und Attribut von Jakobus dem Älteren, sondern hat auch eine gewisse magische Wirkung.

Man sagt ihr nach, dass sie Kranke heilt und dem Pilger Glück bringt. Ob dem wirklich so ist, sei dahingestellt. Fest steht allerdings, dass Sie mit der Jakobsmuschel sofort als Pilger erkannt werden und die Gastfreundschaft der am Pilgerweg lebenden Menschen kennen lernen werden. Die Pilger halten es mit diesem Abzeichen unterschiedlich. Die einen tragen eine echte Muschel an einer Kette mit sich, während andere wiederum die Muschel als Abzeichen auf die Jacke, Umhänge oder Hüte nähen.

Aber auch als Erinnerung an die Pilgerreise dient die Jakobsmuschel, als greifbarer Gegenstand, den man nach der Rückkehr zu Hause in Ehren halten wird und der einem auf der Reise Schutz bietet. Denn im Mittelalter galt es als Todsünde, einen Pilger mit Muschel zu erschlagen.

Der Legende nach wird erzählt, dass ein Ritter an der Anlegestelle im nordspanischen El Padròn auf Jakobus wartete, als ein heller Schein auf den Apostel fiel. Daraufhin erschrak das Pferd so sehr, dass es in das Meer sprang und den Ritter mit sich in die Tiefe zog. Dieser aber konnte gerettet werden und voller Erstaunen stellten die Retter, bei denen es sich um Jünger des hl. Jakobus handelte, fest, dass sein Körper voll mit Muscheln überzogen war. Damals glaubten die Menschen, dass diese Hilfe nur durch Jakobus vollzogen werden konnte und er als Zeichen seiner Hilfe die Muscheln hinterließ. Dies ist zwar nur eine von vielen Legenden, die sich um das Attribut der Jakobsmuschel drehen. Doch alle besitzen im Kern die Aussage, dass die Muschel bedeutsam ist bei der wundersamen Rettung durch Jakobus.

Doch auch praktische Gründe machen die Jakobsmuschel zu einem wichtigen Attribut der Pilger. Man konnte sie beispielsweise als Trinkgefäß oder zum Wasserschöpfen nutzen. Ebenso ist sie ebenso als Schale zum Essen äußerst praktisch gewesen. Durch ihre harte und scharfe Kante wiederum konnte die Muschel aber auch als Schneidewerkzeug benutzt werden.

Somit hat die Muschel nicht nur den Glauben und die Hoffnung an die Pilgerfahrt gestärkt, sondern gleichzeitig hilfreiche Dienste geleistet. Selbstverständlich profitierten neben den Pilgern auch die Händler in Santiago de Compostela. Denn der Verkauf der Pilgermuscheln war in Nordspanien ein einträgliches Geschäft. So wurden Pilger zur damaligen Zeit denn auch Muschelträger genannt.

Allerdings war es im Mittelalter nicht anders als in manchen Bereichen heutzutage. Die Muschel verkam teilweise vom Pilgerzeichen zur Modeerscheinung. In den höheren Kreisen war es schick, sich mit einer Muschel in der Öffentlichkeit zu zeigen oder sich abbilden zu lassen. In der Folgezeit gab es auch viele Persönlichkeiten und Heilige, die gar nicht nach Santiago de Compostela, sondern nach Rom oder in das Heilige Land pilgerten und sich dennoch mit der Jakobsmuschel schmückten. Dabei gab es bei diesen Pilgerzielen ganz andere Pilgerzeichen. So stehen zum Beispiel für eine Pilgerreise nach Rom gekreuzte Pilgerstäbe oder für eine Reise in das Heilige Land ein Jerusalemkreuz.

Der aus Deutschland stammende Papst Benedikt XVI. hat bei der Auswahl seines Wappens sogar auf die Jakobsmuschel zurückgegriffen. Am 24. April 2005 trug der Papst zu Beginn seines Pontifikats ein Messgewand, das mit mehreren gut sichtbaren Muscheln bestickt war. Er möchte damit unter anderem auch eine Symbolik bewahren und der Tradition seines Vorgängers Papst Johannes Paul II. folgen, der als pilgernder Papst in alle Teile der Welt reiste.

Der Pilgerpass

Der Pilgerpass ist eines der wichtigsten Dokumente, die der Pilger mit sich führt.

Mit diesem Dokument, das auch als Pilgerausweis oder Pilgerbrief bezeichnet wird, weist sich der Reisende als Pilger aus. Man erhält so das Recht für ein geringes Entgelt in den Pilgerherbergen zu übernachten. Der Pilgerpass wird in den Pilgerherbergen, Klöstern, Kirchen, Rathäusern, Postämtern und ggf. Polizeistationen gern gestempelt. Da inzwischen zwischen den genannten Institutionen bereits ein kleiner Wettbewerb herrscht, wer den kunstvollsten Jakobus-Stempel auflegt, erhält der Pilger ein interessantes Andenken, das seinen Reiseverlauf dokumentiert. Leider existieren keine typischen Pilgerherbergen auf dem Weg zwischen Trier und Vézelay, sondern lediglich “normale” Hotels und Pensionen.

Den Pilgerpass sollten Sie sich möglichst schon vor Antritt seiner Reise beschaffen. Er wird denjenigen ausgestellt, die die Reise nach Santiago de Compostela zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd antreten.

Ein weiterer wichtiger Grund für einen Pilgerpass ist natürlich der Beleg, den Weg wirklich absolviert zu haben. Dafür muss man in Nordspanien die letzen 100 km zu Fuß oder die letzten 200 km mit dem Fahrrad bzw. mit einem Pferd zurückgelegt haben.

An- und Rückreise

Mit dem Auto
Wer mit dem Auto nach Trier fahren möchte, der hat die folgenden Möglichkeiten:
Von Norden und Osten kommend, geht es über Koblenz auf die Autobahn 1. Reisende, die über das Ruhrgebiet nach Trier fahren, sollten auch den Umweg über Koblenz (Autobahn 61 oder Autobahn 3) nutzen, da die Autobahn 1 noch nicht durchgehend befahrbar ist.
Pilger, die aus Süden bzw. Südost anreisen, fahren über Ludwigshafen und Mannheim auf die Autobahn 6. Dort geht es am Kreuz Landstuhl auf die Autobahn 62 nordwärts und am Dreieck Nonnweiler auf die A1 Richtung Trier.
Pilger aus der Schweiz oder der Region um Freiburg sollten über die französische Autobahn 4 von Straßburg nach Saarbrücken und dort auf die A 6, die A 620 und dann auf die A1 nordwärts wechseln.

Mit der Bahn
Trier ist von allen deutschen Bahnhöfen aus erreichbar und wird auch mit dem ICE angefahren. Es gibt zahlreiche Verbindungen, um nach Trier zu gelangen. Daher ist es ratsam, sich die beste Möglichkeit im Internet heraus zu suchen unter www.bahn.de.
Wer von Le Puy wieder zurück nach Trier möchte, weil er dort möglicherweise seinen Pkw stehen hat, der muss eine Zugfahrt von rund zwölf Std. in Kauf nehmen. Sie beginnt mit dem Regionalzug von Le Puy nach Lyon, wo man in den Hochgeschwindigkeitszug TGV steigt und nach Paris gebracht wird. Von der Hauptstadt aus gibt es mehrere Möglichkeiten zurück nach Trier bzw. nach Deutschland zu gelangen. Zum einen über Metz mit dem EC oder beispielsweise mit dem Thalys über Brüssel und Luxemburg.

Mit dem Flugzeug
Für die Rückreise nach Deutschland gilt ähnliches wie bei der Bahn. Sie müssen erst nach Lyon. Dort befindet sich ein internationaler Flughafen, von dem auch die deutschen Flughäfen angesteuert werden.

Mit dem Bus
Auch hier gilt bei der Rückreise: Erst nach Lyon. Von dort verkehrt ein Linienbus von Eurolines in zahlreiche deutsche Städte. Die Abfahrt ist in der Regel erst in den Abendstunden, so dass die Fahrt durch die Nacht hindurch führt. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.eurolines.de.

Mit dem Fahrrad
Wer schon vor dem Beginn der Pilgerfahrt mit dem Rad anreisen möchte, findet ideale Bedingungen vor. Trier liegt direkt an der Mosel und ist vom Deutschen Eck bei Koblenz aus bequem über den Moselradweg zu erreichen.

Ausrüstung
Man benötigt nicht viel Ausrüstung zum Pilgern, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Hier gilt das Motto: Weniger ist Mehr! Es wird sicherlich keiner auf dem Pilgerweg zwischen Trier und Vézelay verhungern, auch wenn Sie  möglicherweise stundenlang niemandem begegnen werden. Daher ist es unnötig sich mit zu viel Ballast abzumühen. Folgende Gegenstände können bzw. sollten Sie mitführen. Alles was darüber hinaus geht ist schlicht und einfach überflüssig:

1 Rucksack,
1 Schlafsack,
Regencape,
T-Shirt aus Mikrofaser,
Unterwäsche,
1 leichte lange Freizeithose (empfehlenswert sind Zipp-Hosen, da diese mittels Reißverschluss in wenigen Sekunden von lang auf kurz oder umgekehrt zu wechseln sind),
Sonnenkappe,
1 leichten Pulli,
1 Paar Wandersocken,
1 Paar dünne Socken,
leichte Sandalen,
2 Trekkinghandtücher,
kleines Kissen,
Minitaschenlampe,
Seife,
Medikamente (Pflaster, Verband, Schmerztabletten),
Kosmetik (50 ml Shampoo, 50 ml Duschbad, 25 ml Zahnpasta, Deo, Hautcreme, Sonnencreme, Zahnbürste),
Trinkbecher, Gabel, Löffel,

Mit dieser Ausrüstungsliste erreichen Sie keine 6 kg, die sich relativ leicht mit sich führen lassen.
Des Weiteren trägt man direkt am Körper:
Wandersocken,
knöchelhohe Wanderschuhe
Zipp-Hose,
Unterwäsche,
T-Shirt,
1 Taschenmesser,
1 Trinkflasche, befestigt am Gürtel oder Rucksack und natürlich dieses OutdoorHandbuch.

Beim Rucksack habe ich mit der Marke Vaude sehr gute Erfahrungen gemacht. Insbesondere hat mir gefallen, dass der Trekkingrucksack in zwei “Etagen” gepackt werden kann und somit ein Suchen nach Dingen, die sich ganz unten befinden entfällt.
Achten Sie darauf, dass Sie beim Einräumen des Rucksackes die schwereren Teile nach unten und direkt an den Rücken packen.

Einkaufen

Frankreich und Luxemburg sind natürlich moderne Länder und es besteht kein Grund, sich den Rucksack unnötig voll zu packen. Alle Produkte, die in Deutschland erhältlich sind, können Sie auch in Frankreich erwerben. In den größeren Städten wie Metz, Nancy oder Dijon befinden sich am Ortsrand große und anonyme Einkaufszentren wie zum Beispiel Carrefour oder Hypermarché. In diesen Komplexen gibt es von Käse zu Wanderschuhen alles zu erstehen.
Filme für den Fotoapparat sind jedoch in der Regel in Frankreich geringfügig teurer als in Deutschland. Doch auch deswegen sollten Sie sich nicht mit unnötigem Ballast abgeben. Nachgekauft werden kann alles.
Ähnlich ist es mit Lebensmitteln. In fast jedem Ort gibt es einen kleinen Laden, in dem der Nahrungsmittelbedarf gedeckt werden kann. Da die Übergänge zwischen kleinem Tante-Emma-Laden, Supermarkt und gigantischem Einkaufszentrum fließend sind, werden in diesem Führer nur Angaben dazu gemacht, ob eine Einkaufsmöglichkeit besteht, jedoch nicht welche.

Erste Hilfe

Zur Grundausstattung eines jeden Pilgers sollten eine kleine Reiseapotheke und das dazu notwendige Basiswissen gehören. In die Reiseapotheke sollten sich normale Pflaster, Blasenpflaster, eine Nagelschere, Desinfektionsmittel, entsprechende Salben und Binden befinden.
Doch bevor Sie diese Dinge benötigen, ist es sinnvoll, der Entstehung von Blasen vorzubeugen. Die wichtigsten Tipps hierzu sind natürlich nur eingelaufene Schuhe zu verwenden. Wer noch nie mit den Schuhen unterwegs war, sollte sie einige Zeit erst zu Hause tragen.
Die Socken oder Strümpfe sollten möglichst keine Nähte haben, die drücken oder scheuern könnten. Es kann helfen, dünne Nylonsöckchen  unter die normalen Socken anzuziehen.
Wer seine Füße in einem Bach oder Fluss kühlen möchte, der sollte sie anschließend gut abtrocknen. Gerade feuchte oder nasse Füße sind besonders für Blasen anfällig.
Bei der Behandlung von Blasen scheiden sich die Geister. Manche empfehlen die Blasen aufzuschneiden, zu desinfizieren und gut trocknen zu lassen, damit sich die neue Haut schnell bilden kann. Andere wiederum schwören darauf, so lange zu laufen, bis die alte Haut der Blase von alleine ein- und anschließend abreißt.
Apotheken befinden sich in jeder größeren Ortschaft, zum Teil auch mit Notdienst. Erkennbar sind die Apotheken an der grünen Beleuchtung.

Essen und Trinken

Der Spruch „Essen wie Gott in Frankreich“ kann für Sie auf dieser Pilgerung wahr werden. Frankreich gilt als das Land des Gourmets und die Küche des Landes ist weltweit berühmt. Für manche Franzosen gibt es nichts Wichtigeres als das Essen und ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Kultur geworden. So kommt es nicht von ungefähr, dass Sie in fast jeder Ortschaft mindestens ein kleines Restaurant antreffen. Ist dieses nicht vorhanden, dann vielleicht ein Bistro, eines dieser typischen Treffpunkte, in dem Sie der französischen Kultur sehr nahe kommen.
Mehr noch als das Essen hat jedoch die Trinkkultur einen hohen Stellenwert in Frankreich. An erster Stelle steht hierbei der Wein. Besonders auf dem Weg, der in diesem Buch beschrieben wird, kommt man an Wein nicht vorbei. Burgund und die Champagne werden durchquert und unzählige Weinberge reichen bis an den Horizont.

Etappen

Es macht natürlich wenig Sinn, Etappenempfehlungen zu geben, weil jeder Pilger ganz unterschiedliche Entfernungen zurück legt und diese Empfehlungen nicht berücksichtigt werden. Leider sind auf der Strecke zwischen Trier und Le Puy keine Pilgerherbergen wie in Nordspanien vorzufinden, so dass die in diesem Buch beschriebenen Etappen in Orte führen, in denen Übernachtungsmöglichkeiten bestehen. Doch auch hierbei gibt es Ausnahmen, da nicht jede Ortschaft in Burgund über eine Pension oder gar ein Hotel verfügt. In den jeweiligen Orten befinden sich jedoch Busverbindungen in Nachbarstädte, die dadurch bequem erreicht werden können. An entsprechender Stelle wird darauf gesondert hingewiesen.

Feiertage

Frankreich:
1. Januar (Neujahr)
1. Mai (Tag der Arbeit)
8. Mai (Tag des Waffenstillstandes 1945)
14. Juli (Nationalfeiertag zum Gedenken an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789)
15. August (Mariä Himmelfahrt)
1. November (Allerheiligen)
11. November (Tag des Waffenstillstandes 1918)
25. Dezember (1. Weihnachtsfeiertag, der 2. Weihnachtsfeiertag wird nur im Elsass gefeiert)

Weitere Feiertage sind Ostermontag und Christi Himmelfahrt. Karfreitag wird nur im Elsass gefeiert.

Luxemburg
1. Januar (Neujahr)
1. Mai (Tag der Arbeit)
23. Juni (Nationalfeiertag)
15. August (Mariä Himmelfahrt)
1. November (Allerheiligen)
25. Dezember (1. Weihnachtsfeiertag)
26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag)

Weitere Feiertage sind Karfreitag, Ostermontag und Christi Himmelfahrt.

Deutschland
1. Januar (Neujahr)
1. Mai (Tag der Arbeit)
3. Oktober (Nationalfeiertag, Tag der deutschen Einheit)
1. November (Allerheiligen in Rheinland-Pfalz)
25. Dezember (1. Weihnachtsfeiertag)
26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag)

Weitere Feiertage sind Karfreitag, Ostermontag und Christi Himmelfahrt. In Rheinland-Pfalz wird auch Fronleichnam gefeiert.

Geld

Wie auch in Deutschland und Österreich ist seit Januar 2002 der Euro das alleinige Zahlungsmittel in Frankreich und Luxemburg. Jedoch sieht man in Frankreich noch in fast jedem Geschäft eine doppelte Preisauszeichnung. Der Franc, der bis Ende 2001 gültig war ist in der Bevölkerung nicht vergessen und zahlreiche Franzosen rechnen noch heute in der alten Währung. Also erschrecken Sie nicht, wenn Sie an der Kasse plötzlich den sechsfachen Wert lesen. Dies könnte der Preis Ihrer Waren in französischen Franc sein.
Nehmen Sie nur so viel Geld wie Sie benötigen. Planen Sie aber auch ein, möglicherweise ohne Geldautomat oder Bank auszukommen da auf manch langen Abschnitten keine Versorgungsmöglichkeiten für Bargeld bestehen. Ansonsten gilt natürlich auch in Frankreich, dass die EC-Karte mit dem bekannten Maestro-Symbol die einfachste Möglichkeit ist, sich Bargeld zu beschaffen.

Klima und Reisezeit

Die günstigste Reisezeit liegt zwischen Mai und September, doch auch schon im April oder noch im Oktober kann der Weg zwischen Trier und Le Puy bequem begangen werden. Das Klima ist vergleichbar mit dem rund um Freiburg, das auf gleicher Höhe liegt und als sonnenreichste Region Deutschlands gilt.
In den Monaten des Hochsommers kann es besonders in den Ebenen der Champagne extrem heiß werden, so dass Sie früh morgens aufbrechen sollten, um der Mittagssonne zu entgehen.
Zu beachten ist auch, dass weite Abschnitte mancher Etappen ohne jeglichen Schattenschutz versehen sind.

Landkarten und Wegmarkierungen

Sie werden zu Beginn des Weges erfreut sein, da der Weg in Trier bis zur Grenze nach Luxemburg mit der allseits bekannten Muschel beschildert ist. Doch nach Verlassen Deutschlands werden Sie vorläufig keine weiteren Wegmarkierungen in dieser Art mehr sehen. Erst sehr weit südlich, in Cluny wurde der Weg komplett bis Le Puy ausgeschildert.
Als Landkarten eignen sich die blauen Karten vom Institut Geographique National (IGN). Sie sind im Maßstab 1:100.000 erhältlich. Um den gesamten Streckenabschnitt auf französischer Seite abzudecken, benötigen Sie die Kartenausschnitte 11 (Nancy, Metz, Luxembourg), 22 (Nancy Bar-le-Duc), 23 (Troyes, St-Dizier), 29 (Dijon, Chaumont), 37 (Dijon Tournus), 43 (Lyon, Vichy) und 50 (St-Étienne, Le Puy-En-Velay). Es existieren zwar auch Landkarten im größeren Maßstab, jedoch haben Sie dann noch mehr Gewicht, das Sie mit sich führen und nicht benötigen, da die Karten aus dem Hause IGN völlig ausreichend sind.
Für den deutschen Abschnitt ist eine Karte auf Grund der guten Wegmarkierung nicht zwingend erforderlich. Wer jedoch auf Nummer Sicher gehen möchte, für den empfiehlt sich die Fahrradkarte Trier und Umgebung der Bielefelder Verlagsanstalt (BVA, ISBN 3-87073-198-2). Sie wird unter dem Namen ADFC-Regionalkarte geführt und hat einen Maßstab von 1:50.000.

Medizinische Versorgung

In Frankreich verhalten Sie sich in einer medizinischen Notsituation genauso wie zuhause. Das heißt, Sie suchen den Arzt oder ein Krankenhaus auf. Sie legen ihre Europäische Krankenversichertenkarte vor, die bei akuten Notfällen oder chronischen Krankheiten gültig ist. Sie werden nach dem dort gültigen Recht behandelt und müssen unter Umständen Zuzahlungen leisten. Sollte die Karte, aus welchen Gründen auch immer, nicht akzeptiert werden, so müssen Sie in Vorleistung gehen und sich an Hand einer Bescheinigung des behandelnden Arztes die Kosten von Ihrer heimischen Krankenkasse zurückfordern. Achten Sie dabei bitte darauf, dass die erbrachten Leistungen komplett und leserlich aufgeführt werden.
Sinnvoll ist trotzdem weiterhin eine private Auslandskrankenversicherung, die auch einen notwendigen Rückholtransport anbietet.

 

Natur

Sie pilgern durch Teile der Eifel, gehen durch drei Staaten an der Mosel entlang, treffen auf die Maas, durchqueren Lothringen, Burgund und die Auvergne und befinden sich schließlich in Südfrankreich. Der Weg ist dementsprechend vielfältig in der Natur und der Landschaft: Grüne Auen an der Mosel, sanfte bewaldete Hügel in Burgund und die Weinreben in der Auvergne. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Auge des Pilgers einiges zu sehen bekommt.
Auch wenn es selbstverständlich ist, dennoch an dieser Stelle der Hinweis, den Müll der bei einer Rast anfällt, bitte so lange mit zu nehmen, bis ein Abfalleimer erscheint.

 

Post und Telekommunikation

Fast jedes größere Dorf hat eine Post, mindestens eine Telefonzelle. Der Postweg für einen Brief dauert etwa drei bis vier Tage.

Von Luxemburg oder Frankreich wählen Sie immer zuerst die 0049 für Deutschland, 0043 für Österreich und 0041 für die Schweiz. Für die Österreicher und Schweizer gelten die Nummern entsprechend bei einem Anruf aus Deutschland.

Die Vorwahl für Luxemburg lautet 00352, die für Frankreich 0033. Die französischen Telefonnummern werden immer zehnstellig geschrieben, nach jeder zweiten Ziffer folgt ein Punkt. In dieser Telefonnummer ist die Stadtvorwahl bereits enthalten.

Das eigene Mobiltelefon funktioniert problemlos. Beachten Sie hierbei jedoch die Roaming-Gebühren die im Ausland anfallen. Informationen hierzu erhalten Sie bei ihrem Provider. Der Empfang von SMS ist kostenlos. Wenn Sie jemanden in der Heimat anrufen, so vergewissern Sie sich bitte vorher, ob die Telefonnummer in ihrem Telefonbuch mit der deutschen Vorwahl abgespeichert ist. Sonst haben Sie beste Möglichkeiten, einen Franzosen telefonisch kennen zu lernen.

Wer seine Post per E-Mail verschicken möchte, hat in jeder größeren Ortschaft die Gelegenheit dazu. Zahlreiche Internetcafés, die zum Teil aber teuer sind, finden sich flächendeckend. Die Internetkürzel für Luxemburg sind .lu und für Frankreich .fr.

Radfahrer

Fahrradfahrer werden auf der Strecke von Trier nach Le Puy anfangs gut zu Recht kommen. Zum einen liegt das an der Wegbeschaffenheit, das bedeutet viel Asphalt oder mindestens ein Waldweg und zum anderen sind die Steigungen nicht sonderlich hoch. Stellenweise geht es zwar bergauf und -ab. Doch diese Höhenunterschiede sind nicht steil oder lang anhaltend. Später hingegen, südlich von Dijon spüren Sie aber dann schon die ersten Erhebungen und es muss an manchen Stellen auch geschoben werden.

Als Radfahrer haben Sie natürlich Packtaschen und auf gar keinen Fall einen Rucksack. Wer noch nie mit vier Packtaschen unterwegs war, wird sich wundern, wie stabil das Fahrrad auf einmal wird. Achten Sie auch auf das richtige Werkzeug, das Sie möglicherweise unterwegs benötigen. Als Grundausstattung empfehlen sich folgende Gegenstände:
Flickzeug
Schraubendreher
Schraubenschlüssel in der richtigen Größe
Zange
Inbusschlüssel
Speichenspanner
Ersatzspeichen
Nietdrücker
Ersatzschlauch
Öl
Luftpumpe
einen alten Lappen oder Einmalhandschuhe

Sinnvoll sind Lenkertaschen, die Sie bei Bedarf schnell abnehmen und als Handgepäck für Geld, Ausweispapiere oder Telefon benutzen können. Auch wenn es in Frankreich nicht Pflicht ist empfiehlt sich immer das Tragen eines Fahrradhelmes.

Sprache

Viele Franzosen sind sehr eigen und nationalbewusst in ihrer Sprache. Anders als in Deutschland sind in Frankreich die Anglizismen nicht nur verpönt, sondern zum Teil auch gesetzlich geregelt. So gibt es beispielsweise auch Quoten, die den Anteil von ausländischer Musik in französischen Radiosendern regelt.
Leider kann es aber auch passieren, dass selbst in Fremdenverkehrsbüros Mitarbeiter sitzen, die nicht gewillt sind, eine andere Sprache als die französische zu benutzen, selbst wenn Sie in Französisch erklären, dass Sie die Sprache nicht perfekt beherrschen und Sie bitten auf Englisch oder Deutsch auszuweichen.
Im Französischen gibt es die beiden Artikel Le (männlich) und La (weiblich). Vor Vokalen und einem H werden diese mit l’ abgekürzt, so dass man nicht erkennen kann, um welches Geschlecht es sich handelt (z.B. l’hôtel). Im Übrigen wird das H zu Beginn des Wortes dann auch nicht mit gesprochen.

Unterkunft

Wer nach Santiago de Compostela pilgert, sucht unter anderem auch Ruhe. Manche möchten für sich alleine sein. Diese Möglichkeit bietet der Pilgerweg zwischen Trier und Le Puy wahrscheinlich sogar besser als der Camino in Nordspanien. Denn Pilgerherbergen gibt es im Nordosten Frankreichs derzeit keine und die Infrastruktur ist für Pilger, vorsichtig ausgedrückt, schwierig.
Es ist nicht nur sinnvoll, sondern sogar erforderlich, sich vor der Reise um einen Übernachtungsplatz zu bemühen. Keine Probleme werden Sie unterwegs bei den Etappen nach Metz, Pont-à-Mousson und Nancy bekommen. Dort befinden sich zahlreiche Hotels und Pensionen, bei denen Sie ohne Anmeldung sicherlich noch ein Bett für die Nacht bekommen werden. Schwieriger wird es jedoch bei kleineren Ortschaften, manche bieten entweder gar keine Übernachtungsmöglichkeit oder es besteht die Gefahr, dass andere schneller waren als Sie. Besonders in den Ferienzeiten sollten Sie sich nicht darauf verlassen, unangemeldet einen Schlafplatz zu finden. Dieser Warnhinweis gilt insbesondere für den Abschnitt zwischen Nancy und Dijon, der über viele Kilometer über einsame Wege führt und als Höhepunkt einen 50-Seelen-Ort bietet, ohne jegliche Übernachtungsmöglichkeit.
Die Etappen in diesem Buch führen teilweise durch Ortschaften, in denen sich keine Pensionen, geschweige denn Hotels befinden. Manche Etappen enden auch in solchen Orten. Leider lässt sich das nicht vermeiden, da es einem Pilger nicht zuzumuten ist, noch weitere zehn Kilometer zu gehen, wenn er schon sein maximales Tagespensum erreicht hat.
Doch dort wo es keine Unterkünfte gibt, befindet sich immer eine Bushaltestelle, von der aus ein Bus in eine größere Ortschaft in der Umgebung fährt und Sie am nächsten Morgen wieder zurück bringt.
Des Weiteren gibt es die Organisation Gîtes de France, ein Zusammenschluss von Hotels, Privatpensionen und Gästezimmern. Zu erkennen sind sie an dem grünen Zeichen. In französischen Buchhandlungen ist ein Führer über die angebotenen Adressen erhältlich. Doch für einen Pilger ist das Buch, welches über ganz Frankreich handelt und über 8000 Adressen beinhaltet, leider etwas schwer.

Der Jakobsweg in 38 Etappen

Etappe 1 Trier – Konz            (6 km)

Trier trägt den Titel „älteste Stadt Deutschland“, was darauf schließen lässt, dass schon die Römer ihre Finger im Spiel hatten. Der römische Name Triers heißt Augusta Treverorum und war bereits Ende des 3. Jahrhunderts ein Vorort der Provinz Belgica prima und zugleich Bischofssitz. Aber Trier wurde zudem auch Sitz des Praefectus Praetorio Galliarum, eine römische Zivilverwaltung für das Gebiet zwischen Nordsee und Nordafrika, sowie der Sitz gallischer Sonderkaiser. Schließlich wurde Trier selber eine Kaiserresidenz.
So weilten in der Stadt die Kaiser Konstantin nebst Söhnen und Kaiser Valentinian und Gratian. Die Mutter von Kaiser Konstantin, Helena, hinterließ der Trierer Kirche in Erinnerung an Jesus Christus ein Tuchbündel als Herren-Reliquie.

Doch auch die kaiserlichen Wohngebäude hinterließ sie nach ihrem Tod in den 20er Jahren des 4. Jahrhunderts. Aus diesen entstand in der Folgezeit ein imposanter Gebäudekomplex mit zwei großen Basiliken.
Der Zuständigkeitsbereiche des Trierer Bischofs reichte entlang der Mosel bis nach Koblenz  und Boppard sowie bis zur unteren Saar. Doch die Trierer Kirchenprovinz reichte bis zur Französischen Revolution sogar bis nach Metz, Toul und Verdun.

