Ich finde, es ist an der Zeit, ein wenig über Peking zu berichten. Denn die chinesische Hauptstadt hat mich – aus touristischer Sicht – schwer beeindruckt. Peking ist groß, bunt und laut. Und dennoch gibt es viele verschiedene Orte, wo man so richtig schön zur Ruhe kommen kann. Einer davon ist der Ritan-Park. Der Ritan-Park war einer der ersten Orte, die ich in der Stadt gesehen hatte. Wir kamen frühmorgens mit der Transsibirischen Eisenbahn in Peking an und machten uns sogleich auf Erkundungstour. Der Park befindet sich nur etwas nordöstlich des Hauptbahnhofs und ist gar nicht so groß oder gar besonders. Dementsprechend trifft man hier auch wohl die wenigsten Touristen innerhalb einer Pekinger Grünanlage.
Dafür wird man aber Zeuge einer ganz besonderen Veranstaltung: Dem Taijiquan, besser auch als Tai Chi bekannt. Besonders die ältere Generation trifft sich im Ritan-Park, um diesem chinesischen Volkssport nachzugehen. Da sieht man an der einen Ecke eine Gruppe rüstiger Senioren, die synchron ihre Arme und Beine bewegen, während sich in der anderen Ecke zwei Personen mit einem säbelartigen Messer im Zeitlupentempo duellieren. Wirkt ziemlich beeindruckend.
Wer bei einem Spaziergang durch den Ritan-Park jedoch nicht aufpasst, der wird vielleicht plötzlich überrascht werden, wenn auf einmal im Gebüsch nebenan ein halbnackter, älterer Herr stöhnende Geräusche hervorbringt und dabei bloß hochkonzentriert Tai-Chi übt. Bei uns würde man ihn wohl sofort verhaften. Andere Parkbesucher genießen einfach die Sonne (wenn sie sich denn mal durch den Smog gequält – ja, es gibt auch solche Tage) oder verbringen die Zeit mit ihren Kindern. Und neben dem Tai-Chi gibt es auch ganz weitere Sportmöglichkeiten. Federball ist dabei noch die Variante, die man eher übersieht, weil das auch bei uns nicht unüblich ist.
Aber geht man nur wenige Schritte weiter, wird die Ruhe des Parks plötzlich durch einen Lautsprecher unterbrochen, aus dem klassische chinesische Musik dudelt und zu der mehrere Pärchen ganz gemütlich das Tanzbein schwingen. Und wer gar nichts mit dem Sport zu tun haben möchte, der zieht sich einfach zu einem der Plätze an dem See innerhalb des Parks zurück und blickt auf die zahlreichen Lotusblüten, die farbenprächtig blühen.
Allerdings muss ich gestehen, dass mir Peking manchmal wie ein großer Freizeitpark vorkam (wie gesagt, aus touristischer Sicht. Bitte nicht falsch verstehen). Und innerhalb dieses „Freizeitparks“ würde es dann mehrere Themenparks geben. Der Ritan-Park wäre zum Beispiel so ein Themenpark. Dazu gibt es natürlich noch die bekannte Verbotene Stadt, den Shenyang-Hügel, den Himmelstempel und ganz futuristisch das sogenannte New Beijing. In loser Folge will ich in den nächsten Wochen die ein oder andere Sehenswürdigkeit aus Chinas Hauptstadt vorstellen.
Den kompletten Reisebericht über Peking gibt es natürlich auch auf meiner Webseite. Und noch mehr Videos befinden sich auf meinem Youtube-Kanal.
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Hallo Allerseits,
auf meinen Freizeitpark-Reisen in China
habe ich auch einen Abstecher in den Ritan-Park
in Peking gemacht.
In gewisser Weise darf er m.E. durchaus ebenfalls
als „Freizeitpark“ bezeichnet werden,bei dem,was
hier alles so los ist und wer sich hier alles trifft.
Hat mir sehr gut gefallen.
Herzliche Grüsse
Heiner Kämpken
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