Aber Städte mit so einem großen Machteinfluss sind natürlich begehrt und so kamen erst die Hunnen und schließlich die Franken, die im 5. Jahrhundert der Stadt große politische und militärische Bedeutung abnahmen. Doch Bischofssitz blieb Trier weiterhin und so konnten die Basiliken wieder aufgebaut werden.
Das 7. Jahrhundert war geprägt durch den Bau der Taufkirche Tholey und durch zahlreiche Klostergründungen. So entstanden durch Mitglieder des fränkischen Hochadels die Klöster St. Martin, St. Maria zu den Märtyrern und St. Irminen in Trier sowie das Kloster Mettlach.

In der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts ist der Großraum um Trier vollständig christianisiert und das Bistum erweiterte wieder seine Grenzen und umfasste auch den Westerwald sowie den Taunus bis nach Wetzlar. In der Zeit Karls des Großen wird die Stellung Triers als Sitz des Erzbischofs erneuert und die Stadt verfügte über zahlreiche Kirchen, die Trier damit zu einem Vorort Galliens machen.

Trier und das französische Reims konkurrieren in den folgenden Jahrzehnten um den Vorsitz vor allen Bischöfen in Gallien, doch im Jahre 882 verwüsten die Normannen abermals die Stadt und das Reich von Karl dem Großen wird geteilt. Damit geriet Trier in eine Randlage zwischen dem östlich gelegenen Germanien sowie dem westlichen Gallien und konnte sich damit in dem Konkurrenzkampf nicht durchsetzen.
Mitte des 10. Jahrhunderts werden die durch die Normannen erlittenen Schäden beseitigt und in der Trierer Geschichte erscheint Bischof Egbert. Dieser gründete an der Grabstätte der früheren Trierer Bischöfe ein Benediktinerkloster. Während seiner Zeit wurde der Dom ausgeschmückt und angesiedelte Künstler schufen Behälter für symbolträchtige Reliquien.
Doch der Dom war seit dem Normannensturm 882 weiterhin stark beschädigt und der folgende Bischof Poppo von Babenberg ließ die heutige Ostfassade errichten. Er war es auch, der das römische Stadttor Porta Nigra in eine mehrstöckige Stiftskirche umwandeln ließ.

Anfang des 11. Jahrhunderts entdeckte man das Grab des Apostels Matthias, was dazu führte das Trier nun Pilgerziel wurde und der Reliquienkult in der Stadt ständig stieg.
Den Höhepunkt des Bistums Trier gab es in der Zeit des Erzbischofs Balduin von Luxemburg. Er war der Bruder vom deutschen König Heinrich VII. und Großonkel von Karl IV. Während seiner Schaffenszeit entstand das Kollegium der sieben Kurfürsten zur Wahl des deutschen Königs (Goldene Bulle 1356). Er schaffte es durch eine gezielte Erwerbs- und Finanzpolitik das Bistum zu sichern und prägte sein Amtsgebiet durch die wichtige Kirchenversammlung des Jahres 1310.

Im Jahr 1473 gründeten die Benediktiner die Trierer Universität. Große Verluste erlitt das Bistum durch die Reformationszeit ab dem 16. Jahrhundert. Ein Großteil des Westerwaldes und des Taunus sowie das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und die Grafschaft Nassau-Saarbrücken fielen aus der Diözese heraus. Mit der Erlaubnis des Papstes gewann Erzbischof Jakob III. von Eltz die Abtei Prüm hinzu. Metz, Toul und Verdun gehörten wiederum seit 1552 zu Frankreich. In den Jahren 1560 und 1580 siedelte man Jesuiten erst in Trier und schließlich in Koblenz an, die wenig später auch die Universität übernahmen.

Es folgten erst der Dreißigjährige Krieg, der Pfälzische Erbfolgekrieg, Reunionskrieg und der Spanische Erbfolgekrieg. In dieser Zeit erlitt Trier zahlreiche Schäden und mehrfach besetzt. Aus diesem Grund zogen sich die Kurfürsten und Erzbischöfe weiter zurück und residierten immer öfter in Koblenz.

Nach der Französischen Revolution waren weltliche Strukturen die Vorgaben für die geistlichen. Das Departement Sarre erhielt eine neue Diözese Trier, die von Napoleon an Charles Mannay übertragen wurde. Doch nach Ende der Herrschaft Napoleons und dem Wiener Kongress kam es zu langen Verhandlungen über die neuen Verhältnisse zwischen Staat und Kirche.
Im Jahr 1821 erschien die päpstliche Bulle „De salute animarum“, die das Bistum Trier neu festlegte. Es umfasste die preußischen Regierungsbezirke Koblenz und Trier und einige kleinere Areale.

Wenn Sie mit der Deutschen Bahn anreisen und den Hauptbahnhof von Trier verlassen, sehen Sie vor sich schon direkt das erste Baudenkmal der Stadt, den Balduinbrunnen. Der Ökonomierat Wilhelm Rautenstrauch schlug Ende des 19. Jahrhunderts vor, dass sich der Bahnhofsvorplatz als idealer Standort für ein Denkmal eignet. Dabei dachte er an den Begründer des Trierer Kurstaates, Kurfürst Balduin von Luxemburg, der wesentlich mehr für die Stadt leistete als der Kaiser.
Die Errichtung des Balduinbrunnens dauerte trotz Begeisterung und Zustimmung drei Jahre, da erst die notwendigen 25.000 Mark in einer Spendenaktion zusammen gesammelt werden mussten. Enthüllt wurde der Brunnen schließlich am 18. Mai 1897.

Wenn Sie sich am Brunnen links halten und durch die Christophstraße gehen, erreichen Sie nach 300 m die Porta Nigra und damit den Zugangsbereich in die Trierer Innenstadt.

Sie sollten einen Stadtrundgang durch Trier der Einfachheit halber am Wahrzeichen der Stadt, der Porta Nigra beginnen. Sie ist das nördliche Stadttor und von dort aus geht es südwärts weiter. Jedoch besteht zuvor noch die Möglichkeit zwei Bauwerke zu besichtigen, die in der Trierer Geschichte eine wesentliche Rolle spielen. Sie liegen außerhalb der römischen Stadtmauer und sind über die Paulinstraße zu erreichen, die von der Porta Nigra in nördliche Richtung wegführt. Folgen Sie der Straße rund 600 m und biegen Sie rechts ab.

Vor Ihnen steht das Gotteshaus St. Paulin. Dieses ist im 4. Jahrhundert entstanden und überstand den Ansturm der Franken relativ unversehrt. Doch im Jahr 1093 fiel die Kirche einem verheerenden Brand zum Opfer. Rund 50 Jahre später wurde der Nachfolgebau geweiht, der jedoch im Jahr 1674 von den Franzosen zerstört wurde. Das heutige Bauwerk stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Kurfürst Franz Georg von Schönborn einen Neubau errichten ließ. Das sakrale Bauwerk zählt heute zu den schönsten des Spätbarocks.

Gehen Sie vor Kirche nach rechts durch die Thebäerstraße und Sie erreichen nach rund 300 m das alte Kloster der Reichsabtei St. Maximin. Es wurde durch Güterschenkungen das reichste und größte Kloster des Bistums Trier. Nach den Zerstörungen im Jahr 882 wurde es in der ottonischen Zeit wieder aufgebaut.
Auch hier folgte jedoch im 13. Jahrhundert ein Brand woraufhin das Bauwerk nach dem alten Umriss neu gestaltet wurde. Doch wie schon die Kirche St. Paulin wurde auch dieses Bauwerk durch die Franzosen zerstört und musste Ende des 17. Jahrhunderts neu errichtet werden.
Anfang des 19. Jahrhunderts beherbergten die barocken Gebäudeteile eine Kaserne und wurden im Jahr 1914 durch Neubauten ersetzt. Doch auch diese verschwanden in der Nachkriegszeit, so dass es sich heute um ein relativ modernes Gebäude handelt.

Wenn Sie der Abtei den Rücken kehren und in die Maximinstraße einbiegen, halten Sie sich an der ersten Möglichkeit links, gehen durch die Petrusstraße und sehen schon vor sich wieder die Porta Nigra, zu der Sie nun nur noch die Theodor-Heuss-Allee überqueren müssen. Dieses alte und nördlichste Stadttor der Römerstadt Trier ist mittlerweile stark verwittert und verrußt und hat daher auch seinen Namen, denn Porta Nigra bedeutet nichts weiter als „Schwarzes Tor“. Gebaut wurde die Porta Nigra im 2. Jahrhundert in einer Art Baukastensystem, denn es wurde kein Mörtel verwendet. Die Sandsteinquader halten durch ihr eigenes Gewicht und ursprünglich durch Eisenklammern, die mit Bleidübeln verbunden waren. Doch als im Mittelalter Metall dringend benötigt wurde, hat man diese heraus gebrochen.

Das Bauwerk besteht aus einem Mittelbau mit zwei Toren, der rechts und links von Türmen geprägt ist. Auf der nach Norden ausgerichteten Seite stehen die Türme halbkreisförmig hervor dienten somit bei der Abwehr von feindlichen Angriffen der Überwindung des toten Winkels. Zu sehen sind vier Etagen, die den Mittelbau etwas überragen. Das Erdgeschoss ist fensterlos und beherbergt einen Zugang auf den Wehrgang der ehemaligen Stadtmauer. Wenn Sie innerhalb des Mittelbaus stehen, sehen Sie, dass dieser nur zwei Etagen hat. Durch ein Gatter konnte der Torhof nach außen hin abgesperrt werden.

Ganz fertig gestellt wurde das Bauwerk jedoch nie. Nach Norden führte die Ausfallstraße Richtung Rhein in die germanischen Provinzen. Diese ist heute die Paulinstraße, der Sie zur Kirche St. Paulin gefolgt sind. In die andere Richtung ging der Besucher Triers durch das Tor und befand sich auf der nach Süden verlaufenden Cardo Maximus, die heutige Simeonstraße. Der Name der Straße leitet sich ab durch den Einsiedler Simeon, der sich in der Porta Nigra niederließ und lebte. Wie schon weiter oben beschrieben, wurde das Tor später zu einer Kirche umgewandelt.

Heute befindet sich neben der Porta Nigra das Museum Simeonstift. Es wurde 1904 gegründet und ist seit 1958 in dem benachbarten Gebäude untergebracht. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Geschichte der Römerstadt, die mittels eines großen Modells dargestellt wird. Leider ist das Museum bis zum Frühjahr 2007 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Der Bau des Simeonstiftes ist die älteste erhaltene Stiftsanlage in dieser Form in Deutschland. Der stimmungsvolle und sehenswerte Innenhof wird umgeben von einem zweigeschossigen Umgang mit Doppelkapelle und Brunnen.

Wenn Sie durch die Porta Nigra gehen und auf die Simeonstraße treten, erreichen Sie das auf der rechten Seite liegende Touristenbüro. Ein wenig die Straße hinab, passieren Sie das Café Bley auf der linken Seite im Haus Nummer 19.

Hierbei handelt es sich um das Dreikönigenhaus aus dem Jahr 1230. Dieses frühgotische Bauwerk wurde als Wohnturm errichtet und hat seinen Namen von einem Gemälde, das einstmals im Haus untergebracht war. Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie über der heutigen rechten Eingangstür den damaligen Zugang in den ersten Stock. Zu damaligen Zeit mussten sich die Bewohner und Hauseigentümer selber verteidigen und brachten daher die Eingänge weiter oben. Zu erreichen waren Sie in der Regel über eine Leiter oder eine Holztreppe, die bei Gefahr nach oben gezogen wurde. Das Haus wurde im 19. Jahrhundert komplett umgebaut, daher sind Details aus der Anfangszeit nur schlecht zu rekonstruieren. Jedoch sind die Wandbemalungen in ihrem Muster noch original. Die Farbe ist natürlich aufgefrischt.

Wenn Sie nun die Simeonstraße weiter in das Innere der Altstadt hinab gehen, weitet sich die Straße und wird automatisch zum Hauptmarkt. Von diesem zweigen sechs Straßen ab, unter anderem auf der rechten Seite auch die Jakobstraße. Der Hauptmarkt wurde das Zentrum des mittelalterlichen Triers, als die Stadt im Jahr 958 das Marktrecht erhielt. Zu sehen gibt es auf dem Platz den Pranger, natürlich nur rekonstruiert und nicht in Betrieb gewesen, die Zugänge zum Dom und zum Judenviertel sowie den Zugang zur Kirche St. Gangolf und die Steipe.

Das Wort Steipe bedeutet im Dialekt der Trierer nichts anderes als Stütze und bezeichnet in diesem Fall das Gebäude an der rechten westlichen Ecke zur Dietrichstraße. Die Steipe ist in Trier ebenfalls ein bedeutsames Gebäude und war das Repräsentationsgebäude für den Stadtrat. Es verfügte über Gesellschaftsräume und Trinkstuben. Eingeweiht wurde es im Jahr 1483 nachdem man ein halbes Jahrhundert daran baute. Doch 1944 wurde es komplett zerstört und erst 1970 wieder aufgebaut. Direkt an der Hausecke sehen Sie nun die erste Statue des hl. Jakobus auf Ihrem Weg nach Vézelay.

In der Steipe befindet sich im Übrigen auch ein interessantes Spielzeugmuseum mit mehr als 5.000 Exponaten rund um Puppen und Blechspielzeug.

Wenn Sie einmal um das Haus herum schauen sehen Sie in direkter Nachbarschaft das so genannte Rote Haus. An der Fassade können Sie die lateinische Inschrift Ante Romam Treviris Stetit Annis Mille Trecentis lesen, was so viel bedeutet wie „Vor Rom stand Trier 1300 Jahre“. Diese Inschrift zeigt den Stolz der Bürger auf ihre sehr alte Geschichte und der Sage, dass Trier 1300 Jahre älter sein soll als Rom.

In der südöstlichen Ecke des Hauptmarktes befindet sich der Marktbrunnen aus dem Jahr 1595. Dieser ist mit zahlreichen Abbildungen von Ungeheuern und kleinen Äffchen verziert. Doch im Mittelpunkt steht der hl. Petrus als Schutzpatron des Domes sowie der Stadt. Um ihn herum sind die vier Kardinaltugenden des guten Stadtregimentes abgebildet: Gerechtigkeit, Mäßigkeit, Klugheit und Stärke.

Mitten auf dem Platz erhebt sich das Marktkreuz aus dem Jahr 958, das von Bischof Heinrich errichtet wurde. Es gilt als Symbol des Marktfriedens und erinnert auch daran, dass der Markt sich in früheren Zeiten am Moselufer befand und später sein Standort geändert wurde.

Bevor Sie jetzt jedoch durch die schmale Gasse auf der Ostseite zwischen den klassizistischen Gebäuden zum Dom gehen haben Sie die Möglichkeit die versteckt liegende Kirche St. Gangolf zu besichtigen.

Auf der Südseite sehen Sie das Haus Nummer 11. Eine Inschrift verrät, dass es sich um das Geburtshaus des Bischofs Dr. Matthias Eberhard handelt. Direkt daneben ist ein schmales Tor, das zu einer Art Hinterhof führt. Doch dabei ist dies der Zugang zur Kirche, die komplett von Wohnhäusern umgeben ist. An dem barocken Portal ist die Statue des hl. Gangolf angebracht. Es stammt aus dem Jahr 1732, das Gotteshaus selber ist jedoch älter und stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die aktuelle Turmhöhe ist erst im 16. Jahrhundert zustande gekommen, als dieser nach einer Stiftung um zwei Stockwerke erhöht wurde.

Wenn Sie nun durch die Gasse zum Dom gehen, erhebt sich vor Ihnen die älteste Kirche Deutschlands. An der Stelle, wo sich heute der Dom befindet war ursprünglich ein Palast für Kaiser Konstantin. Doch dieser verließ die Stadt nach dem Tode seiner Mutter und der Palast sollte Platz machen für das größte Gotteshaus der Antike. Dabei gilt zu beachten, dass dieses damalige sakrale Gebäude rund viermal so groß war, wie der Dom, der nun vor Ihnen steht. Die Kirche bedeckte die Fläche des Freihofes und der nebenan liegenden Liebfrauenkirche und reichte fast bis zum Hauptmarkt.

Noch heute erkennen Sie römische Mauern im Bauwerk die bis zu 25 m hoch sind. Neben dem Eingang zum Dom liegt eine Granitsäule, die auf die römische Zeit hinweist. Zahlreiche Abrisse, An- und Umbauten musste der Dom über sich ergehen lassen, doch der Kern ist bis heute erhalten geblieben. Der Trierer Dom präsentiert heute drei Krypten, eine Domschatzkammer sowie eine Heiltumskammer. Der Domschatz gilt mit seinen Elfenbein- und Goldschmiedearbeiten als besonders kostbar. In dem Bauwerk sind Architektur, Kunst und sakrale Skulpturen aus eineinhalbtausend Jahren Geschichte vereint.

Die Westfassade, die Sie zuerst sehen, wenn Sie sich vom Hauptmarkt nähern, bringt es auf eine Breite von 53 m und ist eine der größten, die es im Kirchenbau gibt.
Im 13. Jahrhundert entstand im Stil der Hochgotik der Kreuzgang, in dem später die Domherren bestattet wurden. Das Gotteshaus zeigt sich mittlerweile mehr als Rundbau und der Grundriss gleicht einer zwölfblättrigen Rose, die auch an die zwölf Apostel erinnert. Diese sind im Übrigen auf die tragenden Pfeiler aufgemalt und nur von einem einzigen Punkt komplett sichtbar. Dieser Standort ist mit einem in den Boden eingelassenen schwarzen Stein erkennbar.

Im Jahr 1717 hat es einen schwerwiegenden Brand im Dom gegeben, der eine umfangreiche Restaurierung notwendig machte. Dabei wurde der Dom in großen Teilen barockisiert. In den folgenden Jahrhunderten kümmerte man sich mehr um die Erhaltung des Bauwerkes, so kam es Mitte des letzten Jahrhunderts zu einer wichtigen Restaurierung, bei der die Standfestigkeit des Domes wieder hergestellt werden musste.

Wer sich nun fragt, ob das rechts daneben stehende Gebäude dazu gehört, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um die Liebfrauenkirche handelt. Diese wurde im Stil der französischen Hochgotik errichtet. Baubeginn war das Jahr 1235 unter Erzbischof Theoderich von Wied. Doch während der Arbeiten ging die Gelder aus und der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden führte eine Kollekte in seiner Diözese durch, damit die Liebfrauenkirchen zu Ende gebaut werden konnte. Die Altarinsel wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet, als das ursprüngliche Inventar fast gänzlich zerstört wurde.

Gegenüber der Liebfrauenkirche sehen Sie die Dominformation und auch die Pilgermuschel an der rechten Seite der Außenwand bzw. auch auf dem kleinen Stein in dem Innenhof. Im Gebäude der Dominformation ist nämlich auch das Büro für Jakobuspilger eingerichtet. Dieses Pilgerbüro der St. Jakobusbruderschaft wurde im Jahr 2004 offiziell eröffnet und hilft Ihnen bei Fragen rund um den Jakobsweg weiter. Sie erhalten hier den Pilgerpass nebst Stempel, Pilgerandenken, Literatur und man hilft Ihnen auch gerne bei der Auswahl von Unterkunftsmöglichkeiten.

Die St. Jakobusbruderschaft Trier wurde im Jahr 2003 wieder neu gegründet. Es gab bereits bis zur Französischen Revolution eine Bruderschaft, die rund 500 Jahre in Trier Bestand hatte. Zu der damaligen Zeit existierte auch ein Jakobsspital, das sich um die Pilger auf dem Weg nach Nordspanien kümmerte.
Unter der Dominformation haben archäologische Funde bewiesen, dass sich dort der wohl erste Gebets- und Versammlungsraum Triers befunden hat. Die Grabungen können in der Zeit von April bis Oktober an jedem Samstag um 15:30 mittels Laufsteg besichtigt werden.

Verlassen Sie die Dominformation und biegen Sie nach rechts ab so gehen Sie über die Liebfrauenstraße, wo es an der nächsten Möglichkeit wieder nach links abzweigt. Am so genannten Roten Turm geht es vorbei bis zur römischen Palastaula oder auch Basilika genannt. Dieses Langhaus liegt inmitten einer 700 m langen Niederterrasse und erstreckt sich vom Dom bis zu den Kaiserthermen. Die Außenmauern bringen es auf eine Wanddicke von 2,70 m. Unterhalb der Reihen mit den jeweils neun Fenstern sind noch Spuren der Außengalerien zu erkennen, die rings um das Gebäude verlaufen. Der rechteckige Saal im Inneren bringt es auf eine Länge von 67 m und ist 27,5 m breit sowie 30 m hoch. Am südlichen Ende stand ursprünglich eine weitere Aula quer, so dass der eigentliche Grundriss T-förmig war. Die Halle war von innen mit einer prunkvollen Marmorverkleidung versehen und hatte zahlreiche Glasmosaike sowie hübsch verzierte Ornamente.

Die Halle war in der gesamten Größe von 1.700 m² sogar beheizt und der Boden war mit schwarzen und weißen Marmorplatten dekoriert. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Palastaula als evangelische Kirche benutzt. Zuvor gehörte sie mit dem kurfürstlichen Palais zur kurfürstlichen Residenz.

In dem kurfürstlichen Palais befindet sich heute die Bezirksregierung. Doch das Gebäude hatte in seiner wechselvollen Geschichte bereits mehrere andere Funktionen. Bis zum Jahr 1794 beherbergte es die geistlich-weltliche Macht und nach Einmarsch der französischen Truppen wurde es zum Lazarett und schließlich zur Kaserne umfunktioniert. Der schöne Rokoko-Palast verfügt noch heute über die Nord- und Ostflügel, die unter Kurfürsten Lothar von Metternich errichtet wurden. Vom Palastgarten aus können Sie den Südflügel sehen, der mit einer prächtigen Rokoko-Treppe versehen ist. Besichtigungen des Inneren sind leider nur nach Vorabsprache möglich, da es heute als Verwaltungsgebäude benutzt wird.
Südlich vom Palais schließt sich der bereits erwähnt Palastgarten an. Mit Hainbuchenwänden und einem sich drehenden Wasserspiel ist diese barocke Gartenkunst ein kleines Blumenparadies.

Am Ostrand des Palastgartens befindet sich das Rheinische Landesmuseum. Es zeigt Kunst- und Kulturgüter aus vorgeschichtlicher, römischer, frühchristlicher und mittelalterlicher Zeit.

Noch ein Stück weiter südlich erreichen Sie die Kaisertherme. Diese waren einstmals 250 m lang. Doch heute ist nur noch ein Teil des östlichen Mauerwerks erhalten geblieben. Diese Therme hatte alles, was ein Bad benötigt, vom Warmwasserbad zum runden Saal des Warmluftbades über das Kaltwasserbad bis hin zum Gymnastikplatz und Massageraum. Aufgeheizt wurde das Wasser durch zahlreiche Feuerstellen an den Außenmauern und in den Innenhöfen. Die westliche Fassade beherbergte drei Eingänge und besaß einen imposanten Portalbau. Die Thermen, die über ein weit verzweigtes Netz von Gängen verfügten, zählten zu den größten des römischen Reiches. Im Nordosten des Gebäudes wurde im 4. Jahrhundert unter Kaiser Valentinian I. noch ein kleines Badehaus eingerichtet.

Wenn Sie nun die Weimarer Allee überqueren und auf der Olewiger Straße außerhalb der Stadtmauer rund 300 m weit gehen, so treffen Sie auf das auf der linken Seite liegende Amphitheater.

Dabei handelt es sich um den ältesten Bau der Römer. Das Theater stammt aus der Zeit um 100 n.Chr. Schon zu der damaligen Zeit hatte es ein Fassungsvermögen für rund 20.000 Personen. Die Sitzreihen verteilten sich auf Ränge und waren durch breite Umgänge abgetrennt. Wie man festgestellt hat, gab es sogar schon damals reservierte Plätze, wie man an Inschriften erkennen konnte. Im Osten des Theaters schließt sich der Weinlehrpfad an. Der Zuschauerraum unterhalb des Weinberges wurde in den Hügel hinein gebaut. Die gegenüberliegende Seite wurde schlicht und einfach aufgeschüttet.

In der Mitte des ersten Jahrtausends diente das Theater als Stadttor. Unterhalb der Arena befand sich eine Art Keller und es wird vermutet, dass man dort eine Hebebühne eingearbeitet hatte. Zur mittelalterlichen Zeit hat man das Theater zweckentfremdet und ihm Steine entnommen, die man für andere Bauvorhaben nutzen konnte.

Gehen Sie nun zurück über die Olewiger Straße an den Kaiserthermen vorbei. Dabei treffen Sie auf die Kaiserstraße, der Sie rund 250 m folgen. Rechts biegen Sie ab in die Neustraße und sofort wieder links in die Straße zum Viehmarktplatz, wo sich ebenfalls römische Thermen befinden.

Am Rande des Platzes befindet sich die Antoniuskirche aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das Kirchenschiff ist sehr weiträumig und bietet eine Rokoko-Kanzel aus dem Jahr 1762. Ursprünglich befand sie sich in einem Dominikanerkloster, das in der Nähe des Domes stand und 1812 abgerissen wurde. Ansonsten ist das Gebäude im spätgotischen Stil errichtet worden.

Gleich hinter der Kirche beginnt die Brückenstraße. Im Haus Nummer 10 mit den grünen Fensterläden im Obergeschoss wurde der Begründer des modernen Sozialismus geboren nach dem zwischenzeitlich in der DDR eine ganze Stadt benannt wurde: Karl Marx. Er galt zusammen mit Friedrich Engels als bedeutendster Vordenker der frühen Arbeiterbewegung und ist bekannt als Autor seines bekanntesten Werkes: Das Kapital. Sein Geburtshaus, das früher die Hausnummer 664 trug, ist heute besonders bei asiatischen Touristen beliebt. Ein weiteres Gebäude der Stadt, in dem Marx lebt befindet sich in der Fußgängerzone der Simeonstraße. Dort im Haus Nummer 8 ist eine Gedenktafel ihm zu Ehren angebracht. Karl Marx starb im Alter von 64 Jahren in London, wo er auch bestattet wurde.

Sein Geburtshaus wurde 1727 errichtet, die Bauten im Hof sind im gotischen Stil erhalten geblieben, während die Fassade in den 1930er Jahren umgebaut wurden. Im Gebäude ist heute die Forschungsstelle der Friedrich-Ebert-Stiftung für historisch-kritische Marx-Engels-Forschung untergebracht.

Gehen Sie nun wieder zurück zur Antoniuskirche, biegen dort links ab in die Johannisstraße und gehen Sie an der Windmühlenstraße nach rechts.

An der nächsten Kreuzung sehen Sie auf der Ecke die St. Pauluskirche. Dort befindet sich ein Hinweisschild des Landschaftsverbandes Rheinland, der den hiesigen Jakobsweg mit dem Muschelsymbol markiert haben.

An der Ecke biegen Sie links ab in die Böhmerstraße. Es erscheint auf der linken Seite die St. Irminen. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet und nach hl. Irmina benannt. Die Klostergebäude erhielten unter Napoleon jedoch eine andere Bestimmung. Grundlage für den Bau der Klosteranlagen waren die römischen Speicheranlagen, die auf Grund des regen Schiffsverkehrs erbaut und genutzt wurden. Als die Römer verschwanden gingen Sie in den Besitz des fränkischen Königs Dagobert I. über. Dieser schenkte die Gebäude dem Erzbischof Modoald. Er gründete das Benediktinerkloster und übergab es seiner Verwandten Modesta, die zur Äbtissin wurde. Ihre Nachfolgerin war wiederum die Tochter des Königs Dagobert II, die hl. Irmina.

Auf dem Grundstück des Klosters ist noch heute ein 80 m langes Teilstück der alten Trierer Stadtmauer zu erkennen. Gut zu erkennen ist der halbrunde Mauerbau in Richtung Nordost, wo sich die Porta Nigra befindet und die Mauer weiter führen würde.

Wenn Sie nun weiter zum Moselufer gehen und an der Straße Katharinenufer links abbiegen, so kommen Sie zu zwei Hebekränen, die über ein drehbares Dach verfügen. Dieses ruht auf runden Unterbauten. Die Kräne zeugen von dem regen Handel, der auf der Mosel betrieben wurde. Innerhalb der Kräne befinden sich Laufräder, die durch Muskelkraft und Seilzüge bewegt werden. Der Kran, dem Sie zuerst begegnen, wurde 1413 gebaut. Der zweite Hebekran ist wesentlich jünger und stammt aus dem Jahr 1774.

Von den Kränen aus haben Sie einen Blick über die Mosel und auf das gegenüberliegende Ufer, wo sich die Mariensäule erhebt. Sie steht in 300 m Höhe und wurde am 8. Oktober 1866 von Bischof Pelldram enthüllt. Die Säule selber bringt es auf eine Höhe von 40 m und besteht aus Sandquadern ähnlich wie die Porta Nigra. Das Material für das Monument stammt zu großen Teilen aus der alten Trierer Stadtmauer. Die Errichtung der Mariensäule wurde aus Spenden frommer Einwohner finanziert. Die Kosten für die abendliche Beleuchtung werden heute auf dieselbe Weise bezahlt.

Südlich des zweiten Kranes befindet sich die älteste römische Brücke nördlich der Alpen. Die so genannte Römerbrücke ist mittlerweile 2.000 Jahre alt aber dem heutigen Verkehr noch gewachsen. Sie hat sieben Pfeiler, von denen fünf noch aus der Römerzeit stammen. Sie bestehen hauptsächlich aus Quadern aus Basaltlava. Diese sind an der Südseite spitz, damit sie als Eisbrecher dienen können und mit Eisenklammern verbunden. Ursprünglich trugen Sie eine hölzerne Fahrbahn, doch unter Kurfürst Balduin von Luxemburg wurden dann steinerne Bögen angebaut. Die beiden nicht-römischen Pfeiler stammen aus dem Jahr 1715. Am östlichen Brückenkopf, an dem Sie sich nun befinden, war die alte Stadtmauer mit integriert, die hier zum westlichen Stadttor ausgebaut wurde.

Sie verlassen nun langsam den Innenstadtbereich und erreichen als nächstes die Barbarathermen. Gehen Sie hierfür noch ein Stück am Ufer in südliche Richtung. Auf der linken Seite erscheint die Gilbertstraße, in die Sie schließlich einbiegen.

Direkt auf der linken Seite befinden sich die Thermen. Ihren Namen erhielten Sie auf Grund des Stadtteils St. Barbara, in dem sie stehen bzw. des Klosters das sich in der Nähe befand. Von der Größe her sind sie in etwa mit den Kaiserthermen vergleichbar, haben jedoch mehr Räumlichkeiten. Ebenso sind einige Innen- und Lichthöfe vorzufinden, die den gesamten Gebäudekomplex etwas auflockern.

Doch die Höfe dienten eher der Erwärmung und der Wasserversorgung. Wie es bereits auch in der römischen Zeit üblich war, waren die Bäder innen und auch von außen prunkvoll ausgestattet bzw. dekoriert. Überreste hiervon finden sich im Landesmuseum. So wie auch das Amphitheater hat man im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Steine für andere Zwecke abgetragen, daher ist von der Pracht nicht mehr viel zu sehen. Leider sind die Thermen bei Drucklegung dieses Buches wegen dringender Baumaßnahmen bis auf weiteres geschlossen.

Auf Ihrem Weg die Römerstadt zu verlassen begegnen Sie nun der letzten Sehenswürdigkeit Triers. Doch sie ist ein unbedingtes Muss, da sie ebenfalls ein Pilgerziel ist.

Begeben Sie sich hierfür auf der Gilbertstraße weiter nach Osten bis Sie nach rund 600 m die Saarstraße erreichen. Dort biegen Sie rechts ab und überqueren nach ca. 1 km die Aulstraße. Direkt dahinter erhebt sich auf der linken Seite hinter einer hohen Mauer die Benediktinerabtei St. Matthias.

Es wird vermutet, dass hier die erste christliche Gemeinde Galliens entstanden ist. Das Bauwerk selber stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Während der Bauarbeiten entdeckte man die Überreste des Apostels Matthias. Man hatte sie zum Schutz vor Plünderungen versteckt. Durch die Entdeckung der Reliquien wurde die Abtei Ziel von Matthiaspilgern.

Die gewölbte Pfeilerbasilika ist heute noch im Wesentlich in der ursprünglichen Form erhalten geblieben. Es wird behauptet, dass die Schatzkammer das schönste Kunstwerk Triers beherbergt. Dabei handelt es sich um Holzpartikel des Kreuzes Christi. Die Kammer entstand in den Jahren 1230 bis 1235. Die Errichtung der Fassade der Basilika dauert wesentlich länger. Die Portale beispielsweise stammen aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts. Das mittlere von ihnen zeigt Statuen des Apostels, des Ordensgründers Benedikt und seiner Schwester Scholastika. Die Türme der Abtei wurden im Jahr 1786 gekrönt.

Wenn Sie in das Innere gehen, werden Sie das spätgotische Netzgewölbe erkennen aber auch sehen, dass sich die Gewölbe in den Seitenschiffen im romanischen Stil präsentieren. Das Apostelgrab ist am Altar zu sehen während sich die Krypta unterhalb des Chores befindet. Dort werden unter anderem die beiden Sarkophage der ersten Bischöfe, Eucharius und Valerius aufbewahrt.

Beachten Sie im Übrigen vor der Abtei das Pacelli-Kreuz, benannt nach Papst Pacelli bzw. Papst Pius XII. Eine Inschrift auf dem Sockel sagt, es wären von hier aus noch 1.395 km bis nach Santiago. Die Angabe stimmt so allerdings nicht ganz, da es sich um die Luftlinie handelt und nicht um den wahren Pilgerweg zu Fuß.

Beim Verlassen der Basilika St. Matthias gehen Sie nach links und folgen der Straße bis Sie nach rund 700 m auf der linken Seite einen Bahnübergang sehen. Sie folgen zwar der Straße aber biegen vor der Überquerung der Bahngleise rechts ab. Direkt an der nächsten Möglichkeit geht es wieder rechts. Anschließend treffen Sie auf die Bundesstraße 51. Diese wird überquert und auf der anderen Straßenseite befinden Sie sich nun am Moselufer. Folgen Sie diesem nach links und gehen dem Wasserlauf entgegen. Der Fahrrad- und Wanderweg entfernt sich nach wenigen Metern an der Schleuse ein wenig von der Straße bzw. wird er von den Bahngleisen abgetrennt.

Hinter dem Estricher Hof können Sie auf der anderen Flussseite das Schloss Monaise erkennen. Auf gleicher Höhe zweigen die Bahngleise wieder ab und Ihr Weg wird nun wieder durch die Bundesstraße begleitet. Kurz danach haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können einerseits noch ein Stück direkt am Ufer weiter gehen, dürfen dann aber nach 600 m die kleine Unterführung nicht verpassen, an der es nach links geht. Andererseits können Sie auch schon hier links abbiegen und über die Trier Straße den Konzer Stadtteil Karthaus betreten. Über die Trierer Straße gehen Sie rund 900 m bis auf der linken Seite die hohen und unscheinbaren Wände des Kartäuserklosters erscheinen.

Konz

Konz ist eine mittelalterliche Siedlung, dessen Stadtbild jedoch aus der Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts geprägt ist. Die Ortschaft liegt direkt am Zusammenfluss von Saar und Mosel. Schon im 4. Jahrhundert ließ Kaiser Valentinian auf einem kleinen Hügel mit Blick auf die Saarmündung eine Villa errichten. Rund 1000 Jahre später gründete Bischof Balduin von Luxemburg das hiesige Kartäuserkloster, das von St. Alban geweiht wurde. Ursprünglich lag dieses außerhalb der Trierer Stadtmauern, doch es wurde wie so viele Gebäude im Jahr 1674 durch die Franzosen zerstört. Wenige Jahre später errichtete man es in Konz neu. Doch in der Säkularisation wurde es aufgehoben und es verfiel in den folgenden Jahren zusehends. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts nahmen sich die Franziskanerinnen des Klosters an und bauten die Ruine wieder auf. Die Kirchenfassade im Stil der Renaissance besteht aus roten Sandsteinquadern während im Inneren die Decken mit Barock- und Rokokostuckarbeiten versehen sind.

Etappe 2 Konz – Fisch            (13 km)

Am Kartäuserkloster gehen Sie weiter auf der Trierer Straße in Richtung Südwesten. Auf der rechten Seite erscheint die eher unbedeutende Pfarrkirche an der Sie vorbei pilgern. Nach weiteren 300 m überqueren Sie zwei Bahnübergänge und passieren anschließend den Bahnhof. Kurz hinter der Schillerstraße, die sich auf der linken Seite befindet, erscheint die Touristeninformation an der Sie auch schon die Brücke sehen, die über die Saar führt. Wenn Sie diese überqueren und nach rechts blicken erkennen Sie hinter der nächsten Pkw-Brücke die Mündung der Saar in die Mosel. Die Hauptstraße zweigt nach dem Übergang nach links weg.

Sie befinden sich nun in Könen und folgen dem Fahrradweg nach Tawern. Dabei bleiben Sie geradeaus und gehen in Richtung Industriegebiet. 200 m hinter dem Abzweig geht es links in die Straße Am Wiesenkreuz. Dieser folgen Sie durch das Industriegebiet Grana Höhe. Nach weiteren 200 m sehen Sie auf der linken Seite eine Landkarte am Wegesrand. Dort biegen Sie links in den Rad- und Fußweg ab. Rund 3 km gehen Sie am kleinen Bach Fuchsgraben entlang. Dabei passieren Sie einige Fischteiche, die sich auf der linken Seite befinden. Am Ende des leicht ansteigenden Weges erhebt sich rechts neben Ihnen der 278 m hohe Hügel Lück und Sie betreten die Gemeinde Tawern.

Auf der rechten Seite erkennen Sie in Tawern die St. Margaretenkapelle. Sie steht leicht erhöht und ist von einer hohen Friedhofsmauer umrahmt. Dem Betrachter fällt sofort die außen angebrachte Kanzel aus Sandstein auf. Doch auch ein Blick in das Innere lohnt sich. Der Altar stammt aus dem Jahr 1892 und ist mit Gold und Elfenbein verziert.

Wenn Sie sich an der Kirche rechts halten und der Dorfstraße folgen, sehen Sie den steil ansteigenden Weg zur römischen Tempelanlage. Auf der linken Seite nach der Kurve erscheint ein Parkplatz und es geht nun in den Wald hinein. Nach einigen Serpentinen liegt hinter einer Rechtskurve die römische Tempelanlage auf der rechten Seite.

Das Rheinische Landesmuseum von Trier hat in den 1980er Jahren diese römische Tempelanlage ausgegraben und zu großen Teilen rekonstruiert. Dieses kleine Freilichtmuseum zeigt einen von mehreren Mauern umgebenen Opfertempel. Der größte der Tempel war vermutlich dem römischen Gott Merkur geweiht. Dieser war der Schutzgott des Handels. Geopfert wurden in der Regel Münzen und Abbildungen von Göttern. Zerstört wurden die Tempel Ende des 4. Jahrhunderts, nach dem das Christentum immer mehr die Oberhand gewann und die heidnischen Bräuche verdrängt wurden. Am südwestlichen Rand befindet sich ein quadratischer und 15 m tiefer Brunnen, der viele Jahrhunderte lang zugeschüttet war. Während der Freilegung fand man unter anderem einen Altar und zahlreiche Opfergaben.

Sie haben nun zwei Möglichkeiten weiter zu pilgern. Zum einen können Sie wieder runter nach Tawern und dort auf einer befestigten kleinen aber ruhigen Landstraße durch das idyllische Mannebachtal oder Sie bleiben oben auf dem Höhenrücken des 327 m hohen Metzenberges.

Der letztere ist überwiegend unbefestigt und führt Sie am Aussichtspunkt des Kippberges vorbei. Dabei steigt er stetig an und bringt Sie in den kleinen Weiler Fisch.

Wie Sie an der Beschilderung sehen können, verläuft der Pilgerweg zu Teilen auf einer alten Römerstraße. Diese verband Trier mit Rom auf einer Länge von 1.800 km und diente in erster Linie militärischen Zwecken aber auch dem Handel.

Das Mannebachtal ist dicht mit Obstbäumen bewachsen und bietet einen schmalen Weg direkt neben dem Mannebach in sicherer Entfernung der Landstraße. Dieser Weg führt direkt in die kleine Ortschaft Mannebach. Dort befindet sich ein Feldweg, der Sie über die bewaldeten Höhen nach Fisch bringt.

Etappe 3 Fisch – Perl            (25 km)

Gehen Sie in Fisch auf der Kreisstraße Richtung Osten. In dem Abzweig mitten im Ort geht es nach links. Dieser schmale Weg führt steil bergab durch den Wald.

Auf der rechten Seite lichtet sich der Wald und Sie sehen bereits die pyramidenförmige Turmspitze der St. Jakobus-Kirche von Littdorf-Rehlingen Sie befindet sich einsam von einem kleinen Friedhof umgeben auf einer großen Lichtung des Mannebachtals. Vor dem Eingang befindet sich im Boden eine kleine Bronzeplatte, auf der der Jakobsweg von Köln nach Santiago nachgezeichnet ist. Das Türgitter ist 1997 hergestellt worden und zeigt eine Jakobusdarstellung. Der Schutzpatron der Kirche ist natürlich auch im Inneren zu sehen. In der Mittelnische des Hochaltars steht er in voller Montur mit Stab und Kalebasse. Flankiert wird er von den hl. Lucia und Sebastian. Die Kirche verfügt über zwei Glocken, von denen die größere dem Apostel geweiht ist und die Inschrift „Ick Jakob der groer Hirschen ich anno Domini 1594“ trägt. Sehenswert ist auch die Rokokokanzel aus dem Jahr 1756.

An der Kirche sehen Sie abermals ein Hinweisschild des Landschaftsverbandes Rheinland, der den Weg hier markiert hat. Verlassen Sie also das Kirchengrundstück und biegen Sie rechts ab. Anstatt der befestigten Straße nach links zu folgen, gehen Sie in der Kurve über den schmalen Geländepfad nach rechts und damit direkt an den Feldern entlang. Der Weg führt auf eine schmale Landstraße, an der Sie links abbiegen. Den folgenden Abzweig nach rechts ignorieren Sie und gehen an dem Grundstück Alterhof vorbei den Hügel hinauf. In der Serpentine biegen Sie rechts ab, um wieder auf den schmalen Ackerpfad zu gelangen, der an dieser Stelle auch wieder mit der Muschel beschildert ist. Folgen Sie der Beschilderung durch den Forst „Unterste Büsch“, so erreichen Sie am Ende den kleinen Weiler Körrig.

In Körrig erhebt sich die Kirche St. Lukas und St. Arnold aus quaderförmigen Buntsandsteinen. Bis zum Zweiten Weltkrieg befand sich in der Kirche ein Splitter des hl. Kreuzes, der seitdem jedoch verschwunden ist.

Es ist nun nicht schwer, dem Weg nach Merzkirchen zu folgen. Auch hier richten Sie sich am Besten nach dem gut ausgeschilderten Jakobsweg. Merzkirchen haben Sie nach gut 1,8 km erreicht.

In Merzkirchen ist schon von weitem die St. Martinkirche zu sehen. Sie stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und zeigt an geschnitzten Reliefbildern zahlreiche Szenen aus dem Leben des hl. Martin, dessen Verehrung am 11. November begangen wird. Diese geht auf die Reisen zurück, die er im 4. Jahrhundert durchführte und dabei auch Merzkirchen passierte.

Hinter Merzkirchen lohnt es sich, den markierten Weg zu verlassen und sich nach den Empfehlungen in diesem Buch zu richten. Der markierte Weg führt aus unverständlichen Gründen nämlich nicht nach Kesslingen, wo eine Jakobskapelle auf den Pilger wartet. Verlassen Sie Merzkirchen also auf der schmalen Straße in Richtung Kelsen und biegen Sie nach 200 m rechts in den schmalen Weg ein, der über den 398 m hohen Pellenberg führt und daher leicht ansteigt.

Kurz vor Erreichen des Gipfels macht der Weg einen leichten Knick nach links und im Scheitelpunkt der Kurve führt ein Weg rechts durch das Gelände. Dieser ist für rund 150 m nicht befestigt. Doch anschließend geht es auf einem festen Weg weiter bis zum Forst Michelbüsch. An diesem können Sie zwar geradeaus weiter gehen und befinden sich dann auf der schmalen unbefestigten Römerstraße. Doch am Ende müssen Sie die etwas mehr befahrene Landstraße nach rechts benutzen. Etwas kürzer und ruhiger ist der linke Weg, den Sie direkt am Forst nehmen können. In einer lang gezogenen Rechtskurve führt dieser auf den nächsten 800 m in die kleine Ortschaft Kirf.

Auf der linken Seite von Kirf sehen Sie die Pfarrkirche St. Remigius aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Erwähnenswert in der Ortschaft ist der Dorfbrunnen, an dem der Frankenkönig Chlodwig getauft worden sein soll.

Wenn Sie in Kirf die Perler Straße bzw. die Bundesstraße 407 überquert haben, dann geht der Weg leicht bergauf bis nach Faha. Es gibt einige Wege, die rechts der Landstraße über die Felder und durch den Forst Brüch führen. Doch bei diesen besteht die Möglichkeit, sich schnell zu verlaufen. Daher ist es besser, in diesem Fall auf der schmalen Straße entlang zu pilgern. Rund einen Kilometer von Faha mündet eine weitere Straße in Ihren Weg. Sie halten sich an der Stelle weiterhin rechts. Am Ende der Straße biegen Sie in Faha rechts ab und gehen bis zur Pfarrkirche. Dort geht es wieder rechts und anschließend sofort wieder links in den schmalen Weg. Dabei überqueren Sie den Gliederbach und gehen am Ende des Weges links. Nach ca. 300 m kommt ein kleiner Abzweig nach rechts, dem Sie wiederum folgen. Er führt geradewegs auf die Hauptstraße, die durch Kesslingen führt. Gehen Sie nun geradeaus und an der nächsten Möglichkeit links.

In der kleinen Siedlung Kesslingen, das schon zu Perl gehört liegt in einer Kurve die St. Jakobuskapelle, die über einen spätgotischen Chor verfügt und einen barocken Altar beherbergt. Darin steht in der Mittelnische die Darstellung des hl. Jakobus mit Stab und einem Umhang, der muschelbesetzt ist. Die Kapelle gilt als Tochterkirche der Pfarrei von Kirf und wurde das erste Mal im Jahr 1569 erwähnt. Wesentlich jünger, nämlich aus dem Jahr 1994, stammt der in der Nähe befindliche Jakobusbrunnen. Gehen Sie hierfür am Portal der Kirche rechts vorbei und die nächste Straße rechts leicht bergab. Nach Überquerung der kleinen Brücke, die sich über den Bach Leuk spannt, erreichen Sie den Brunnen auf der rechten Seite. Im Übrigen ein gemütlicher Ort für eine Rast.

Wenn Sie den Brunnenplatz verlassen und sich zweimal rechts halten, dann kommen Sie automatisch wieder zur Dorfstraße. An der kehren Sie nach links und folgen dieser rund einen Kilometer bis Sie die ersten Häuser von Oberleuken erreichen. Dort überqueren Sie die Durchfahrtsstraße, gehen nach rechts und sofort wieder nach links in die Mühlenstraße. Am Ende halten Sie sich wieder rechts und sehen auf der linken Seite das Hinweisschild zur 2 km entfernten römischen Villa Borg, dem Sie folgen werden.

Der Lehrer Johann Schneider entdeckte vor rund zwei Jahrhunderten erste Spuren einer römischen Siedlung zwischen Borg und Oberleuken. Doch erst seit Ende der 1980er Jahre untersucht man das Gelände systematisch. Für die Ausgrabungen verantwortlich sind die Kulturstiftung des Landkreises Merzig-Wadern, die Gemeinde Perl, das Staatliche Konservatoramt sowie die beiden Arbeitsagenturen Saarlouis und Merzig.

Man hat herausgefunden, dass sich an dieser Stelle eine der größten römischen Villenanlagen in der Region rund um Saar und Mosel befand. Es dauerte nicht lange und es wurde der Beschluss gefasst, diese Villa wieder auferstehen zu lassen. Auf Grund der archäologischen Funde konnte man den Gutshof sehr anschaulich rekonstruieren. Er gliedert sich auf einer Fläche von 7,5 ha und beherbergt rund um den Hof drei imposante Gebäudeflügel.

Eines davon war das Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Fertig gestellt wurde es im Jahr 2001 und ist damit der jüngste Bauabschnitt. Bereits zwei Jahre zuvor war der Bau des Herrenhauses beendet. Das älteste Gebäude ist jedoch die das Villenbad mit der Taverne. Aber beendet sind die Arbeiten noch lange nicht, denn die archäologischen Untersuchungen laufen weiter und so verändert sich das Äußere der Anlage ständig.

Der zentrale Mittelpunkt ist das Herrenhaus und liegt quer zu den anderen beiden Gebäuden. In seiner Mitte befindet sich eine 100 m² große Empfangshalle, die mit Mosaiken und Marmor versehen ist. Man war auf Grund von Originalfunden sogar in der Lage den richtigen Farbton für die Wandbemalung zu treffen. Auch das Mobiliar und das gesamte Interieur konnte anhand von Originalzeichnungen rekonstruiert werden.

In den Räumen des Herrenhauses werden heute die archäologischen Funde im Regionalmuseum ausgestellt. Aber eine römische Villa wäre nichts ohne das entsprechende Bad. Dieses schließt sich direkt an das Herrenhaus an und beherbergt ein Kalt- sowie ein Warmwasserbad. Wie das Heizsystem der Fußbodenheizung bereits in der römischen Zeit funktionierte wird anschaulich dargestellt.

Abschließend bleibt noch die Möglichkeit in der römischen Taverne in gemütlicher Atmosphäre zu speisen. Hierfür werden sogar Tuniken, also römische Gewänder, angeboten um ein wahres Gefühl der Antike zu vermitteln. Außerhalb der Gebäudemauern befindet sich der Innenhofgarten mit einem Kräutergarten. Diese so genannten Gärten ohne Grenzen sind mit ihrem Springbrunnen und den axialen Gehwegen natürlich auch im römischen Stil angelegt.

Am Parkplatz der Villa Borg befindet sich ein Wanderweg in die Ortschaft Borg. Folgen Sie diesem rund einen Kilometer langen Weg und benutzten Sie in Borg die südliche Parallelstraße der Bundesstraße 407. Dafür überqueren Sie am Ortsausgang die Merziger Straße und biegen dahinter rechts ab. Die Straße ist fast 2 km lang und überquert am kurz vor ihrem Ende die Autobahn zwischen Luxemburg (Blickrichtung rechts) und Saarbrücken. Nach der Autobahnbrücke geht es rechts um auf einer weiteren Überführung nun die 407 zu überqueren. Dahinter geht es links bergab und Sie passieren das Wäldchen Pillingerhof. Bleiben Sie auf diesem Weg und gehen Sie nicht an der 407 entlang. Ihr Pilgerweg verläuft ein Stück weiter nördlich und bringt Sie durch die Weinberge zur weiter unten liegenden Straße Am Niederborn.

Zum ersten Mal auf dem Weg zwischen Trier und Vézelay erreichen Sie Weinreben und ich kann Ihnen versprechen, es werden nicht die letzten gewesen sein. Hier im Tal der Mosel wachsen zahlreiche Weißweinreben auf Grund der idealen klimatischen Bedingungen und des mineralreichen Muschelkalkbodens. Es handelt sich um die Elblingrebe, die einst von römischen Legionären importiert wurde. Die Trauben für diesen leicht bekömmlichen Wein waren damals in ganz Europa verbreitet aber durch die Verdrängung anderer Rebsorten wurde das obere Moseltal zum Hauptanbaugebiet dieser Sorte.

In der Straße am Niederborn biegen Sie links ab und erreichen den letzten deutschen Ort auf ihrem Pilgerweg nach Vézelay oder sogar nach Santiago de Compostela, Perl.

Perl    
Die Ortschaft liegt am rechten Moselufer und blickt auf das gegenüberliegende luxemburgische Schengen. Vermutlich hat man im 9. Jahrhundert die erste Pfarrkirche des Ortes errichtet. Von ihr ist noch der Turm aus dem 12. Jahrhundert übrig geblieben.

Wenn Sie sich jedoch an der Kirschenstraße links halten, so treffen Sie direkt auf den zentralen Mittelpunkt Perls, der von der Pfarrkirche St. Gervasius und St. Protasius beherrscht wird. Gehen Sie die Stufen hinauf zum Westportal und blicken Sie einmal nach oben. Dort in der Nische blickt der Apostel Jakob mit Pilgerstab und Kalebasse hernieder. Bis zum Jahr 200 war die Nische unbesetzt, bis man sich entschloss auf Grund des vorbei führenden Jakobsweges die Statue aufzustellen. Im Inneren des Gotteshauses gibt es drei Altäre aus dem 18. Jahrhundert. Der Namen der Kirche ist auf die Patrone St. Gervasius und St. Protasius zurück zu führen, die während der Christenverfolgung den Märtyrertod starben.

Interessant ist in Perl auch die wenige Meter entfernte Quirinuskapelle aus der Wende zum 18. Jahrhundert. Entstanden ist sie als die Reliquien des hl. Quirinus von Rom in das rheinische Neuss überführt wurden und man an dieser Stelle eine Rast einlegte. Quirinus war im 2. Jahrhundert Tribun in Rom und hatte die Aufgabe christliche Gefangene zu bewachen, unter anderem auch Papst Alexander. Dieser heilte indes aber Quirinus Tochter Albina und befreite sie von einem schweren Leiden. Daraufhin trat der Tribun zum christlichen Glauben über, was zu seiner Marterung und Hinrichtung führte.
Über dem Portal der Kapelle ist Quirinus als Reiter abgebildet.

Etappe 4 Perl – Sierck-les-Bains            (8 km)

Sie hätten zwar jetzt die Möglichkeit direkt von Perl aus in das französische Sierck-les-Bains zu gelangen. Doch schöner und historisch interessanter ist der kleine Umweg durch den südöstlichen Zipfel Luxemburgs.

Das heutige Luxemburg ist verhältnismäßig klein und hat eine geringe politische Kraft. Doch der Staat blickt auf eine sehr bewegte Vergangenheit zurück, die bei den Kelten, Römern und Franken begann. Anschließend gehörte Luxemburg zum Lotharingischen Reich, zum Herzogtum Lothringen und zum Ostfränkischen Herzogtum.

Die heutige Hauptstadt mit demselben Namen wurde im Jahr 963 erstmals als Lucilinbuhurc erwähnt als Graf Siegfried I. die Burg von der Trierer Reichsabtei St. Maximin abkaufte. Seine Nachfahren bezeichneten sich daraufhin als Grafen von Luxemburg. Der Name der Burg wurde später auf das gesamte Herrschaftsbereich ausgeweitet.

In der Folgezeit gehörte das Land mal zu Burgund, dann war es wieder eine Provinz Hollands und zwischendurch gab es einen luxemburgischen Grafen der sogar auf dem deutschen Königsstuhl Platz nahm. Besetzt wurde es in seiner bewegten Geschichte von den Franzosen, von den Deutschen und auch von den Habsburgern. Die wohl größte Schmach erlitten die Luxemburger wohl, als das Territorium zu einem französischen Département erklärt wurde und den Namen Fôrets erhielt, was schlicht Wald bedeutet.
Unabhängigkeit und Neutralität erfuhr das Land erst im Zuge des 19. Jahrhunderts.

Gehen Sie in Perl an der Kirche St. Gervasius und St. Protasius vorbei und biegen Sie an der ersten Möglichkeit rechts ab. Sie passieren die Maimühle und erreichen nach 800 m die Bundesstraße 419 mit dem Namen „Am Dreiländereck“. Der Straßennamen kann nicht passender sein. Würden Sie nun hier links abbiegen, käme nach 500 m die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Frankreich. Gleichzeitig sehen Sie vor sich auf der anderen Moselseite bereits Luxemburg. Benutzen Sie die Moselbrücke um nun den deutschen Pilgerweg zu verlassen. Wenn Sie auf der Brücke den Blick nach links schweifen lassen, dann sehen Sie die kleine Insel im Süden. Diese gehört zu Frankreich, während der Fluss zweigeteilt ist und das deutsche Hoheitsgebiet an der nördlichen Spitze der Insel endet. Am anderen Brückenkopf erreichen Sie nun Luxemburg und den Ort Schengen.

Schengen

Am 14. Juni 1985 wurde das kleine luxemburgische Örtchen Schengen in Europa äußerst berühmt. Dort wurde ein Abkommen unterzeichnet, das Ihnen heute ermöglicht ohne Grenzkontrollen von Trier nach Vézelay zu pilgern. In der Ortsmitte befindet sich ein Gedenkstein, der an diesen denkwürdigen Tag erinnert. Doch dabei wurde das Abkommen gar nicht in Schengen, sondern auf dem Fahrgastschiff „Princesse Marie-Astrid“ zwischen den Staaten Luxemburg, Belgien, Niederlande, Frankreich und Deutschland unterzeichnet. Die anderen Staaten innerhalb und auch außerhalb der EU (z.B. Norwegen) unterschrieben das Schengener Abkommen erst in der Folgezeit. Die zehn Staaten, die zum 1. Mai 2004 der Europäischen Union beigetreten sind (Polen, Tschechien, Slowakei, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern) haben das Schengener Abkommen derzeit noch nicht unterschrieben und es ist auch nicht vor dem Ende des Jahres 2007 damit zu rechnen. Dort wo im Sommer 1985 das Schiff anlegte, am Place de l’Accord de Schengen, errichtete man drei mächtige Stahlstelen.

Zu sehen gibt es in Schengen ferner noch das Schloss und die Kirche, deren Haube weithin sichtbar ist. Das Schloss wurde 1812 erbaut, geht jedoch auf eine Burg zurück, die bereits im 13. Jahrhundert existierte. Von dieser ist jedoch nur noch ein 9 m hoher wuchtiger Turm übrig geblieben, der von einem kegelförmigen Schieferdach gekrönt wird. Dieser Turm wurde im Jahr 1871 vom französischen Schriftsteller Victor Hugo gezeichnet. Verwendet wird dieses Bild auf dem Etikett des Weines „Château de Schengen“.

In Schengen bleiben Sie in unmittelbarer Nähe zur Mosel. Rund 700 m dauert es und es führt ein kleiner Weg rechts hinauf auf den Stromberg. Dieser 300 m hohe Hügel ist auf seiner Ostseite mit einigen Weinreben bepflanzt, die Sie nun durchqueren werden. Der Stromberg war im Übrigen auch Lieferant für die Steinquader der Porta Nigra in Trier. Wenn Sie den Weg hinauf gehen, verlassen Sie dabei automatisch das luxemburgische Staatsgebiet und befinden sich nun in Frankreich.

Der Pfad verläuft weiter 1,5 km durch die Weinstöcke oberhalb der Mosel und geht am südlichen Hang des Stromberges wieder leicht hinab in das kleine Örtchen Cont-les-Bains. Dort biegen Sie links ab auf die kleine Uferstraße, machen eine Kehrtwendung und überqueren anschließend die Brücke über die Mosel. Damit befinden Sie sich nun nicht nur in Frankreich, sondern auch in Lothringen.

Die historische Landschaft Lothringen (frz.: Lorraine) liegt am Oberlauf von Maas, Mosel und Saar. Sie umfasst die französischen Départements Meurthe-et-Moselle (54), Meuse (Maas, 55), Moselle (57) und Vosges (88). Die Zahlen in Klammern entsprechen der französischen Durchnummerierung. Sie finden sich auch Am Ende von französischen Kfz-Kennzeichen. Metz ist die Hauptstadt Lothringens.

Der Name entstand nach der Aufteilung des Fränkischen Reiches, als ein Teil hiervon an Lothar I. fällt und als Lotharii Regnum (Herrschaft zu Lotharingien) bezeichnet wird. Lothar II. erhält später noch das Saarland, Trier und Luxemburg hinzu. Dieses wird als das karolingische Lothringen bezeichnet und reicht sogar bis in das heutige Ruhrgebiet. In den folgenden Jahrhunderten wird Lothringen zu Herzogtum und erlebt eine wechselvolle Geschichte. Nach dem deutsch-französischen Krieg in den Jahren 1870/71 wird der Nordosten Lothringens gemeinsam mit dem Elsass in das Deutsche Reich einverleibt.

Zwei große Kämpfe fanden auf lothringischem Gebiet im Ersten Weltkrieg statt: Die Schlacht in Lothringen von 1914 und die Schlacht um Verdun im Jahr 1916. Durch den Versailler Vertrag nach dem Krieg wird Lothringen wieder ein Teil Frankreichs. Heute leben rund 2,4 Mio Menschen in der Region, von denen einige, meist ältere, Bürger die deutschen Mundarten lothringisch, moselfränkisch oder rheinfränkisch sprechen. Sehr bekannt ist das Lothringer Kreuz, das als Zeichen des Hauses Anjou galt und durch Charles de Gaulle berühmt wurde.

Wer durch Frankreich reist und zahlreiche historische Orte besucht sowie geschichtliche Bauwerke und Denkmäler besichtigt, wird oft auch auf den Zeitraum der Französischen Revolution stoßen. Diese begann am 14. Juli 1789 mit dem so genannten Sturm auf die Bastille. Dabei handelt es sich um das Pariser Stadtgefängnis. Auslöser für den Angriff von Bürgerlichen waren einerseits die Missstände im Land sowie das Zusammenrufen der Generalstände und der Streit über deren Wahlmodus. Seit 1880 ist der 14. Juli Nationalfeiertag. In der Zeit der Revolution, die bis zum Jahr 1799 andauerte vollzog sich der Wechsel von der Monarchie zur Republik.
Berühmtestes Opfer ist der französische König Ludwig XVI. und seine Frau Marie-Antoinette, die im Januar 1793 auf dem heutigen Pariser Place de la Concorde hingerichtet wurden. Doch die Revolution brachte am Anfang nicht die erhoffte Freiheit des Volkes, sondern ein Terrorregime unter Maximilien de Robespierre. Dieser wurde jedoch im Juni 1794 hingerichtet. Aus der Revolution ging schließlich die Alleinherrschaft von Napoléon Bonaparte hervor.

Während der Französischen Revolution und der chaotischen Zustände zu dem Zeitpunkt setzte sich bei zahlreichen Parlamentsdebatten der Bretonische Klub durch. Dieser gab sich aber im Laufe der Zeit einen anderen Namen und hieß bald Klub der Jakobiner, benannt nach Apostel Jakob, dem Älteren. Das Ziel des Jakobinerklubs wurde in einer Satzung im Februar 1790 festgehalten: Einheitlichkeit von Wünschen, Grundsätzen und Handeln der Revolution zu vollenden.

Hinter der Brücke geht der Weg durch weniger ansprechende Häuser nach links. Sie überqueren die folgenden Bahngleise und gehen nun parallel zu diesen entlang. Nach wenigen Metern sehen Sie das Ortseingangsschild von Sierck-les-Bains und stellen fest, dass auf dem dort abgebildeten Wappen auch die Pilgermuscheln zu sehen sind. Hinter dem Bahnhof trifft der Weg auf die Landstraße 153, der Sie nun in das Zentrum des Ortes folgen. Die kleine Altstadt liegt auf der rechten Seite unterhalb der Burgmauern.

Sierck-les-Bains    

Sierck-les-Bains wird von der Burg geprägt, die oberhalb der Mosel liegt. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert du ist eine der letzten Burgen in Ostfrankreich, deren Mauern, Gewölbe, Bastionen und Kasematten in einem beeindruckenden Zustand sind. Die massiven Türme sind mit Schießscharten versehen. Die Gebäude im Inneren der Burg sind jedoch seit 1643 zerstört und zeigen sich nur noch als massive Mauerfläche. Rund um die Burg bzw. die herzogliche Residenz stehen zahlreiche alte Häuser an engen und steilen Gassen.

Von der Burg haben Sie aber  nicht nur einen wunderbaren Blick auf die Mosel, sondern auch in die beiden Täler Montenach und Apach. Im Rücken der Festung befindet sich der 200 m höhere Altenberg, der guten Schutz bot. Einen Rundgang durch die Festung können Sie auf Bruchstein machen, der aus der Umgebung stammt.

Man vermutet, dass die Burg auf den Ruinen des römischen Kastells „circum castellum“ erbaut wurde. Der Grund für die Errichtung der Festung war aber auch die von Frankreich und Burgund begehrte Lage der Stadt Sierck. Denn Sierck, das 1036 zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde gehörte so wie das Herzogtum Lothringen zu der Zeit zum germanischen Kaiserreich. Vermutlich durch eine Erbschaft gelangte die Burg in den Besitz der Herzöge Lothringens, die diese sogleich zu ihrer Lieblingsresidenz erklärten.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Herren von Sierck sehr einflussreich und spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte von Sierck. Der eine war Arnould VI., zugleich Herr von Frauenberg, Mettlach, Meinsberg sowie Forbach und deutscher Reichsgraf. Der andere war sein Sohn Jacob von Sierck. Er wurde später Erzbischof von Trier.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Burg von den Truppen Herzogs Karl dem Kühnen besetzt. Später im 17. Jahrhundert geht die Burg in den Besitz des französischen Königs über und Kriegsminister Louvois lässt die Wohngebäude sowie Teile der Türme niederreißen.
Der Festungsbauer Vauban, der auch die Befestigungsanlagen von Toul schuf, ließ die Wallmauern neu befestigen. Doch der Friedensvertrag von Utrecht sieht vor, dass Teile wieder demontiert werden müssen. Das endgültige Aus als Festung kommt im Jahr 1866 als die Feste ausgemustert wird und für einen Betrag von 6000 Francs an die Stadt Sierck verkauft wird. Heute kann die sehenswerte Burg mit seinen zahlreichen Einrichtungen vom Kerker bis zur Burgterrasse besichtigt werden. An manchen Tagen in den Sommermonaten werden zudem Ritterspiele veranstaltet.

Etappe 5 Sierck-les-Bains – Hombourg-Budange    (21 km)

Auf der westlichen Seite des Flusses Montenach befindet sich eine kleine Straße, der Sie nun in südliche Richtung, dem Fluss entgegen, folgen werden. Es dauert rund einen Kilometer, bis diese Straße in zwei schmale Fußwege übergeht. Sie benutzen den rechten davon und gehen nun steil aufwärts zu dem 337 m hohen Altenberg. Oben angekommen haben Sie zwischen den Bäumen einen schönen Blick über die Landschaft.

Auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Flusses Montenach liegt das gleichnamige Naturschutzgebiet. Schon vor rund 7.000 Jahren war die Region von Bauern besiedelt, die aus dem Donauraum stammten. Heute wird dieser Naturraum besonders geschützt und die Pflege lässt zu, dass sich hier eine vielfältige Flora und Fauna entwickeln kann. Zahlreiche Biotope bieten einen günstigen Lebensraum für Reptilien wie Blindschleichen, Glattnattern und auch Eidechsen. Doch es kriecht nicht nur auf dem Boden, auch in der Luft sind zahlreiche Tiere vertreten. So hat man bereits über 80 verschiedene Vogelarten und 550 Nachtschmetterlinge gezählt. Daneben gibt es natürlich noch Rehe, Füchse, Dachse, Kaninchen, Marder und sonstige Kleinsäuger.

Sie alle leben in einer ebenso abwechslungsreichen Flora, mehr als 500 verschieden Blütenarten konnte man bisher zählen. Bereits im März blühen die Blausterne, der Seidelbast und die Primeln. Das gesamte Naturschutzgebiet umfasst rund 80 ha Wald. Auf den nördlichen Hängen wachsen überwiegend Buchen, während sich auf der Südseite mehr Eichen befinden. Die Parkverwaltung hat einen Naturerlebnispfad von 3,5 km Länge angelegt. Er verläuft über den Löchenbruchberg und den Kremberg. Dabei haben Sie die Möglichkeit die Artenvielfalt zu entdecken. In der Zeit der Blüte sind zahlreiche Pflanzen beschildert und erklärt.

Im Gegenzug zum Naturschutzgebiet Montenach haben Sie in Richtung Westen freien Blick auf die vier Kühltürme des umstrittenen Atomkraftwerkes Cattenom. Dieses 1986 in Betrieb genommene Kraftwerk ist während der bisherigen Betriebsdauer bereits ein paar Mal negativ in die Schlagzeilen geraten. Doch trotz der Nähe zu Trier und der Störanfälligkeit gab es in der rheinland-pfälzischen Stadt seit Inbetriebnahme keine Katastrophenschutzübung. Die Betreiber von Cattenom sind noch nicht einmal verpflichtet, die Stadt Trier im Falle eines Unfalles zu benachrichtigen. Nach einer Voranmeldung unter 0382517041 können Sie das Besucherzentrum des Kernkraftwerkes besichtigen.

Oben angekommen führt der Wanderweg bis zu einer kleinen Straße am Bauernhof Kœnigsberg. Dort biegen Sie links ab und folgen der Straße, die anschließend eine Rechtskurve macht. Nach einem 2 km langen und leichten Abstieg, erreichen Sie den Weiler Freching, der von der D255c durchquert wird. Dort halten Sie sich geradeaus bzw. halbrechts und treffen nach einem weiteren Kilometer auf Kerling-lès-Sierck. An der ersten Weggabelung gehen Sie links.

Die Straße führt auf die viel befahrene D855. Dieser folgen Sie für rund 300 m und biegen anschließend rechts ab auf die D61 in Richtung Lemestroff. Die kurvige aber wenig befahrene Straße verläuft durch den Wald und trifft nach 3 km auf die Kreuzung der D62. Diese befindet sich in Lemestroff und Sie kehren nach links ein. Hinter den letzten Gebäuden geht es ein wenig bergauf und es folgt eine scharfe Rechtskurve, die um den Hummersberg herum führt. Doch in dieser Kurve sehen Sie auf der linken Seite einen Wanderweg zur Kapelle von Ouvrage du Hackenberg. Hackenberg war eine der größten Festungen an der französischen Nord-Ost-Grenze zwischen den beiden Weltkriegen und beherbergte zahlreiche Panzerhindernisse und Festungswerke.

Von der Festung aus geht es nun wieder abwärts auf die D60. Unten angekommen biegen Sie nach links ab und dürfen nun nicht den schmalen Wanderweg auf der rechten Seite verpassen. Es kann gut sein, dass dieser  sehr zugewachsen ist. Er führt Sie über die Felder bis zur kleineren D60a, die parallel zur D60 verläuft. Dort zweigen Sie nach rechts ab und bleiben auf der Straße. Dabei passieren Sie die kleinen Gemeinden Kemplich und Klang. Am Ende der Straße halten Sie sich rechts du erreichen die ersten Bauten von Kédange-sur-Canner. Dort geht es links auf die D2 und anschließend für rund 500 m auf der D918 weiter, die direkt nach Hombourg-Budange führt.

Als Alternative hinter der Festung Hackenberg bleibt der Weg nach Westen über die die D60. Sie passieren Veckring, Helling und treffen nach 4 km auf die D2 und biegen dort links ab um nach weiteren 2 km Kédange-sur-Canner zu erreichen.

Etappe 6 Hombourg-Budange – Metz            (26 km)

Am Ende dieser Etappe treffen Sie zum ersten Mal auf eine wesentlich größere Stadt und haben dadurch auch einige weniger schöne Anblicke auf dem Weg, doch dazu später. Zunächst einmal  begeben Sie sich im Südosten von Hombourg-Budange auf die D118c. Diese führt für rund 5 km oberhalb des kleinen Flusses Canner entlang. Dabei durchquert sie den Weiler Budange und verläuft durch Aboncourt.

Auf der linken Seite befindet sich etwas oberhalb des Weges eine historische Eisenbahnlinie auf der noch heute an sommerlichen Wochenenden eine Dampflokomotive für die Touristen entlang fährt. In Aboncourt überqueren Sie die Straße und bleiben weiterhin geradeaus auf dem Weg östlich des Flusses. Nach weiteren 900 m erscheint auf der rechten Seite Neudelange, dass Sie passieren. Kurz darauf überqueren Sie die Bahntrasse der historischen Eisenbahnlinie und gehen an den angrenzenden Feldern entlang. Hinter der kleinen Bewaldung erscheinen einige Obstbäume. Diese passieren Sie, überqueren den darauf folgenden Bach und am Ende des Weges biegen Sie links ab und an der nächsten T-Kreuzung wieder rechts. Die wenigen Häuser von St-Hubert sind schnell passiert und am Ortsausgang geht es rechts in die D52, die nach Vigy führt. Ungefähr 3 km hinter St-Hubert verläuft die Straße durch ein Obstanbaugebiet. Dort befindet sich auf der rechten Seite ein Fußweg nach Vigy, dem Sie nun folgen werden.

Am Ende überqueren Sie die D67 und geraten am Bahnhof wieder auf die D52, der Sie nun weitere 2 km folgen. Am Hochspannungswerk vorbei und kurz vor den Hochspannungsleitungen, die über die Straße führen geht eine kleine Straße nach links in den Ort Méchy. Dort kehren Sie nach rechts ein und benutzen abermals den nächsten Wirtschaftsweg, der nach rechts führt. Sie unterqueren daraufhin die Autobahn 4 die Saarbrücken mit Paris verbindet und biegen an der kleinen Kapelle noch vor Charly-Oradour rechts ab. Nach rund 700 m überqueren Sie die D2 und gehen weiter geradeaus.

Sie treffen auf die D1 und dahinter wieder auf die Mosel. Am Moselufer bzw. an der D1 gehen Sie nun rechts in Richtung Süden um die Hauptstadt von Lothringen zu erreichen. Dabei pilgern Sie nun für rund 6 km durch die weniger schönen Vororte und durch Industrieviertel. Wenn Sie sich immer an das Moselufer halten, so gelangen Sie von ganz alleine in den Altstadtbereich von Metz. Am einfachsten ist es, hinter der Rue des Roches, links in eine der Gassen zu gehen um zum Place de Chambre zu gelangen. Dieser befindet sich gleich unterhalb der Kathedrale und ist ein guter Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang.

Metz    

Am Anfang des 6. Jahrhunderts erlangt Metz den Status einer Hauptstadt. Und zwar den des Königreiches Austrasia. Einer der Bischöfe von Metz war der im Jahr 640 verstorbene Arnould, ein Vorfahr Karls des Großen. Ein späterer Bischof namens Chrodegang gründete während der Zeit der Karolinger eine Schule für Kirchengesang. Dieser wurde als gregorianischer Gesang berühmt und verbreitete sich im gesamten Christentum. Der erste Text, der in romanischer Sprache festgehalten wurde, hatte den Metzer Dialekt. Es handelte sich um den Eid von Straßburg, der im Jahr 842 das Reich von Karl dem Großen teilt. Mit dieser Dreiteilung entstand Lothringen. Die Blütezeit erlebte Metz in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends. Bischof Berttram organisierte im Jahr 1180 eine Bürgermeisterwahl und Metz wird bald zu einem Stadtstaat. Im 16. Jahrhundert verteidigt sich Metz unter herzog de Guise gegen den Truppen von Karl V. der die Stadt belagerte.

Im Jahr 1648 wird nach dem dreißigjährigen Krieg der Westfälische Friede geschlossen. In diesem wird die Angliederung an Frankreich bestätigt und Metz wird ähnlich wie Toul, zu dem Sie später kommen werden, vom Festungsbauer Vauban befestigt. Im deutsch-französischen Krieg von 1870/17 fielen Metz bzw. Elsass-Lothringen an das deutsche Reich. Doch im Jahr 1918 wuchs der Widerstand und so gelangte Metz nach dem Ersten Weltkrieg wieder in den Besitz von Frankreich.
Anfang der 1940er Jahre war die Stadt erneut von Deutschland annektiert. Doch nach Ende der Nazi-Herrschaft konnte sich Metz nun wieder auf seine Wirtschaft konzentrieren und wurde zur Hauptstadt Lothringens. Heute leben rund 200.000 Menschen in der Stadt. Sie gilt heute als Stadt des Lichts und präsentiert sich auch so. Daher ist ein Spaziergang durch das abendliche Metz unbedingt empfehlenswert, wenn die alten Gebäude hübsch illuminiert werden.

Im Osten der Stadt befindet sich beispielsweise das deutsche Tor (Porte des Allemandes). Es stammt aus dem 13. bis 15. Jahrhundert und ist ein doppeltes Stadttor mit vier Türmen, diese dienten zum Schutz einer Brücke, die sich über das kleine Flüsschen Seille spannte. Wenn Sie von dem Tor über die Rue des Allemandes nach Westen gehen passieren Sie den Place Paraiges und gelangen automatisch zum Place d’Armes. Dort befindet sich auf der rechten Seite vor Kopf das Tourismusbüro. Doch viel interessanter und natürlich nicht zu übersehen ist an dem Patz die Kathedrale Str. Etienne.

Auf dem Platz der heutigen Kathedrale stand zuvor eine Bischofskirche aus dem Jahr 1040. Das gotische Gotteshaus gibt einem fast das Gefühl, es hätte keine Kirchtürme. Dem ist zwar nicht so aber das Dach der Kathedrale ist so weit oben, dass die Türme beinahe unbemerkt bleiben. Das Kirchenschiff bringt es immerhin auf 42 m Höhe und ist damit eines der höchsten gotischen Gotteshäuser. Hinzu kommt die schmale Breite von lediglich 13,5 m. Dadurch wirkt der Innenraum noch einmal etwas höher. Höhepunkt der Metzer Kathedrale sind die zahlreichen Kirchenfenster. Auf einer Fläche von 6.500 m² wurde Glas verarbeitet, die bei entsprechendem Tageslicht das Kirchenschiff hell ausleuchten lassen. Im Chorumgang finden Sie auch Fenster, die vom Künstler Marc Chagall geschaffen wurden. Die ältesten Fenster befinden sich auf der Nordseite und stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Ein Kuriosum der Kirche besteht darin, dass der eigentliche Bau aus zwei Kirchen stammt, die nebeneinander standen. Im 13. Jahrhundert beschloss man, diese beiden Gotteshäuser zusammen zu schließen und unter einem gemeinsamen Dach zu vereinen. Dieser lange Umbau fand in erster Linie aber auch unter der Maßgabe statt, dass die Kirchen weiterhin mit einer Mauer getrennt sind. Doch diese wurde wenig später weggerissen.

Die Türme der Kathedrale können in den Sommermonaten bestiegen werden und bieten ein herrliches Panorama auf die Stadt und die Mosel.

Damit Sie nun nicht zu lange suchen müssen, hier der Hinweis auf die Abbildung des hl. Jakobus: An der Westfassade unter der großen Rose befindet sich unten eine Reihe von Heiligenfiguren. Jakobus ist der dritte von rechts. Ferner finden Sie ihn am Hauptportal, ebenfalls an der Westfassade. Dort steht er mit Muschel und Schwert als vierter von rechts.

Einen weiteren Hinweis auf die Pilgerbewegung nach Santiago de Compostela findet sich nicht an der Kathedrale, sondern wenige Meter davon entfernt, wo sich heute zahlreiche Geschäfte und Bistros befinden, der Place St. Jacques. Dort war ursprünglich das Hôpital St. Jacques, indem Pilger drei Tage lang mit Kost und Logis versorgt wurden.

Was Sie in Metz auch nicht verpassen sollten, sind die Museen „La Cour d’Or“. Benannt wurden Sie nach dem merowingischen Königshof von Austrasia, der sich an der Stelle der heutigen Museen befand, zumindest wird es vermutet. Bei Ausgrabungen hat man römische Thermen und den Stadtspeicher von Chevremont sowie ein mittelalterlichen Platz gefunden. Zu sehen gibt es in den Museen eine Archäologie-Sammlung, die das Leben und Wirken in einer antiken römischen Stadt veranschaulicht. Dazu gibt es merowingische Schmuckwaren zu besichtigen sowie die so genannte Chorschranke von St.Pierre aux Nonnains. Die gilt als bekanntestes Bildhauerwerk in Frankreich und stammt aus dem frühen Mittelalter. Anschließend erklären die Museen die Architektur in Metz vom Mittelalter bis zur Renaissance und zeigen eine umfangreiche Gemäldesammlung mit Werken von Delacroix, Moreau und anderen namhaften Künstlern.

Zu erreichen ist das Museum „La Cour d’Or“ über den Place d’Armes. Gehen Sie zwischen Touristenbüro und Kathedrale über die Rue des Jardins. Das Museum erscheint auf der rechten Seite.

Hinter dem Museum geht es nach rechts und Sie sehen als nächstes die Turmspitzen der Ste-Ségolène-Kirche. Dieses gotische Gotteshaus stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert in wesentlichen Zügen verändert. Doch die Fenster stammen aus der Zeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert. Im nördlichen Schiff erkennen Sie einige  Fresken, die Jesus darstellen.

Wenn Sie nun über die Rue Marchant zurückgehen und hinter dem Hôtel de la Bullette nach rechts in die Rue Taison einkehren, so gelangen Sie am Ende rechts wieder zur Kathedrale. Lassen Sie diese diesmal rechts liegen und gehen Sie leicht hinab, am Ende rechts und sofort wieder links. Sie überqueren einen kleinen Kanal und sehen schon von der Brücke aus auf der linken Seite die Kirche Temple Neuf. Auf der rechten Seite ist das Theater mit seiner Spätrenaissance-Fassade zu erkennen. Das Gebäude mit den zahlreichen Säulen wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet und steht auf den Mauern einer ehemaligen ottonischen Basilika die zu einer Benediktinerabtei gehörte.

Gehen Sie nun zweimal links, also einmal um die Temple Neuf herum, so gelangen Sie auf die Brücke „Moyen Pont“. Von hier haben Sie einen wunderbaren Blick auf die Altstadt und natürlich auf die Kathedrale, die sich hinter den Wohnhäusern erhebt. Besonders in den Abendstunden ist dies ein beliebtes Fotomotiv, wen Theater, Temple Neuf und Kathedrale angestrahlt werden.

Wenn Sie die Brücke überqueren und nach rechts abbiegen und an der nächsten Möglichkeit in die Rue Juge Michel links einkehren, so sehen Sie auf der rechten Seite nach wenigen Metern den Justizpalast. Dieser wurde 1776 als Gouverneurssitz erbaut und erstrahlt heute in ockerfarbenen Tönen.

Hinter dem Justizpalast befindet sich die älteste Kirche Frankreichs. Bereits im 4. Jahrhundert stand an der Stelle ein kleines Gotteshaus, das zwischen dem 6. und dem 7. Jahrhundert an ein Nonnenkloster angeschlossen wurde. Während des Umbaus wurden auch die Chorschranken installiert, die sich im Museum de la Cour d’Or befinden. Im Laufe der Jahrhunderte gab es einige wesentliche Änderungen, so hat man zu Beginn des 11. Jahrhunderts die Kirche in drei Schiffe unterteilt und eine Vorhalle hinzu gebaut.

Etappe 7 Metz – Pont-à-Mousson            (42 km)

Metz zu verlassen ist nicht ganz so einfach. Als Grundregel gilt, dass Sie sich immer am Lauf der Mosel halten sollten, natürlich flussaufwärts. Gehen Sie von der Altstadt über den Boulevard Georges Clemencau nach Westen. Auf der rechten Seite sehen Sie das Fußballstadion des FC Metz.

Anschließend erreichen Sie den Kanaldeich, auf dem Sie bis in den Vorort Montigny-lès-Metz gelangen. Am Ende gehen Sie an den höher liegenden Eisenbahngleisen entlang und erreichen nach einer langen Linkskurve die Rue de Pont-à-Mousson. Dieser folgen Sie nun und überqueren mittels der folgenden Moselbrücke die kleinen Kanäle sowie den Fluss selber. Anschließend befinden Sie sich in Moulins-lès-Metz, wo die Straße 103d leicht bergauf führt. Kurz vor dem Ort Jussy sehen Sie schließlich die Wegmarkierung für den Wanderweg GR5, der Sie nun für die nächsten Kilometer folgen.

Dieser geht für ein kurzes Stück steil bergan und führt auf der Ostflanke des Berges Vaux entlang. Dabei haben Sie ein schönes Panorama auf das Moseltal.

Als nächstes durchqueren Sie den kleinen beschaulichen Ort Vaux und anschließend Ars-sur-Moselle. Dort treffen Sie nicht nur auf die Mosel, sondern auch auf den GR de Pays (GRP), der mit gelb-roter Markierung von Metz nach Nancy führt und überwiegend am Moselufer verläuft. Sie werden diesen Wanderweg noch früh genug benutzen, so dass Sie weiterhin noch dem GR 5 folgen sollten um das schöne Städtchen Gorze zu besuchen. Südlich von Ars-sur-Moselle verläuft die Hauptstraße D6 direkt am Moselufer unterhalb der Obstberge. Diese durchqueren Sie auf dem GR 5 und passieren dabei ein altes römisches Aquädukt aus dem 1. Jahrhundert. Das Wasser, das früher auf diesem Weg transportiert wurde, war für die Bürger von Metz bestimmt. Heute stehen noch elf Pfeiler und sieben Bögen des beeindruckenden Bauwerkes.

Hinter dem Römerbau geht der Weg nun etwas steiler bergauf bis die Grenze zwischen dem Obstanbaugebiet und dem höher gelegenen Wald erreicht ist. Rund 3 km sind es bis zum Mont St-Belin.

Gorze

Das waldreiche Gorze verfügt über eine alte Benediktinerabtei die von Bischof Chrodegang von Metz im Jahr 749 gegründet wurde. Er vermachte dem Kloster die Gebeine des hl. Gorgonius, wodurch es aufblühte und sich zu einem weit reichenden geistlichen Zentrum entwickelte. Über 160 Abteien schlossen sich im 10. und 11. Jahrhundert einer Reformbewegung an, die vom Benediktinerkloster Gorze ausging. Doch das Aufblühen endete im 14. Jahrhundert unter anderem deshalb weil der Ort so dicht vor Metz lag. Das endgültige Aus kam schließlich durch die Säkularisation, in der anschließend das Gebäude abgerissen wurde. Die Besitztümer verkaufte man.

Der Ort mit seinen 1.300 Einwohnern besticht heute durch die Kirche St-Pierre-et-St-Paul, die am Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut wurde.
Auf dem Bürgersteig ist ein kleines Wegekreuz aufgestellt, an dem der hl. Jakobus zu erkennen ist.

Folgen Sie an der Abtei weiter der Route GR 5, die Sie wieder zurück in den Wald führt. Erst geht es ein Stück bergab um dann wieder rauf zu führen. Schließlich bleiben Sie vorerst für die nächsten 2,7 km auf dem bewaldeten Hochplateau, bevor Sie auf die kleine Straße treffen, der Sie nach links in den Ort Novéant-sur-Moselle folgen. Halten Sie sich links und Sie umrunden den kleinen Hügel Rudemont. Kurz vor dem Ort treffen Sie wieder auf den GRP, dem Sie nach Süden bzw. nach rechts folgen. Dabei umrunden Sie weiterhin den Rudemont-Berg und gelangen in das kleine Örtchen Arnaville. Dort überqueren Sie die D952 und passieren die Pfarrkirche um wieder zum Moselufer zu gelangen. An diesem pilgern Sie nun 2,8 km entlang bis zum Ort Pagny-sur-Moselle.

In Pagny-sur-Moselle befindet sich eine Ruine, die vermuten lässt, wie groß die einstige Wehranlage auf der linken Moselseite gewesen sein muss. 185 m lang und fast genauso breit ist die Ruine, von der noch heute Mauern und Türme stehen. Die vier Rundtürme stammen aus dem 12. Jahrhundert, doch schon seit dem Jahr 1636 ist das Schloss Prény bei Pagny nur noch eine Ruine. Der Name der Burg war zugleich auch der Schlachtruf der lothringischen Soldaten, wenn sie zu Felde zogen.

Hinter den Bahngleisen geht der GRP weiter und bringt Sie über eine kleine Brücke auf eine Insel zwischen den Altarmen der Mosel und dem begradigten Flussverlauf. Dabei bleiben Sie auf der schnurgeraden Piste bis zur Brücke mit dem grünen Geländer. Laut Beschilderung sind Sie nun 25 km hinter Metz und haben noch 41 km vor sich, wenn Sie den kleinen Abstecher nach Nancy auf sich nehmen. Überqueren Sie die Brücke und die anschließende Straße. Am Ende gehen Sie links in Richtung Kirchturm, dort rechts in die Rue Abbé Mamias und links in die Rue Francois Durand. Schließlich geht es in die Rue St-Jean und in die Rue de Piemont. Am Ende des bergauf führenden Weges geht es auf einem Schotterweg weiter.

Der nun über die Bauernfelder führende Pilgerweg trifft auf die kleine Gemeinde Norroy-lès-Pont-à-Mousson und kommt an der dortigen Rue du Tenne aus. Auf der rechten Seite sehen Sie ein Wegekreuz. An der Kuppe haben Sie wieder asphaltierten Boden unter den Füßen. Wenn Sie nun weiter geradeaus gehen, halten Sie sich an den gelben Punkt, der nun von hier aus den Weg markiert. Am Ende der Straße gehen Sie rechts in Richtung Montauville. Es geht steil bergauf durch den angrenzenden Wald. Auf der linken Seite sehen Sie einen Sportplatz und kurz dahinter wird die Route Forestière de Norroy schotterig.
Rechter Hand haben Sie nun Wald, während links einige Obstplantagen zu sehen sind. Am Ende des Waldweges kommen Sie auf die D105, biegen links ab und haben nur noch wenige Meter zu gehen um die D958 zu erreichen.

Sie gehen einmal um die steil ansteigende Kurve und blicken nach links. Dort erhebt sich die Kirche von Montauville. Vor der Kirche geht der Weg rechts weiter bergauf und führt weiterhin nach Nancy. Doch Sie sollten nun geradeaus gehen um das Städtchen Pont-à-Mousson nicht zu verpassen.

Pilgern Sie hierfür über die D958 ostwärts und durchqueren Sie Maidiéres. Wenn Sie das Ortseingangsschild von Montauville passiert haben, so achten Sie auf das lachsfarbene Gebäude mit der Nummer 15. Dort geht ein kleiner Weg zwischen den Häusern entlang. Gehen Sie diesen bis zum Ende und überqueren Sie die kleine Brücke. Da sofort wieder links und an dem eingefassten Bach entlang. Am Ende der Straße erscheint die Kapelle de Casaneve, diese lassen Sie rechts liegen und gehen am Rathaus (Mairie) vorbei. Schließlich treffen Sie auf die D952 und biegen rechts ab nach Pont-à-Mousson. Zuvor müssen Sie nur noch die Brücke und die darunter verlaufenden Bahngleise überqueren.

Pont-à-Mousson  

Wenn Sie bisher auf dem französischen Teil des Pilgerweges ab und zu nach unten schauten, dann ist Ihnen an den Gullydeckeln vielleicht die Abkürzung P-A-M aufgefallen. Dieses Kürzel steht für die folgende Ortschaft Pont-à-Mousson. Diese liegt auf halbem Weg zwischen Metz und Nancy und ist eine Industriestadt. Eines ihrer Erzeugnisse sind die erwähnten Gullydeckel, die nach ganz Frankreich geliefert werden.

Der Name der Stadt ist unter anderem auf die Brücke zurück zu führen, die die Mosel überspannt sowie auf die Burg, die sich auf dem Hügel oberhalb der Stadt erhebt. Die einstigen Grafen von Mousson verließen diese Burg jedoch und bezogen ihr Quartier in der Stadt die sich auf beiden Seiten des Flusses ausbreitete.

Ihre Blütezeit hatte Pont-à-Mousson in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Kardinal Karl von Lothringen und der Herzog von Lothringen Karl III. eine Universität gründeten. Sie wurde vom Jesuitenorden geleitet und lehrte in Spitzenzeiten rund 2000 Studenten. Doch als Lothringen an Frankreich angegliedert wurde, verlegte man die Universität im Jahre 1768 nach Nancy. In den beiden Weltkriegen erlitt die Stadt auf Grund ihrer grenznahen Lage zahlreiche Zerstörungen. Eine Steintafel an der rechten Brückenseite erinnert an die Sprengung im Zweiten Weltkrieg.

Sehenswert in Pont-à-Mousson sind die Lorenzkirche, die Martinskirche aus dem 13. Jahrhundert, der Place Duroc und das Haus der sieben Hauptsünden. Auf dem Platz Duroc befindet sich der 1869 erbaute Brunnen, der an die amerikanischen Sanitäter des Ersten Weltkrieges erinnern sollen. Am Rand des Platzes steht das Rathaus, das am Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Mit dem Haus der sieben Hauptsünden ist das Gebäude mit den schönen Arkaden gemeint. Es ist ein altes herzogliches Wohnhaus und wurde schon im 16. Jahrhundert gebaut.

 

Etappe 8 Pont-à-Mousson – Nancy                     (24 km)

Ihnen bleiben zwei Möglichkeiten um Pont-à-Mousson nach Süden zu verlassen. Entweder gehen Sie den direkten Weg an der N57 entlang, der aber auf Grund des starken Verkehrs wenig Freude bereitet oder Sie pilgern zurück zur Kirche nach Maidiéres, wo der GRP links weiter durch die bewaldeten Hänge des westlichen Moseltales verläuft. Während der Weg an der Nationalstraße durch Blenod-lès-Pont-á-Mousson führt, passieren Sie auf der Wanderroute das idyllische Jezainville. Beide Wege umrunden den Hügel de Cute und treffen südlich davon in Dieulouard zusammen.

Von dort geht es durch Bauernfelder auf dem gelb-rot Markierten Weg weiter in Richtung Südwest. Nach 2 km überqueren Sie die schnurgerade N411 und gehen durch den dichten Wald bis zum Ortsteil St-Georges, der zu Saizerais gehört. Dort kreuzen Sie die D907 und tauchen wieder in den Wald ein. Nach rund 4,2 km hört die befestigte Straße nach einem Abzweig auf und sie gehen leicht bergab in die Ortschaft Pompey. Diese verfügt über das Château de l’Avant-Garde und liegt am Zusammenfluss zwischen Meurthe und Moselle. Gegenüber auf der anderen Seite der Ortschaft befindet sich Frouard. Dieses erreichen Sie dementsprechend nach Überquerung der Moselbrücke.

Direkt hinter der Brücke können Sie links abzweigen und die Eisenbahnbrücke unterqueren. Direkt dort, wo die beiden Flüsse aufeinander treffen geht es für Sie rechts weiter und Sie halten sich weiterhin an die Beschilderung des GRP. Nach ca. 800 m überqueren Sie eine kleine Brücke und befinden sich auf einer künstlichen Insel, rechts ein Kanal und links die Meurthe. Als nächstes gehen Sie unter der Autobahn 31 hindurch. Diese verbindet Nancy mit Metz. Direkt dahinter erscheint die Ortschaft Champigneulles mit dem Schloss de Bas. Sie bleiben jedoch in dem Gewirr von Straßen und Kanälen auf der Insel. Nach gut 2 km und Sie haben den Ortseingang von Nancy erreicht. Die erste Kanalbrücke ignorieren Sie noch, doch sie pilgern weiterhin direkt am Kanal entlang und nutzen die zweite etwas größere Brücke um in die Altstadt zu gelangen.

Nancy    

Nancy gilt als junge Stadt und war einst die Hauptstadt des Herzogtums Lothringen. Begonnen hat die Stadtgeschichte erst, als bereits in Aachen Karl der Große seine Kaiserpfalz bauen ließ.

Die Stadt, die an der Meurthe liegt, entstand durch eine kleine Festung mit dem Namen Nanciacum, errichtet von Herzog Gérard. Daraufhin vergrößerte sich die Siedlung in rasanter Geschwindigkeit. Es erschienen ein herzoglicher Hof, ein Marktplatz und zahlreiche religiöse Einrichtungen. Das Kloster des hl. Johannes zum Beispiel wurde wie die Zisterzienserabtei Clairlieu außerhalb der Stadtmauern errichtet. Im Stadtkern hingegen baute man die Kirche St-Epvre. Doch Kaiser Friedrich II. belagerte die Stadt und zerstörte diese.

Nachdem man sie wieder aufbaute, hatte sie ihre Blüte in der Zeit zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde beispielsweise die alte Vorstadt St-Dizier eingemeindet, die Stiftskirche St-Georges und das Stadttor Porte de la Craffe errichtet.

Ende des 15. Jahrhunderts versuchten die Herzöge von Burgund Lothringen zu erobern. Doch René II. schlug Karl den Kühnen im Winter 1477 in der Schlacht von Nancy vor den Toren der Stadt.
Doch der nächste Krieg war schon wieder zum Greifen nahe und so festigte die Stadt ihre Verteidigungsanlagen im 16. Jahrhundert. Im Zuge dessen wurde das heute gut erkennbare schachbrettartige Straßennetz geschaffen sowie ein Abwassersystem eingerichtet.
Nach einer Belagerung und Annektierung durch die Franzosen im 17. Jahrhundert kehrte Herzog Leopold nach Nancy zurück und ließ die Stadt abermals neu aufbauen. Es folgten die Bauten der Erzbistumskirche, der Kirche St-Sébastien, die Oper und weitere Stadtmauern.

Das 18. Jahrhundert war geprägt vom polnischen König Stanislas Leszczynski. Er und sein Amtskollege Poniatowski bestiegen den polnischen Thron im Übrigen als einzige in der heutigen polnischen Hauptstadt Warschau, alle anderen Herrscher wurden seit 1320 in der Königsstadt Krakau gekrönt.

Leszczynski stammte eigentlich aus einer litauischen Familie und wurde am 20. Oktober 1677 im heutigen ukrainischen L’viv (dt: Lemberg) geboren. Seine Tochter Maria heiratete den französischen König Ludwig XV. der ihm daraufhin den Titel des Herzogs von Lothringen auf Lebenszeit verlieh, das er von ihm als Geschenk erhielt und in dem er die größte Zeit seines Lebens verbrachte.

Stanislas Leszczynski war entscheidend für den Bau der Kirche Notre-Dame-de-Bonsecours verantwortlich und ließ das Schloss Malgrange am Stadtrand umbauen. Zudem gelang es ihm die Altstadt von Nancy mit der Neustadt zu verbinden, indem er der Königsplatz einfügte. Dieser ist heute nach ihm benannt, der Place Stanislas. Nach seinem Tode im Jahr 1766 wurde Lothringen eine französische Provinz.

Die Bürger von Nancy waren weltoffen und erhielten drei Jahre nach Stanislas’ Tod die Universität von Pont-à-Mousson. Des Weiteren beteiligten sie sich an Kriegen, mit denen sie überhaupt nichts zu tun hatten; dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und die Befreiung Griechenlands von den Osmanen.

Nach dem deutsch-französischen Krieg im Jahr 1870 wurde Nancy eine Art Vorposten von Elsass-Lothringen und wurde Zufluchtsort zahlreicher Industrieller. Im Ersten Weltkrieg wurde Nancy stark bombardiert, doch man überstand auch diese Zerstörung und beseitigte auch diese Kriegsschäden. In den letzten 80er Jahren wurde das Stadtbild des 18. Jahrhunderts in die Unesco-Liste der Weltkulturerben aufgenommen. Das letzte herausragende Ereignis fand im Jahr 2005 statt, als man den 250. Geburtstag des Place Stanislas feierte.

Bleiben Sie auf der Hauptstraße in Richtung Centre Ville. Dabei überqueren Sie die Rue R.J. Lamour und erreichen automatisch den Cours Léopold. An der Grünfläche biegen Sie links ab und gehen durch die Rue Haut-Burgeois.

Nach 200 m sehen Sie auf der linken Seite das Porte de la Craffe. Dieses monumentale Stadttor erinnert an den Schutzwall, der Ende des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Der Mittelbau geht fast völlig unter zwischen den beiden wuchtigen Rundtürmen. Zur Zeit der Klassik wurde es zwar umgebaut, erhielt aber im 19. Jahrhundert wieder seine ursprüngliche gotische Form zurück. An der Fassade erkennen Sie das lothringische Kreuz, das an die Schlacht von Nancy erinnert.

An dem Tor beginnt zugleich die Grande Rue, die große Straße. Gehen Sie auf ihr südwärts und Sie sehen auf der linken Seite das Franziskanerkloster mit der dazugehörigen Kirche. Sie wurde ebenfalls in Gedenken an die Schlacht von Nancy errichtet. Gestiftet wurde die beiden Bauwerke von René II. An der Kirche ließ Heinrich II. auf Wunsch seines Vaters Karl III. eine runde Kapelle anbauen. Im Inneren der Kirche, die heute als Museum benutzt wird, sehen Sie zahlreiche sakrale Statuen und Gemälde sowie den Sockel des Grabmales von René II. Dieser wurde im Stile der Renaissance angefertigt.

Ein Durchgang führt direkt zum ehemaligen Kreuzgang des Klosters wo sich auch der Zutritt zum Volkskundemuseum befindet. Dieses wurde als eine Abteilung des historischen Museums von Lothringen entworfen. Es informiert über die Lebensweise in Lothringen in der Wende zum 19. Jahrhundert. Im Erdgeschoss zeigt es die geographische Vielfalt der Region während es in der oberen Etage rustikaler zugeht und traditionelle Inneneinrichtungen eines typischen Wohnhauses aus der Zeit gezeigt werden. Zahlreiche Möbel, Keramiken und Haushaltsgeräte werden präsentiert.

Gehen Sie nun ein Stück die Grande Rue hinab um zum Palais du Gouvernement zu gelangen. Mit dem Bau dieses Herzogspalastes wurde im Jahr 1502 begonnen. Erhalten geblieben ist jedoch nur das Gebäude an der Grande Rue und der Monumentaleingang, auch Porterie genannt. Die Gestaltung dieses Eingangs wurde durch das Schloss von Bois inspiriert und besteht aus einer Mischung Gotik sowie Renaissance. Die Reiterstatue des Herzogs Anton, die sich in einer Nische befindet stammt aus dem 19. Jahrhundert, wurde aber während der Revolution beschädigt.
Nach einem Teil-Abriss ließ Leopold das Gebäude umbauen, in der Zeit von Stanislas Leszczynski wurde es dann als Stall benutzt. Im Laufe der Zeit folgten die Gendarmerie und die lothringische archäologische Gesellschaft, die schließlich ein Museum in dem Haus einrichteten. Im Jahr 1871 zerstörte ein Feuer große Teile des übrig gebliebenen Palastes. In der anschließenden Restaurierung wurde das Äußere stark verändert, doch die steinernen Fensterkreuze und das Dach mit seinen Wasserspeiern wurden wieder eingefügt, so wie es sich bereits im Originalzustand befand.

Im Jahr 1937 wurde feierlich das lothringische historische Museum eröffnet innerhalb der Mauern eröffnet. Es zeigt zahlreiche Werke von Künstlern aus Lothringen sowie Kunstgegenstände der hier ansässigen Manufakturen und einige interessante Wandteppiche, Möbel und Gemälde, die das reiche Hofleben widerspiegeln. Unterteilt ist es in die einzelnen Epochen, die Lothringen durchlaufen musste. So sind im ältesten Gebäudeteil aus dem 16. Jahrhundert zahlreiche Skulpturen und Reliefs aus dem Mittelalter und der Renaissance ausgestellt. Daneben wird das reiche Kunstleben des 17. sowie die Kriege und Persönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts anschaulich dargestellt. Abschließend existieren Ausstellungsräume, die in öffentlichen französischen Museen eher selten sind, sie handeln unter anderem von der jüdischen Religion und über die lothringische Miniaturmalerei.

Hinter dem Palast beginnt der große Parc de la Pépinière. Angelegt wurde er entlang der Stadtmauer durch den polnischen König Stanislas Leszczynski. In den Anfängen im Jahr 1765 war es jedoch erst einmal nur eine Baumschule, deren Bäume für die lothringischen Straßen bestimmt waren. Doch später wurde daraus ein öffentlicher Park. Heute befinden sich in dem Parc de la Pépinière ein Spielplatz, Karussells, ein kleiner Zoo, ein schöner Rosengarten sowie ein Marionettentheater und mehrere Restaurants, die zum Bummeln und vor allem zum Entspannen einladen. Ein idealer Platz um eine Pilgerrast einzulegen.

Schräg gegenüber des Herzogspalastes sehen Sie die Basilika St-Epvre auf dem gleichnamigen Platz. Auf diesem bedeutenden Platz der Altstadt befindet sich ein Brunnen mit der Statue von René II. Sie wurde im 19. Jahrhundert enthüllt. Der Platz ist bereits im 12. Jahrhundert entstanden und war bis zum 19. Jahrhundert der belebteste in Nancy. Die neugotische Basilika wurde gestiftet von den Kaisern Napoleon III. und dem Kaiser Franz-Joseph von Österreich. Sie ist jedoch schon das dritte Gotteshaus an dieser Stelle.

Ein weiterer Platz liegt genau zwischen St-Epvre und dem Parc de la Pépinière. Es handelt sich um den lang gestreckten Place de la Carrière. Dieser entstand Mitte des 16. Jahrhunderts, als die mittelalterlichen Stadtmauern entfernt bzw. versetzt wurden. Auf dem Platz fanden zahlreiche Reitturniere und Reiterwettkämpfe statt. Schon während der Besetzung durch die Franzosen dachten diese über eine Verbindung zwischen Altstadt und der südlich gelegenen Neustadt nach, bei dem man ein Stadttor plante. Dieses wurde als Triumphbogen zu Ehren von Ludwig XV. errichtet. Daher war der ursprüngliche Name auch Porte royale. Es erinnert an die Triumphbögen, die sich römische Herrscher zu ihrer eigenen Ehre errichten ließen. Gebaut wurde es mitten in die Stadtmauer und ist verziert mit einem Medaillon, das den König zeigt.

Südlich des Triumphbogens erscheint der Place Stanislas, der ebenfalls zu Ehren des Königs gebaut wurde. Leszczynski wollte zum einen die Alt- und die Neustadt miteinander verbinden und zum anderen seinen Schwiegersohn ehren. Der jetzige Place Stanislas war der erste französische „Königsplatz“ und ein beliebter Ort für Volksfeste. Der Grundstein für einen Pavillon auf dem Gelände wurde im März 1752 gelegt, rund dreieinhalb Jahre später könnte der Platz dann feierlich eingeweiht werden. Inmitten des Place Stanislas erhob sich eine Bronzestatue des Königs Ludwig XV. die jedoch während der Französischen Revolution verschwand. An der Ostseite befindet sich heute die Oper von Nancy und im Süden ist das Rathaus zu sehen. Dessen Fassade ist mit dem Wappen des polnischen Königs verziert.

Im Westen schließt sich das Museum der Schönen Künste (Musée des Beaux-Arts) an. Neben einer außergewöhnlichen Sammlung von Glaskunstgegenständen zeigt es ein breites Spektrum europäischer Kunstwerke aus den letzten fünf Jahrhunderten. Gemälde von Picasso, Delacroix und Rubens sind ebenso vorzufinden wie Kunstwerke von verschiedenen Bildhauern.

Wenn sie auf dem Place Stanislas stehen und an dem Rathaus links vorbei gehen steuern Sie geradewegs auf die Kathedrale zu. Sie wurde im 18. Jahrhundert errichtet und beherbergt eine unter Denkmalschutz stehende Orgel.

Etwas außerhalb der Stadt und weiter südlich steht die Kirche Notre-Dame-de-Bon-sécours. Sie wurde im Auftrag von Stanislas auf dem Grabhügel der Schlacht von Nancy erbaut. Gleichzeitig ist dieses Gotteshaus seine letzte Ruhestätte, wo er mit seiner Tochter Maria, der Gattin des Königs Ludwig XV. bestattet wurde.

Etappe 9 Nancy – Pont-St-Vincent                    (18 km)

In Nancy geht es nun weiter in südliche Richtung. Dabei benutzen Sie die Rue Gambetta, die an der Touristeninformation beginnt und biegen in die zweite Straße links ein, in die Rue des Carmes. Diese gehen Sie ein langes Stück geradeaus. Achten Sie beim Überqueren der Straßenbahngleise doch mal auf die Straßenbahn selbst. Diese ist nämlich keine reine Straßenbahn, sondern fährt sowohl auf Schienen als auch auf normalen Reifen.

Die Straße wird automatisch zur Rue des Quatre Eglises und mündet in die breite Avenue de General Leclerc, an der Sie rechts abbiegen. Diese führt in südwestliche Richtung ein langes Stück geradeaus und endet an einem großen Kreisverkehr. Direkt gegenüber befindet sich die kleine Einbahnstraße Avenue Jean Jaurés, der nun gefolgt werden muss. Hier in den Vororten von Nancy ist es wieder ungemütlich, laut und eher abschreckend. Doch nachdem Sie wenige hundert Meter später die Autobahn unterquert haben, die die Stadt umrundet, wird es wieder etwas angenehmer.

Nun befinden Sie sich auf der D974 und folgen dem weiteren Verlauf bis Sie automatisch nach Pont-St-Vincent gelangen. Zunächst müssen Sie jedoch mit einer Serpentine einen kleinen Höhenunterschied bewältigen und haben hinter der letzten Kurve der Serpentine, wenn Sie oben angekommen sind, die Möglichkeit rechts abzubiegen und parallel zur D974 zu gehen. Benutzen Sie hierfür die Rue des Castors und biegen Sie nach 250 m in die Rue du Tram ein.  Durchqueren Sie die Straße, die schließlich wieder auf die D974 mündet. Auf dieser pilgern Sie weiter südwärts, überqueren nach ca. 1,5 km Bahngleise und kurz darauf die Mosel.

 

Etappe 10 Pont-St-Vincent – Crépey                    (16 km)

Von Pont-St-Vincent bis nach Crépey und auch auf der darauf folgenden Etappe ist die Versorgungslage äußerst schwierig. So sollten Sie spätestens hier die Lebensmittel- und vor allem die Wasservorräte auffrischen. Gehen Sie hinter der Moselbrücke links und bleiben Sie vorerst auf der D974. Links neben der Straße verlaufen die Bahngleise, während sich rechts ein etwas steilerer Berg erhebt. Nach dem Abzweig auf die D331a trägt die Straße den Namen Rue Jacques Callot und verläuft parallel zum Fluss Madon bis in den kleinen Weiler Bainville-sur-Madon. Wenn Sie diesen durchquert haben, müssen Sie leider ohne Fußweg die nächsten 4 km auf der schattenlosen D974 gehen. Anschließend erreichen Sie Maizières, wo sich in der ersten Linkskurve auf der rechten Seite direkt neben dem Rathaus eine kleine Kirche befindet.

Am Ende der Ortschaft verläuft der Weg geradeaus über den folgenden Kreisverkehr hinweg. Auf beiden Seiten wird der Weg von Bauernfeldern flankiert, während sich auf der linken Seite die autobahnähnliche Schnellstraße nähert. Die Straße wird zunehmend steiler und führt bergauf. Als Belohnung für den kleinen Aufstieg haben Sie, oben angekommen, einige Bäume, die als Schatten dienen.

Hinter der Kuppe erscheint auf der linken Seite der Abzweig nach links in Richtung Germiny. Es handelt sich um die ruhige Straße D124, die zuerst die Schnellstraße überquert und anschließend stetig ansteigt. Dabei wechselt sich die Landschaft ab, zunächst pilgern Sie weiter zwischen Bauernfeldern hindurch, während diese später von einem Wald abgelöst werden. Treten Sie später aus dem Wald hinaus, können Sie eine schöne Fernsicht genießen unter anderem sehen Sie halblinks bereits den Kirchturm von Germiny. Diesen Ort, der im Grunde nur aus Bauernhöfen besteht, durchqueren Sie und folgen der Beschilderung nach Crépey. Die Straßenbezeichnung Grande Rue ist in diesem Fall maßlos übertrieben, der Weg führt schlicht an Kuhställen vorbei.

Der weitere Verlauf zwischen Germiny und Crépey ist ein stetes Auf und Ab, das durch die Straßenschilder sogar mit 11% kommentiert wird. Nach einer 180°-Linkskurve treffen Sie auf die Straße D904 und biegen links ab. Sofort erscheint das Ortseingangsschild von Crépey. Folgen Sie der Hauptstraße, die im Ortszentrum zur Rue de l’Eglise wird und auf der linken Seite die Dorfkirche stehen hat.

Etappe 11 Crépey – Aouze                    (24 km)

Am Ende von Crépey führt die D904 halblinks weiter, während es rechts auf der D4 in Richtung Autobahn 31 geht. Kurz hinter dem Zusammentreffen dieser beiden Straßen zweigt ein kleiner Feldweg rechts ab und führt hinab durch die Felder. Folgen Sie diesem und Sie erreichen nach ca. 2 km den Weiler Selaincourt. Dort geht es bergauf an der Kirche vorbei in Richtung Favières, auch nach Verlassen von Selaincourt führt der Weg weiter bergauf. Oben angekommen, unter den Schatten spendenden Bäumen, biegen Sie links ab und folgen der Straße D12 nach Favières. Leider ist diese Straße wieder etwas größer, aber nicht wesentlich stärker befahren. Doch auf Grund des fehlenden Randstreifens ist hier wieder erhöhte Aufmerksamkeit gefordert.

Sie durchqueren auf der D12 wieder Wald, der sich nur gelegentlich lichtet, doch dann ist der Anblick der umgebenden Landschaft sehr sehenswert, von den Hochspannungsmasten abgesehen. Am Ortsanfang von Favières geht es rechts die Straße Rue du Saintois hinab, während sich auf der linken Seite auf einer kleinen Anhöhe die Gemeindekirche befindet.

Folgen Sie im Ort der Beschilderung nach Battigny und gehen Sie am Ende links. Dabei passieren Sie ein kleines Restaurant. Direkt hinter der Gaststätte folgt rechts eine schmale Asphaltstrecke nach Tramont-St-André. Zu Beginn dieses Abschnittes geht es mal wieder bergauf, weitestgehend ist die Straße schattig, da sie durch einen dicht gewachsenen Wald verläuft und nur gelegentlich Bauernfelder zu sehen sind.
Dieser Wald namens Forêt Domaniale de St-Amond ist womöglich der ruhigste Abschnitt auf dem gesamten Jakobsweg zwischen Trier und Le Puy. Sogar das Mobilfunknetz reicht nicht in den Wald hinein, so dass Sie an dieser Stelle wirklich Ruhe finden können.

Hinter dem Wald verläuft die Straße in Serpentinen bergab in die Ortschaft Tramon-St-André. Dort gehen Sie sofort rechts und richten sich nach der Beschilderung nach Aroffe. Hinter dem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges überqueren Sie eine kleine Brücke und pilgern rechts. Nun befinden Sie sich auf der D29c und biegen am Ende der 1,5 km langen Straße abermals rechts ab um den Ort Aroffe zu betreten.
Auf der Rue Principale biegen Sie vor dem Kirchengebäude links ab und pilgern weiter auf der D16, auf der es anfangs wieder bergauf geht.

Nach ca. 2 km haben Sie die Kuppe überschritten und es geht bergab, dabei unterqueren Sie die Autobahn 31. Kurz dahinter haben Sie den Ort Aouze erreicht. Auf der rechten Seite befindet sich an der Kreuzung nach Châtenois ein schöner Picknickplatz.

Etappe 12 Aouze – Bulgneville                    (24 km)

Vor dem Rathaus von Aouze biegen Sie links ab und folgen dem Weg nach Châtenois auf der D16. In ca. 100 m Entfernung verläuft die Autobahn 31 parallel auf der linken Seite zum Pilgerweg. Die Strecke verläuft durch eher unspektakuläre Landschaft, Sie überqueren zunächst die etwas größere Straße D3 und gelangen schließlich zu einer T-Kreuzung. An dieser müssen Sie rechts abbiegen bzw. auf der D16 bleiben, geradeaus wird die Straße zur D16a und führt in die falsche Richtung. Nach dem Abzweig überqueren Sie zunächst den kleinen Fluss Le Vair und befinden sich im Weiler Balléville. In diesem orientieren Sie sich weiterhin an der Ausschilderung nach Châtenois und pilgern wieder bergauf. Die Autobahn entfernt sich vom Pilgerweg und Sie marschieren weiter auf den Ort hinzu. Hinter einer Rechtskurve sehen Sie schon die ersten Gebäude Châtenois’. Über die Rue du Saintois gelangen Sie in das Zentrum des Ortes und zu einem Kreisverkehr auf der rechten Seite sehen Sie bereits die Kirche, die sich direkt gegenüber der Touristeninformation befindet.

Auf der Hauptverkehrsstraße, der Rue de Lorraine, wo sich mehrere Möglichkeiten zum Einkauf befinden, pilgern Sie in Richtung Autobahn. Sie überqueren Bahngleise und gehen an einem leer stehenden Bauernhaus am Ortsrand rechts in die Rue de Remois bzw. auf die D14a in Richtung Sandaucourt. Direkt neben der Autobahn mündet die Straße in die D14, an der Sie links abbiegen und nach ca. 1.600 m Sandaucourt erreichen. Zuerst erscheinen der Friedhof auf der rechten Seite, schließlich das Ortseingangsschild und die Kirche.

Sandaucourt wird einfach durchquert und Sie gehen weiter auf der D14 in südliche Richtung. Ungefähr 2,5 km liegen zwischen Sandaucourt und der nächsten Ortschaft Auzainvilliers. Das dortige Gotteshaus lassen Sie rechts liegen und biegen vor der Kirche links ab und sofort wieder rechts. Daraufhin marschieren Sie auf der mäßig befahrenen Straße D18 bzw. D14 in Richtung Bulgneville. Linkerhand sehen Sie eine Anlage des französischen Militärs, wenig später nähert sich abermals die Autobahn dem Pilgerweg.

Am Ende der Straße haben Sie nur zwei Möglichkeiten und entscheiden sich für den Weg, der nach links unter der Autobahn hindurch führt. Hinter der Unterführung sehen Sie nicht nur einen Kreisverkehr, sondern auf der linken Seite auch das Hôtel Colibri. Am Hotel gehen Sie geradeaus und halten sich anschließend rechts um das Ortseingangsschild von Bulgneville zu passieren.

Etappe 13 Bulgneville – Robécourt                    (16 km)

In Bulgneville benutzen Sie die Rue du Rhulemoine bzw. die D17 und lassen den Supermarkt auf der rechten Seite liegen. Wer in Bulgneville nicht übernachtet oder bereits am frühen Morgen nach wenigen Metern eine Pause einlegen möchte, der hat hinter dem Supermarkt ideale Voraussetzungen dafür, da sich auf der rechten Seite ein schön angelegter Picknickplatz befindet.

Der nun folgende Weg führt wieder einmal bergauf, während sich auf der rechten Seite in ca. 500 m Entfernung die Autobahn befindet. Ansonsten ist die Landschaft an dieser Stelle von Agrar geprägt. Auf der linken Seite sehen Sie nach wenigen hundert Metern bereits die Kirchturmspitze von Saulxures-lès-Bulgneville. Nähern Sie sich dem Gotteshaus, dann sehen Sie schon ein erneutes Kriegsdenkmal sowie einen Brunnen.

Nach Durchquerung des Weilers gehen Sie weiter auf der D17 in die Ortschaft St-Ouen-lès-Parey, wo sich hinter dem Ortseingangsschild ein Wegekreuz befindet. Sie überqueren den Fluss Anger und passieren das auf der linken Seite befindliche Rathaus mit dem davor stehenden Brunnen. Schräg gegenüber sehen Sie bereits die Dorfkirche und eine Metzgerei. Hinter dieser Metzgerei pilgern Sie weiter auf der D17 in Richtung Vrécourt. Doch 2.100 m hinter dem Rathaus von St-Ouen-lès-Parey führt an einem Wegekreuz die D22 links in Richtung Sauville und Robécourt. In den ersten Ort, Sauville, geht es hinab, um am Ortsausgang wieder bergauf zu führen. Über die Grande Rue gelangen Sie nach weiteren 3 km in den Ort Robécourt, dort gehen Sie erst links und kurz darauf wieder rechts in die Rue Porot in Richtung Blévaincourt.

Etappe 14 Robécourt – Montigny-le-Roi                (28 km)

Hinter dem auf einer Kuppe liegenden Ortsausgang lässt es sich leider nicht vermeiden, ein kurzes Stück wieder auf einer etwas stärker befahrenen Straße zu pilgern. Gehen Sie hierfür an dem Stopp-Schild links und nach 300 m rechts in die D22 nach Damblain.
Zunächst erscheint Blévaincourt links unterhalb der Straße und es geht weiter zwischen den Feldern hindurch bis in das 5 km entfernte Damblain. Dort biegen Sie vor der Kirche links ab und gehen auf der D21 weiter. Dabei unterqueren Sie nach einer leichten Linkskurve erneut die Autobahn 31 und erreichen das Departement Haute-Marne. Von hier an trägt die Straße die Bezeichnung D33 und führt Sie in den Ort Breuvannes-en-Bassigny. Die Kirche im Ort lassen Sie auf der rechten Seite liegen und gehen hinter dem Ortsausgang links auf die D108 in Richtung Colombey-lès-Choiseul. Dabei überqueren Sie das Flüsschen Flambard, der Sie für ein kurzes Stück auf der linken Seite begleitet.

Nach einer erneuten Überquerung der Autobahn und einer anschließenden lang gestreckten Linkskurve sehen Sie aus der Ferne bereits den Kirchturm von Colombey-lès-Choiseul. Der Weg geht ein Stück bergan und Sie überqueren die Bahngleise kurz vor dem Otrseingangsschild. An der Rue de la Mairie biegen Sie rechts ab und folgen der Beschilderung auf der D232 nach Merrey, das kurz hinter dem großen Güterbahnhof erscheint. Direkt hinter dem Bahnhofsgelände biegen Sie rechts ab, überqueren wieder die Gleisanlage und biegen direkt in die nächste Straßeneinmündung links am Tennisplatz ab, gehen die Straße gerade runter und an der Weggabelung links. Direkt dahinter gabelt sich der Weg erneut und Sie gehen rechts in die Rue de la Grande Violette.

Diese Allee führt erneut auf die Autobahn zu, um diese zu unterqueren. Im darauf folgenden Ort Choiseul sehen Sie links die mittelalterliche Kirche und auf der gegenüber liegenden Seite einen schönen Herrensitz. Kurz dahinter kommt eine kleine Kreuzung mit einer Art Kapelle in einem Häuschen. Hinter diesem befindet sich abermals ein Picknick- und Rastplatz. Biegen Sie an dieser Kreuzung links ab und gehen gleich 100 m darauf nach rechts, dann befinden Sie sich auf der D132, die nach ca. 1.900 m durch Lénizeul führt.
Dort biegen Sie an der kleinen Kirche links ab und überqueren nach rund 700 m die Maas (La Meuse). Pilger aus dem Ruhrgebiet, die die Maas aus dem holländischen Venlo kennen, werden den Fluss nicht wieder erkennen, da er hier in der Nähe entspringt und an dieser Stelle dementsprechend nur maximal 2 m breit ist.

Auf dem weiteren unspektakulären Weg nähert sich auf der linken Seite abermals die Autobahn 31, die aber nicht überquert wird, sonder fast parallel zum Pilgerweg verläuft. Sie bleiben für die nächsten 6 km auf der Straße D132 und erreichen Montigny-le-Roi. Dabei überqueren Sie die Straße D417 und gehen halbrechts die Straße Rue Camille Flammarion hinauf in Richtung Centre Ville.

Etappe 15 Montigny-le-Roi – Langres                    (22 km)

Vom Zentrum aus verlassen Sie den Ort über die abwärts führende Straße Rue du Château bis zum Place der Verdun. Dort geht es in die Rue des Frères Flammarion, an deren Ende Sie die D74 überqueren und in die Rue Anne-Marie Legros bzw. D107 treten. Nach einem steil abwärts führenden Weg biegen Sie rund 900m hinter dem Ort links ab auf die D244, die nach Chauffort ausgeschildert ist. Dieser folgen Sie durch die eintönige Landschaft und verlieren kurz vor Chauffort wieder etwas an Höhe.

Im Ort zweigt an der Kirche eine Straße nach links ab in Richtung Frécourt. Sinnvoller ist es jedoch, bis zum Ende der Straße zu pilgern und dort erst links auf die Straße D163 abzubiegen. Es dauert nur wenige Meter und Sie verlassen den Ort auch schon wieder und gehen auf der kurvigen Straße im steten Auf und Ab weiter südwärts.

Nach nicht ganz 2 km unterqueren Sie zum erneuten Mal die Autobahn 31 und treffen auf die Straße D120. Diese überqueren Sie und gehen halbrechts weiter auf der D163, ausgeschildert ist an dieser Stelle die Ortschaft Neuilly-l’Évêque.

An der nächsten Straßeneinmündung halten Sie sich weiter in Richtung Neuilly-l’Évêque und passieren die Straße D74. Auf der anderen Straßenseite folgen Sie dem Verlauf der Straße 266, während Sie vor sich den Blick über die ansehnliche Landschaft werfen können. Wenige Meter später erreichen Sie den Ort Neuilly-l’Évêque mit seinem moosgedeckten Kirchturmdach.

Gehen Sie vor der Kirche zunächst nach links und sofort wieder rechts in die Rue de la Gare. Sie ist gleichzeitig die Straße D266 und führt in südliche Richtung nach Orbigny-au-Val. Dabei verlassen Sie den Ort über die stillgelegten Bahngleise, gehen an den Tennisplätzen vorbei und folgen der lang ansteigenden Straße bis in einer Linkskurve auf der rechten Seite ein Feldweg zu sehen ist. Wenn Sie diesen benutzen, erreichen Sie, oben angekommen, die Straße D52 und biegen auf ihr rechts ab.

Auf der nun schnurgeraden Strecke gehen Sie automatisch auf Langres zu, der ersten sehenswerten Stadt hinter Nancy. Schon von weitem erkennen Sie die mittelalterlichen Bauten und die Kirche. Doch zuvor müssen Sie das Tal der Saône durchqueren. Dafür geht es hinter einer Rechtskurve hinab in den kleinen Ort Peigney und gleich links in die Straße namens Chemin de Plesnoy. Dieser folgen Sie für 500 m und biegen links ab in die Route Peigney, mit der Sie den Fluss und die anschließenden Bahnanlagen überqueren können.

Schließlich bleibt noch die D283 zu überqueren und schon stehen Sie vor der meterhohen Mauer der Stadtbefestigung.
Dieser Wehrgang führt einmal fast um die komplette Altstadt herum und bietet schöne Aussichten auf die umliegende Umgebung insbesondere auf den Weg, den Sie gerade noch zurückgelegt haben. Sieben Stadttore und zwölf Türme, die zu der Wehranlage gehören sind heute zu sehen und können besichtigt werden.

Langres

Gehen Sie vor der Mauer links in Richtung Porte de Sous Murs und Sie können die Treppen benutzen oder etwas weiter links den modernen Fahrstuhl, der Sie direkt auf die Wehrmauer bringt. Durch die kleinen Gassen, die von der Maueranlage in das Zentrum führen, erreichen Sie die Hauptstraße, die die Altstadt von Nord nach Süd teilt. Mittelpunkt der Altstadt ist der Place Diderot mit dem Standbild von Denis Diderot. Der Schriftsteller und Aufklärungsphilosoph stammt aus Langres und lebte dort im 18. Jahrhundert.

Nördlich des Platzes erkennen Sie auf der rechten Seite die Türme St-Mammès-Kathedrale. Der Innenraum dieses Gotteshauses stammt zum größten Teil aus dem 12. und 13. Jahrhundert, während die Fassade nach zahlreichen Um- und Anbauten den Charakter des 18. Jahrhunderts zeigt. Interessant zu sehen sind die Statuen und die Wandteppiche sowie der Kathedralsschatz.

Rechts von der Kirche befindet sich der dazugehörige Kreuzgang während gegenüber eine kleine Grünanlage zu sehen ist. In ihr erhebt sich das Standbild, das Jeanne Mance darstellt. Sie ist ebenfalls ein Kind dieser Stadt und gilt als Mitbegründerin von Montréal in Kanada.

Wenn Sie vor der Kirche links die Straße weiter hoch gehen erreichen Sie im Haus Nummer 2 der Rue Longe Porte die Kapelle der Annunziatinnen (Chapelle des Annonciades) in der eine Dauerausstellung über das Leben der Nonnen des Annunziatinnen-Ordens erzählt.

Gehen Sie vor dem dortigen Stadttor nach links und an der Stadtmauer entlang, so kommt hinter dem St-Jean-Turm aus dem 16. Jahrhundert der Tour du Petit Sault. Von diesem haben Sie einen schönen Blick über das westlich gelegene Marne-Tal und über das Bergland von Langres.

Weiter auf dem Wehrgang erscheint das Rathaustor mit dem dazugehörigen Rathaus, welches sich auf der linken Seite befindet. Kurz darauf geht es in links in die Rue de la Tournelle und am Ursulinen-Portal aus dem 17. Jahrhundert vorbei. An der nächsten Kreuzung gehen Sie rechts und haben links neben sich das so genannte Renaissance-Haus aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit einer schönen Fassade. Gehen Sie geradeaus über den Place Ziégler hinweg so erreichen Sie den Place Jenson mit der St-Martin-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Direkt gegenüber befindet sich die Herberge Jeanne d’Arc.

Abschließend gelangen Sie zum Navarra-Turm, wenn Sie an der folgenden Rue des Chavannes rechts abbiegen. Der Turm ist eines der mächtigsten Bauten der Verteidigungsanlage und bringt es auf eine Höhe von 20 m sowie einem Durchmesser von 30 m. Die Mauern sind rund 7 m dick und machen den Turm zu einer mächtigen Festung des 16. Jahrhunderts.

 

Etappe 16 Langres – Cusey                    (28 km)

Langres verlassen Sie über den südlich der Altstadt gelegenen Place des États-Unis, auf den die Rue Diderot geradewegs zuläuft. Dort befindet sich neben der Touristeninformation das südlich Stadttor aus dem 17. Jahrhundert, das auch als Mühlentor bezeichnet wird.

An dem Platz befindet sich die N74 bzw. die Avenue Turenne, die in südliche Richtung verläuft. Dabei durchschneidet sie die folgende Zitadelle, eine Verteidigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert. Diese wird auch noch heute militärisch genutzt. Nach Durchquerung der Zitadelle und dem dazugehörigen Tor erscheinen zwei Kreisverkehre, am zweiten halten Sie sich halblinks an McDonald’s vorbei auf die D122d. Wer für den weiteren Weg noch nicht eingekauft hat, kann dies an dieser Stelle tun, auf der rechten Seite befindet sich der Supermarkt E.Leclerc. Anschließend wird die Straße wieder etwas ruhiger und es geht nach ca. 1,5 km rechts auf die Straße D302 nach Cohons.

Der Weg in den Ort führt ab dem Weg steil bergab, erst erscheint rechts die Rue Candrée, die zur Dorfkirche hoch führt. Doch sie gehen weiter geradeaus bzw. 20 m hinter diesem Abzweig halbrechts in die Rue du Mont Choiseul. Diese mündet automatisch auf die D141, die Sie in den 4 km entfernten Ort Longeau bringen wird.

Longeau    

In Longeau gehen Sie geradeaus, bis Sie nach 300 m auf die N974 treffen und links abbiegen. Am Ende der Hauptstraße müssen Sie am Kreisverkehr links abbiegen und ein kurzes Stück auf der etwas größeren D67 pilgern. Zum Glück existiert hier jedoch rechts und links ein schotteriger Bürgersteig. Als nächstes durchqueren Sie Percey-le-Pautel, einer Art Vorort von Longeau und biegen 200 m hinter dem Ort rechts in die Straße D128 ab.

Auf der rechten Seite erscheint ein künstlicher See, der dank einiger Picknickplätze gute Gelegenheiten zum Rasten gibt. Hinter dem See durchschreiten Sie den schmalen Eisenbahntunnel und befinden sich in Villegusien-le-Lac.

Villegusien-le-Lac

In dem Kreisverkehr sehen Sie auf der linken Seite efeuberankte Häuser und schreiten in die Rue de la Quetise. Rund 300 m später überqueren Sie den Canal de Marne. Dieser fast 125 km lange Wasserweg wird nun für die nächsten Kilometer ein angenehmer Wegbegleiter, denn nach Überquerung der Brücke können Sie ein paar Meter hinab steigen und einen sehr gut ausgebauten Schotterweg am Kanalufer entlang gehen.

Nach ca. 800 m unterqueren Sie die erste Kanalbrücke, die nach rechts in den Weiler Piépape führt. Sie gehen jedoch weiter geradeaus immer am schattigen Kanal entlang. Die Ortschaften Dommarien und Choilley-Dardenay lassen Sie dabei links liegen und erreichen nach ca. 13 km Kanalstrecke das Dorf Cusey.

Etappe 17 Cusey – Lux                    (20 km)

Den Weg am Kanal verlassen Sie, wenn Sie in Cusey rechts hoch gehen und der Straße D128a folgen. Dabei erreichen Sie nun die Region Burgund (Bourgogne) und den dort ersten Ort, Sacquenay. Diese lang gestreckte Ortschaft kann aber zügig durchquert und über die folgende kurvige und wellige Straße D28 verlassen werden.
Am Ende mündet sie in die Rue de Jaquenay, an der Sie rechts abbiegen und sich in die nächste Ortschaft, Chazeuil, begeben. Dabei gehen Sie geradewegs auf die Gemeindekirche zu und biegen vor dieser links ab und folgen der Beschilderung nach Veronnes. Links neben der Kirche ist ein größerer Dorfplatz, der zu einer Pilgerrast einlädt, dahinter geht es halbrechts in die Rue de Veronnes, die an Bauernfeldern vorbei in den gleichnamigen Ort führt.
Direkt am ersten Platz zweigen Sie links ab in die Rue des Lientes, die am Ende des Ortes zur Rue de Lux wird. Es handelt sich dabei weiterhin um die D28, die durch die noch unspektakuläre Landschaft von Burgund verläuft, dabei überqueren Sie den Fluss Venelle und erreichen nach 5 km das Dorf mit dem kurzen Namen Lux.

Etappe 18 Lux – Dijon                    (23 km)

Auf der Straße Rue du Centre in Lux überqueren Sie die Brücke über den Fluss Tille und biegen direkt dahinter auf der Rue de la Gare links ab um der Beschilderung nach Spoy auf der D28 zu folgen. Am Ende der Ortschaft sind Bahngleise zu passieren, leider ist die Straße auf den nächsten 5 km etwas stärker befahren bis Sie in der Ortschaft Spoy angelangt sind.

Auch der weitere Verlauf dieser Etappe ist eher eintönig und durch den erhöhten Pkw-Verkehr anstrengend. Es geht bis zum Etappenziel Dijon weiter auf der Straße D28. Hinter Spoy überqueren Sie nach langer Zeit mal wieder die Autobahn 31 und gehen am Waldrand weiter bis in den Ort St-Julien. Dort halten Sie sich am Kreisverkehr geradeaus und pilgern entlang der Straße Rue des Louvières. Hinter St-Julien merken Sie den weiter zunehmenden Verkehr auf Grund der Nähe zur Großstadt Dijon. Zum Glück sind jedoch an den Straßenrändern breite Fahrradwege markiert, so dass die Pkw nicht ganz so dicht an einem vorbei fahren.

Schließlich haben Sie ein reativ langes Stück Bahngleise neben sich auf der rechten Seite und unterqueren die Autobahnbrücke. Es folgt kurz darauf eine weitere Brücke und ein typisches Großstadt-Industriegebiet. Am Ende mündet die Straße in die Rue de Cracovie und Avenue de Dallas, an der Sie rechts abbiegen. Danach gehen Sie über die Rue d’York bis Sie zur großen Straße Avenue Raymond Poincaré gelangen. An dieser biegen Sie rechts ab, überqueren die anschließenden Eisenbahngleise, gehen am Auditorium vorbei und halten sich am großen Place Jean Bouhey halblinks um auf dem Boulevard Georges Clemenceau den ovalen Place de la République zu erreichen. Dieser markante Platz markiert den nördlichen Bereich des Zentrums von Dijon.

Dijon

Die einstige Hauptstadt von Burgund lag schon seit der Stadtgründung an wichtigen Handelswegen. Gegründet wurde Dijon als römisches Lager Castrum Divionense und erhielt im 3. Jahrhundert eine Stadtmauer mit vier Toren und 33 Türmen. Im sechsten Jahrhundert wurde die Benediktinerabtei gegründet in der sich das Grab vom hl. Benignus befindet. Die Geburtsstadt von Gustave Eiffel wurde im 18. Jahrhundert zur Hauptstadt des Bistums erhoben und konnte sich in den Folgejahrhunderten immer weiter entwickeln.

Auf Grund der Wichtigkeit der Stadt in früheren Zeiten gibt es natürlich sehr viel zu sehen, was den Rahmen des Pilgerführers bei weitem sprengen würde. Doch um einen kleinen Stadtrundgang kommt man natürlich nicht umhin. Daher soll die folgende Beschreibung Sie zu den wichtigsten und markantesten Punkten der Stadt führen. Ausgehend vom Place de la République.

Wenn Sie bei diesem in die Rue de la Préfecture einkehren und in südliche Richtung weiter marschieren, dann haben Sie auf der rechten Seite die Präfektur von Dijon, während sich etwas weiter in Richtung Altstadt auf der linken Seite die Kathedrale Notre Dame am gleichnamigen Platz erhebt. Erbaut wurde diese in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und galt als Wallfahrtskirche. Das Äußere dieser Marienkirche ist eher ungewöhnlich und bildet eine mit zahlreichen Säulen versehene Wand über den Bogenportalen. Beliebt anzuschauen sind an der Fassade die falschen Wasserspeier, die bereits seit dem Mittelalter sehr weit hinaus ragen. Im Inneren lohnt ein Blick auf die Marienfigur in der rechten Kapelle. Bei ihr handelt es sich um eine der ältesten Madonnen aus Holz in Frankreich.

Hinter der Kirche ist der relativ dunkle und schattige Place des Ducs. Dunkel und schattig ist er meist auf Grund der hohen Mauern des Palais des Ducs. Sie befinden sich an dieser Stelle genau auf der Rückseite des Palastes. Wenn sie den kleinen Platz überquert haben, gehen Sie durch die kleine Tür auf der rechten Seite und sind in einem der Innenhöfe des Palastes.

Bei diesem imposanten Bauwerk handelt es sich um den ehemaligen Herzogspalast, der zum Teil auf Überresten römischer Wehranlagen innerhalb von vier Jahrhunderten erbaut wurde. Im Palastgebäude ist heute das Museum der schönen Künste untergebracht während an der Nordfassade ein Turm einen wunderbaren Rundumblick auf die Stadt gewährt. Vor dem Palais befindet sich der halbrunde Place de la Libération, von wo aus Sie über die Rue du Palais zum Justizpalast gelangen. Das elegante Gebäude wurde im 16. Jahrhundert als Burgunder Parlamentsgebäude errichtet.

Doch gehen Sie vor dem Justizpalast in die kleine Gasse und anschließend rechts, so breitet sich auf der linken Seite der Theaterplatz (Place du Théatre) aus.
Auf der Nordseite sehen Sie dementsprechend das Theatergebäude, während sich rechts daneben zwei Kirchen erheben. Die erste am Südrand ist die eher unbedeutende Kirche St. Etienne während dahinter die beiden kuppelförmigen Türme der Kirche St. Michel zu sehen sind.

Diese stehen erhaben über drei Portale, von denen das mittlere wiederum mit einer Figur des hl. Michael geschmückt ist. Ein Blick in das Innere der Kirche lohnt jedoch nicht. Gehen Sie am Theaterplatz in die Rue de la Liberté, passieren Sie wieder den ehemaligen Herzogspalast. Auf dem weiteren Weg zweigen mehrere Straßen rechts und links ab und führen in das quirlige Viertel von Dijon. Am auffälligsten und zugleich schönsten ist der kleine Place Françoise Rude. Er wird umrahmt von den schön anzusehenden Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter und ist ein beliebter Treffpunkt bei den Einheimischen.

Wenn Sie der Rue de la Liberté weiter folgen, erreichen Sie das Tor am weit ausladenden Place Darcy, der sich dahinter erstreckt. Vor dem Tor biegen Sie links ab in die Rue de Maret und sehen schon auf der linken Seite die Kathedrale St. Bénigne. Errichtet wurde diese im Auftrag des Bischofs auf dem Grab des hl. Benignus und stammt aus dem 6. Jahrhundert. Im Laufe der Jahrhunderte erhielt der Bau aber zahlreiche Veränderungen und Anbauten. Die wesentlichste stammt aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts als ein fast 100 m langer Anbau errichtet wurde. Im Inneren des Gotteshauses sind der Chor sowie die Krypta auf der rechten Seite zu sehen.

Etappe 19 Dijon – Nuits-St-Georges                    (23 km)

Dijon ist einfach zu verlassen. Wenn Sie von der Kathedrale St. Bénigne aus starten, dann nutzen Sie die der Südflanke des Gebäudes gegenüber liegende Rue Condorcet und gehen diese bis zum Ende wo sie in die Rue Monge mündet. Dort gehen Sie rechts, unterqueren die Eisenbahnbrücke und halten sich dahinter halb links auf der Hauptstraße namens Rue de l’Hôpital. Dieser folgen Sie, überqueren dabei den Kanal de Bourgogne. Im Anschluss daran erscheint auf der rechten Seite vor dem Geschäft mit dem großen Parkplart eine Straßenabzweigung (Rue de Cheôve), in die Sie einkehren.

Diese wird später zur Rue Maxime Guillot und Sie befinden sich schon nicht mehr in Dijon, sondern bereits in Chenôve, einer Art Vorort. Die Strecke um aus Dijon heraus zu pilgern, geht ausnahmslos durch eine Wohn- und Geschäftsgegend und erscheint einem länger als sie in Wirklichkeit ist. Am Kreisverkehr gehen Sie weiterhin geradeaus in die Rue de Marsannay, welche schon den Namen des nächsten Ortes verrät.

Auf der rechten Seite sind nun die ersten Felder bzw. Weinberge zu erkennen und es wird wieder ruhiger und ländlicher. Dabei besteht keine Möglichkeit sich zu verlaufen, da es immer geradeaus durch die folgenden Weinorte geht während sich auf der rechten Seite die Weinberge mit ihren zahlreichen Reben erheben.

Marsannay-la-Côte
Der nächste Ort, Marsannay-la-Côte, ist einer der größeren dieser Wein-Dörfchen. Es verfügt sogar über eine schöne Kirche auf der linken Seite am Place de la Mairie, während gegenüber die Touristeninformation anzutreffen ist. Hier haben Sie nun zwei Möglichkeiten weiter zu pilgern. Zwischen Touristeninformation und Kirche stehen Sie auf der D122 und können diese bis zum Etappenziel entlang pilgern. Es mag erst abschreckend klingen aber dank der parallel verlaufenden N74 ist die D122 kaum befahren und angenehm zu gehen, insbesondere deshalb, weil sie durch alle Weinorte verläuft, in denen Sie jederzeit einkehren oder rasten können.

Die andere Alternative ist der Wanderweg GRP Chemin des Grands Crus de Bourgogne (Weg der großen Kreuze von Burgund). Dieser befindet sich weiter oberhalb an den Hängen der Weinberge und verläuft direkt an den Reben vorbei, leider jedoch auch an manchen sehenswerten Orten auf dem Weg. Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden, auf beiden Wegen müssen Sie der Ausschilderung nach Nuits-St-Georges achten und dieser folgen. Im letzten Ort vor Nuits-St-Georges, in Vosne-Romanée (Petit Auberge) trifft der GRP wieder auf die D122 und Sie gehen auf dieser zum Etappenziel.

Doch zuvor passieren Sie, wie bereits erwähnt, die Weinorte, die wie an einer Perlenkette aufeinander gereiht sind, da wären z.B. Couchey, Fixin, Brochon und das wieder etwas größere Gevrey-Chambertin mit einer Touristeninformation. Danach folgen Morey-St-Denis, Chambolle-Musigny und Château du Cos de Vougeot.

Nuits-St-Georges    

Das Leben in Nuit-St-Georges, welches über eine hübsche Innenstadt verfügt, ist natürlich auch hier von der Weinherstellung und dem Weinhandel geprägt.

Auf dem Friedhof des Ortes sehen Sie die St-Symphorien-Kirche aus dem 13. Jahrhundert.

In einem ehemaligen Weinhändlerhaus ist ein Geschichts- und Archäologie-Museum untergebracht. Das 1975 gegründete Museum besitzt herrliche gallo-römische Sammlunge und einen so genannten Merowinger-Saal, in dem Grabnachbildungen aufgestellt wurden.

Etappe 20 Nuits-St-Georges – Beaune                    (17 km)

Im Zentrum von Nuits-St-Georges begeben Sie sich auf die Rue de Chaux und folgen dieser im Halbkreis erst um den 399 m hohen Berg herum, bevor die Straße dann in Serpentinen steil ansteigt und oben in die kleine Ortschaft Chaux führt. Dort wiederum halten Sie sich auf der Hauptstraße Rue de marey les Fussey und biegen hinter dem Ortsausgang halblinks ab in Richtung Villers-la-Faye, wo die Kirche du Mont mit einigen alten Gassen um sie herum auf Sie wartet. Über die hinab führende Hauptstraße gelangen Sie zur Touristeninformation und gehen gleich dahinter links auf die D115c.
Auf dem weiteren Weg passieren Sie auf der rechten Seite eine kleine Kapelle mit einem Glockenturm, der gerade mal 7 m hoch ist.

Hinter der Kapelle geht es wieder leicht bergauf und Sie erreichen Magny-lès-Villers, welches Sie zügig durchqueren und auf der Rue de Pernand verlassen.
An einer Weggabelung halten Sie sich links und gehen über die Rue des Marets und den Chemin de la Toppe Marteneau bis zur D74, an der Sie rechts abbiegen und nach 2,7 km hinter einem Kreisverkehr die Autobahn 6 überqueren. Nach der Autobahn gehen Sie weiter auf der N74 bzw. der Route de Dijon und  gelangen automatisch zu einem der Stadttore von Beaune, dem Porte St- Nicolas.

Beaune    

Gehen Sie durch das Tor, bzw. daran vorbei uns Sie befinden sich auf der Rue de Lorraine, wo sich rechts die Kapelle de l’oratoire befindet. Eine weitere Kapelle erscheint wenig später auf der linken Seite mit dem Namen Chapelle de la Charité. Kurz darauf erreichen Sie den Place Monge, wo Sie schon rechts den Beffroi sehen. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Klosterturm aus dem 14. Jahrhundert. Direkt dahinter geht es zum Place Notre-Dame an dem sich die ehemalige Kollegiatskirche erhebt.

Bei dieser Kirche sehen Sie noch zahlreiche An- und Umbauten des Mittelalters. Das Gotteshaus, das in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut wurde hat keine tief greifenden Veränderungen erleben müssen, die letzte größere war der Bau des neuen Turmes gegen Ende des 16. Jahrhunderts, nachdem der alte abgebrannt war.

Das Innere der Kirche Notre-Dame gibt schon einen Vorgeschmack auf das spätere Cluny. Mehrere Seitenkapellen zeigen Figurennischen und das Leben der jeweiligen Heiligen, die in den einzelnen Kapellen dargestellt werden.

Vor dem Gotteshaus geht es links in die Rue Paradis, die am sehenswerten Weinmuseum vorbei führt. Es erklärt, wie der Name schon verrät, die Geschichte des Weins und die Arbeit an den Weinbergen.

Gegenüber dem Weinmuseum führt die Ruelle Gallien zur Rue Monge, wo Sie rechts abbiegen und den Place de la Halle erreichen, wo regelmäßig der Wochenmarkt veranstaltet wird. Auf der linken Seite des Platzes sehen Sie bereits eine der beiden Touristeninformationen der Stadt und dahinter ein unscheinbares Gebäude mit einer schmucklosen Wand. Einzig das Vordach über dem Eingang deutet daraufhin, dass sich hinter der hohen Mauer mehr verbergen könnte.

Es handelt sich um das Hôtel-Dieu, welches als DIE Sehenswürdigkeit von Burgund gilt und auch auf einer Pilgerreise nicht ausgelassen werden darf, insbesondere weil auf den Jakobspilger im Inneren eine Überraschung wartet.

Gegründet wurde das Hôtel Díeu als Hospiz durch Nicolas Rolin, dem Kanzler des Herzogs Philipp dem Guten von Burgund im Jahr 1443. Anlass hierfür war die große Armut und der Hunger in der Bevölkerung, die dem Kanzler und seiner Frau nahe gingen. So stifteten sie das Hospiz, welches sich seit dem Mittelalter in einem gut erhaltenen Zustand befindet.

Nioclas Rolin reiste viel und ließ sich dabei von der Architektur anderer Krankenhäuser inspirieren und vergab anschließend den Bauauftrag an verschiedene Handwerker aus Beaune. Die großartigen Fassaden im Gotik-Stil sowie das auffällige bunte Dach machten das Hospiz schnell über die Landesgrenzen von Burgund hinaus bekannt. In der Zeit, in der das Hospiz in Betrieb war, haben die Krankenschwestern zahlreiche Kranke in mehreren großen Sälen untergebracht und gepflegt. Diese Säle können heute besichtigt werden. Im Laufe der Zeit bekam das Hospiz einen sehr guten Ruf, sowohl bei den armen Leuten, die sich gut aufgehoben fühlten als auch bei den besser betuchten Bürgern, die das Hôtel Dieu mit Spenden unterstützten.

Was man kaum glauben mag, aber dieses altehrwürdige und mittelalterliche Gebäude war noch bis 1971 in Betrieb, anschließend verlagerte man die medizinische Tätigkeit in modernes Krankenhaus.

Wenn Sie durch den Eingang den Innenhof betreten, sollten Sie erst einmal einen Blick rundwerfen, bevor Sie in den ersten Saal hinein gehen. Besonders schön ist das Dach bei Sonnenlicht zu betrachten, wenn es kurz zuvor geregnet hat. Links von der Tür aus der Sie in den Innenhof traten beginnt der Rundgang durch das Innere des Hôtel Dieu. Der erste Saal ist zugleich auch der wichtigste und beeindruckendste. Rund 50 m lang und 14 m breit wird diese Halle als Großer Armensaal bezeichnet.
Im Mittelpunkt des Raumes befanden sich Tische und Bänke für die Einnahme der Mahlzeiten, während an den Wänden die Betten aufgestellt waren. Hinter den Betten befanden sich Holztruhen, in denen die Habseligkeiten der Erkrankten aufbewahrt wurden. Beachtenswert ist zudem die Ausstattung, beginnend bei dem Holzkreuz über der Tür mit der Statue Christus, die aus einem einzigen Eichenstamm geschnitzt wurde bis hin zu den Deckenbemalungen und den Bodenfliesen, in denen Sie teilweise das Monogramm des Stifters erkennen können.

Am anderen Ende des Armensaales findet sich die Kapelle mit einer Bronzeplatte unter der sich die Gebeine von Guigone de Salins, der Gattin des Stifters, befinden. Die Kapelle des Armensaales hatte den Vorteil, dass die Kranken am Gottesdienst teilnehmen konnten, ohne sich aus dem Bett erheben zu müssen.

Vor der Kapelle geht es rechts in die Säle St-Anne, St-Hugues und St-Nicolas bevor Sie über die Küche wieder in den so genannten Ehrenhof treten. Die Säle dienten ebenfalls der Aufnahme von Kranken, die jedoch entweder etwas betuchter waren oder sich bereits auf der Schwelle zum Tod befanden. Die Küche wurde für die Ausstellung wieder zurück gebaut, um zu zeigen, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgesehen hat.

Vom Ehrenhof gelangen Sie gegenüber vom Eingang wieder in das Gebäude hinein und erreichen die Hospiz-Apotheke. Die Zutaten für diese Pharmazie stammten aus den Gärten hinter der Apotheke. Von der Apotheke gelangt abermals über den Hof in den letzten Flügel des Gebäudes. Dort sehen Sie zunächst den Saal St-Louis aus dem 17. Jahrhundert. Ursprünglich wurde dieser auf den Überresten einer Scheune errichtet und diente zum Teil der Herstellung von Brot. Heute hängen an den Wänden einige Wandteppiche. Eine Serie dieser Teppiche erzählt die Geschichte Jakobs.

Gehen Sie gerade durch den Saal hindurch, gelangen Sie in den kleinen Anbau des Polyptychon. Es stellt das jüngste Gericht dar und wurde vom aus Flandern stammenden Künstler Rogier von der Weyden erstellt.
Am Ende des Saals St-Louis erreichen Sie den Andenkenladen vom Hospiz.

 

Etappe 21 Beaune – Chagny                    (18 km)

Wenn Sie Beaune verlassen, sollten Sie noch einen kleinen Umweg über den Boulevard St-Jacques machen. Gehen Sie hierfür am Hôtel Dieu vorbei und benutzen Sie die Rue de l’Hôtel Dieu bis zum Ende. Sie treffen auf die Ringstraße, die einmal rund um die Altstadt führt. An dieser Stelle trägt sie den Namen des hl. Jakob. Biegen Sie rechts ab und pilgern Sie außerhalb der Stadtmauer entlang bis auf der linken Seite die Rue du Faubourg Bretonnière erscheint. Es handelt sich dabei um die Nationalstraße 74, der Sie für 200 m folgen werden. Auf der rechten Seite sehen Sie einen Autohändler und biegen in die gegenüberliegende Avenue de la Résistance ein. Am darauf folgenden Kreisverkehr haben Sie die Möglichkeit für den weiteren Weg Lebensmittel zu beschaffen, auf der linken Seite befindet sich eine Filiale der deutschen Supermarktkette Lidl.

Beim Kreisverkehr folgen Sie der Avenue de la Résistance bzw. der D18 in Richtung Bligny-lès-Beaune.
Die Straße führt an Bauernfeldern vorbei und über einen Kreisverkehr hinweg. Hinter eine Linkskurve überqueren Sie Bahngleise und die Straße wandelt sich in eine Allee, kurz bevor sie in den Ort Bligny-lès-Beaune hinein führt. Die dortige Kirche erinnert eher an einen Bunker und hat eine seltsam anmutende Kirchturmspitze.

Bleiben Sie auf der D18 und folgen Sie der Beschilderung nach Demigny, doch schon 500 m hinter dem Ortsausgang biegen Sie rechts in den Weiler Tailly ein. Auf der linken Seite lassen Sie die Gemeindekirche stehen und gehen am Place du Plomb halbrechts. Am Ende der Straße biegen Sie rechts und sofort danach wieder links ab, ausgeschildert ist an dieser Stelle Corcelle-lès-Arts. Dieses erreichen Sie nach fast einem Kilometer und gehen am Kreisverkehr geradeaus in die Straße Rue du Lavoir. Der weitere Weg ist eher unspektakulär und verläuft durch eine Agrarregion nach Ebaty.

In Ebaty zweigen Sie hinter der Kirche links ab und überqueren kurz vor der T-Kreuzung den Fluss Dheune. Gehen Sie dahinter rechts und Sie erreichen nach einer weiteren Flussüberquerung das kleine Örtchen Chaudenay. Dort sehen Sie die hübsch restaurierte Kirche und gehen an dieser rechts vor dem Tabakgeschäft in Richtung Chagny.

Etappe 22 Chagny – Buxy                    (26 km)

Chagny verlassen Sie über die D981, die nach Rully ausgeschildert ist. Doch schon am Ortsrand von Chagny können Sie die Straße verlassen und über den ausgeschilderten GR 76 weiter pilgern. Folgen Sie hierfür einfach weiter der Beschilderung am Kanal entlang und Sie erreichen nach ca. 2.100 m das südlicher gelegene Rully wo sich ein kleines Schloss mit einer Weinausstellung befindet. Auch dieser Ort ist wieder von der Weinherstellung und dem dazugehörigen Vertrieb geprägt. Von nun an geht es über den wesentlich ruhigeren GR 76 südwärts.

War die gesamte Wegstrecke bisher für Fuß- als auch für Radpilger anwendbar, so müssen Pilger mit dem Fahrrad nun auf eine andere Strecke ausweichen, da der weitere Verlauf über Wanderwege geht, die mit dem Fahrrad nicht zu schaffen sind. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, da eine alte Bahntrasse ab Givry zu einem Radweg umgebaut wurde. Dafür müssen Sie jedoch zunächst in Chagny auf der schnurgeraden D981 südwärts fahren, das 11km entfernte Germolles durchqueren und im 4 km später folgenden Givry links auf die Rue de la Saulgeot abbiegen. Hinter der Rue de la Gare zweigt die alte Bahnlinie nach rechts ab. Dieser müssen Sie lediglich folgen. Sie führt ohne nennenswerte Probleme zuerst nach Buxy und schließlich weiter über St-Gengoux-le-National nach Cluny.

Über die Rue Chèvremont gelangen Sie zum Ortsausgang, auf der linken Seite ist der weitere Verlauf des GR 76 markiert und führt Sie über die Felder bis Mercurey. Der Weg verläuft leicht hügelig und überquert kurz vor Mercurey eine kleine Straße. Auf der anderen Seite geht es ein Stück bergauf und schließlich erreichen Sie Mercurey.

Nach Überquerung der D978 bzw. der Grande Rue geht es auf der Rue de Touches weiter, bis Sie in einer engen Linkskurve dem Wanderweg nach rechts bzw. geradeaus weiter folgen. Am Hang eines Weinberges geht es weiter durch den Weiler St-Martin-sous-Monfaiqu wo eine schmale Straße nach Mellecey führt. Am Ende der Straße gehen Sie wiederum geradeaus und haben nun die Überquerung eines etwas steileren Hügels vor sich. Rund 1,5 km geht es bergauf, bis Sie sich auf 447 m Höhe befinden. Von dort haben Sie einen schönen Rundumblick über Burgund und können bereits den nächsten Ort im Tal ausmachen, es ist Russilly, das sie einfach durchqueren.

Durch den Weiler Charnaille pilgern Sie auf das Dörfchen Jambles zu, das eine schöne Kirche zu bieten hat. Da dieses aber genau in einer Senke liegt, bedeutet dies, dass es nun abermals bergauf geht. Am Südrand von Jambles erhebt sich der Mont Avril mit 420 m, die es zu überqueren gilt. Steiler als es bergauf ging, geht es hinter dem Gipfel wieder bergab in den Ort Moroges, der von der breiten Straße N80 geteilt wird.

Kurz hinter Moroges trifft der GR 76 auf den quer verlaufenden GR 7, der für Sie jedoch keine Bedeutung hat. Sie bleiben nun in diesem kleinen Talkessel, umrunden den 470 m hohen Mont Brogny auf seiner Ostseite und gelangen über die D69 in Richtung Cruchaud. Kurz vor dem Ort befindet sich eine Linkskurve, die in den Ort hinein führt und Sie schließlich nach Buxy bringt. Wenn Sie das Etappenziel ausschlagen möchten und sich die nächste Etappe direkt im Anschluss zutrauen, dann müssen Sie in der Kurve geradeaus dem GR76 folgen.
In Buxy gibt es übrigens eine knapp 200 m lange Rue St-Jacques, deren südwestliche Straßenmündung in Richtung Le Puy zeigt.

Etappe 23 Buxy – St-Gengoux-le-National                (15 km)

Benutzen Sie in Buxy die die D977, genauer gesagt die Route de Montagny, die in ca. 2 km Entfernung in den gleichnamigen Ort führt. In Montagny-lès-Buxy wechseln Sie auf die D983 und gehen dorfauswärts in Richtung Süden. Auf der linken Seite sehen Sie wieder die Beschilderung des GR76, der auf dem Grat eines leicht erhöhten Bergrückens entlang führt. Nach links bzw. nach Osten haben Sie einen weiten Blick auf das Tal des Flusses Grosne.

Sie pilgern dabei an den kleinen Ortschaften Montorge, Collonge, St-Vallerin, Chenôves und Saules vorbei und erreichen nach rund 4 km die Ortschaft Culles-les-Roches. Doch auch in diesem kleinen Ort gibt es nichts sehenswertes, so dass Sie auf direktem Wege weiter gehen können. Der Weg führt das erste Stück durch einen Wald, geht aber wieder langsam bergab. Nach weiteren 1,5 km lichtet sich der Wald und Sie haben freien Blick auf das Etappenziel St-Gengoux-le-National.

Etappe 24 St-Gengoux-le-National – Cluny            (18 km)

Wer es sich zutraut, der kann die Etappen 23 und 24 auch an einem Tag pilgern. Immerhin sind die beiden Abschnitte nicht durch Großstädte zusätzlich anstrengend und verlaufen auch nicht in der Nähe von nervenaufreibenden Schnellstraßen. Daher kann St-Gengoux-le-National als Etappenziel nur als Empfehlung dienen.

Den Ort verlassen Sie über die Rue de Tanneries, die zu Beginn parallel zur D67 verläuft. Doch bereits in der ersten Rechtskurve verlassen Sie die Straße kurz hinter dem Ortsausgang nach rechts und umrunden auf dem Wanderweg GR 76 den Mont Péjus mit seinen 354 m Höhe. Dabei treffen Sie nach einigem Auf und Ab auf die Straße D84, gehen ein kurzes Stück auf dieser und verlassen sie schnell wieder nach rechts.

Noch weitere Straßen und einen Bach gilt es zu überqueren, bevor der GR 76 am Weiler les Chaumes auf eine befestigte Straße trifft, der Sie für die nächsten 3 km folgen müssen. Dabei geht es durch den Ort St-Hyppolite, wo am Straßenrand eine sehenswerte Kirchenruine auf den Pilger wartet.

Gehen Sie hinter der Ruine rechts und folgen Sie der Beschilderung nach Cortevaix. Sie überqueren Eisenbahngleise und gehen in Cortevaix auf die D118. An der Straßenmündung, wo es links nach Confrançon geht biegen Sie rechts ab und gehen auf dem GR 76 wieder über die Felder.

Sie passieren dabei die Ansiedlung von Bauerngehöften namens Mont und erreichen Flagy, wo es anschließend wieder etwas bergauf geht. Anschließend erscheinen schließlich die Weiler Collonge, Chevagoy und das Dorf Lournand, in dem es eine alte Schlossruine zu sehen gibt.
Von Lournand geht es noch einmal kurz bergauf und anschließend durch das Tal des Flusses Grosne auf direktem Wege nach Cluny, einem der wichtigsten Orte auf dem Jaobsweg nach Le Puy.

Cluny    

Cluny war der Mittelpunkt eines Mönchsordens, der nach der Stadt benannt wurde. Von diesem ging die Cluniazensische Reform aus, einer geistlichen Reformbewegung, die erst das Klosterleben und schließlich das Papsttum erreichte. Dabei ging es hauptsächlich um die strenge Einhaltung der so genannten Benediktsregel, um die Gewissenhaftigkeit bei den täglichen Gottesdiensten und um den Ausbau der Frömmigkeit eines jeden Mönches. Als Ausgangspunkt dieser Reformbewegung war Cluny eines der einflussreichsten religiösen Zentren in der Zeit des Mittelalters und beherbergte eine Zeit lang das größte sakrale Gebäude im Christentum.

Der 11. September des Jahres 910 gilt als Gründungstag durch Herzog Wilhelm I. von Aquitanien. In der Blütezeit der bereits erwähnten Reform gehörten rund 1.200 Klöster mit über 20.000 Mönchen zur Abtei von Cluny. In den ersten 200 Jahren der Geschichte von Cluny wurde die Abtei zweimal tief greifend umgebaut und erweitert. Es entstanden in der Zeit um 980 Cluny II und ein Jahrhundert später Cluny III. Während der französischen Revolution wurden jedoch, wie in vielen Städten des Landes große Teile des Gotteshaus zerstört.

Sie überqueren von Norden kommend zunächst einmal die Straße D980 und pilgern auf der Rue de la Chanaise in Richtung Ortszentrum. An der Kreuzung zum Chemin des Trépassés biegen Sie links ab und lassen den Turm Fabry rechts liegen. Direkt dahinter geht es über die Rue Porte des Prés in das Zentrum hinein. Auf der linken Seite haben Sie das Nationale Pferdegestüt von Cluny. Es wurde im Jahr 1806 gegründet um den Pferdebedarf der napoleonischen Armeen zu decken und ist das einzige Gestüt in Burgund. Rund 40 Pferde befinden sich in den Stallungen, darunter auch zahlreiche Vollbluthengste zur Reproduktion von Renn- und Springpferden.

Hinter dem Café auf der rechten Seite können Sie auch die Stufen in den Park hinauf gehen, doch sinnvoller ist zunächst der Gang in Richtung Abtei, von der Sie einzelne Fragmente schon vor sich erkennen können. In der kleinen S-Kurve, die nach 100 m folgt werfen Sie einen Blick auf die rechts unten liegenden Ruinen. Auch diese gehören noch zur ehemaligen Abtei und lassen schon ahnen, wie groß das Klosterareal gewesen ist.

Sie befinden sich damit auf dem Place de l’Abbaye und können geradeaus in das eigentliche Zentrum gehen oder sich ein Ticket für die Abtei-Besichtigung holen. Dieses erhalten Sie im Palais Jean de Bourbon. Gehen Sie hierfür am Place de l’Abbaye rechts zwischen Bibliothek und Theater hindurch. Hinter der Bibliothek nutzen Sie die Treppen auf der rechten Seite und folgen dem Schild „Billeterie“.

Von dort gehen Sie schließlich über das eingangs erwähnte Ruinenfeld wieder zum Abteiplatz und können diese auch von innen besichtigen. Im Innern sehen Sie das gewaltige, hoch aufragende Querschiff und den Kreuzgang sowie die Abteigebäude aus dem 18. Jahrhundert.

Im Palais Jean de Bourbon befindet sich im Übrigen auch das Museum für Archäologie und Kunst. Es zeigt Meisterwerke mittelalterlicher Steinmetzkunst aus der Abtei und der Stadt mit einer Bibliothek aus über 4.000 Bänden und Bodenfliesen aus dem Mittelalter.

Wenn Sie vom Abteiplatz südwärts gehen, gelangen Sie in das heutige Zentrum von Cluny. Der mittelalterliche Stadtkern entstand schon im 10. und 11. Jahrhundert rund um die Abtei. Dies können Sie ganz gut an der Architektur und dem Dekor zahlreicher Häuser erkennen, so wie beispielsweise an den kleineren Pfarrkirchen St-Marcel und Notre-Dame. Im Sommer werden ausführliche Führungen durch die Stadt, die Abtei und durch das Gestüt angeboten.

Gehen Sie durch die Rue 11 Aôut 1944 und Sie finden auf der linken Seite an der Ecke das Touristenbüro. An der Wand rechts vom Eingang sehen Sie nach langer Zeit wieder eine Jakobsmuschel. Dies stellt den Beginn des ausgeschilderten Jakobsweges von Cluny nach Le Puy dar. Doch bevor Sie weiter pilgern, sollten Sie in die Touristeninformation gehen. Im Inneren ist der Zugang zum Käseturm, an dem Sie gerade vorbei gingen. Von diesem Turm aus haben Sie einen wunderbaren Blick über die Stadt und die ehemalige Abtei. Der Turm steht südwestlich des Abtei-Gebäudes und stammt vom Anfang des 11. Jahrhunderts. Lediglich die oberen Etagen wurden erst in späterer Zeit aufgesetzt.

Haben Sie die 120 Stufen überwunden, so sehen Sie gegenüber dem Treppenaufgang durch die beiden Zinnen die dichten Wälder am Horizont, die dem Tal von Cluny einstmals den Beinamen „Schwarzes Tal“ gaben. Im Tal davor fließt gemächlich der Fluss Grosne. Die Gebirgskette bringt es auf eine Höhe von 500 m bis 600 m und sind Ausläufer der Gebirgskette von Beaujolais.

Auf der linken Seite sehen Sie den romanischen Kirchturm der Abtei und natürlich das Klostergebäude.
Zwischen Touristeninformation und der Kirche Notre-Dame verläuft die Rue Merciere, die in die Rue Lamartine mündet. In dieser wiederum können Sie sämtliche Dinge erledigen und alles einkaufen, was Sie für den weiteren Pilgerweg benötigen. Interessant ist die musikalische Untermalung in der Straße, die ein wenig an einen Freizeitpark erinnert.

Etappe 25 Cluny – Cenves                    (24 km)

Gehen Sie vom Touristenbüro in Cluny zum kleinen Marktplatz abwärts und biegen Sie dort rechts ab in die Rue St-Odile. Es geht ein wenig bergauf und Sie verlassen die Stadt durch das Tor St-Odile. An der Kreuzung gehen Sie geradeaus und folgen vorerst weiter der Beschilderung des GR76 über die Rue du 19 Mars 1962.

An der nächsten Kreuzung gehen Sie weiter in die Route de Brizolles. Es folgt eine Weggabelung, an der Sie den linken Weg (Chemin de Coigny) benutzen. An der T-Kreuzung halten Sie sich rechts und überqueren anschließend die Straße D465. In Richtung Touzaine verläuft der Weg die ersten Meter in einigem Zick-Zack. Hinter dem letzten Haus mit der Nummer 9 verlassen Sie am grünen Stromhäuschen den Asphaltweg und halten sich rechts.

Auf der linken Seite haben Sie das Tal der Grosne und die Strecke des Hochgeschwindigkeitszuges TGV während sich auf der rechten Seite der Wald des nahe gelegenen Örtchens Vaux erhebt. Die folgende T-Kreuzung wird überquert und Sie pilgern weiter über die grünen Weiden. Dabei treffen Sie anschließend wieder eine Straße und biegen an dieser links ab.

Hinter dem Weiler Les Varennes überqueren Sie den Fluss und gelangen auf der Hauptstraße in das Dorf St-Cécile. Dort zweigen Sie an der Kirche rechts ab und folgen an der kleinen Kreuzung der Beschilderung nach Le Rompay und Les Brosses. Verlassen Sie den Ort und überqueren Sie nach einem kurzen Aufstieg die Straße N79. In der folgenden Linkskurve der Straße verlassen Sie diese und gehen rechts in den Tannenwald hinein.

In dem Wald geht es zuerst ein Stück aufwärts, dabei überqueren Sie den 463 m hohen Gipfel und gelangen zu den Häusern des Weilers Grandes-Gouillats. Dahinter steigt der Weg wieder etwas an, Sie gehen erst links, dann rechts und folgen der Richtung nach Champ-de-Brand.
Der weitere Weg führt im steten Auf und Ab auf einer teils bewaldeten Bergkette und endet nach ca. 4,5 km auf der D213, auf der Sie nach links abbiegen und den Ort Tramayes kurz darauf erreichen.

Hier verlassen Sie den GR 76, dieser zweigt an der Kirche nach rechts ab, während Sie links abbiegen. An der Bibliothek drehen Sie sich nach rechts und verlassen den Ort wieder über die Rue de l’Hôpital bis Sie eine Weggabelung erreichen. Bei dieser halten Sie sich links in die Route des Seyves, die Möbelfabrik lassen Sie dabei links liegen und gehen an der Kreuzung geradeaus in Richtung Tallèges. Das bedeutet, an der nächsten Möglichkeit biegen Sie erneut links ab und gehen 50 m hinter dem Weiler rechts in die zweite kleinere Straße. Das Waschhaus wird links liegen gelassen Sie pilgern zum Weiler Bel-Air. Nach 200 m wenden Sie sich nach rechts, ignorieren den aufwärts führenden Weg und benutzen den zweiten Weg nach links.

An der kleinen Hütte im Wald biegen Sie rechts ab und an der weiter entfernten Kreuzung wieder links. Es erscheint eine Kreuzung, an der Sie wiederum rechts abbiegen müssen. Kurz darauf treffen Sie auf die Straße D68 neben der Sie bequem in das Dorf Cenves gelangen.

Etappe 26 Cenves – Col des Écharmeaux                (32 km)

Dort wo die beiden Straßen D23 und D68 aufeinander treffen, gehen Sie den aufwärts führenden Weg in Richtung Süd-Ost, passieren erneut ein Waschhaus und folgen dem Weg bis Les Gonons. Dort an der Kreuzung entscheiden Sie sich für den rechten Weg bis Sie auf eine befestigte Straße kommen und dort wieder links abbiegen. Doch Vorsicht, nach rund 500 m geht es wieder rechts in den Wald hinein, um zum Weiler Grande Diane zu gelangen. Sollten Sie diesen Abzweig verpassen, müssen Sie an der nächsten Möglichkeit rechts abbiegen und landen ebenfalls dort. Dies bedeutet jedoch einen Umweg von rund einem Kilometer.

An der Kreuzung der D23 und der D17 überqueren Sie die D17 und folgend dem Chemin des Molliers. Folgen Sie dem kleinen aber steil aufwärts führenden Weg und biegen Sie an der nächsten befestigten Straße links ab. Ausgeschildert ist an dieser Stelle St-Jacques-des-Arrêts, das Sie parallel zur D23 erreichen.

Dieses auf einem Hügel liegende Örtchen trägt nicht nur den Namen des hl. Jakobs, sondern besitzt einen kleinen Campingplatz mit einer angeschlossenen Herberge selben Namens. Nur 100 m entfernt steht mitten im Zentrum des Ortes die kleine Kirche. Dieses Gotteshaus hat jedoch mit dem Apostel wenig zu tun. Man sollte meinen, sie würde zumindest Église St-Jacques heißen, doch weit gefehlt. Es ist schlicht die Dorfkirche.

Gehen Sie an der Kirche vorbei, über die D23 zum nächsten Ort, Chagny und halten Sie sich dort die nächsten 500 m in Richtung Maison-Rose, weiter Richtung Süden. An der folgenden Kreuzung biegen Sie links ab und gelangen zur befestigten Straße auf der Sie neben dem mittlerweile sehr schmal gewordenen Fluss Grosne entlang pilgern.

In einer steilen Linkskurve verlassen Sie die Straße wieder und biegen rechts ab in den Chemin du bûcheron. Diesem Weg folgen Sie bis Ouroux, wo Sie die Kirche einmal umrunden und auf den nächsten 50 m die Hauptstraße rechts benutzen. Dabei passieren Sie das Kriegsdenkmal, gehen rechts und sofort wieder links. Folgen Sie nun für die nächsten 2 km wieder dem GR76, der am Schloss Gros-Bois vorbei führt.

Hinter dem Weiler Bois Levent überqueren Sie die befestigte Straße und bleiben fortan nicht auf dem GR 76, sondern auf dem GR 76a. Der Pilgerweg führt nun lange Zeit durch den Wald und verläuft dabei natürlich nicht eben, es folgen einige Steigungen, die anschließend mit einem Gefälle belohnt werden.
Dabei haben Sie vom 915 m hohen Col de Patoux auf dem Mont Monet eine herrliche Aussicht auf die umliegende Umgebung mit ihren sanften Hügeln. Zuvor treffen Sie jedoch auf den GR 7, an dem Sie links abbiegen werden.
Am Ende der Etappe treffen Sie in Les Écharmeaux ein.

Etappe 27 Col des Écharmeaux – Le Cergne            (17 km)

Bei dieser Etappe handelt es sich um eine der kürzesten auf dem gesamten Weg, die zugleich zu den ruhigsten gehört und kaum einer Erklärung bedarf.

Folgen Sie zunächst dem GR 7, dabei gehen Sie durch die Wälder hauptsächlich parallel zur Straße D10 und überqueren diese bei Col des Aillets. Hinter dem Wäldchen von Lafay treffen Sie auf eine Piste, an der Sie rechts abbiegen und den GR 7 verlassen. Dabei gehen Sie nun in Richtung Col des Ecorbans, überqueren dort erneut die D10 und folgend dem Wanderweg zum Mont Pinay. Hinter dem Hügel, gehen Sie rechts auf die D50 und biegen kurz darauf links ab in Richtung La Tuilière. Später geht es in Richtung Foupeysson weiter.

2 km hinter dem folgenden Croix Bleues bleiben Sie geradeaus und folgen der Beschilderung zum Col de la Bûche. Dort treffen mehrere Wegstrecken zusammen, nehmen Sie die Piste nach Fontcharbonnier, bis Sie nach einem Kilometer abbiegen nach Le Cergne. Der kleine Ort folgt nach weiteren 1.600 m.

Etappe 28 Le Cergne – Briennon                    (25 km)

In Le Cergne gehen Sie an der Kirche vorbei, passieren dass Kriegsdenkmal und benutzen den Weg zur Aussicht über Le Roannais. Auf der folgenden Terrasse nehmen Sie an der Weggabelung den Weg in Richtung Calvaire-Arcinges und benutzen auf der asphaltierten Strecke anschließend den linken Weg.
Eine kleine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert befindet sich auf dem Gipfel des Hügels Calvaire. Der Platz bietet sich zudem gut als Picknickplatz an.

Dahinter gehen Sie weiter geradeaus und biegen an der zweiten Möglichkeit rechts ab um auf einer kleinern Piste entlang zu pilgern. Hinter einer Kurve benutzen Sie den linken Weg in Richtung d’Arcinges.
Dort gehen Sie ebenfalls links und folgen der Beschilderung. Im weiteren Verlauf geht es wieder bergauf und Sie passieren eine Ruine, biegen links ab und ignorieren die Abzweigungen an den folgenden Kreuzungen, bis Sie an ein einen kleinen Fluss angelangen. Über die Pont de Mars passieren Sie sowohl den Fluss als auch die D70, auf der Sie für rund 300 m rechts neben dem Fluss entlang gehen.

Die nächste Brücke überqueren Sie nicht in Richtung Mars, sondern biegen links ab auf die D66, um dieser für 200 m zu folgen und anschließend auf der rechten Seite den Weg in Richtung Valorge zu benutzen. Der Weg wechselt nun mehrfach den Belag und Sie pilgern hinter den Weiler Le Mont links, bis Sie zur Straße D57 gelangen. Dort geht es nun links, abermals über einen Fluss und Sie erreichen die Straße D40. Dieser folgen Sie bis in den Vorort Le Pont der Pierre, wo Sie die Straße D4 und anschließend den Fluss Le Sornin überqueren und in Charlieu eintreffen.

Charlieu    

Gegenüber der Kirche St-Philibert befindet sich die Touristeninformation, benutzen Sie dort die Rue Grenette. Daraufhin folgen Sie der Rue Rouiller und der weiteren Muschelbeschilderung. Westwärts verlassen Sie Charlieu und biegen im Weiler Les Egrivets rechts ab, wo es anschließend leicht bergauf geht um das das Château du Mont zu erreichen. 200 m dahinter benutzen Sie an der Kreuzung den Weg nach rechts und an der folgenden Gabelung den nicht befestigten Weg auf der linken Seite.

An der folgenden Kreuzung marschieren Sie weiter geradeaus und erreichen St-Nizier-sous-Charlieu. Dieses Örtchen wird schlicht durchquert, die hübsche Kirche lassen Sie dabei links liegen. Nach Überquerung der Bahngleise treffen Sie wieder auf den Fluss Le Sornin und auf die Straße D482, an der Sie links abbiegen um an der nächsten Kreuzung wieder rechts auf die D487 zu wechseln. Dabei durchqueren Sie den Ort Pouilly-Sous-Charlieu und erreichen zum ersten Mal auf dem Pilgerweg die Loire, die Sie über die Brücke überqueren.

Etappe 29 Briennon – St-Haon-le-Châtel                (25 km)

Diese Etappe beginnt am Brückenkopf der Loire-Überquerung. Gehen Sie dort links in die Rue St-André und rechts in den Friedhofsweg zur D43. Diese überqueren Sie und pilgern in die Sackgasse. Am Ende verlassen Sie den Asphalt und gehen auf einem nicht befestigten Weg weiter. Wenn dieser endet, biegen Sie links ab und pilgern am Waldrand entlang. Am Ende des Waldes geht es links auf einem Weg hinab zur D35, an der Sie wiederum rechts abbiegen und nach 20 m den schmalen Pfad nach Bénisson-Dieu benutzen.
Im Ort sehen Sie eine schöne Abteikirche aus dem 12. Jahrhundert, deren Chor und Kapelle im Barockstil gehalten sind.

Verlassen Sie den Ort über die befestigte Straße, diese führt ein Stück an dem kleinen Flüsschen entlang. In einer Rechtskurve nach Racot bleiben Sie geradeaus und biegen wenig später links ab, um über die schmale Brücke den Fluss zu überqueren. Folgen Sie dabei der grün-weißen Markierung. Am Wegekreuz passieren Sie die Straße D4 und gehen in südliche Richtung weiter über den unbefestigten Weg, am nächsten Kreuz nach links. Am folgenden Wegweiser biegen Sie links ab bis Sie auf die asphaltierte Straße treffen und sich dort wiederum rechts halten. In La Croix de la Perche gehen Sie einfach weiter geradeaus auf den Feldweg und halten sich auf diesem bis Gameau.

Mittlerweile haben Sie den hügeligen Teil der Strecke hinter sich und befinden sich in der Ebene der Loire. Hinter der kleinen Brücke am Hof Gameau halten Sie sich links und folgen der nicht asphaltierten Piste bis nach La Brosse wo Sie links abbiegen. Dort zweigt eine Straße nach links ab in den Weiler La Malgarine. Dabei überqueren Sie erneut den schmalen Bach und biegen direkt dahinter rechts ab auf den Feldweg. Dieser führt Sie auf eine Schotterstraße, auf der Sie sich rechts halten, bis Sie am Straßenrand der viel befahrenen Straße D7 befinden. Diese überqueren Sie vorsichtig und gehen in unmittelbarer Nähe zu dem Fluss auf der asphaltierten Straße noch ca. 1,5 km nach St-Romain-la-Motte.

Verlassen Sie St-Romain-la-Motte auf direktem Wege in Richtung St-Haon-le-Châtel. An der ersten Gabelung gehen Sie rechts, an der nächsten wieder links und vor dem Hof Senouche links auf den Feldweg an dem kleinen Teich entlang bis zur Bahnlinie. An dieser müssen Sie ein kurzes Stück nach links gehen um zur Unterführung zu gelangen. Nach dem Tunnel geht es sofort wieder rechts neben den Gleisen entlang auf der Asphaltstrecke bis zum Weiler Les Craies, an dem Sie sich rechts halten und über den markierten Feldweg nach St-Haon-le-Châtel gelangen.

Etappe 30 St-Haon-le-Châtel – St-Jean-St-Maurice        (21 km)

Diese Etappe verläuft zu großen Teilen auf befestigten und asphaltierten Strecken. Der erste Abschnitt ist zudem schnell erklärt. Folgen Sie ab St-Haon-le-Châtel einfach der Beschilderung des Jakobsweges bis nach Renaison. Der Abschnitt verläuft anfangs über die geschotterte Straße, die nach Süden führt, mündet aber später in eine Asphaltstrecke. In Renaison benutzen Sie die kleine Gasse Du Riotton und gehen anschließend an der Kreuzung in Richtung St-André-d’Apchon.

Danach überqueren Sie den Bach, pilgern über den Feldweg durch Les Bachelards und treffen in dem kleinen Dorf ein. Dort gehen Sie am Rathaus vorbei und überqueren den zentralen Dorfplatz. Auf der kleinen Straße nach St-Alban-les-Eaux geht es rund einen Kilometer südlich bis zum Abzweig nach Vergaud auf der linken Seite. An dieser Stelle begeben Sie sich jedoch nach rechts und pilgern bergauf durch den Wald, bis Sie wieder auf eine gewöhnliche Straße treffen. An dieser geht es nach links und Sie marschieren am Friedhof bis in das Dorf St-Alban-les-Eaux.

An der dortigen Kirche biegen Sie rechts ab und gehen 100 m in Richtung Villemontais, es erscheint eine Weggabelung, an der Sie sich halblinks halten und rund 1,6 km geradeaus gehen bis Sie am Bauernhof les Places links abbiegen und kurz darauf die Straße D8 überqueren müssen. Auf der anderen Seite geht es weiter auf der asphaltierten Piste auf direktem Wege in das noch 1.800 m entfernte Lentigny.

Gehen Sie in Lentigny an der Kirche vorbei bis zum Rathaus und biegen Sie rechts ab in Richtung Royaux. Nach 300 m überqueren Sie die viel befahrene Straße D53. An der ersten Kreuzung benutzen Sie den gegenüberliegenden Weg, der für Fahrzeuge aller Art gesperrt ist und marschieren auf den kleinen Wald zu. Dieses kleine Wäldchen wird durchquert und am Ende biegen Sie am Weiler Les Grandes-Terres links ab und gehen nun immer geradeaus bis Sie auf die Straße D203 treffen. An dieser nur kurz rechts und nach wenigen Metern befinden Sie sich in dem hübschen Örtchen St-Jean-St-Maurice oberhalb einer sehenswerten Loire-Schleife.

 

Etappe 31 St-Jean-St-Maurice – Pommiers-en-Forez        (20 km)

Nach den vielen schönen Aussichtspunkten auf den Fluss geht es nun hinter dem Rathaus weiter über die Terrasse mit dem Namen Chemin de Ronde. In einer großen Linkskurve geht es über einen schmalen Pfad nach St-Jean-St-Maurice-sur-Loire. Dort biegen Sie rechts auf die befestigte Straße ab um in den Weiler Plaigne zu gelangen. In Plaigne beginnt ein gut markierter und begehbarer Feldweg in die nächste Ortschaft, Bully. Hierfür durchqueren Sie einen Wald und den schmalen Bach Goutte Moutouse, der später in die Loire mündet.

In Bully gehen Sie einfach geradeaus und verlassen das Örtchen am Friedhof vorbei. Vorher hätten Sie die Möglichkeit links abzubiegen um zu einem schönen Aussichtspunkt zu gelangen. Der schmale Pfad hinter dem Friedhof führt erst parallel und später direkt auf die Straße D203 zu, die Sie für ein kurzes Stück begehen werden. Am Pfosten mit der gelb-weißen Markierung biegen Sie rechts ab und kurz darauf wieder links.

Nach 500 m gehen Sie auf dem unbefestigten Weg direkt nach Dancé, wo Sie erst vor der Kirche und danach vor dem Kreuz den Weg nach Égaux benutzen. Sie erreichen eine Weggabelung und benutzen die schmale Furt über den kleinen Wasserlauf. Anschließend überqueren Sie die Straße D8 und biegen am Hof Pâtureau links ab. Am Wegekreuz geht es geradeaus über die Schotterpiste, die in eine Asphaltstrecke mündet und nach Amions führt.

Benutzen Sie in Amions die kleine Straße nach Les Roches und überqueren Sie erneut die Straße D8. Dahinter geht es für ca. 200 m weiter geradeaus, bis Sie an einer Weggabelung den rechten Weg benutzen. An der Linkskurve, wenn es zum Hof Pallanche geht, pilgern Sie geradeaus in Richtung Waldstück über den Feldweg. Mit jedem Schritt wird es nun zunehmend lauter, da Sie sich der Autobahn 72 nähern und neben der Sie im Wald rund 500 m parallel gehen. Es erscheint eine Brücke, mit der Sie die Autobahn überqueren können und gehen danach weiter geradeaus. Nach ca. 1 km treffen Sie auf die Straße D94, biegen links ab und pilgern 600 m am Fahrbahnrand entlang. Noch vor der Kreuzung mit der Straße D38 führt ein schmaler Feldweg nach rechts, der Sie ebenfalls zur D38 bringt. Diese überqueren Sie und gehen auf der Schotterstraße an Chardon vorbei und erreichen die Straße D21 an der Sie nur noch links abbiegen müssen, um das Etappenziel Pommiers zu erreichen.

Da sich in Pommiers-en-Forez nur ein Camping Municipal befindet, ist es für Pilger ohne Zelt besser, mit dem Bus zum nächsten Etappenziel oder zurück zu fahren.

Etappe 32 Pommiers-en-Forez – Montverdun            (21 km)

In schönen Örtchen Pommiers geht es hinter der Kirche hinab und hinter der Rechtskurve an einem Parkplatz und einem Picknickplatz vorbei und durch den schmalen Weg. Dieser führt aus dem Ort hinaus, über einen kleinen Fluss und an den beliebten Badeplätzen vorbei zur Straße D1, die vorsichtig überquert werden muss. Schräg links geht es über die D94 südwärts, doch nach 700 m biegen Sie hinter dem einzeln stehenden Haus rechts ab und marschieren über den Feldweg. 100 m hinter dem nächsten Weiler geht es über eine unbefestigte Straße nach links bis Le Mas, wo Sie auf der asphaltierten Straße bis zur Straße D18 weiter gehen. Diese überqueren Sie an dem Transformatorhäuschen und gehen über den auf der gegenüberliegenden Seite gelegenen Feldweg in westliche Richtung bis Sie auf die Straße D42 treffen. An dieser müssen Sie links abbiegen und bis nach Bussy-Albieux gehen.

Im Ort folgen Sie der Hauptstraße nach Süden, biegen jedoch hinter dem Friedhof rechts ab und folgen der Beschilderung nach Les Siquerauds. Dort wiederum beginnt ein einfacher Trampelpfad, dem Sie durch einen Wald hindurch bis zur Straße D68 folgen. An dieser geht es nach links und Sie folgen der Strecke bis zum nächst größeren Dorf, Arthun.

In Arthun überqueren Sie die Hauptstraße, lassen die Kirche auf der rechten Seite liegen und gehen hinter dem Ort die erste Möglichkeit rechts. Kurz vor dem asphaltierten Abzweig nach rechts müssen Sie links den Feldweg benutzen. Dieser verläuft in östliche Richtung bis zum Hof Biterne wo Sie wieder auf eine befestigte Straße treffen. Es handelt sich um die D42, an der Sie rechts abbiegen und in südliche Richtung gehen. Sie mündet auf die stark befahrene Nationalstraße N89, die überquert werden muss. Dahinter passieren Sie zuerst den Friedhof von Ste-Agathe-la-Bouteresse sowie einen kleinen Fluss und gehen weiter auf der D42, auf der Sie automatisch nach Montverdun gelangen.

Etappe 33 Montverdun – Montbrison                    (16 km)

In Montverdun nutzen Sie zunächst einmal die Straße D6 in südöstliche Richtung, verlassen diese aber bereits nach 300 m wieder nach rechts und folgen der asphaltierten Straße in Richtung Mornand. An der T-Kreuzung gehen Sie einfach geradeaus auf dem schmalen Trampelpfad und gelangen so in den bewaldeten und stark ansteigenden Hügel namens Mont d’Uzore.
Dieser wird auf der Ostflanke unterhalb des Gipfels umrundet und bringt Sie am Ende des Waldes über eine Schotterpiste in den kleinen Ort Chalain-d’Uzore. Dort drehen Sie sich an der Hauptstraße fast um 180° Grad und kommen so zur Dorfkirche. An dieser gehen Sie rechts vorbei und überqueren die Straße D42. Sie befinden sich dabei auf der Straße D110 und folgen dieser für rund einen Kilometer.

An einer Weggabelung entscheiden Sie sich jedoch für den kleineren Weg, der nach links zum Weiler Tissots führt. An den Bauernhöfen von Lot des Pierres gehen Sie geradeaus und folgen nicht der befestigten Straße durch den Eisenbahntunnel. Auf dem Pfad überqueren Sie zweimal einen kleinen Bach, passieren die Bahngleise und schließlich die Straße D8. Direkt dahinter befinden Sie sich in Champdieu, das Sie durchqueren und auf der Straße nach Les Brosses wieder verlassen. Kurz vor diesem Weiler geht es links durch den Wald nach Curtieux, wo der Weg wieder auf eine Asphaltstrecke trifft und Sie automatisch in das etwas größere Städtchen Montbrison bringt.

Montbrison    

Etappe 34 Montbrison – Montarcher                    (27 km)

Verlassen Sie die Ringstraße von Montbrison über die Rue du Parc und über die Rue du 8 Mai. Diese wechselt den Namen in Rue de Rigaud und mündet in die Avenue Thermale, auf der Sie nach rechts abbiegen und bis in den Vorort Moingt folgen. Dort geht es links in die Rue du Surizet und in die vierte Straßeneinmündung rechts (Rue de La Planche). Dieser folgen Sie bis zum Ende und pilgern weiter auf dem unbefestigten Abschnitt bis Sie zur D5 gelangen.

Die Straße D5 wird überquert und dahinter geht es direkt nach rechts weiter in Richtung St-Thomas-la-Garde. Dort angekommen, gehen Sie weiter in südwestliche Richtung und biegen vor dem kleinen See links ab. Dabei passieren Sie die Kapelle St-Roch und gelangen auf die Asphaltstraße nach St- Georges-Haute-Ville.

Dieses kleine und malerische Örtchen verlassen Sie parallel zur Straße D5 auf der Straße D107. Kurz darauf kreuzen sich die beiden Wege und Sie gehen weiter geradeaus.
Hinter dem Weiler Maupas erreichen Sie den steil aufragenden Hügel Montsupt, der von seinem Gipfelkreuz aus eine schöne Aussicht bietet. Mit einem Rundkurs gelangen Sie nach oben und passieren zudem die Kapelle St-Marguerite.

Vom Montsupt aus geht es weiter wieder in Richtung D5, die nun zweimal überquert wird. Anschließend passieren Sie noch einen kleinen Bach und gelangen in den Ort Margeri-Chantagret. Vor der Kirche biegen Sie links ab und nutzen die erste Möglichkeit auf der rechten Seite. Über die Felder geht es parallel zu Straße D5 nach St-Jean-Soleymieux.

Die nächsten 6 km werden fortan wieder hügelig und waldig. Folgen Sie einfach der Jakobsmuschel und Sie passieren die Weiler Ronchevoux und Citre haben kurz vor Montarcher die Möglichkeit einen kleinen Abstecher zur Kapelle Lafaye zu machen.

Etappe 35 Montarcher – Apinac                    (13 km)

Die kurze Etappe bedarf kaum einer Erläuterung. Sie gehen von Montarcher aus südwärts auf dem GR3 in das schmale Tal des Flusses Andrable. In Égarande verlassen Sie vorläufig den Fluss und gehen etwas bergauf um am Schloss Marandière vorbei zu kommen. Von dort geht es wieder bergab in die kleine Ortschaft Estivareilles.

Wer die Steigung vermeiden möchte, der kann auch im Tal weiter gehen. Die Straße führt ebenfalls in den Ort. Dort überqueren Sie den Fluss, halten sich anschließend links und folgen weiter der Beschilderung des Jakobsweges bzw. dem GR 3. Dieser verläuft über den kleinen Weiler Serre, zweigt dort links ab und macht es erforderlich mitten im Wald rechts abzubiegen. Am Ende der waldreichen Strecke treffen Sie in Apinac ein.

 

Etappe 36 Apinac – Retournac                    (29 km)

Von hier an sind es nur noch drei Tagesreisen auf dem Pilgerweg, das bedeutet übermorgen Abend sind Sie in Le Puy. Doch zuvor kommen noch drei anstrengende Etappen. Folgen Sie in Apinac weiter der Beschilderung des GR 3, der bis nach Le Puy verläuft. Dabei gehen Sie bergauf in den Wald und passieren hinter dem Weiler Combreau abermals das Flüsschen Andrable. Direkt dahinter geht es weiter bergauf und nach einer steilen Linkskurve bietet sich eine schöne Aussicht auf den zurück gelegten Weg. Den Friedhof von Leignecq lassen Sie auf der rechten Seite liegen und pilgern auf dem fast 1.000 m hohen Berggrat durch den Wald namen la Croix.

Als nächstes erscheint die nett anzusehende Kirche im Dorf Cubelle, wo Sie am Ende der befestigten Straße auf eine T-Kreuzung treffen und einfach gerade aus den Schotterweg benutzen. Nach einem weiteren Aussichtspunkt geht es hinter dem Hof Basses zum Teil in Serpentinen steil hinab und Sie erreichen bei Le Basset wieder eine befestigte Straße. Auf diesem schnurgeraden Weg gehen Sie bis zu der kleinen Einmündung, die von links kommt und nutzen am kurz darauf folgenden Wegekreuz den Pfad nach rechts. Nach weiteren 500 m befinden Sie sich in Valprivas.

Das schmucke Örtchen mit dem mittelalterlichen Kern verlassen Sie über die Straße nach Crémerolles, doch bereits nach einem Kilometer führt der Pilgerweg rechts in den Wald hinein. Nun geht es erst steil hinab in das Tal des Flusses Andrable und direkt gegenüber nach Überquerung des Wasserlaufs führt der Weg wieder ebenso steil hinauf.

Vom 746 m hohen Gipfel geht es anschließend wieder sanft hinab in den Weiler Châles, wo Sie links abbiegen, die dortige Asphaltstraße aber schnell wieder verlassen.
Danach geht es weiter bergab bis in das Tal des Flusses Ance. Dort angekommen, laufen Sie auf der befestigten Straße direkt neben dem Fluss entlang nach rechts und überqueren diesen bei den Häusern des Hofes Villette.

Dabei konnten Sie natürlich schon von der nördlichen Flussseite aus sehen, dass Sie hinter den Hochspannungsmasten bergauf zu gehen haben. An der Kirche von Sarlanges gehen Sie rechts und über die Felder und rund 100 m auf der Straße D244. Wenn Sie links abbiegen, geht es nur noch in südliche Richtung, hinter dem Weiler Maltret überqueren Sie die Straße D46, passieren die Dorfkirche von Jussac und genießen vom folgenden Aussichtspunkt den Blick auf das Loire-Tal und auf das Ziel dieser Etappe, Retournac.

Retournac    

Etappe 37 Retournac – Vorey-sur-Arzon                (21 km)

Das hübsche Örtchen Retournac verlassen Sie südwärts über die Loire-Brücke, die gelichzeitig über den Campingplatz führt. Dahinter biegen Sie am Kreisverkehr rechts ab und gehen anschließend die schmale Gasse auf der linken Seite hinauf. An der Kirche und dem Friedhof von Retournaquet, welches sich genau gegenüber von Retournac befindet, gehen Sie vorbei und pilgern weiter hinauf auf die steilen Hänge des südlichen Loire-Tales.

Bei Chantegrail gelangen Sie an einen schönen Aussichtspunkt, hinter dem es wieder ein kurzes Stück hinab geht bis zur Straße D103. Sie biegen links ab und halten sich in der nächsten Rechtskurve abermals links. Folgen Sie einfach der Beschilderung und wandern Sie etwas oberhalb der Straße entlang. Zum Schluss treffen beide Wegstrecken bei Chamalières-sur-Loire aufeinander, wenn es darum geht den Fluss zu überqueren. Hinter der Brücke geht es steil hinauf und Sie gehen auf der Südflanke des Berges Miaune entlang bis zum Weiler Le Bois, wo Sie links abbiegen und nach Roche-en-Régnier gelangen.

Südwestlich von Roche-en-Régnier führt erst die befestigte Straße und schließlich ein schmaler Pfad zu einem schönen Aussichtspunkt, von dem aus es anschließend über 300 Höhenmeter hinab geht in das Tal der Loire. Die Strecke ist steil und geht in Serpentinen hinunter, bei oder nach Regenfällen sollten Sie den Weg mit Vorsicht genießen.

Unten am Fluss angekommen geht es neben der Straße entlang, nach wenigen Metern passieren Sie die Bahngleise und können angenehm am Flussufer entlang pilgern, bis Sie nach rund 1.400 m in Vorey-Sur-Arzon ankommen.

Etappe 38 Vorey-sur-Arzon – Le Puy en Velay            (27 km)

Auf der letzten Etappe starten Sie in Vores-sur-Arzon und verlassen den Ort über die Route de Bringols. Dabei halten Sie sich links in der Nähe der Eisenbahngleise wo Sie neben diesen den Fluss Ruisseau de Ramey überqueren. Anschließend geht es am Wasserlauf entlang, bis die Beschilderung nach rund 1.800 m nach links zeigt. Dort passieren Sie die Weiler Couleyre und Cèneuil und erreichen die Straße D28. Diese überqueren Sie und gehen auf der anderen Straßenseite auf dem Schotterweg nach Chalignac.

In Chalignac biegen Sie rechts ab bis zu dem kleinen Flüsschen Chengue. Wenn Sie an diesem ankommen, geht es links weiter am Rande des bewaldeten Bergkammes bis nach Lavoûte-sur-Loire, wo der Weg wieder auf die Loire trifft und nach rechts verläuft.

Dabei passieren Sie das Schloss Lavoûte-Polignac und gehen anschließend die steil aufwärts führenden Serpentinen auf den 888 m hohen Gipfel des vor Ihnen liegenden Gipfels hinauf. Oben angekommen, haben Sie mehrfach Möglichkeiten das Panorama auf das Loire-Tal zu genießen und gehen in südliche Richtung zum Dorf Rachat, durchqueren dieses und halten sich auf dem Jakobsweg Tressac. Dabei umrunden Sie die Westflanke eines weiteren Gipfels und kommen anschließend in Cheyrac aus, von wo aus Sie schon die schroffen Basaltspitzen von Le Puy erkennen können.
Es bleibt nun nur noch die Straße D136 zu überqueren und auf der Route de la Météo in Richtung Centre Ville zu gehen.

Le Puy-en-Velay

Der erste Eindruck von Le Puy entsteht durch die beiden schroff aufsteigenden Basaltspitzen aus erstarrter Lava. Der Wallfahrtsort liegt in einem Becken, dass von mehreren Hügelketten umgeben ist, umso mehr fällt die fast senkrecht aufsteigende Vulkannadel auf, auf deren Spitze sich die kleine Kirche St-Michel-d’Aiguilhe befindet. Der zweite größere Felsen ist Standort für eine Marienfigur, die schon fast an die Freiheitsstatue in New York erinnert, zumal sie das Wahrzeichen der Stadt ist und von innen begangen werden kann.
Zu Füßen der 22 m hohen Statue befindet sich der Kathedralbezirk oberhalb der Altstadt.

Le Puy war neben Chartres schon im Mittelalter einer der ältesten Marienwallfahrtsorte des Landes. Das eigentliche Ziel der Pilger ist die Schwarze Madonna, einer Nachbildung des Originals, welche während der Französischen Revolution zerstört wurde. Laut einer Überlieferung soll das Original Ludwig der Heilige von einem Kreuzzug aus Ägypten mitgebracht haben.

Fällt Karfreitag auf den 25. März (Mariä Verkündigung), dann hat die Schwarze Madonna von Le Puy ihr eigenes Jubiläumsjahr. Letztmalig fand das im Jahr 2005 statt, das nächste Mal wird dies erst wieder im Jahr 2016 sein.

Jedes Jahr hingegen findet mitten im September die Fête du Roi de L’Oiseau statt. Während dieser Zeit ist die gesamte Stadt eine Woche lang in die Zeit der Renaissance zurück versetzt. Gäste und Einheimische tragen historische Trachten als Bauer, Bettler oder Adliger und die Restaurants servieren Menüs aus der Epoche. Dazu gibt es Straßentheater, Musik und Schausteller.

Gehen Sie durch eine der zahlreichen Gassen zur Kathedrale, diese können Sie gar nicht verfehlen und auch ohne Stadtplan finden. Sie müssen sich immer nur für die Gasse entscheiden, die bergauf führen. Seit dem Jahr 1998 steht die dreischiffige Kathedrale Notre-Dame-de-France auf der Liste der erhaltenswerten Kulturerben der Unesco. Erbaut wurde sie im 11. und 12. Jahrhundert im romanischen und byzantinischen Stil und hat einen 56 m hohen frei stehenden Glockenturm. Die bereits erwähnte Schwarze Madonna aus dem 19. Jahrhundert ist auf dem Hochaltar zu sehen, während in der Sakristei das goldene Buch ausliegt, in dem sich die Pilger eintragen können. Dort ist übrigens auch Literatur zum Thema Jakobsweg erhältlich.

Neben der Kathedrale kann ein sehr schöner romanischer Kreuzgang aus dem 12. Jahrhundert besichtigt werden.

Auf der Nordseite gelangen Sie auf steilem Weg zur Mariensäule und haben von dort oben einen schönen Blick auf die Kathedrale und die Stadt.

Auf der anderen Vulkannadel steht ein weiteres Wahrzeichen von Le Puy. Es handelt sich um die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kapelle St-Michel-d’Aiguilhe, die Sie über 268 Stufen erreichen können.

Pilgermesse in der Kathedrale mit anschließender Segnung der Pilger, gelegentlich auch durch den Bischof: April bis Sept. tägl. 7:00 Uhr, Okt. bis März nur Mo bis Fr.

Wer sich mit anderen Jakobsfreunden austauschen möchte, der ist beim Accueil Relais de Notre-Dame richtig. Dort, unterhalb der Kathedrale in der 29, rue Cardinal Polignac werden ankommende Pilger freudig begrüßt.

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